Beiträge von Iunia Axilla

    Nicht ganz so galant, dafür sehr routiniert, wurde die Tür vom Ianitor der Casa auch geöffnet. Ein kurzer Blick schätzte das Gegenüber kurz ab, befand, dass dies kein Bettler war, und stachelte den älteren Sklaven zu seiner Standardfrage an: “Salve. Wie kann ich dir helfen?“

    Auf seine Rückfrage nickte Axilla einfach stumm und gebannt auf die Antwort wartend. So konnte man die ganze Situation wohl grob zusammenfassen. Auch wenn das wohl angesichts der ganzen Verzwickungen in diesem speziellen Fall mehr als simpel klang, das Ganze durcheinander in einen Satz zusammenfassen zu können.
    Dass Iuppiter schon aufgrund der Natur der Sache etwas nachsichtiger wohl sein würde, klang schonmal nicht ganz so erschreckend. Also war es prinzipiell möglich, einen Dispens im Vorfeld zu erreichen. Das war schon einmal die erste gute Nachricht des Tages. Dass der letztendliche Preis sich auch nach ihrem Vermögen richtete, war fast schon klar gewesen.
    Über Geld redete man nicht, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Aber Axilla wollte ja eine Antwort haben, um ihr Vorhaben möglichst zu einem positiven Ergebnis zu führen. “Es wäre für mich kein Problem, einen Stier oder sogar zwei als Opfer darzubringen. Wobei ich nicht weiß, ob ich als Privatperson das so einfach darf, oder ob das den hohen Magistraten eher... ähm... zusteht. Oder ob hier eher Hunde oder sowas infrage kommen, da es ja ein Sühneopfer ist.“ Für solche wurden ja häufiger Tiere geopfert, die sonst weniger unter das Opfermesser kamen. Gerade auch Hunde. Allerdings hatte Axilla noch nie gehört, dass dies bei Iuppiter auch so gemacht wurde. Auf der anderen Seite hatte sie auch noch nie gehört, dass jemand öffentlich ein gebrochenes Versprechen gesühnt hatte.
    Das war auch gleich der nächste Punkt. “Auch wenn ich mich bei dem Opfer dann sicherlich nicht lumpen lasse, möchte ich es nicht allzu sehr bekannt machen. Ich meine... den konkreten Anlass kann man ja auch sicherlich für die Öffentlichkeit... anders darstellen, oder?“

    Jede Stadt hat eigentlich irgendwo einen Cursus Publicus. Ist zwar nicht ganz historisch (da hat der Cursus Publicus nur "Staatspost" befördert (also Zeugs von Stadthaltern oder vom Kaiser an selbige)), aber der Einfachheit halber befördert bei uns der Cursus Publicus eben auch Privatpost.
    Wenn du ein WiSim-Konto hast, kostet die Beförderung 10 Sesterzen. Du kannst dir auch Wertkarten anlegen, dann musst du nicht jeden Brief einzeln zahlen, sondern zahlst dann einmal einen größeren Betrag und hast dann ein gewisses Kontingent an Briefen frei.
    Wenn du kein WiSim-Konto hast, kostet der Brief SimOn zwar immernoch die 10 Sesterzen, aber mangels Konto musst du die dann natürlich nicht überweisen.


    In Rom wär so ein Büro beispielsweise hier: http://imperiumromanum.net/forum/thread.php?threadid=17088
    In Mogo hier: http://imperiumromanum.net/forum/thread.php?threadid=10329
    In Alexandria hier: http://imperiumromanum.net/forum/thread.php?threadid=20685


    Und da gibt es dann Gruppen-IDs, die diese Post befördern. Wenn man eine Stelle beim Cursus Publicus annimmt, kriegt man dann auch die Passwörter für diese IDs, um die Post auszuliefern. Das sind quasi NPCs mit Namen :)


    Und Adressieren: Ganz einfach in den Brief oben reinschreiben, an wen und wo der soll. Beispiele findest du in den benannten Postthreads noch und nöcher. Um hier auch noch eins zu nennen, beispielsweise einfach oben in den Briefkopf reinschreiben:
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica, Roma
    Unsere fleißigen Cursus-Publicus-Bienchen finden den dann schon.

    Und der dezente, extra groß gedruckte und mit Links versehene Hinweis - wörtlich: "Achtung: Du bist derzeit nicht in dieser Provinz gemeldet. [Meldeamt]
    Dieses Post kann gegen die Reiseregeln verstoßen!" - ist zu subtil? :D


    Die Briefregel beschäftigt sich eigentlich nur mit dem Verbot von Massensendungen (also einfach an alle Spieler im SimOn einen Brief selbst verteilen, dass man gerne 50 Sesterzen von allen hätte, weil man ja so ein armer Schlucker ist, oder ähnliches). Das hat nichts mit der Reiseregel zu tun. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Reiseregel ist eigentlich doch sehr eindeutig. "Grundsätzlich darf eine ID nur in den Foren der Provinz posten, in der sie gemeldet ist." Egal ob persönlich oder als Brief. Posten ist posten. Einzige Ausnahme sind wirklich reine SimOff-Kommentare. Briefe sind aber nicht SimOff.


    Man könnte vielleicht überlegen, ob unter die Reiseregeln noch ein Satz reinsollte a la "Das gilt auch für Briefe". Aber eigentlich sollte oben erwähnte, dicke, fette Warnung, die man fast schon nciht übersehen kann und die immer auftaucht über dem EIngabefenster, wenn man einen neuen Beitrag in einer falschen Provinz schreibt, eigentlich ausreichen ;) Noch deutlicher wär es nur, wenn das Ding noch blinken würde. :D

    Du hast eine Woche Zeit für den Test. Das muss nicht an einem Tag gemacht sein. Das heißt, wenn ich dir den heute verschicken würde, hättest du bis nächsten Samstag Zeit. Ich kann dir den aber auch erst später schicken. Solltest mich dann nur entwirren und mir sagen, an welche ID.

    Sim-Off:

    Ups, übersehen


    “Ja, überleg es dir und lass es mich dann einfach wissen. Ich meine... zu verlieren hast du dabei ja eigentlich nichts.“ Selbst wenn Consular Purgitius unter den Umständen nichts mit Avianus zu tun haben wollen würde, stand er dadurch ja kein bisschen schlechter da als jetzt auch. Nur halt eben auch nicht besser. Auf der anderen Seite könnte Avianus die Chance erhalten, einen der größten Militärexperten, wenn nicht den größten, für sich zu gewinnen. Für Axilla wäre die Entscheidung da einfach, aber Avianus war ein Mann. Für die war ja immer alles kompliziert.


    Zu der Sache, ob es einen Unterschied zwischen Freien und Sklaven in der Behandlung gab, sagte Axilla nichts mehr, sie winkte nur lächelnd ab. Brachte ja auch nichts, jetzt darüber zu philosophieren, wer sich wie behandelt fühlte. Axilla war der felsenfesten Überzeugung, dass es den allermeisten Menschen in der Subura weitaus schlechter ging als jedem iunischen Sklaven, und ebenso, dass es für eine Frau wohl ob frei oder unfrei nie dieselben Entscheidungsmöglichkeiten gab wie für einen Mann. Dass sie selbst ohne Tutor durchs Leben gehen konnte, hatte sie auch nur dem ius trium liberorum zu verdanken. Aber das wäre alles nurmehr wirklich rein philosophisch gewesen, und soviel Spaß am debattieren hatte Axilla jetzt auch wieder nicht.
    “Schick dann vorher nur bitte eine kurze Nachricht, wann ihr hier vorbeikommt. Dann muss ich nicht wieder quer durch die halbe Stadt hetzen und kann mir dafür Zeit nehmen.“ Das Kennenlernen war Axilla ja auch wichtig. Da wollte sie nicht abgehetzt sein oder unter Termindruck stehen.
    Aber sonst war alles gesprochen, so dass Axilla ihren Vetter auch nicht weiter aufhalten wollte. Der hatte ja auch einiges zu verdauen.

    Im Tempel des Iuppiter durfte man sich hinsetzen? Axilla vertraute dem Tempeldiener, und die Bank stand sicherlich aus gutem Grund da, aber irgendwie war sie trotzdem sehr überrascht über diese eigentlich so selbstverständliche Aufforderung. Sie nickte also erst einmal und begab sich mit dem jungen Mann zu besagter Bank. Sie machte sogar Anstalten, sich hinzusetzen, allerdings fühlte sich das irgendwie nicht richtig an. Axilla kam sich zwar fürchterlich albern vor und wahrscheinlich lachte der junge Mann sie innerlich gerade für ihren Aberglauben aus, aber sie traute sich einfach nicht, sich hier im Tempel einfach hinzusetzen. “Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir stehen bleiben?“ fragte sie einfach unsicher. Sie war zu alt, sich darum Sorgen zu machen, was andere von ihr dachten und konnte also so eine Frage stellen, ohne vor Scham im Boden zu versinken.
    “Und um das Problem etwas besser zu beschreiben...“, ging sie auch gleich zum Kern ihres Anliegens über, “Die Sache ist die: Mir wurde ein Versprechen abgenötigt, durch welches ich – ohne dies zuvor zu wissen oder zu ahnen – Mitwisserin eines Verbrechens wurde. Nun würde mich besagtes Versprechen zum Stillschweigen verpflichten, was allerdings nie in meinem Sinn lag. Da für Iuppiter gegebene Versprechen allerdings heilig sind, frage ich mich, welches Sühneopfer wohl angebracht wäre, um das Brechen eines Versprechens wieder auszusühnen. Insbesondere, da das Verbrechen, welches durch dieses Wort geschützt werden soll, eines ist, das der kapitolinischen besonders verhasst ist.“
    Dass Menschen ein Versprechen brachen, kam sicherlich alle Nase lang vor. Dass sie dafür als Entsühnung opferten, war daher wohl auch nicht selten. Allerdings war es für Axilla das erste Mal, dass sie in dieser Situation war, also hatte sie keine Ahnung, welches Tier hierfür angebracht wäre.

    Müsste Ende August sein, also Amtszeitraum dann September bis Dezember. Sollte also in der nächsten Woche irgendwann auch wieder die Ankündigung kommen.