Es spielen da ja weit mehr Faktoren auch rein. Diese 40 toten Gentes gibt es, ja, aber die waren auch nie alle gleichzeitig mal lebendig. Es sind immer einige Gentes ausgestorben, andere dazugekommen. Dazu muss man sehen, dass das IR früher auch einiges mehr an IDs und Spielern hatte. Seit den letzten 4-5 Jahren halten wir uns in etwa stabil bei 200-250 IDs, und in demselben Zeitraum gab es auch eine in etwa stabile Zahl an Gentes. Ein paar Gentes starben aus, ein paar neue kamen dazu, aber so plusminus sind wir auf demselben Stand. Von daher gibt es die 40 ausgestorbenen Gentes zwar, aber diese Zahl darf man da nun nicht unbedingt überbewerten.
Dazu kommt, dass einige dieser Gentes leider nicht einmal einen historischen Namen haben. Wir sind ein historisches Rollenspiel. Daher ist "jede Gens einfach so wiederbeleben" eigentlich nicht die Intention des Spiels.
An der stelle muss ich auch nochmal deutlich auf den Unterschied zwischen einer Gens und einer Familie hiweisen. Die meisten Gentes werden bei uns zwar als Familien gespielt, aber eigentlich ist eine Gens eben keine Familie. Die müssen nicht miteinander verwandt sein in den letzten 200 Jahren.
Das ist in etwa so wie mit dem heutigen Nachnamen. Alle mit dem Nachnamen Meyer gehören zwar zur Gens Meyer, aber die sind garantiert nicht alle miteinander verwandt. Vielleicht haben die vor 500 Jahren einen gemeinsamen Vorfahren, aber das ist nicht mehr wirklich verwandt.
Und genau so ist das auch in der ANtike. Nach Iulius Caesar, der thunderte Sklaven freigelassen hat, gab es eine richtige Iulius-Schwemme (da die sich natürlich alle nach ihrem Befreier genannt haben). Die waren aber allesamt nicht verwandt mit irgendwem, gehörten jetzt aber trotzdem zur Gens.
In der Antike war das zwar noch etwas überschaubarer als heute (allein schon wegen der damaligen Bevölkerungszahlen. Das ganze römische Reich hatte wohl weniger Einwohner als heute Deutschland), und irgendwo haben sich alle Angehörige einer Gens dann auf irgendeinen mystifizierten, gemeinsamen Vorfahren berufen (besagte Iulier beispielsweise auf Venus), aber der lag dann auch ein paar Jahrhunderte in der Vergangenheit und leitete dadurch eben keine unmittelbare Verwandtschaft her.
Von daher ist jede Gens natürlich wiederzubeleben als Peregrinus, und da muss keiner irgendeine Verwandtschaft herleiten. Im Grunde macht man einen neuen, nicht-verwandten Zweig auf, wenn man über den Peregrinus-Weg geht. Daher ist auch das Argument, dass man da eine Geschichte erfinden muss, nicht ganz stichhaltig. Denn eigentlcih muss man eben genau das nicht. Und wenn man es will, hat Dives (während ich hier den Roman getippselt habe) schon ein sehr einfaches Beispiel genannt, wie es geht.
Das Argument, dass ja Peregrine auch bei Erlangung des Bürgerrechts eine Gens gründen dürfen, und daher überlegenswert ist, ob man das auch für Adoptionen aufweichen kann, ist soweit korrekt. Allerdings erhalten Peregrini das Bürgerrecht ja auch nicht automatisch. Ein Adoptierter hat das Bürgerrecht ja schon zuvor. Da dann zeitliche Komponenten einzuführen ist... schwierig. Vor allem bei Patriziern, wenn die Rücknahme der Adoption wieder zu einer neuen Patriziergens führen würde.
Es geht da gar nicht darum, wie oft das vorkommt, sondern darum, dass die Regeln für alle gelten. Sonst schreit früher oder später einer völlig zu Recht "Spielleiterwillkür!". Und genau das wollen wir nicht.
Folgenden Aspekt muss man bei aller Überlegung auch berücksichtigen: Wir sind ein Rollenspiel, und das definiert sich durch gemeinsames Spiel. Am einfachsten geht gemeinsames Spiel innerhalb von gemeinsamem Raum. Wir haben aus diesem Grunde eben erst beschlossen, Mantua und Confluentes zu schließen, damit eben die Leute sich auf weniger Räume konzentrieren können und es nciht so zerfasert.
Aber ebenso einfach schafft man gemeinsame Spielmöglichkeiten durch gemeinsame Interessen, oder anders gesagt: Durch die Gens. Von daher ist eine große Zerfaserung (und nichts anderes ermöglicht die Vereinfachung zur Gründung neuer Gentes) nicht im Sinne des gemeinsamen Spielens. So könnte dann zwar jeder sein eigenes Süppchen kochen, aber wir wollen ja eigentlich ein gemeinsames Süppchen kochen.
Für den persönlichen Touch hat jeder Spieler im IR mannigfaltige Möglichkeiten. Auch an Gentes hat er die Auswahl zwischen 4 patrizischen und (wenn ich mich nicht verzählt habe) 31 plebejischen Gentes. Plus die Möglichkeit, Peregrini oder Sklaven zu spielen.
Von daher ist es ja nicht so, als hätte man so überhaupt keine Auswahl und müsste daher da dringend Abhilfe schaffen.