Beiträge von Iunia Axilla

    Axilla musterte ihn einmal vom Scheitel bis zur Sohle mit gespielt kritischem Blick. “Naja, wenn du noch ein wenig hier oben rum zulegst...“ Frech grinste sie ihren Vetter an, als der zu ihr dann schaute. Er war ja wirklich nicht schwächlich gebaut, aber sie neckte ihn einfach gern. Und ein bisschen mehr konnte er schon essen, dick würde er sicherlich nicht davon werden.
    Einem plötzlichen Impuls folgend fiel sie ihm einfach um den Hals und schmiegte sich einen Moment an ihn, genoss die warme Umarmung. Auch wenn es sich so in zivil etwas anders anfühlte, wie wenn Seneca seine Rüstung anhatte. Die Rüstung mochte sie lieber, auch wenn sie härter war.
    “Ich freu mich wirklich für dich. Aber dann brauchst du jetzt wirklich eine angemessene Rüstung! Was meinst du, wenn ich morgen gleich einen Rüstungsmacher kommen lasse, damit er Maß nimmt? Brauchst du da eine aus Eisen oder aus Leder? Weißt du das schon? Versprochen ist immerhin versprochen, und du kriegst nun eine von mir.“

    Salinators Rolle hierbei? Axilla wollte grade schon auffahren, als ihr die Worte sämtlichen Wind aus den Segeln nahmen. Was meinte er denn damit? “Salinators Rolle...?“ Er konnte ja unmöglich wissen, was Salinator getan hatte. Nein, dann hätte er vorhin anders reagiert. Er meinte bestimmt was anderes. Dass sie Salinator schon gefragt hatte, hatte sie ja gesagt. Bestimmt meinte er nur das oder sowas. Ja, er wusste ncihts. Niemand wusste davon, außer Seneca.


    Axilla hatte vermutlich einen Moment zu lang ängstlich dagesessen, als dass es unbemerkt hätte bleiben können, dennoch kratzte sie ihren Mut zusammen, um weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. “Ich meinte damit ja auch nicht jede Nacht oder in regelmäßigen Abständen. Nur, wenn es mal spät wird, ab und zu mal. Vielleicht einmal im Monat, wenn überhaupt. Aber das müssen wir auch nicht aufnehmen, wenn du nicht möchtest.“
    So schlimm fand Axilla das jetzt gar nicht. Vor allem, wenn er weiterhin bei der Classis in Mantua war, dann wäre doch egal, wo sie übernachten würde. Er wäre ja sowieso nicht da, um nachts seine ehelichen Rechte in Anspruch zu nehmen. Und noch war ja nicht sicher, wo er denn nach ihrer Hochzeit überhaupt sein würde.
    “Aber dann sag doch jetzt erst einmal, was du gerne geregelt haben möchtest. Und für wann du dir dann vielleicht auch eine Hochzeit vorstellen könntest?“ Die schönste Verhandlung nützte ja nichts, wenn deren ergebnis erst in zwei Jahren ausstand.

    Er bemerkte es nicht! Wie konnte er das nicht bemerken?
    Langsam kamen neue Gefühle in Axilla hoch. Zuallererst war da Ärger. Wieso bemerkte er nicht, dass sie ihn ignorierte? Noch kälter konnte sie ihm gar nicht die Schulter zeigen. Sie zeigte sie ihm ja geradezu wortwörtlich, da sie sich nicht auch nur einen Fingerbreit ihm zugewandt hatte. Und sie hatte geradezu schnippisch auf seinen Gladiator reagiert. Und dennoch merkte er das nicht! Dann war da noch langsam aufkeimende Verzweiflung. Was sollte sie denn noch machen, damit er es bemerkte? Kurz sah sie doch zu ihm herüber, verbittert, ehe sie sich wieder steif dem groben Klotz vor ihr zuwandte. Musste sie denn wirklich noch viel Kälter werden, damit er es wenigstens registrierte. Vielleicht – und das war Resignation – vielleicht war sie ihm nur wirklich nicht wichtig genug. Nicht einmal wichtig genug, sie einmal anzusehen und zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Sie hatten sich nun so lange nicht gesehen, seit er sein Tribunat angetreten hatte, und dennoch kein Blick, kein Wort, nicht ein Kompliment, kein gar nichts. Axilla war sich nicht einmal sicher, ob er sie als Frau wahrnahm oder einfach nur als Ding.
    Trotzig sammelte sie sich und kniff kurz ganz leicht die Lippen zusammen. Sie war eine Iunia. Ihre Gens hatte wahrlich schlimmeres durchgestanden. Sie hatte wahrlich schlimmeres durchgestanden! Ihr Vater war tot. Ihr Ehemann hatte Selbstmord begangen, der Mann, der seinen Besitz beschlagnahmt hatte, hatte mit ihr gegen ihren Willen geschlafen, sie hatte ein Kind verloren und ihr bester Freund war vor ihren Augen auf offener Straße ermordet worden. Wen kümmerte es da, wenn Vala sie nicht bemerkte?
    Mich...


    “Für Malachi? Für ihn selber tausend Sesterzen, und für seine Ausbildung bislang noch einmal dasselbe. Aber ich möchte auch nur, dass er trainiert ist, und nicht, dass er kämpft.“ Nicht, dass er stirbt. Axilla wollte nie wieder jemanden sterben sehen, der ihr nahe stand. Nicht blutend im Dreck mit weit aufgerissenen Augen, die zu ihr hochschauten. Nie mehr.
    “Wenn du ihn zu einem Ludus bringst und ihn dort trainieren lässt, ohne ihm den Director respektive Lanista zu überschreiben, schätze ich, dass es schon zwei bis dreihundert Sesterzen pro Monat kosten wird.“ Axilla bemühte sich, abweisend und gelangweilt zu klingen, auch wenn ihre Bemühungen zunehmend bröckelten. Was nützte es ihr denn, wenn er es bemerkte? Sie war für ihn so sehr niemand, so sehr Ding wie er wohl für die feinere Gesellschaft Roms, wenn er sich selbst als Niemand bezeichnete.
    Das Wort aus seinem Mund zu hören tat weh, auch wenn es diesmal nicht ihr galt. Axilla kratzte sich am Arm und wandte sich noch ein wenig mehr ab, sah zu Malachi, um Vala auch aus dem Blickwinkel zu verlieren. Sie wollte jetzt nicht einbrechen, aber sie wusste nicht, wie lange sie diese Maskerade durchhielt.
    “Allerdings hat Malachi auch keinen berühmten Namen. Es gibt Gladiatoren, die leicht das fünfzehnfache seines Preises kosten. Ich denke, um so einen aufzubauen solltest du dir aber einen jüngeren... Klotz aussuchen.“ Das beste Einstiegsalter war bei bei vielen anderen Dingen auch 15 Jahre. “Für die kleinen Arenen mag er genügen... und ich meine, gehört zu haben, im Ludus Magnus seien die Preise auch sehr... günstig.“ Um nicht zu sagen, dort wurden Gladiatoren verscherbelt wie andernorts Sandalae.
    “Ich würde vorschlagen, du lässt dir von Sirius einen Termin bei einem Lanista oder einem der Directores der Ludi machen. Ich meine, mich zu erinnern, dass er jeden in ganz Rom kenne.“

    Richtig, ich hab ja keine Ahnung von Wirtschaft, und das Diplom und die Bachelor-Urkunde nur bekommen, weil die so schön bunt sind und ich ein so netter Mensch, dem man so bunte Dinger mal eben so schenkt -.^


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    Original von Titus Duccius Vala


    Richtig, weil es auch keine festen Produktionssorten gäbe, sondern nur Produkte die man produzieren KANN, aber nicht MUSS um einigermaßen wirtschaftlich zu arbeiten. Ein Schuster kann sich durchaus überlegen ob er 5 Caligae und 5 Cabartinae herstellt oder gleich 10 Cabartinae wenn sich diese besser verkaufen. In einer annähernd wirklichkeitsgetreuen Abbildung wäre dein Argument also hinfällig.


    Jetzt redest du von einem vollkommen neuen System. Ich aber habe von dem jetzigen System und den Auswirkungen auf eben jenes gesprochen, und da gibt es keine frei verfügbaren Produktionspunkte. Und es ändert nichts an meinem Argument, dass - wenn man deiner Auffassung folgt - die Regulierung dieser Mengen zu einem ausgewogenen Verhältnis, bei dem am Ende jeder Produktionswoche bestenfalls alles komplett ausverkauft ist, entgegen der tatsächlichen Wirtschaftlichkeit wäre. Und das seh ich nciht so.
    Einfach Produktionspunkte zu geben und die Verteilung eben jener auf die verschiedenen Güter dem Produzenten zu überlassen, wäre ein interessanter Ansatz und würde das ganze System mehr diversifizieren. Allerdings steht dann das "Aussterben" einiger Güter zu befürchten, und natürlich müsste man sehen, ob sich das bei den Endprodukten dann auch so niederschlägt, dass diese noch genug Absatz finden. Wär aber eine interessante Möglichkeit.




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    Das ist das Ideal. Allerdings haben wir in der WiSim den Fall von Geldentwertung, was das ganze ziemlich kompliziert macht. Wer 100.000 Sz auf dem Konto hat, hat garnichts. Wer zehn Grundstücke hat, die die restlichen 50.000 Differenz zu diesem Betrag erst in ~2 Jahren ausgleichen, ist ein gemachter Mann.
    Wenn es so wäre wie du sagtest, hätte der Besitz von Ware und Geld auch seinen Wert. Hat er allerdings nicht, was ein Problem ist an dem durch die Balken und die Textbausteine gearbeitet wurde.


    Geld und Waren haben ihren Wert. Das einzige, was dein Beispiel aufführt, ist, dass Landbesitz völlig falsch bewertet ist und die 5.000 Sesterzen, die in der WiSim für ein Stück Land angegeben sind, nciht dem tatsächlichen Marktwert entsprechen. Da könnte man inzwischen schon so ziemlich eine Null anhängen.
    Allerdings ist das eine Frage von korrekter Preisbildung und hat nichts mit dem zu tun, was ich zuvor gesagt hab. Mein Text ist lediglich die korrekte Definition eines echten geschlossenen Kreislaufs in der Makroökonomie und hat keine Wertigkeit enthalten zu Produkten in der Mikroökonomie.



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    Das ist doch Quark, wieso sollte es das nicht? Selbst im unseren geschlossenen System ist es Anbietern auf dem Markt noch möglich pleite zu gehen oder Betriebe zu führen die sich kaum rentieren, weil sie ultimative Konsequenz ausgespart bleibt. Verhungern tut deshalb keiner... leider. :D


    Das wiederum hat mit den Problemen einer Planwirtschaft zu tun, wenn nciht alles nach Plan läuft. Die Leute melden eben die Betriebe an, die ihnen gefallen, und nicht die, die gebraucht werden. Natürlich machen da so einige keinen Gewinn. Insgesamt gibt es zu viele Betriebe einiger Branchen in unserer Wisim, die schlicht mehr produzieren, als abgenommen wird. Dazu kommt dann noch die Unsitte, dass einige Leute ihre betrieblichen Ausgaben mit ihren Gehältern ausgleichen und somit nicht wirklich wirtschaftlich arbeiten. Wochenlang war Stoff für 8 Sesterzen in der WiSim, was nach ökonomischen Gesichtspunkten nciht gehen kann bei einem vorgeschlagenen Marktpreis von 8 Sesterzen für Wolle, den Anschaffungskosten des Betriebes des Webers, den Anschaffungskosten des Sklavens (beides runtergebrochen auf die Laufzeit von beiden, also sagen wir mal 0,1 Sesterzen pro Zyklus) und den Produktionskosten des Webers mit 70 Sesterzen, anteilig aufgeteilt an den Stoff immerhin noch 46,67 Sesterzen (oder pro Einheit 0,78 ). Nach ökonomischen Maßstäben müsste so ein Betrieb, so er nicht durch andere Ware diesen Verlust wieder einfährt (und betroffener Spieler hat das nicht. Sollte er das lesen, fühlt er sich hoffentlich angesprochen), pleite gehen. Tut er aber nicht, weil er das anderweitig ausgleicht.
    Aber auch das ist Mikroökonomie, ich sprech die ganze Zeit aber von der Makroökonomie.


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    Das Gleichgewicht von In- und Deflation wird vor allem durch einen ausgeglichenen und funktionierenden Markt reguliert... wenn das nicht gegeben ist, haben die Notenbanken letztlich nur denselben Status, den auch römische Kaiser inne hatten: Diokletian z.B. hat versucht den entfesselten Markt mit Geldpolitik zu beherrschen. Dass es ihm nicht gelungen ist, sieht man an den Wirtschaftsproblemen des Reichs in den Folgejahrzehnten.


    Das wiederum wäre das Ideal, dass der Markt sich selbst reguliert. Allerdings haben da wohl diverse Hedge-Fonds ein aktives Eigeninteresse daran, dass das nicht wirklich funktioniert. Und die Notenbanken haben nur Einfluss auf die Wirtschaft, keine Befehlsgewalt. Hab ich auch nie behauptet. Aber den Einfluss durch gezieltes Steuern der Geldmenge und der Wertschöpfung durch Vorgabe der Leitzinsen haben sie.


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    Nö, muss man nicht. Die Verkettung die du hier unternimmst geht doch vollkommen am eigentlichen Problem vorbei. Diese Eventualitäten und Risiken wären nicht mehr als eine Verschärfung des sowieso nur rudimentär gegebenen Wettbewerbs. Da gleich eine Verbindung zur Geldpolitik zu ziehen... nö, das leuchtet nicht ein. Man kann durch eine Katastrophe oder eine Missernte pleite gehen, ohne dass gleich der ganze Markt kopfsteht. Das haben wir ja quasi schon durch das immer wieder auftretende Wegfallen von IDs.. nimm das als Ausfall eines Anbieters ob irgendeiner Causa, und du bist bei einer Lücke im Markt, die entweder die Preise steigen lässt (z.B. Baupläne, Werkzeug, Balsam), oder irgendjemand kommt und schließt diese wieder. Das funktioniert bisher auch prima mit Preisbindung.


    Ja, wenn eine ID wegfällt, entsteht gleich eine Lücke und andernorts ein Warenstau. Sieht man beispielsweise sehr schön an den Schneidern. Duccia Flamma ist ins Exil gegangen und mit ihr ihr Schneider. Seitdem ist wieder mehr Stoff und gefärbter Stoff auf dem Markt, der keinen Absatz finden, und die Wolle türmt sich mittlerweile schon haushoch.
    Oder auch die gesetzlichen Beschränkunden für Senatoren, die ja historisch so richtig sind (und an denen ich gar nciht rütteln will) führen dazu, dass der Markt mit so vielen Lämmern, Ferkeln und Rindern geflutet ist, dass man da eine wahre Opferorgie veranstalten könnte, und es wären dennoch welche übrig. Vor allem, da auch Weihrauch fehlt, um die zu veropfern.


    Dennoch hat Geld natürlich seinen Gegenwert. Ich zitier jetzt mal aus meinem Grill/Perczynski "Wirtschaftlehre des Kreditwesens" (meine höherwertigen Studienbücher hab ich damals vertickt, aber für die Definition von "Geld" reicht das aus):
    Geld ist ein Gut, das im Sachgüter- und Dienstleistungsverkehr regelmäßig als Tauschmittel verwendet wird. Es ist Anweisung auf einen Anteil am Sozialprodukt. Es verkörpert Verfügungsmacht über wirtschaftliche Güter.
    ...
    Wertmesser und Recheneinheit ist das Geld, weil es ständig zur Bewertung der Tauschgüter benutzt wird. Jedes Gut wird in Geldeinheiten bewertet, jeder Tausch wird über Geldeinheiten verrechnet. Alle Güter werden durch Geld vergleichbar und addierbar.


    Oder um es kurz auf die mathematische, vereinfachte Grundformel des ganzen Sermons runterzubrechen:


    Geldwert = Waren + Dienstleistungen


    Dienstleistungen haben wir jetzt bei uns in der WiSim nur beschränkt abgebildet. Im Grunde würden die ganzen Posten in der Sim darunter fallen, für die es ja in der WiSim dann Gehälter gibt. Da man den Postings aber nur schwerlich einen sachlichen Wert zuordnen kann, lass ich das jetzt mal in der mathematischen Bewertung außen vor.


    Wenn jetzt also, wie vorgeschlagen wurde, die Warenanzahl um insgesamt 30% steigen soll, dann hast du auf der einen Seite einen Steigerungsfaktor von 1,3 produziert.
    Natürlich passiert da dann bei der Gleichung auch was auf der anderen Seite des Gleichzeichens! Wenn Waren x 1,3, dann gibt es in einem geschlossenen System, bei dem die GeldMENGE gegeben ist (was ja eine meiner Voraussetzungen von oben war) nur zwei Möglichkeiten. Entweder wird das Geld dadurch mehr gewertet, also entsteht eine Deflation (Mehr Waren bei gleich viel Geld = Preise müssen sinken, wenn am Ende beides auf 0 ausgeglichen sein soll), oder aber die Geldmenge muss erhöht werden um denselben Faktor.
    That's math, baby. Das hat nichts mit irgendwelchen persönlichen Meinungen zu tun, das ist mathematisch so.
    Und da ich nciht annehme, dass alle Leute eine Gehaltserhöhung bekommen würden, und ich ebenfalls nciht annehme, dass die Balken neu programmiert würden, so dass man nun 30% mehr Waren braucht, um diese zu füllen (wobei das im Idealfall, dass alles Geld ohnehin in die Wirtschaft zurückfließen würde, ohnehin nicht ginge, da der Idealfall Sparen nicht vorsieht), geht das nur dadurch, dass man die Preisbindung lockert, so dass die Preise nach unten angeglichen werden können. Wobei hierbei die Produktionskostengrenze natürlich ein Hindernis darstellt.


    Deine Lösung hierbei ist, wenn ich das richtig verstanden habe, das einfach auszusitzen bis diejenigen (jetzt wieder mikroökonomisch gesehen), die sich keinen Abnehmerstamm aufbauen konnten oder deren Betriebe eben von der Sorte sind, die eigentlich im Moment unnötig am Markt sind, einfach pleite gegangen sind und geschlossen werden.
    Das würde zweifelsfrei die WiSim sehr schön aufräumen und ganz sicher würde so natürlich auch ein Gleichgewicht entstehen. Nach einer Weile wär das "zu viel" an Waren so auf andere Weise wieder gelöst. Nur wäre das eine ziemlich radikale Vorgehensweise, und ich weiß nicht, ob die auf breiten Konsens stoßen würde.



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    Mit Verlaub: das ist Quark. Großer Quark. Und spricht von geringer Erfahrung in dem Genre. Die Produktionsturni von einer Woche sind ohne Probleme auf ein Computerspiel runterzubrechen, nur dass im Computerspiel viele Prozesse, die hier durch die Konsumenten und Anbieter unternommen werden, von der KI durchgeführt werden. Das was du wegen 'ein paar Stunden' nicht vergleichbar hälst ist nichts anderes als eine rapide schneller verlaufende WiSim.


    Stell dir vor, ich hab so Spiele auch schon gespielt. Mehr noch, ich durfte mcih auch im Studium mit Wirtschaftssimulationen auseinandersetzen.


    Natürlich sind das nur schneller laufende Simulationen. Ändert aber absolut nix an meinen Argumenten, dass bei einem Spiel das Scheitern der Gesamtwirtschaft mit einkalkuliert wird, ich die WiSim aber nicht vom letzten Speicherstand aus laden möchte, wenn es dem "Game Over" entgegensteuert ;) Ziel sollte sein, eine funktionierende WiSim ohne großen Regulationsbedarf zu schaffen, und nicht eine, die eine Weile hält, bis man sie wieder retten muss und dauernd anpassen muss.
    Wird man zwar so oder so müssen, da wir hier wieder bei dem Problem der menschlichen Komponente des ganzen sind, die einfach nciht das tut, was der Markt grade bräuchte, aber man muss das ja nicht noch extra forcieren.


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    Lustig. Das ist im übertragenen Sinne genau das, was der Iulier vorgeschlagen hat. Und in der WiSim wird gescheitert, und das ist gut so. Nur hat das keinerlei Konsequenzen für das SimOn-Geschehen (von leeren Balken mal abgesehen, die jeder ignoriert wenn es ihm nicht in den Kram passt und darauf pocht wenn sie mal voll sind), und ist demzufolge auch bedeutungslos. Leider.


    Jo, ich würd da aber nicht der arme SL sein wollen, der die ganze Zeit den Markt kontrolliert, um auch genug Gegengewichtung zu schaffen. Und du verwechselst hier wieder Mikroökonomie mit Makroökonomie. Ich red nicht davon, dass einzelne Teilnehmer in der WiSim pleite gehen. Ich red davon, dass das ganze System sich selbst verschlingt, weil es einem chronischen Ungleichgewicht unterliegt.
    Und das mit den Balken bzw. der fehlenden Konsequenz des Ausspielens derselben ist nochmal ein anderes Problem.

    Dir ist aber schon bewusst, dass die WiSim ein Programm IST und um da doppelte Produktionspunkte auszuspucken da von Hand das einprogrammiert werden muss, damit das funktioniert?
    Wie die Verlosung der Betriebe nun funktioniert, ist da mal ganz außen vor (wobei das per Zufallsgenerator innerhalb der WiSim letztendlich auf lange Sicht sicher auch einfacher wär als da händisch noch zig Listen zu führen, die man jede Woche zum Wochenwechsel wieder rauskramen muss).


    Und natürlich führt eine doppelte Produktion zu doppelten Warenmengen, das ist Sinn der Sache, und keine Produktion führt dazu, dass der Wirtschaft nur das Geld für die Betriebskosten entzogen wird, ohne ihr dafür Waren mit eigenem Neuwert zur Verfügung zu stellen. -.^

    Das war so ungerecht! Axilla gab sie die größtmögliche Mühe, und Vala schien es nicht einmal zu bemerken! Er nannte sie ganz freundschaftlich einfach beim Cognomen – und hatte dabei noch nicht einmal bemerkt, dass sie seinen nicht benutzt hatte! - und stapselte nur etwas zusammen von wegen und er suche einen Gladiator. Derjenige, den er sich dafür wohl ausgeguckt hatte, brüllte sie auch sogleich halb nieder. Und Sirius ganz, der irgendwie hinter ihn geflitzt war und sich nun hinter dem Sklavenhändler versteckte. Was hatte der denn? Der sah fast so aus, als hätte er Angst vor ihr.
    Einen Moment lenkte sie das ab, so dass sie verdutzt zu ihm herüberschaute und dabei ganz vergaß, dass sie unnahbar und abweisend scheinen wollte. Auch wenn dieser Holzkopf neben ihr nichtmal bemerkte, dass sie es war. Er sollte verdammtnocheins bemerken, dass sie ihn ignorierte! Dass sie ihn nicht brauchte und auch gar nicht wollte und allerbestens ohne ihn auskam! Er sollte, er... Axilla wusste nicht, was sie wollte, aber er sollte wenigstens realisieren, was sie machte. Sie wusste zwar nicht, wie das aussehen sollte, aber es sollte nicht so aussehen!
    “Nun, ich selbst bin im Besitz eines Gladiators. Malachi hier ist aus dem Ludus Dacicus, wo ich ihn im vergangenen Jahr erstanden habe.“ Sie erzählte mit unbeteiligter Stimme, ohne auch nur einmal zu Vala hinzusehen. Er sollte es bemerken, sie wollte, dass er es bemerkte. “Was nun Broccolus angeht, scheint er mir etwas zu undiszipliniert für einen Gladiator, und nicht groß genug. Wäre er in einem ordentlichen Ludus ausgebildet worden, würde er dort noch immer trainieren, und auch ein Lanista trennt sich nur selten von einem seiner Schützlingen und übergibt ihn einem Sklavenhändler, der nicht die Möglichkeiten zur ordentlichen Präsentation besitzt.“ Bei letzterem bekam der Sklavenhändler ein leicht entschuldigendes Lächeln. “Sofern der gute Mann also nicht Sesterzen mit Assen verwechselt hat, würde ich sagen, er haut dich übers Ohr. Aber wer bin ich schon, sowas zu wissen?“ Ich bin niemand...
    Sie sah noch immer nicht zu ihm herüber. Wenn sie zu ihm sah, würde sie am Ende noch schwach werden. Sie würde bemerken, wie er da stand, wie er aussah. Würde den Blick in seinen Augen sehen. Würde seine Nähe bemerken, seine Wärme. Die Art, wie sein Haar widerspenstig an manchen Stellen leicht abstand. Würde sich darauf konzentrieren, wie er roch, den wundervollen Duft wahrnehmen. Sie würde näher zu ihm treten, nur ganz leicht, um näher bei ihm zu sein. Würde sehen, ob an seinen armen die fürchterlichen Narben von dem letzten Mal, als sie sich gesehen hatten, gut verheilt waren. Würde seine Hände ansehen, so groß und kräftig und sicher. Sie würde einfach nur zufrieden sein, bei ihm zu sein.
    Es tat so unendlich weh! Selbst jetzt, wo sie nicht hinsah! Er sollte es doch einfach nur bemerken! Dann konnte sie gehen, als Siegerin. Auch wenn sie nicht einmal wusste, was sie dann gewonnen hätte.

    Deine Argumentation ist aber auch nicht lückenfrei. Wenn man danach geht, bräuchte man auch sämtliche Anpassungen der Produktionsmengen in der WiSim nicht, da diese ja eigentlich nur Über- und Unterproduktion regulieren sollen, die ja in einer tatsächlichen Abbildung der Wirtschaft ganz natürlich vorkommen würden ;)


    Ich hab das ganze nun als geschlossenes System angesehen (wobei ich vorausgesetzt habe, dass die Menge an Geld und Waren, die jede Woche ausgegeben wird (durch Steigerung der Balken und Abführung von Steuern an den Staat) gleich der Menge von zusätzlich generiertem Vermögen (Durch Mehrwert der produzierten Ware gegenüber den Produktionskosten und gezahlten Gehältern + Einkünften aus Landbesitz) ist und das damit ein echtes geschlossenes System ohne Inflation/Deflation ist. Dass diese Annahme höchstwahrscheinlich nicht gänzlich korrekt ist, nehm ich auch an, aber ich bin zum einen nicht gut genug informiert und zum anderen auch zu faul,d as genau zu berechnen *g*). Und ein System kann als geschlossenes System nciht funktionieren, wenn Zufallsvariablen sich einschleichen, weil sonst das passiert, was ich eben ausgeführt hab.
    In einem offenen System (wie die Weltwirtschaft) sieht das natürlich anders aus. Aber da wird einer Inflation oder Deflation auch durch die verschiedenen Notenbanken entgegengewirkt (auch wenn die gegenüber den Börsenspekulanten manchmal sehr begrenzte Möglichkeiten haben).


    Wenn man die WiSim also für solche Eventualitäten und Risiken öffnet - Programmieraufwand mal außen vorgelassen - muss man dabei aber wirklich gleichzeitig die Preisbindung der Produkte lockern. Deren Preis bestimmt sich ja in der freien Marktwirktschaft auch durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage (plus diverse Einflussfaktoren, die das ganze noch etwas verschieben können, was jetzt aber zu weit führen würde).
    Den Vergleich mit einem Computerspiel find ich jetzt denkbar schlecht, da diejenigen üblicherweise darauf ausgelegt sind, ein paar Stunden zu funktionieren, und nicht nach Möglichkeit ein paar Jahre. Selbst angesichts unserer langsamen "Produktionsgeschwindigkeit" von 1 Woche find ich das dennoch nicht wirklich vergleichbar. Abgesehen davon, dass in so einem Spiel die Engine auch noch das "Ausland" oder sonstwie feindlichen Einfluss kontrolliert und es bei einem Spiel nichts macht, wenn die "Mission" scheitert. Die WiSim würd ich aber ungern vom letzten Quicksave neu laden. ;)


    Ich denk, das riecht sehr stark nach der WiSim 2.0. Wenn wir aber die WiSim so, wie sie jetzt ist, behalten wollen (und angesichts der vielen Anpassungen, die Macer immer wieder vornimmt, kann man davon ausgehen, dass diese ausgewogen und planungssicher sein soll), wär so ein Zufall schlicht kontraproduktiv.

    Vielleicht sollte man das abspalten und ein neues Thema dazu machen, damit das diesen Thread hier nicht zumüllt? *zu einem Mod oder so wink*


    Aber mal meinen Senf dazu:


    Halte ich absolut nichts davon. Zum einen soll das eine Wirtschaftssimulation sein und kein Lottospiel, und wenn das als Wirtschaftssimulation nciht schon interessant genug ist, sollte man sich vielleicht überlegen, ob die WiSim wirklich das richtige für einen ist.


    Zum zweiten entstünden dadurch nur ein ganzer Haufen neuer Probleme. Im Moment ist die WiSim darauf ausgelegt, möglichst im Gleichgewicht zwischen Produktion und NAchfrage zu sein. Es wird so schon viel auf Halde produziert. Eine Verdopplung der Produktion führt nur dazu, das noch mehr Zeug am eigentlichen Bedarf vorbei produziert wird und der mögliche Ausfall sorgt für eine Verteuerung bei den Produkten, die wirklich gebraucht werden. Diese als einzig "sicherer" Absatz müssen nämlich nicht nur die Produktionskosten von EINER Produktion damit abdecken, sondern auch das Risiko, Betriebskosten zu zahlen und dann keine Produktion zu erhalten. Dadurch erschafft man meiner Meinung nach nur einen Verlust der Planungssicherheit, eine Störung der Absatzwege (denn wenn die Rohstofflieferanten nciht produzieren, nützen den nächsten verbrauchern doppelte Produktionspunkte rein gar nichts. Und die doppelten Endprodukte müssten erst einmal verkauft werden. Es ist selten, dass sonntags mal wirklich alles ratzeputz ausverkauft ist. SEHR selten) und letzten Endes künstliche Inflation.
    Ich denke, die WiSim kommt auch sehr gut ohne Börsentermingeschäfte und dazugehörige Optionsspekulationen aus, und nichts anderes wäre das im Endeffekt.

    Es dauerte einen Moment, bis Axilla die ersten Worte glaubte, zu verstehen. Seneca war kein Urbaner mehr. Sie hatten ihn entlassen! “Aber das können die doch nicht so einfach machen! Ich meine, was erlauben die sich?! Du... du bist ein Iunius, und, und, und, die können doch nicht einfach...“ Sie war grad so schön in Rage geredet, dass sie einen Augenblick die freudestrahlende Nachricht gar nicht mitgekriegt hatte und mitten im Satz stockte, als diese dann doch den Weg in ihre Gehirnwindungen gefunden hatte. “... dich zum Prätorianer machen...?“ schloss sie etwas verdattert und schaute Seneca nur verdattert an. Erst als er immer noch grinste – es sah sogar so aus, als würde das Grinsen noch breiter, je länger sie dasaß und Maulaffen feil hielt – war sie sich sicher, dass er das gerade eben wirklich gesagt hatte. Und erst dann kam auch bei ihr die Freude.
    “Du sollst mich nicht so veralbern!“ meinte sie mit einer Stimme, die sie absichtlich sich überschlagen ließ und schubste ihn so, dass er beinahe rückwärts von der Bank viel. Erst danach erlaubte sie sich zu Lachen und ihn zu umarmen. “Dann muss ich dir jetzt wohl wirklich eine Rüstung fertigen lassen, was?“

    Als Axilla nach Hause kam, empfing sie Araros an der Porta. “Herrin, dein Cousin erwartet dich im Atrium. Er hat Neuigkeiten.“
    Trotz Axillas Nachfragen jedoch hielt sich der Ianitor vage, wich ihrem fragenden Blick aus und schickte sie nur ins Atrium, wollte nichts verraten. Axilla machte diese Geheimniskrämerei schon etwas nachdenklich. Sie drückte ihm nur schnell ihre Palla in die Hand und zog ihre Caligae aus. Barfuß tapste sie dann auch schon los über den kalten Steinfußboden, ohne sich die Zeit zu nehmen, noch die Sandalae anzuziehen, die eine Sklavin ihr gerade bringen wollte. Wegen ihrer Sorge Schmutz ins Haus zu tragen verstieß gegen ihr Gewissen der Sklavenschaft gegenüber, aber barfuß rumlaufen machte schlimstenfalls sie selber krank, wenn sie sich verkühlte. Was aber sowieso nicht passieren würde, Axilla lief häufiger barfuß jetzt im Spätfrühjahr und hatte sich noch nie erkältet.


    Seneca saß im Atrium, und das allererste, was Axilla auffiel, war, dass er seine Rüstung nicht trug. Erst als zweites fiel ihr die Miene auf, mit der er da saß. “Was ist mit deiner Rüstung passiert?“ fragte sie also auch verwirrt, als sie auf ihn zutrat. Sie verstand nicht so ganz, was passiert war, und wieso sie keiner früher informiert hatte.

    Dir ist aber schon bewusst, dass unser Wiki die HISTORISCHEN Begebenheiten festhält und kein "Was ist bei uns im Spiel passiert" darstellt? Folglich steht natürlich im Wiki drin, dass das erst nach den Dakerkriegen, also 106 n.Ch. römische Provinz wurde. Aber SimOn wurde das so wie von Durus beschrieben erobert, auch wenn das nicht historisch so war.

    Eigentlich mochte Axilla den Sklavenmarkt nicht. Im Grunde genommen hasste sie ihn sogar fast. Sie hatte sicher nichts gegen Sklaven. Es war eine Notwendigkeit, welche zu besitzen, es gehörte zum Leben dazu. Und sie behandelte ihre Sklaven auch allesamt sehr gut. Und sie hatte auch nichts gegen die Verkäufer, die ihre Sklaven anpriesen wie ein paar Märkte weiter die Viehhändler ihre Rinder. Das gehörte zu diesem Geschäft ebenfalls dazu. Sie hatte zwar auch Mitleid mit den Sklaven, die verängstigt, halb nackt und zitternd dastanden und auf ihren Verkauf warteten, aber nicht so viel, als dass sie sich bemüßigt fühlen würde, irgendwie dagegen vorzugehen. So war das Leben.
    Nein, der Grund, warum sie den Sklavenmarkt nicht mochte, war der, dass er ihr die Austauschbarkeit der Menschen so vor Augen führte. Noch immer war sie über Leanders Tod nicht hinweg, würde wohl auch nie darüber gänzlich hinwegkommen. Sie hatte sich fest vorgenommen, den Griechen nie zu vergessen, ihr Leben lang nicht. Sie hoffte nur, dass ihre einzige Erinnerung an ihn nicht seine Augen wären, wie er tot zu ihr hinaufstarrte.


    Aber es war nicht wirklich zu umgehen, Axilla brauchte eine neue Ornatrix. Ihre Frisuren jetzt waren zwar nicht schlecht, aber keine ihrer Sklavinnen konnte diese Aufgabe auch nur halb so gut bewältigen, wie Leander es damals gekonnt hatte. Der Grieche hatte ein Geschick für das Erfinden neuer Frisuren gehabt, das unübertreffbar war. Er hatte filigrane Kunstwerke mit ein paar Spangen erschaffen, die nicht nur wunderschön, sondern vor allem immer neu waren. Und auch, wenn Axilla sich nicht wirklich darum scherte, ob sie modern frisiert war, es störte sie doch, wenn über sie getratscht wurde. Sie wollte diesen dämlichen Weibern, die sie sowieso nicht leiden konnte, nicht noch mehr Grund geben, sie nicht leiden zu können. Folglich musste eine neue Ornatrix her.


    Mit Malachi als Schutz lief Axilla also über den Markt. Sie hätte sich auch in einer Sänfte tragen lassen können, aber sie wollte lieber laufen. Ihr fehlte die Bewegung ohnehin, und wenn sie nicht gerade in die Thermen ging, um die Palästra auf und ab zu hetzen, hatte sie nur sehr wenig körperlichen Ausgleich. Da tat es ihr gut, irgendwo hinzugehen, auch wenn es über den teilweise doch sehr matschigen Boden der Sklavenmärkte war.
    “Der Lärm hier ist wirklich schlimm. Wie soll man da denn hören, wo es eine brauchbare Ornatrix gibt?“
    Sie sah fragend zu Malachi auf, der aber erst nicht reagierte. Es dauerte einen Moment, bis er gewahr wurde, dass seine Herrin eine Antwort auf die eigentlich rhetorische Frage erwartete. “Ich weiß es nicht, Herrin. Vielleicht versuchen wir es weiter dort drüben?“
    Er nickte in eine Richtung, und Axilla folgte dem Blick. Und entdeckte ihn. Er stand da, mit Sirius, und unterhielt sich gerade mit einem Sklavenhändler. Er war einfach da. Einfach so. Von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung.
    Axilla hatte natürlich gehört, dass er wieder in Rom war. Die Graffiti und die schreienden Werbungsmacher mit ihrem Brot waren im Wahlkampf auch in ihrer Wohngegend schwer zu überhören gewesen. Sie hatte sogar überlegt, ihn zu besuchen, oder wenigstens ihm zu schreiben. Dass sie sich freuen würde, dass er wieder da war, oder sowas. Aber eine fiese, kleine Stimme hatte sie wieder und wieder an die letzten Worte erinnert, die sie von ihm gehört hatte. Sie ist niemand... Und da hatte sie es gelassen. Hatte sich gesagt, dass sie ihn ja sowieso gar nicht sehen wollte. Dass ihre Sorge allen Menschen in Mantua gegolten hätte, weil er ihr auch nichts mehr bedeutete. Gar nichts.
    Aber jetzt stand er da, keine zehn Schritte von ihr entfernt. Er sah irgendwie anders aus, auch wenn sie es nicht genau sagen konnte, weswegen. Vielleicht war es auch nur, weil sie ihn so lange nicht gesehen hatte. Und Axilla merkte, dass sie nicht aufhören konnte, ihn anzusehen. Und auch nichts sagen konnte, fast, als wäre sie zu Stein gefroren. Überhaupt war mit einem Mal alles seltsam dumpf, als wäre die Welt um sie herum in tiefsten Winter getaucht, alle Geräusche gedämpft und ganz weit entfernt. Erst als Malachi sie an der Schulter berührte, merkte sie, dass er sie etwas gefragt hatte, aber sie hatte es nicht mitbekommen.
    “Oh, äh, ja, bestimmt“, antwortete sie ihm, ohne zu wissen, was er gesagt hatte. Sie hoffte nur, dass es halbwegs passte. Sie sah zu Malachi auf, dann wieder zu Vala. Sie wollte weglaufen, denn noch hatte er sie nicht bemerkt. Sie konnte einfach in der Menge verschwinden. Ganz einfach so, musste sich dem nicht stellen. Und sie wollte auch weg. Aber das war albern und kindisch, und überhaupt, es bedeutete ja nichts. Sie konnte genausogut hingehen und ihm kurz guten Tag sagen, ihm beweisen, dass es ihr nichts bedeutete, dass er ihr nichts bedeutete. Er war immerhin ein Homo Novus aus Germania, und sie würde bald schon wieder verheiratet sein, wenn alles glatt lief. Nein, er bedeutete ihr nichts.
    Und trotzdem hielt sie ihre Hände hinter ihren Rücken, damit er die Gänsehaut darauf nicht sehen konnte, als sie näher zu ihm trat. “Salve, Duccius. Salve, Sirius.“ Ihrer Stimme fehlte die rechte Kraft, und vor allem wollte Axilla viel gleichgültiger klingen, viel kälter. Sie versuchte es noch einmal. “Du suchst einen Arbeiter?“ Ja, das klang schon viel gleichgültiger. Axilla war fast zufrieden mit sich, als sie zu dem groben Klotz neben dem Händler schaute.

    Im Tabularium füllen nicht alle ihr Charakterblatt aus, das ist hier freiwillig. Am einfachsten kommst du da hin, wenn du entweder bei der entsprechenden Person auf die Signatur klickst (dann kommst du zu ihrem Werdegang) und dann rechts auf "mehr" oder indem du auf das Avatar klickst und dann rechts auf "mehr" oder auf "zur Charakterbeschreibung" in der Übersichtsbox.
    Da das aber freiwillig ist haben das gefühlte 20% im IR.


    So oder so fängt man hier bei 0 an, also nicht schon als Offizier oder Politiker oder sonstwas, sondern immer am Anfang einer solchen Laufbahn. Und damit sollte man sich auseinandersetzen, bevor man das hat, weil sonst ist man am Ende nur frustriert, wenn es nicht so klappt, wie man sich das vorstellt.

    Unter der Prämisse muss ich dann leider ablehnen. Die Iunii sind ein altes, römisches Geschlecht, das sich noch auf die Königszeit vor der Republik zurückführt (sogar auf einen Gefährten von Aenneas, also GANZ zum Anfang jeglichen römischen Reiches). Auch wenn wir SimOn grade recht ab vom Schuss sind, ist die Familiengeschichte dennoch die vom Gründer der Republik (und auch von dem netten Brutus, der den guten Iulius Caesar im Senat erdolcht hat). Die Iunii sind definitiv keine volksnahen Händler.
    In der Vergangenheit und auch der Gegenwart sind die meisten unserer Kerle beim Militär oder in Richtung einer ritterlichen Laufbahn unterwegs. (Was natürlich anderes nicht ausschließt, gemeinschaftliches Spiel innerhalb der Gens allerdings erleichtert)


    Wenn du das Charakterkonzept so umsetzen möchtest, würde ich dir am ehesten zu einem Peregrinen raten, da kannst du das so wundervoll umsetzen. Da die bespielten römischen Familie alle in der römischen Gesellschaft zumindest guter Mittelstand wenn nicht Oberschicht wären, weiß ich nicht, ob du da so in Rom Freude mit deiner Gens hättest.

    Dann greif ich mal der Stadtwache vor und stelle meine Fragen:


    1. Wieso möchtest du zu den Iuniern?


    2. Hast du schon Erfahrungen im Rollenspiel, speziell mit historischem Rollenspiel wie dem IR?


    3. Was hast du dir denn für den Charakter so vorgestellt? Wohin willst du mit ihm, was soll er machen, wie soll er sein etc?


    bis denne
    Axilla

    Sim-Off:

    Kein Problem, ich bin selber nicht immer die schnellste ;)


    Der doctor fuhr damit fort, Anweisungen zu geben, hier und da den Parther mit seinem Holzschwert in Position zu schieben, hier auf einen Muskel zu tippen, dort so zu schlagen, dass ein blauer Fleck bleiben würde. Weiter und weiter und weiter, bis der Schweiß in Strömen floss und die Bewegungen des Parthers kraftloser wurden – was schließlich zu noch mehr Tadel führte und noch mehr „gut gemeinten“ Ratschlägen.


    Es dauerte eine ganze Weile, solange bis der Parther wirklich erschöpft war, bis der Ausbilder meinte: “Hör auf.“ Dann stand er da, sah sich einen Moment seinen neuesten Zögling an, wie der erschöpft schnaufte, beobachtete seine Reaktion, seine Blicke. Er musste ihn einschätzen, wie er jeden der Männer hier einschätzte. Er brachte hier allen in kurzer Zeit bei, wie man am effektivsten gegen einen anderen Mann kämpfen konnte mit den Waffen, die einem gegeben waren. Es war nicht selten, dass bei Kriegen die Legiones mal eben die doctores aus den Ludi anheuerten, um den grünen Jungs, die ihre Grundausbildung nicht abschließen konnten, kämpfen beizubringen. Da musste er wissen, wann sein Gegenüber brach, und wann ein Mann zu gefährlich war, um ihm das alles beizubringen.
    “Du bist zu alt. Aber wenigstens bist du nicht ganz nutzlos. Zeigt ihm, wo man sich waschen kann. Morgen früh geht das Training los. Für heute seid ihr untalentierte Affen fertig.“
    Womit er alle meinte, die auch recht dankbar waren, nun in den frühen Abendstunden das bisschen Freizeit, das ein Gladiator hatte, zu nutzen.

    Was sie sich NOCH wünschten? Nun, Axilla hatte keine Ahnung, was Seneca vielleicht noch wollte. Sie hatte sowieso wenig Ahnung, was man besser alles vereinbaren sollte, und was sowieso klar war. Sie war keine Rechtsgelehrte. Überhaupt ulkig, die Vorstellung, eine Frau könne sich damit wirklich auskennen. Aber sie hatte da noch weniger Ahnung als die meisten, auch wenn sie bereits verheiratet gewesen war. Und sie hatte das, was ihr als einziges wirklich wichtig war, bereits bekommen. Für diese Gefälligkeit war sie bereit, so einiges in Kauf zu nehmen. Aber durch diese Zusage würde ihr Vater die Verehrung in Zukunft erhalten, die ihm zustand. Sein Geist würde nicht ruhelos werden und herumspuken, weil niemand die nötigen Opfer brachte. Er wäre sicher, auch in Zukunft. Axilla musste nur ein paar Söhne zur Welt bringen, die ihrerseits wieder Söhne zeugen würden. Nur...
    Was also sollte sie noch verlangen? War sie überhaupt gefragt worden, oder ging die Frage nur an Seneca? Axilla war sich nicht sicher, aber wenn man schonmal dabei war, fing sie einfach mal an. Wenn Imperiosus erstmal hören wollte, was auf iunischer Seite denn so gewünscht wurde, machte man es eben so.
    “Nun, ich hab mehrere Betriebe, die ich nicht aufgeben werde. Oh, es ist nichts unanständiges oder so. Eine Farbmischerei in Alexandria und eine Imkerei in Norditalia. Und sollte Vescularius Salinator das Erbe von meinem ersten Mann freigeben, werden da auch noch ein paar hinzukommen. Aber die werde ich weiterführen.
    Oh, und ich werde vermutlich das eine oder andere Mal trotzdem in der Casa Iunia bleiben, auch über Nacht. Ich will nicht, dass das irgendwie negativ ausgelegt wird. Das soll dann keine Scheidung sein oder sowas, ich will hier nur auch nach dem rechten dann und wann sehen, und wenn es spät wird, dann übernachte ich dann auch hier.“
    Wenn eine Frau aus dem Haus des Mannes auszog, sozusagen, konnte dieser das ja als Unwillen zur Fortführung der Ehe deuten, und Axilla wollte das lieber von Anfang an klarstellen.
    Noch etwas? “Achja, ich arbeite bei der Acta, und werde das auch weiterhin machen.“ Kurz, Axilla wollte im Grunde so weiterleben wie bisher, über sich selber bestimmen und über ihr Vermögen. Nur mit dem Unterschied, dass sie Imperiosus in ihr Bett ließ. Das zumindest wäre ihr Wunsch. Aber man konnte es ja mal ansprechen und sehen, was ihr Zukünftiger dazu sagen würde.

    Das Bild, welches Gracchus neben ihr zeichnete, war eines, das an Grausamkeit mit ihrer Wirklichkeit fast mithalten konnte. Es mussten schreckliche Alpträume sein, die einem den Tod eines geliebten Menschen wieder und wieder und wieder vor Augen führten, und man jedesmal wieder mit derselben Unfähigkeit bestraft war. Axilla kannte diese Angst, die einem selbst im tiefsten Schlaf dann noch das Herz umschloss, diese kalten Finger auf der Seele, die einem die Luft abdrückten, so dass man schreien wollte, aufwachen wollte, und doch gefangen war im eigenen Traumgebilde, nichts anderes tun konnte als die vielen Male zuvor. Nichts weiter tun konnte, als von dem Baum im Traum herabzuspringen, sich ein letztes Mal umarmen zu lassen und ein Lebewohl zu wünsche, und zu wissen, dass es ein Wiedersehen nie geben würde. Zu wissen, dass man nichts am Tod, der kommen würde, ändern konnte. Wo war der Unterschied zwischen dem Anblick des Todes und dem Wissen um den Tod, selbst im Traum? Hatte beides nicht gleichermaßen eine schreckliche Endgültigkeit in sich, einen unüberwindbaren Schrecken, einen tiefen, schwarzen Abgrund?
    Axilla hörte dem Senator neben sich zu, sah zu ihm hinüber, wie er von ihr wegsah. Irgendwie wusste sie, dass er von seinen Träumen sprach. Es war so real, wie er die Träume beschrieb, so detailreich, so wortgewaltig. Und seine Sprache war dabei anders. Nun, nicht direkt anders, aber er benutzte nicht mehr so viele Worte, die sie eigentlich nicht verstand. Immernoch einige, aber dennoch... Axilla wusste nicht so genau, woran sie es festmachte. An seinem Blick, der wie der ihre vorhin in weite Ferne schweifte, das Tausend-Meilen-Starren schlechthin, wenn der Blick an diesen imaginären Punkt am Horizont festgenagelt war und doch eigentlich um so vieles näher, in der eigenen Erinnerung verweilte. Oder an der Art, wie er sprach, an den Worten. An den vielen Bildern. An den Kleinigkeiten, die ihr Wesen mitleidig stimmten. Sie wusste es nicht. Aber sie hatte in diesem Moment das starke, ja fast drängende Gefühl, dass sie diesen Mann, diesen Menschen neben sich einfach umarmen wollte, um so durch die Nähe und völlig ohne Worte auszudrücken, was sie fühlte und was Worte nicht fassen konnten. Nur für einen Augenblick die Wärme eines anderen Menschen um sich zu wissen, dieses sanfte Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit, diese Sehnsucht, die wohl jeder dann und wann fühlte. Nur für einen Moment Gewissheit haben darin, dass man mit dem eigenen Schmerz nicht allein war, und Trost darin zu finden, dass jemand anderes es verstand, dass man verbunden war und nicht gänzlich allein, dass diese düsteren Gedanken zwar stets da waren, vielleicht sogar unbezwingbar waren, aber man dennoch, wenigstens für den Hauch eines Augenblicks, sich diesen Dämonen nicht allein stellen musste. Einfach ein Moment, in dem Altruismus und Egoismus so fließend ineinander übergingen, dass wohl keiner sagen konnte, was es wäre, außer vielleicht Gnade.


    Und der Moment verflog, zog ungenutzt davon wie der Vogel vorhin mit flinken Flügelschlägen, ohne dass etwas passiert wäre. Er war einfach vergangen, dieser Moment, ohne dass Axilla ihn genutzt hätte. Und das war vielleicht das traurigste an diesem ganzen Moment, zeigte es doch nur allzu sehr, dass ihrer beiden Kindheit vorbei war. Die des Flaviers wohl schon länger als die von Axilla, und dennoch wohl vorbei, und die kindliche Unschuld, die diese Umarmung zugelassen hätte, für immer verloren.


    Und der Pontifex sprach weiter, und stellte die frage, die Axilla sich selbst nie zu stellen traute. Was wäre, wenn sie ihren Vater vergaß? Was wäre, wenn der bleiche Schatten seiner Selbst gänzlich verblasste, wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte an den Glanz seiner Augen und die Wärme in seinem Lächeln? Was wäre, wenn die Träume, die sie jetzt fürchtete und von denen sie sich wünschte, sie nicht zu träumen, tatsächlich versiegen würden und alles von ihrem Vater mit ihnen gehen würde? Wenn tatsächlich die Rüstung und das Schwert in ihrem Schlafgemach das einzige wären, dass die Erinnerung an ihn überhaupt noch am Leben halten würde, nur um bald schon mit den Jahren gänzlich ausgelöscht zu werden? Konnte sie ihren Vater vergessen? Würde sie ihren Vater vergessen?
    Und die Angst, die Erkenntnis, dass einmal alles vergesse wurde, egal wie glorreich oder schrecklich es auch gewesen sein mochte, trafen Axilla härter als raue Felsen, rastlose Strigae oder der schreckliche Cerberos selbst. Sie wollte nicht vergessen. Niemals wollte sie das tun. Und jede Qual, wirklich jede Qual wäre ihr lieber als diese eine von der Lethe aufgegebene.


    Einen Augenblick sah Axilla schweigend zu Gracchus hinüber. Versuchte, erwachsen zu sein, edel zu sein. Versuchte eine Antwort zu finden auf seine Worte. Versuchte, stark zu sein.
    Und verlor.
    Erst eine stille Träne, dann immer mehr rannen über ihre Wangen, unfähig, dass sie sie aufhielt. Sie wollte etwas sagen, holte einmal Luft, aber sie konnte nicht. Was sollte sie sagen? Sie wusste es nicht. “Ich...“ Sie schüttelte den Kopf, und dennoch fanden sich keine Worte darin, die sie hätte aussprechen können. Sie hasste sich selbst für diese Schwäche in diesem Moment, und dennoch konnte sie nichts dagegen tun.
    Sie schämte sich, und zog die Füße hoch auf die Bank, verbarg ihr Gesicht an ihren Knien. Sie versuchte, nicht zu Schuchzen, aber dennoch tat sie es wohl. Und schämte sich ob dessen noch viel mehr. Wie sie sich wünschte, sie hätte ihren Gesprächspartner in kindlicher Unschuld einfach umarmt, um wieviel einfacher wäre das jetzt! Aber so saß sie nur weinend da, versuchte, wieder die Kontrolle über ihre Gedanken – und mehr noch ihren Körper – zurückzuerlangen und weinte still in den weichen Stoff ihres Kleides.

    Als Seneca so plötzlich mit seinem Becher auf den Tisch knallte, zuckte Axilla doch kurz zusammen und warf ihm einen leicht erschreckten Blick zu. Was hatte er? Fand er, dass sie zu forsch umging? Naja, sie flirtete schon so ein wenig mit Imperiosus. Aber wenn das hier wirklich klappte, würde sie bald wirklich mit ihm verheiratet sein, und dann würde sie mehr machen als nur nahe neben ihm sitzen und ihm Blicke zuzuwerfen. Definitiv mehr. Hoffentlich mehr. Bitte, ihr Götter, dass es mehr sein würde.
    Aber wirklich böse schien Seneca nicht zu sein, er fragte sogar danach, ob man gleich verhandeln solle oder nur die Männer unter sich. Nein, jetzt gleich, wollte Axilla rufen. Sie wollte wissen, was alles im Vertrag stehen würde. Ja, sie musste es eigentlich nicht wissen, im Grunde genommen war es auch unschicklich, wenn sie dabei war. So etwas war Männersache, und so gern sie einer wäre, Axilla war kein Mann. Aber... sie wollte doch wissen, ob das, was Imperiosus ihr eben freimütig versprochen hatte, auch wirklich schriftlich fixiert werden würde, und was wie umgesetzt werden würde, und überhaupt! Abgesehen davon wollte sie nicht nachher Seneca mit Fragen erst löchern müssen, nur um zu erfahren, was nun Sache war.
    Imperiosus schien einen Moment zu überlegen, doch dann entschied er, dass er gleich verhandeln wolle, und Axilla strahlte mit der Sonne um die Wette. “Ja, das finde ich eine großartige Idee!“ flötete sie geradezu und nahm nun doch noch einmal einen Schluck Wein. Das passierte gerade tatsächlich, sie würde wieder heiraten! Sie nahm einen großen Schluck Wein.