Avianus nickte und hielt einen Moment lang inne. Die Worte aus Ursus´ Munde waren wahr, denn eine Reise nach Germanien konnte er nicht unter den gleichen Bedingungen antreten, wie eine nach Mantua. Und auch die Alpen würden sich als eine Hürde erweisen, denn die hatten nicht unbedingt den Ruf, zu dieser Jahreszeit warm zu sein. Der junge und tatengedrängte Aurelier musste wohl noch bleiben, auch wenn er sich eine andere Antwort erhofft hatte. Ein Schnippen mit den Fingern wies die Sklaven an, das Gepäck wieder hinein zu bringen und das Pferd abzusatteln.
"Du hast recht, Titus. Dein Rat hat mich noch nie in Verruf gebracht, und auch jetzt wird es dies nicht tun. Unser Abschied wird wohl einige Tage warten müssen." Bald, dachte sich Avianus. Bald würde es für ihn losgehen. Nicht heute, aber bald.
Zwei Tage später...
... war es endlich doch soweit, wenn sich nicht erneut was ändern würde. Extra hatte Avianus einen Tag lang die Märkte nach festem Schuhwerk und dicker Kleidung für die germanische Kälte abgeklappert. Es war schwierig zu finden, brauchte dieses Zeug in Italien doch niemand. Aber die abgelegensten Winkel der Märkte Roms offenbarten doch die Kleidung, die Avianus brauchte, und sie wurde sofort eingekauft. Eine dicke Toga aus Schafswolle, stärkere Calcei und Mäntel in verschiedenen Farben hatte er sich verkauft. Das Gepäck hatte er mit mehr Proviant und anderen Gegenständen für die lange Reise angepasst. "Na hoffentlich kann es dieses Mal losgehen", dachte sich der junge Tiberius und schrat einmal mehr vor die Pforte der Villa.
Es kam ihm wie ein Déjà-Vu vor, dass alles genau gleich aussah und sich vielleicht genau gleich abspielen würde.