Zitat
Original von Decius Germanicus Corvus
“Quintus Fabius“, rief Corvus mit zornesrotem Gesicht aus, “du vergisst dich und du hast ganz recht, dein Verhalten ist unerhört!“
Er schlug mit der Faust auf den Tisch, so das eine kleine Statuette in Form einer Katze – ein altes Stück aus pharaonischer Zeit das ihm als Schriftrollenbeschwerer diente – um fiel.
“Ich schätze ein offenes Wort und als Stabsoffizier ist es deine Pflicht, Vorschläge zu machen und Rat zu geben. Aber deine Kritik ist maßlos und unverschämt. Beleidigend geradezu. Du bist Soldat. Kümmere dich um deine Aufgaben. Du sprichst von Dingen, von denen du nichts zu verstehen scheinst!“
Und nun wandte er sich dem Praefectus Legionis Terentius zu. Er zeigte mit dem Finger auf ihn – drohend.
“Habe ich dir nicht gesagt, dass diese Übungen in Alexandria ein Risiko sind? Hast du nicht trotzdem darauf bestanden und habe ich dir nicht mit den Worten nachgegeben, dass ich dich dafür verantwortlich machen werde, wenn diese Sache aus dem Ruder läuft?
Nun, was ist jetzt? Da draußen steht der Mob vor den Toren des Königsviertels. Du bist mit der XXII. für die Sicherheit innerhalb der Stadt verantwortlich. Das dieser Offizier... wie war sein Name, Furius? Das der ermordet wurde ist schlimm genug, dass seine Leiche geschändet wurde unverzeihlich, aber das hätte gar nicht passieren dürfen!
Das nenne ich Versagen! Es ist dein Versagen, Appius Terentius! Ich beabsichtige nicht, mich dafür vor dem Kaiser zu verantworten. Nein, dass wirst du tun. Ich werde Rom schreiben und deine Ablösung fordern!“
Offensichtlich wollte sich Germanicus Corvus aus der eigenen Verantwortung stehlen und brauchte nun dringend einen vorzeigbaren Sündenbock. Denn letztlich war ja schließlich er selbst der Oberbefehlshaber in Aegyptus.
Alles anzeigen
Scipio war noch anwesend und er verfolgte die ganze Entwicklung mit zunehmendem unbehagen. Lange schwieg er und tippt nervös von einem Bein aufs andere. Der Redeschwall von Vibulanus, die doch recht direkte Art und Weise seines Patrons, der Wutausbruch des Statthalters. Eine weile überlegte Scipio ob es klug war nun etwas zu sagen, doch er entschloss sich dazu um den Versuch zu unternehmen die Situation etwas zu beruhigen:
"Meine Herren."
begann Scipio und ging dabei mit beschwichtigenden Gesten auf dei drei Männer zu und sah alle nacheinander an:
"Diese Sache sollte mit kühlem Kopf behandelt werden. Es bringt niemandem etwas wenn sich die führenden Männer Roms hier in dieser Provinz gegenseitig an den Hals gehen, außer villeicht den Männern die den feigen Mordanschlag auf den Offizier verübt haben. Sie versuchen unübersehbar einen Keil zwischen euch.... uns zu treiben und wie ihr euch momentan verhaltet scheint es ihnen auch zu gelingen."
Nun wandte er sich direkt an den Statthalter:
"Statthalter, der Praefectus Legionis hat Recht, wir können es uns nicht leisten diesen feigen Mord und die Leichenschändung einfach so hin zu nehmen. Wenn wir dies einfach unter den Tisch kehren verlieren wir sämtliche Autorität gegenüber den Einheimischen. Egal wer dafür verantwortlich ist, wir müssen denjenigen aufspüren und zur Rechenschaft ziehen. Die Bewohner Alexandrias müssen die Präsenz römischen Militärs akzeptieren. Wo kommen wir hin wenn sich römische Soldaten nicht mehr in ihren freien Stunden in die Stadt wagen können ohne um ihr Leben fürchten zu müssen. Und bevor keine Untersuchungen durchgeführt worden sind können wir unmöglich sagen ob dieser feige Mordanschlag mit dem Manöver zusammenhängt. Zuerst müssen wir uns um die Aufklärung dieses Mordes kümmern, für Schuldzuweisungen ist anschließend immer noch Zeit."
Dann drehte er sich zu seinem Patron und sprach diesen an:
"Wir sollten aber nichts überstürzen Praefectus. Die nächsten Schritte sollten gut überlegt werden und präzise durchgeführt werden um noch größere Unruhen zu vermeiden."
Dann sprach er noch einmal zu allen dreien:
"Wie gesagt, es gilt nun ruhig zu bleiben und überlegt vor zu gehen. Nur dann können wir diese Krise zur Zufriedenheit Roms lösen und wieder Ruhe in die Stadt bringen."
Scipio schaut nun nervös auf den Boden und hoffte inständig das er die Lage zwischen den drei Männern etwas entspannt hatte ohne sich durch seine Worte dabei den Zorn beider Seiten auf sich zu ziehen und so zwischen die Fronten zu geraten.