Axilla kam sich ziemlich verfressen vor, nachdem die beiden Frauen gesagt hatten, was sie wollten. Sie überlegte sich, ob sie vielleicht besser auch nur einen Saft nahm, um der guten Sitten willen, aber sie hatte Hunger. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. Allerdings machte es ihr die Karte nicht gerade leicht. Die Hälfte der Sachen, die darauf standen, kannte sie gar nicht. Wie sollte sie da eine Auswahl treffen?
Sie wollte doch einfach ein bisschen Fleisch mit Soße und Brot. Aber das fand sie nicht auf der Karte. Da stand was von Flamingo und Strauß und noch ein paar Tiere, von denen sie noch nie im Leben was gehört hatte.
Also machte es Axilla auf die einfache und naive Art. Als jemand kam, um ihre Bestellung aufzunehmen, schaute sich Axilla einfach auf den Nachbartischen um und erspähte etwas, das lecker aussah. Also bestellte sie einfach „Sowas, aber bitte eine kleinere Portion.“ Ganz verfressen wollte sie schließlich doch nicht sein.
Während sie also auf ihre Bestellungen warteten, fühlte sich Axilla mit einem Mal ein bisschen beobachtet. Vielleicht lag das einfach daran, dass sie die jüngste am Tisch war. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie heute nicht irgendwie außergewöhnlich aussah und an ihr auch alles sauber war, also daran konnte es nicht liegen. Aber vielleicht war es auch nur Einbildung. In Begleitung von Erwachsenen fühlten sich die meisten Jugendlichen früher oder später mal unwohl. Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und hoffte, dass vielleicht ein interessantes Tischgespräch aufkommen würde. Ihr selber fiel nichts kluges ein.