Auch, wenn sie es nie gedacht hätte, Axilla hatte sich letzten Endes wohl doch vollständig an das ägyptische Klima gewöhnt gehabt. Auch wenn es in Italia nicht so kalt war wie beispielsweise in Germanien, so hätte sie genausogut in 2 passus Schnee stehen können und nicht mehr gefroren als jetzt schon. So war die Einladung für ein heißes Bad mehr als nur willkommen.
Axilla war noch schnell in ihr neu eingerichtetes Zimmer gegangen und hatte Leander bescheid gegeben. Der arme Kerl, der sein ganzes Leben in Alexandria verbracht hatte, fror noch erbärmlicher als sie, und sie hatte ihn angewiesen, sich was warmes anzuziehen und vielleicht bei den anderen Sklaven hier um Rat zuf ragen, was er machen konnte. Sie konnte ihn ja schlecht mitnehmen zum Baden, damit er sich auch aufwärmte. Serrana hätte dann sicher komisch geschaut.
So traf Axilla kurz nach ihrer Cousine und nach ein bisschen Suchen in das Balneum und begrüßte ihre Cousine lächelnd.
“Aah, hier ist es schon viel wärmer“, stellte sie erleichtert fest und begab sich dann auch zu einer Steinbank, um sich aus dem Kleid helfen zu lassen. Ihre Haut darunter war von der Sonne Ägyptens gebräunt, ihre Arme gegen den immer von Kleidung verdeckten und somit noch weißen Bauch fast dunkel. Aber auch die leicht gebräunten Beine verrieten, dass Axilla nicht immer zugeknöpft von oben bis unten herumlief. Sie selbst dachte sich dabei auch nicht das geringste, sie war ja nicht häßlich, und solange sie nicht nackt rumlief, konnte sie selbst an kurzen Tuniken bei einem alexandrinischen Sommer beim besten Willen nichts verwerfliches finden.
Auch wenn ihre Haare sicher auch vertragen hätten, fein säuberlich gekämmt zu werden, verschob Axilla das lieber auf später. Erstmal wollte sie sich aufwärmen, und vor allem wollte sie nicht nackt oder nur mit einem dünnen Tuch bekleidet im Bad rumstehen.
“Wollen wir?“ fragte sie also freudig Serrana und begab sich schon, ohne eine Antwort wirklich abzuwarten in das herrlich warme Wasser.