Die Feierlichkeiten eines Arenatages begannen eigentlich schon einen Abend vor dem eigentlichen Spektakel. Der Veranstalter der Spiele, der sog. munerarius oder editor, stiftete den Gladiatoren ein Essen. Zu dieser cena libera konnte jeder hinzukommen, so dass dies vor allem für die Fans, die amatores eine willkommene Gelegenheit war, ihren Idolen nahe zu kommen. Vor allem Frauen sollen zu solchen Festen ihre Chance genutzt haben und nicht selten die Möglichkeit genutzt haben, ihrem Idol auch körperlich nahe zu kommen. Doch auch für diejenigen, die Wetten abschlossen, war das ein willkommener Anlass, die Gesundheit und allgemeine Verfassung der Gladiatoren so hautnah zu prüfen.
Der Arenatag selbst begann früh morgens mit einer prächtigen Prozession, der pompa thriumphalis. Als erstes betrat der editor die Arena, gefolgt von Musikanten, und ließ sich vom Publikum bejubeln. In größeren Arenen betrat der Geldgeber vermutlich direkt die Ehrenloge, das podium, ohne Umweg über die Arena und ließ sich bequem von dort aus feiern.
Daraufhin folgten Diener mit Schrifttafeln, die die wichtigsten Informationen festhielten: Wer aus welchem Anlass die Spiele veranstaltete, wieviele Tiere getötet werden würden, welche Gladiatorengattungen und -paare kämpften, und aus welchen Gründen die damnatii verurteilt worden waren.
Hernach kamen Diener mit den Waffen und Helmen der Gladiatoren, die diese dem Publikum feierlich zeigten, und die eigentlichen Protagonisten: Die Gladiatoren. Für diesen Umzug waren sie besonders feierlich gekleidet, häufig mit goldbestickten Umhängen oder Purpur, und liefen in Zweier- oder Dreierreihen feierlich eine Runde durch die Arena, um sich dem Publikum zu präsentieren, ehe sie vor dem podium Halt machten, um den editor zu grüßen. Der berühmte Satz „morituri te salutant“ allerdings ist nur von Sueton überliefert und wurde in seiner Erzählung NICHT von Gladiatoren, sondern von zum Tode Verurteilten gesprochen. Daher ist anzunehmen, dass dies nicht als generelle Floskel gebraucht wurde.
Zuletzt schließlich wurden die noxii oder damnatii, die zum Tode Verurteilten, hereingeführt und dem Publikum präsentiert. Mit Ketten aneinandergefesselt mussten sie den Spott des Publikums über sich ergehen lassen.
Danach wurden die Spiele vom editoroffiziell eröffnet.
Den Anfang bildeten die venationes, die Jagd auf Tiere. Dies war beim römischen Publikum sehr beliebt, und selbst nach Abschaffung der eigentlichen Gladiatorenspiele wurden in den Arenen immernoch Tierkämpfe und Jagden veranstaltet. Heutige Stierkämpfe kann man durchaus als letzte Überreste dieser Tradition verstehen.
Im Ludus Matutinus (was „der Morgentliche“ bedeutet und durch die Tageszeit der Tierkämpfe leicht erklärt werden kann) wurden hierfür in Rom die Jäger ausgebildet. Außer bei zum Tode Verurteilten kam es allerdings selten dazu, dass ein Jäger anstatt den Tieren den Tod fand.
Doch auch Kämpfe zwischen verschiedenen Tieren waren gern gesehen. Besonders beliebt war das Aneinanderketten eines Stieres und eines Bären, da hierbei oftmals hohe Wetten geschlossen wurden. Auch wurden Löwen gegen Hunde häufiger gezeigt.
Gegen Mittag begannen die Hinrichtungen. Bei der Verurteilung gab es hierbei drei Möglichkeiten:
Damnatio ad ferrum bedeutete, dass die Verurteilten so lange gegeneinander Kämpfen mussten, bis nur noch ein einzelner Mann stand, der dann von einem als Charon verkleideten Gladiator mit einem Eisenhammer erschlagen wurde. Die Möglichkeit auf Begnadigung war hierbei ausgeschlossen.
Damnatio ad bestias hieß, dass derjenige den Tieren vorgeworfen wurde. Hierzu wurden nicht nur Löwen oder Hunde eingesetzt, sondern auch häufig Stiere, die die verurteilten niedertrampelten und mit den Hörnern in die Luft warfen.
Damnatio ad gladium hingegen bedeutete den (aussichtslosen) Kampf des Verurteilten gegen einen ausgebildeten Gladiator.
Die einzige Perspektive auf Gnade hatte ein Verurteilter ad ludum gladiatorum, also zum Dienst als Gladiator. Hierbei konnte er, wenn er siegreich war, wie jeder andere Gladiator begnadigt und als freier Mann entlassen werden.
Bei der Umsetzung der Verurteilungen bediente man sich den Verurteilten, um kuriose lebendige Bilder nachzustellen. Nicht nur Schlachten wurden nachgestellt, sondern gerne auch Bilder aus der Mythologie. So gibt es Berichte, wie das Kolloseum in einen Wald verwandelt wurde, um die Geschichte von Orpheus und Euridike nachzustellen (nur dass der Verurteilte die wilden Tiere nicht mit Gesang besänftigen konnte). Wurde eine Frau verurteilt, war ein beliebtes Motiv wohl die Geschichte der Parsiphae, die sich mit einem Stier vereinigte und den Minotaurus gebar. Solche Vereinigungen zwischen einer zum Tode verurteilten Frau, der zu diesem Zweck eine Kuhhaut umgehängt wurde, und einem Stier, sind unter anderem unter Kaiser Titus und Nero dokumentiert. Weitere Motive waren gern Prometheus, die Entmannung des Attis, die Fesselung Ixions an ein brennendes Rad oder die Selbstverbrennung des Hercules auf dem Berg Otia. Verbrennungen schienen besonders beliebt, so wurden auch pyricharii dargeboten. Der Pyrrhikos war ein antiker Kriegstanz, der viel Kunstfertigkeit erforderte. Bei den pyricharii wurden die Verurteilten in prunkvolle Tuniken gekleidet, die mit leicht brennbaren Stoffen getränkt waren. Die Verrenkungen der Verbrennenden wurden dann von lauter Musik untermalt.
Nachmittags gingen dann die eigentlichen Gladiatorenspiele los. Die Gladiatoren schritten nochmalig feierlich in die Arena und präsentierten sich dem Publikum, ihre Waffen und Helme wieder von Dienern getragen. Ein weiterer Diener trug eine Tafel, die die Kampfstatistik des einzelnen Gladiators aufführte, wie oft er gekämpft und wie oft er davon gesiegt hatte. Da Gladiatoren teuer waren und der Tod eines Gladiators dem Lanista mit Schadensersatz bezahlt werden musste, ist davon auszugehen, dass nur etwa jeder zehnte Gladiator in der Arena starb.
Der editor hatte die besondere Ehre, die Waffen auf Echtheit zu prüfen, doch konnte er dieses Recht auch an einen anderen Gast abgeben. Dies geschah meist direkt vor dem jeweiligen Gladiatorenkampf, oder auch vor einer kleinen Gruppe von Kämpfen.
Die prolusio folgten schließlich, Schaukämpfe mit hölzernen Waffen. Hierbei traten die Gladiatoren oder aber auch Adelige auf, um ihr Können zu beweisen und einige Techniken vorzuführen. Im Gegensatz zur Teilnahme an den „richtigen“ Spielen war es nicht verpönt, wenn ein Mitglied der Nobilitas hier ihre Stärke unter Beweis stellte. Berühmt sind wohl die Auftritte von Kaiser Commodus als secutor im Zuge dieser Vorbereitungskämpfe.
Erst hiernach fanden die eigentlichen Gladiatorenkämpfe statt, wobei die begehrtesten Kämpfe mit den erfahrensten Gladiatoren meist zuletzt stattfanden. Ein in Weiß gekleideter Schiedsrichter stellte dem Publikum die einzelnen Gladiatoren, die nun vollgerüstet jeweils hereinkamen, nochmals vor, und eröffnete jeweils den Kampf. Gekämpft wurde bis zur Aufgabe eines Kämpfers. Ziel eines Kampfes war es, den anderen durch Entwaffnen oder Verletzen zur Aufgabe zu zwingen, NICHT ihn zu töten. Natürlich kam es auch während der Kämpfe zu tödlichen Verletzungen, aber als ehrenhafter galt es, den anderen zu bezwingen. Die Entscheidung über Leben und Tod eines Gladiators oblag dem editor, der sich hierbei aber häufig nach dem Publikum richtete. Dabei galt es als ehrenhaft, einem tapfer Kämpfenden Gnade zu erweisen, weshalb häufig die missio erteilt wurde. Nur wenn noch gar niemand getötet worden war bislang, wollte das Publikum früher oder später jemanden sterben sehen.
Aufgeben konnte ein Gladiator, indem er sich hinkniete und den linken Arm hochnahm, oder indem er seine Waffen wegwarf und die Arme vor dem Bauch oder hinter dem Rücken verschränkte. Die Schiedsrichter achteten streng darauf, dass der Überlegene danach nicht mehr angriff und schritten notfalls auch ein.
Weigerte sich ein Gladiator hingegen, zu kämpfen, wurde er mit Peitschen dazu angetrieben.
Ein Unentschieden wurde dann erreicht, wenn beide Gladiatoren so schwer verletzt wurden, dass der Schiedsrichter den Kampf unterbrach. Dann wurden beide Gladiatoren 'stehend entlassen' (stans missus)
Ein Kampf wurde unterbrochen, wenn Riemen der Rüstung sich lösten. Auch konnte ein Gladiator jederzeit eine Unterbrechung dem Schiedsrichter anzeigen, um sich von seinen Helfern massieren zu lassen oder einen Schluck zu trinken. Auch wurden Wunden von den Ärzten häufig schnell bei dieser Gelegenheit versorgt. Normalerweise wurde ebenfalls unterbrochen, wenn ein Gladiator seine Waffen verlor, doch nicht zwangsläufig.
Zwischen den einzelnen Teilen der Veranstaltungen und vor allem zwischen den einzelnen Kämpfen traten Akrobaten auf. Jongleure, Feuerspucker oder auch dressierte Tiere wurden gezeigt. Manchmal auch amüsante Einlagen wie der scheinbare Kampf zwischen zwei Kleinwüchsigen oder vergleichbares, um das Publikum anzuheizen und die Wartezeiten zu überbrücken.