Beiträge von Iunia Axilla

    Es dauerte über eine Stunde, bis die Statue aus dem Garten im Peristyl war. Sie war aus schwerem Stein gemacht – sofern es Marmor war, war es einer der billigeren Sorte – und so hatte es einiges an Muskelkraft und Seil gebraucht, sie hier ins Trockene zu schaffen. Aber schließlich stand sie, sah mit unbeweglichem Blick hinaus in den verregneten Garten und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
    Und Axilla stand daneben. Der Pan war nicht größer als sie, und auch durch den Sockel, auf dem er saß, nicht höher. Sie blickte ihm in das fein gemeißelte Gesicht, in die unbeweglichen Augen, und einen Moment lang schien sie selbst wie zur Statue erstarrt, verloren in dem Anblick. Die Ranken, die die Statue umwachsen hatten, waren durch den Transport abgerissen. Nur noch hier und da waren kleine Reste, die sich an dem leicht porösen Stein festklammerten. Grüne Schlieren zogen hier und da über den Stein, vor allem an den Stellen, wo das Regenwasser sich festsetzen konnte, oder nur langsam wieder ablief, so dass sich Algen bildeten.
    “Herrin?“ Das Wort holte sie wieder zurück ins hier und jetzt und sie schüttelte sich ganz leicht, als würde sie frösteln. “Ja?“ fragte sie leicht erschreckt und sah in das Gesicht von Ladas, ihrem Maiordomus.
    “Möchtest du, dass die Statue gereinigt wird?“ fragte er, und irgendwie hatte Axilla das Gefühl, dass er die Frage wohl eben schon einmal gestellt hatte, sie es aber nicht so ganz wahrgenommen hatte. Er sah sie auch so komisch an, wie jemand, der eine Antwort von einem Kind erwartete.
    “Ja. Das heißt, nein. Ihr sollt ihn nicht reinigen. Ich will das selbst machen.“
    “Herrin, das ist keine Arbeit für dich. Lass das deine Sklaven tun.“
    “Nein. Nein, ich will das machen. Wenn du also warmes Wasser und eine Bürste bringen würdest.“
    “Herrin, Lauge ist schädlich für die Haut. Wenn du auf mich hören würdest und...“
    “Ich will ja keine Lauge, ich will Wasser. Einfach warmes Wasser. Und vielleicht etwas Seife.“ Sie wandte ihren Blick von der Statue ab und sah nochmals zu Ladas, bekräftigte ihre Bitte mit einem Nicken und einem Lächeln.
    Dieser schien nicht begeistert zu sein, aber dennoch tat er, wie ihm aufgetragen wurde. Es dauerte nicht lange, und Axilla hatte eine Handbürste mit kurzen Borsten, ein weiches Tuch, einen Holzeimer mit warmem Wasser, das in der kühlen Winterluft dampfte, und einen Tiegel mit Seife. Und Ladas hatte auch aufgehört, auf sie einzureden und sie davon überzeugen zu wollen, es doch die Sklaven machen zu lassen.
    “Danke, ihr könnt dann gehen“ war alles, was Axilla abschließend noch zu sagen hatte. Und ohne einen weiteren Versuch, sehr wohl aber mir einem väterlich-missbilligendem Blick, ließ Ladas sie dann auch in Ruhe.

    Beim zweiten Versuch blieb er sitzen, und doch zuckte er zusammen, als der Stahl ihn kurz berührte. So sehr, dass er sich schnitt, und hellrotes Blut in einem feinen Kratzer an seiner Wange entlang lief. Auch das fanden die Aufseher nicht gerade lustig, und er bekam noch einen Schnitt auf die andere Wange verpasst. Nicht so tief, als dass eine Narbe bleiben würde – sofern die Wunde nicht eiterte, hieß das. Das konnte man nie ausschließen – aber tief genug für weiteres Blut, weiteren Spott und weitere Beleidigungen. Als der Mann auch beim dritten Versuch nicht ruhig blieb und zu wimmern anfing, riss dem Ausbilder scheinbar der Geduldsfaden. “Miiiimiiimiii, du heulst wie ein kleines Mädchen! Und aus dir soll ein Gladiator werden?! Jeder Straßenköter hat mehr Mumm in den Knochen als du! Jedes Opferlamm weiß tapferer zu sterben! Ja, heul, schrei nach deiner Mutter! Vielleicht wälzt sie sich unter ihren nächsten Freier hervor und kommt hierher gewatschelt, wenn du nur laut genug jammerst!“


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    Malachi wusste, das waren nur Worte. Worte verletzten nicht. Nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Vielleicht sollte er seinem Gott danken, dass er ihm weit schlimmeres vor Augen geführt hatte als den Tod, ihm weit schlimmeres angetan hatte als Worte, so dass er seit seiner Ankunft hier schon viel ruhiger war als dieses wimmernde Stück Mensch, das es nicht fertig brachte, der einfachen Anweisung, ruhig sitzen zu bleiben, folge zu leisten. Auch nicht nach Strafe.
    Vielleicht war es das Wissen, dass es eben nicht so war, dass man unersetzlich und unantastbar war. Ja, für den Ludus war man lebendig mehr wert. Aber sie konnten einen töten, wenn sie wollten. Und manchmal taten sie es auch. Diese Ungewissheit war Teil des Lebens hier, das zwar weit besser war als das Sklavendasein der meisten außerhalb dieses Ludus, aber auch weit weniger kalkulierbar. War man Sklave in den Minen, wusste man, dass man in wenigen Jahren tot sein würde. War man Sklave im Haus reicher Leute, wusste man, dass man wohl einige Zeit leben würde, wenn man nur brav den Kopf unten hielt. War man im Ludus, konnte einen jeder Fehler töten, und jede Perfektion konnte einen in den Kreis der Götter aufsteigen lassen. Nur musste man die erst erreichen.


    “Du, komm her!“ Der Doctor deutete auf Malachi.
    Ohne Rückfragen, ob er gemeint war, oder auch nur Verwunderung, ging Malachi zu dem Ausbilder. Er würde tun, was ihm befohlen wurde, und wenn dieser Befehl hieß, diesen wimmernden Trottel von seinem Leid zu erlösen, um den anderen eine Lektion zu erteilen, dann würde er das tun. Er hatte es auch schon getan, in seinem ersten Jahr hier in der Schule. Und andere hatten solche Befehle auch schon ausgeführt. Es ging nicht um Moral, es ging um Disziplin.
    Doch der Befehl war anders. Einfacher. “Knie dich hin.“ Und Malachi kniete. “Und jetzt sehr, wie das richtig gemacht wird!“
    Der Ausbilder berührte mit dem kalten Stahl das Schlüsselbein des Juden. An der Klinge war noch etwas Blut des Griechen und blieb als kleiner Punkt auf dem nackten Oberkörper zurück, als der Doctor ausholte. Das Schwert fuhr nieder, geschmeidig und schnell, und erst im letzten Moment wurde die Bewegung gestoppt. Ein ganz klein wenig berührte die Spitze exakt den Blutpunkt und ritzte Malachis Haut dort auf. Ein dicker Blutstropfen bildete sich und rann über seine Brust, aber von ihm kam nicht ein einziger Laut. Er schaute nur gerade aus in die Unendlichkeit. Er kannte die Übung.
    “So muss das aussehen! Egal was kommt, egal was ist! Ihr setzt euch SO hin und ertragt es.“
    Unter den Neulingen wurden ein paar Blicke getauscht, was dem Ausbilder wieder nicht gefiel. Er gab einem seiner Mit-Doctores ein kleines Zeichen, und schnell war ein glühendes Eisen zur Hand. Der eine oder andere hatte seinen Kuss schon gespürt, es war eine der schmerzhaftesten Strafen. “Ihr findet das wohl albern, hm? Ich sagte...“ Und er legte das glühende Stück stahl nur ganz leicht an Malachis Haut an der Schulter. Er musste nicht drücken oder Gewalt anwenden, die Hitze tat ihre Arbeit auch so. Sofort erfüllte der Geruch von versengter Haut die feuchtkühle Winterluft. Malachis Muskeln spannten sich an, vor allem an der Kiefermuskulatur war es zu sehen. Aber weiterhin kam kein Laut hervor. “...ihr bewegt euch nicht, EGAL WAS KOMMT. Ihr ertragt es! Und wir werden das üben, bis ihr es ertragt.“ Erst jetzt nahm er den Stahl weg, und auf Malachis Stirn stand kalter Schweiß. Aber er bewegte sich nicht, nicht einen Fingerbreit. Auch nicht, während der Doctor seine Schützlinge musterte, in ihren Gesichtern las und nach Anzeichen von Auflehnung suchte, um diese im Keim zu ersticken.
    Erst nach einer Weile wandte er sich dem Knienden zu. “Steh auf, geh zum Medicus und lass die Wunde versorgen.“
    Malachi nickte stumm und tat, wie ihm geheißen. Wenngleich die Bewegungen jetzt nicht mehr so flüssig wirkten wie sonst, sondern bewusster und beherrschter. Er ging ohne ein Wort oder auch nur einen Blick auf die anderen oder gar den Doctor einfach in Richtung der luduseigenen Ärzte, um sich eine Paste auf die kleine Brandwunde schmieren zu lassen. Er konnte sich nicht leisten, dass sie eiterte. Solange er noch atmete, befolgte er Befehle.

    Jeden Tag war der Ablauf derselbe. Aufstehen, Waschen, Frühstücken, Trainieren, Mittagessen, Trainieren, Waschen, Abendessen, Schlafen. Tag für Tag folgte Anweisung um Anweisung. Wenn es regnete, wurde trainiert. Wenn es hagelte, wurde trainiert. Wenn es kalt war, wurde trainiert. Wer krank wurde, kam zum Medicus, und trainierte dann weiter. Wer sich verletzte, kam zu Medicus, und trainierte dann weiter. Wer bestraft wurde, kam danach zum Medicus, und trainierte dann weiter. Ausflüchte gab es nicht. Ausnahmen gab es nicht. Wer da war, gehorchte den Anweisungen, ohne Einspruch. Tag für Tag für Tag für Tag.


    Und die Spiele wurden gröber. Wo anfangs nur Wetten geschlossen wurden, welcher Neuling als erstes zusammenbrach, wer als erstes wimmernd zusammensank, wer als erstes ausrastete, wurde bald schon nachgeholfen. Ein gezielter Tritt in die Fersen auf dem weg zum Essen. Das zurückschieben in der Reihe auf die hintersten Plätze, gefolgt von Nettigkeiten. “Wer so eine häßliche Lupa zur Mutter hatte wie du, isst zuletzt.“ Dicht gefolgt von einer weiteren Spitze eines anderen, wie “Ach, ich dachte ER ist die lupa!“ Oder auch direkteres.
    Der Thraker hatte seinen besonderen Spaß daran, den Neulingen Angst zu machen. Er hatte dafür seine ganz eigene Art. “Oh, du musst keine Angst haben, solang du hier im Ludus bist. Erst beim ersten Kampf. Weißt, manchmal brauch'n die hier nur 'n paar, die sie den Löw'n vorwerf'n können. DANN biste mal am Arsch, weil kämpf mal mit so 'nem Zahnstocher gegen so 'nen' Löw'n! Das sind riesige Viecher, sind das! Und die Leut woll'n ja nur Unterhaltung! Oder aber, sie schick'n dich gegen jemanden, den sie zum Champion mach'n woll'n. Der soll dann 'n paar Mal spektakulär gewinnen und kriegt deshalb so Würstchen wie dich zum Gegner. Dann filetiert der dich langsam und genüßlich. Ich würds gleich machen, wenn ich geg'n dich kämpfen sollt'. Schön langsam Schnitt für Schnitt, bis du ein blut'nd'r Hauf'n Matsch bist.“
    Bei den wenigen Gelegenheiten, wo man tatsächlich gegeneinander übte und nicht gegen den palus oder eine der machinae, wurde auch jede Möglichkeit genutzt, die Neulinge hart mit dem Holzschwert zu treffen und sie so auf die Knie zu zwingen. Fast immer übergab sich ein Neuling, wenn er so in den Magen getroffen wurde. Und jedes Mal musste er sich dann die harschen Worte der Doctores und die Häme der Gladiatoren gefallen lassen.


    Tag für Tag für Tag.




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    Heute war ein Tag, an dem die einfachste und zugleich schwerste Übung anstand. Sterben.
    Malachi hatte dies schon so oft hinter sich gebracht, dass er nicht einmal mehr darüber nachdachte. Die Bewegungen dort waren ihm ebenso in Fleisch und Blut übergegangen wie die, wenn sein sica auf den palus schlug. Sterben war genauso einfach wie töten geworden, genauso alltäglich, genauso gewöhnlich. Nicht, vor das man in Ehrfurcht erstarren müsste. Nichts, was man fürchten müsste. Nichts, das man bedauern müsste. Sie alle waren schon seit dem Zeitpunkt ihrer Geburt tot, nur die Neulinge mussten das noch lernen und akzeptieren.


    Der Grieche war der erste, der es lernen sollte. Die doctores thracii und die doctores dimacharii waren hierfür alle zusammengekommen, denn diese Übung war für alle gleichermaßen. Hier gab es keinen Unterschied zwischen den Waffengattungen, von jedem Gladiator wurde dasselbe erwartet. Und so standen sie alle brav aufgereiht im Halbkreis, die Novici zusammen mit den Gladiatores. Nur die großen Stars des Ludus hatten diesen Nachmittag nun frei bekommen, als kleinen Bonus ihrer guten und vor allem erträglichen Leistungen.
    “Du, komm her und knie dich hin!“ Der Grieche wurde von einem der Doctores herbeordert. Er war wohl derjenige, der in letzter Zeit am meisten hatte leiden müssen, und sein Leidensweg war bei weitem noch nicht zu Ende. Und nun tat er, wie ihm geheißen, und ließ sich in den Sand der Arena sinken, auf seine Knie.
    “Aufrecht sitzen! So, ja.
    Und ihr, seht nun zu. Es wird von euch nicht viel erwartet. Ihr sollt kämpfen, und ihr sollt gut kämpfen. Ihr sollt ehrenvoll leben. Und ihr sollt gut und ehrenvoll sterben. Das erste können wir euch beibringen, das zweite können wir euch einprügeln. Und das letzte werden wir jetzt trainieren. Also RUHE!“


    Nach seiner kleinen Ansprache wandte er sich wieder dem Novicus zu und zog sein Schwert. Nicht das aus Holz, die scharfe Waffe. Das Metall gab ein zischendes Geräusch von sich, als es aus der Scheide gezogen wurde. Jetzt hatte er garantiert die Aufmerksamkeit aller hier auf sich, denn dieses Geräusch kannten sie wohl alle, und kaum einer verband es mit etwas Positivem. Sonst wären sie nicht hier.
    “Du bewegst dich jetzt keinen Milimeter, egal, was ich tue!“
    Ein eigentlich leichter Befehl, aber nicht so leicht auszuführen. Als der kalte Stahl auf das Schlüsselbein aufsetzte und die kalte Schneide den Hals zum ersten Mal berührte, sah man dem Griechen die Panik in den Augen an. Und er schwitzte trotz des kalten Wetters. Dann holte der Doctor aus, nahm die Klinge schnell hoch, sie wie einen Dolch zum Mord haltend. Es deutete sich nur die abwärtige Bewegung an, nicht einmal annähernd ausgeführt, als ein panisches “Aaaaaaah“ ertönte und der Mann auf dem Bauch lag und sich wegzurollen versuchte. Die prompte Antwort des Ausbilders darauf war ein heftiger Tritt, der den Mann in den Unterleib traf, woraufhin sein panisches Gebaren einem schmerzhaften Keuchen Platz machte.
    “ICH HAB GESAGT, NICHT BEWEGEN, DU MISTMADE!“ donnerte es gleich ohrenbetäubend unter dem Platz. Und nein, er durfte nun nicht gehen, sondern musste sich wieder in die kniende Position begeben. Das hier wurde geübt, wie jede andere Bewegung auch. Es gab keine Ausflüchte. Es gab keine Ausnahmen.

    Ähä.


    Fasziniert beobachtete Axilla, wie Macer es hinbekam, auf die Frage und nur auf die Frage zu antworten, ohne auch nur ein klitzekleines Bisschen mehr preiszugeben. Nichts, woran sie wirklich anknüpfen hätte können, wo sie hätte nachhaken oder skeptisch etwas anbringen hätte können. Nur Frage – Antwort. Und so diplomatisch, dass Axilla sich kurz fragte, wie die Frage gelautet hatte.
    “Ähm, ja. Und das beunruhigt dich gar nicht? Oder... nein, nicht beunruhigt, das ist das falsche Wort. Es... hmmm...“ Sie tippte mit ihrem Stylus auf der Wachstafel, die sie bis auf den kleinen Hinweis vorhin noch jungfräulich belassen hatte. “Das Volk würde den Kaiser sicher gern einmal wieder sehen. Manche fragen sich, ob er überhaupt noch lebt, so lang ist er schon nicht mehr in der Öffentlichkeit gewesen. Ich meine, natürlich geht das nicht, er ist ja krank.“ Zur Not zäumte man das Pferd eben von Hinten auf. “Aber seinen Sohn kennt ja auch niemand, und man könnte auf die Idee kommen, dass Vescularius selbst ... naja, ich sag ja nicht, dass du oder ich auf diese Idee kommen. Aber... verstehst du die... Besorgnis?“

    Eigentlich war Axilla sich sicher, dass ihre Bekannten von Consularen gesprochen hatten. Aber vielleicht hatte sie sich auch einfach verhört – das Thema Politik war ja auch so, dass sie da gern mal weghörte. Gut, hatte sie sich ein wenig lächerlich gemacht, aber das war ja nichts neues. Und immerhin hatte sie den Consul zum nachdenken gebracht, das war ja auch schon was. Sofern er über die frage nachgedacht hatte und nicht über seine Gesprächspartnerin, was Axilla mal nicht hoffte.


    “Ja, aber der Praefectus Urbi ist ja trotzdem nicht der Kaiser. Und letztendlich muss die Politik ja versuchen, den Willen des Kaisers zu unterstützen, oder? Findest du es da nicht schwierig, wenn außer dem Praefectus Urbi niemand diesen Willen zu kennen scheint?“ Jetzt hakte sie doch nochmal nach. Vielleicht war das gefährlich dünnes Eis, auf dem Axilla sich da bewegte, aber es stimmte ja. Salinator war ja dennoch nicht der Kaiser selber, sondern nur sein Stellvertreter. “Ist es da nicht für den gesamten Senat schwieriger, Politik im Sinne der Res Publica zu machen, wenn deren wichtigster Mann so lange schon fern von Rom ist?“ Axilla trug ihr Herz einfach auf der Zunge und dachte nicht weiter darüber nach, was sie da fragte. Für sie war der Kaiser gleichbedeutend mit dem staat, und wenn der Kaiser so weit weg war und wohl auch nicht nach Rom zurückkehrte, dann war das etwas, das sie durchaus beschäftigte, und was sie nicht verstand.

    In dem vielen Regen ein Loch zu finden, in dem man ein wenig frische Luft schnappen konnte, war schwer. Es regnete andauernd, feine Tropfen, halb noch Nebel, der nicht richtig zu Boden sinken wollte und alles mit seiner feuchten Kälte durchdrang. Dann wieder kleine, prasselnde Tropfen, die hin und wieder in Graupel übergingen, der aber meist nur ein paar Minuten blieb und wieder verschwand. Oder feine Hagelkörner, die wie tausend Spechte auf den Boden hämmerten und auf Tonkrügen, die man draußen stehen gelassen hatte, klingelten. Und so war man die meiste Zeit ins Innere des Hauses gefesselt und konnte nur in die Halbdunkelheit blicken und sich fragen, ob der Sommer denn je wieder kommen würde. Zumindest Axilla dachte so.
    Doch jetzt war gerade so ein Zeitpunkt, der Himmel lichtete sich zu einem hellen Grau und sogar ein paar Wintervögel ließen sich leise zirpend vernehmen. Axilla schlang ihre Palla eng um ihre Schultern, mehr wie einen Mantel. Es war kalt hier draußen, und in Momenten wie diesen vermisste Axilla die Wärme der ägyptischen Sonne am meisten, wenngleich sie nun schon so lang hier in Rom war. Manchmal erschien ihr ihre Zeit im Süden wie ein ganz anderes, ein einfacheres Leben. Nicht so kompliziert wie das hier. Nicht so einsam wie das hier. Auch dort war sie oft und viel allein gewesen, aber sie hatte immernoch den einen oder anderen Anker gehabt. Urgulania, so unnahbar und streng sie erschienen war, war sie für Axilla wie ein Leuchtfeuer gewesen, dem sie folgen konnte. Ein Stern, an dem sie sich ausrichten konnte. Und wenn sie doch vom Kurs abkam, war da Leander, der sie auf seine ganz eigene Art und Weise zurück auf Kurs brachte. Er war wohl der einzige Mensch, der verstanden hatte, dass man sie nicht einfangen und zwingen konnte, sehr wohl aber lenken. Und jetzt waren beide tot, nur noch Staub in ihren Urnen.
    Axilla ging langsam durch den wintertoten Garten. Alles schien grau und fahl, wo noch Blätter hingen, waren diese dunkel, nass und hingen wie krank herab. Keine Blumen, keine Blüten. Bis zum Frühjahr dauerte es noch, auch wenn man bei diesem Anblick an seiner Rückkehr zweifeln konnte.
    Selbst der Kies unter ihren Füßen schien irgendwie nass und betäubt zu sein. Axilla ging ganz langsam, ohne bestimmtes Ziel. Sie musste sich nur mal die Beine vertreten. Den Kopf freikriegen. Sie sah den feingestreuten Weg entlang und seufzte einmal leicht. So fein säuberlich gezogen, so genau. So begrenzt. So endlich. Zuhause in Tarraco hatte sie die villa rustica verlassen und hatte die weite Welt vor sich. Wiesen mit Gras bis zu den kindlichen Hüften, und Wälder schwarz wie die Nacht. Dort war sie gelaufen, wenn ihr alles zu viel war. Ohne Ziel, einfach nur gelaufen, bis ihre Muskeln brannten, und dann irgendwo auf einen Baum geklettert. Dieses Leben war noch einfacher gewesen als das in Alexandria.
    Und jetzt? Axilla blieb stehen und atmete tief und langsam ein und aus. Ja, was war jetzt? Sie wusste es nicht einmal so genau zu greifen, aber es war anders. Es wurde immer mehr anders. Der Wunsch, zu rennen und alles hinter sich zu lassen machte mehr und mehr einer kalten Resignation Platz. Laufen? Wohin denn? Zu wem denn? Es gab niemanden. Sie war allein. Sie war einsam. Vor allem war sie einsam. Selbst wenn jetzt hundert Menschen um sie herum gewesen wären, die, die sie um sich hätte haben wollen, wären nicht darunter gewesen. Die waren tot, oder in Mantua und verschwendeten sicher keinen Gedanken an den Niemand, der nicht aufhören konnte, an ihn zu denken.


    Närrin, schalt sie sich, nicht zum ersten Mal. Wann immer diese Gedanken kamen, brachten sie nur Schmerz, und doch konnte Axilla nicht einfach damit aufhören. Und mittlerweile hatte sie auch nichts anderes mehr, das sie vernünftig ablenkte. Sie war zu viel allein. Und sie brauchte einen Mann. Es war so lange her, dass... aber nein, nicht einmal dazu konnte sie sich recht überwinden. Vor allem, mit wem denn? Einem Sklaven das befehlen? Das war nicht dasselbe. Und brachte Schwierigkeiten mit sich, für die sie nicht bereit war.
    Sie hob den Blick, und vermutlich war es reiner Zufall, dass sie in diesem Moment genau in die Augen einer Statue blickte, die hier im Wintergarten vor sich hinmoderte. Ranken waren daran emporgewachsen, jetzt aber tot. Im Frühjahr würde man sie putzen, wenn man den Garten herrichtete und die Blumenbeete anlegte, aber jetzt ließ man es ruhen. Es regnete ja doch nur wieder und brachte neuen Grünspan, neuen Dreck. Es war ein Pan, dargestellt als junger Mann, die Ziegenhörner stark nach hinten gebogen, so dass sie fast im Haar verschwanden. Er hielt eine Flöte in der Hand, leicht erhoben, als wolle er gleich hineinblasen. An seinem Kinn hatte er einen lustigen Ziegenbart, und seine Füße, ganz leicht auf den Felssockel gestellt und angewinkelt, waren als Bocksfüße angedeutet, aber nicht so stark. Vielleicht hatte der Regen auch nur viel ausgewaschen. Axilla sah ihn an, und sah sich dann um nach den unsichtbaren Schatten, die ihr trotz allem immer wieder folgten.
    “Könnt ihr die Statue ins Trockene schaffen? Ins Perystil reicht, nur... raus aus dem Regen. Ich will sie säubern.“
    “Herrin, im Frühjahr wird sie mit der Herrichtung des Gartens gesäubert, das muss nicht jetzt getan werden.“
    Natürlich hatte er recht, Axilla wusste das ja. Aber... sie wollte das jetzt so. “Ich weiß. Trotzdem. Ich will... ihn umstellen. Bitte, ins Perystil.“
    “Ja, domina.“ Letztendlich hieß es immer 'ja, domina'.

    Na, dass die ganzen Senatoren unbedingt danach lechzten, irgendwo LAPP zu werden, konnte sich Axilla einerseits schon vorstellen (immerhin bekam man so gutes Geld), andererseits wieder nicht (immerhin saß man da irgendwo weit weg von Rom). Aber sie glaubte dem Consul einfach mal und ließ diese Erklärung gelten.
    “Naja, aber es gibt ja noch mehr, außer die Legaten. So eine Provinz braucht ja auch eine eigene Verwaltung mit Comes und... ähm... du weißt schon, die ganzen Officii.“ Der Einwand war nur halblaut, und Axilla wollte auch gar nicht wirklich widersprechen, mehr erklären, was sie gemeint hatte. “Aber wo du gerade die kaiserlichen Provinzen ansprichst....“
    Axilla zögerte kurz, ehe sie die nächste Frage stellte. Immerhin war die doch recht heikel, und sie wollte ja nicht zu direkt fragen. Andererseits war sie ja bei der Acta und musste auch mal etwas direkter nachfragen, selbst wenn sie das nicht so wollte. Ihre Unterlippe wurde kurzerhand von ihren Zähnen mal wieder malträtiert, als sie nach einer diplomatischen Formulierung suchte.
    “Ich meine, er ist ja schon sehr lange nicht mehr in Rom gewesen. Und die meisten Verkündigungen, was er wünscht, erfährt man durch den Praefectus Urbi, der ja auch schon sehr lange in seinem Amt ist....“ Das war jetzt keine Frage im eigentlichen Sinne, dafür aber so diplomatisch, wie Axilla nur konnte. Aber irgendeine direkte Frage musste sie stellen. Nur was? Sie konnte ja kaum fragen, was er von Vescularius Salinator denn so hielt, oder ob er dachte, dass der Kaiser je wieder zurückkam. Oder ob er dachte, dass der Kaiser wirklich das alles wollte, was Salinator da so von sich gab. Das könnte er... nunja, RICHTIG auffassen. Denn das meinte Axilla ja. Aber sie traute sich nicht, das so auch auszusprechen. Und das nicht nur wegen dem Honig, den sie weiterhin an ihn verkaufen wollte.
    “Ähm, also, zwei Bekannte von mir haben sich neulich darüber unterhalten, dass es schwierig für einen Consular sei, angesichts des absenten Kaisers.“ Die zwei Bekannte waren zwei Subauctores bei der Acta, die sich mit Politik weit mehr befassten als sie. Und Axilla hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, worüber sie da eigentlich geredet hatten. Aber für eine Frage hier und jetzt, um abzulenken, reichte es allemal. “Wo siehst du die Schwierigkeiten eines Consulars in der Zusammenarbeit mit einem absenten Kaiser?“ Das klang richtig gut. Und sie hoffte, dass die Antwort so wäre, dass sie sie verstand.

    Ihr gerade noch verwirrter Blick wurde hart und wenig amüsiert. Ob sie ein Problem damit hatte, sich einen Sklaven, den sie für teuer Geld gekauft hatte, abschwatzen zu lassen?
    “Zunächst einmal, sofern du wirklich Procurator bist, solltest du dann wissen, dass die staatlichen Schulen keine Lanistae haben, sondern Direktoren. Und dass Lanistae nicht nur freie Männer und Frauen sind, sondern darüber hinaus noch ein infamer Berufsstand.“
    Da hielt sie wohl jemand für komplett bescheuert. Axilla wusste, dass sie gerne mal Fehler machte und nicht immer überlegt reagierte, dass aber irgendjemand sie für so selten dämlich halten würde, das hatte sie wiederum nicht gedacht. “Wenn du mich also entschuldigen würdest, ich habe noch wichtigere Dinge zu tun als mir so einen Unfug anzuhören. Wenn du mir den Sklaven hättest abkaufen wollen, bitte, das ist legitim, aber zu versuchen, ihn mir abzuschwatzen, ist eine Beleidigung. Meine Sklaven werden dich nach draußen geleiten. Guten Tag.“
    Und damit erhob sie sich sichtlich genervt von dieser komischen Person und gab ihnen Sklaven noch einen kleinen Wink. Dass diese den Mann nach draußen bringen sollten, war keine Höflichkeit, sondern lediglich eine Diebstahlsicherung. Und je schneller diese Person aus ihrem Heim wäre, umso besser.

    Von der Provinzreform des Iulianus hatte Axilla allerdings auch nicht die geringste Ahnung. Und so blieb sie weiterhin etwas skeptisch. Sicher war kleiner übersichtlicher, aber konnte man nicht einfach fähigere Leute dann in die Provinzen schicken? Irgendwie war ihr das doch suspekt. Und der Consul hatte eine ihrer Fragen nicht beantwortet.
    “Und woher kommen dann die Männer? Werden die als Legaten von Rom entsandt, oder wie funktioniert das?“ Ja, Axilla kam sich schon ein wenig blöd bei der Frage vor, aber wenn es mehr Provinzen so nun gäbe, brauchten die ja auch mehr Magistrate.

    Gut der erste Punkt leuchtete ein. So hatten einige Städte einen Vorteil und andere einen Nachteil, wenn es im Senat zu Abstimmungen kam, die einzelne Städte betrafen. Wenn sich alle Senatoren um ungefähr gleich viele Städte kümmern würden, und die sich nicht überschnitten, dann schob das etwaiger Klüngelei einen Riegel vor. Aber im Senat wurde so oder so miteinander geklüngelt. Das wusste sogar Axilla, die von der Tagespolitik null Ahnung hatte. Aber es klang zumindest gerecht.


    Bei der zweiten Antwort kam sie aber nicht so ganz mit. Die Statthalter hatten sich beschwert, dass ihre Provinzen zu groß seien? Zu klein, das könnte sie verstehen, aber zu groß? Dass es auf die Größe nicht ankam, konnte auch nur einem Mann einfallen.
    “Aber wenn die Provinzen verkleinert werden, dann entstehen ja viele neue Provinzen, die alle wieder eine neue Verwaltung brauchen und neue Magistrate, und wird das ganze dann nicht furchtbar unübersichtlich? Und ich meine, das Imperium vergrößert sich doch sicher noch weiter? Muss es ja, denn die treuen Soldaten der Legion wollen doch später auch einmal irgendwo ein Stück Land ihr eigen nennen? Vielleicht nicht alle, aber... du weiß schon. Wenn das alles nicht mehr zu verwalten ist, was... was machen wir dann?“ Das war nun schon beinahe eine existentielle Frage. Das Imperium konnte doch gar nicht aufhören, zu wachsen, oder es zumindest zu versuchen. In dem Moment, in dem man die Truppen von der Grenze abzog, würden sicher genug Barbaren (im griechischen Sinne) bereitstehen, die das Land überfallen und in Besitz nehmen würden. Und wenn man lange genug an der Grenze war, machte Rom die Nachbarn entweder zu freunden und verleibte sich ihre Gebiete so ein, oder aber unterwarf sie mit dem Schwert. Eine Stagnation im Wachstum war nach Axillas Verständnis in diesem Plan irgendwie nicht vorgesehen. Da war es ein geradezu abstruser Gedanke, dass das zu groß zum Verwalten sein könnte. Das musste einfach verwaltbar sein. Ansonsten hieße das ja, dass die Römer in ihrer 861jährigen Geschichte nur Blödsinn gemacht hätten. Bestimmt hatte sie ihn nur falsch verstanden.

    So lange war das wirklich noch? Axilla nahm die Tafel und den Stylus und setzte ihn schon auf das Wachs, ohne allerdings irgendwas aufzuschreiben. Sie fühlte sich ein wenig verlegen, aber wer hätte auch wissen sollen, dass sie den Consul heute so befragen durfte. Einfach so, ohne besonderen Grund, nur, weil sie da war? Und Wachstafeln schleppte man ja nicht zum Spaß mit sich rum. Nun, Schreiber schon, oder Beamte. Aber Axilla halt nicht.
    Stattdessen hörte sie lieber zu, was Macer so erzählte. Was er alles gemacht hatte. Die Berichte über die Amtstätigkeiten der verschiedenen Magistrate klangen ihr eher langweilig, aber sie interessierte sich auch nicht wirklich dafür, welche Tempel nun renoviert wurden und wo Wasserleitungen ausgebessert wurden. Sie hatte sowieso keine Ahnung, wie das alles funktionierte, und solange es funktionierte, war es gut. Wahrscheinlich fände sie es interessanter, wenn sie sich damit beschäftigt hätte. War ja in Alexandria auch so gewesen. Am meisten hatte sie über die Stadtverwaltung dort von Nikolaos und Urgulania gelernt, und nicht, weil Politik sie interessierte, sondern weil sie die beiden gern gehabt hatte. Aber Macer fand das wohl wichtig, weil er es extra ausführte und betonte. Also machte sie eine kleine Notiz, mehr für die Acta allgemein als für den Artikel. Amtsberichte veröffentlichen. Ganz klein in die Ecke der Wachstafel.
    “Flavius Flaccus kenne ich, ich hab ihn auf der Sponsalia von Aurelius Lupus und Flavia Nigrina getroffen und mich gut unterhalten“, erzählte sie freimütig, während ihr Stylus durch das Wachs kratzte. “Wird er sicher gut machen.“ Eine ebenso unnötige, kleine Bemerkung, ehe ihre Gedanken ganz im Hier und Jetzt angekommen waren.
    Und damit einige Fragen aufwarfen. Von den Provinzreformen hatte sie ja auch absolut keine Ahnung, genausowenig wie von dem ganzen anderen Rest. Nur konnte sie das ja so nicht sagen, oder? Vielleicht ein bisschen gut verpacken.
    “Was meinst du mit 'die Lage der Städte'? In welcher Lage sind denn die Städte? Und was willst du da dann daran ändern?
    Und die Provinzreform... was genau bringt die dem Volk von Rom eigentlich? Ich meine, da sind die wenigsten ja so... versiert in Politik, um das zu verstehen.“
    So wie sie. “Und wieso war diese Reform denn notwendig? War es nicht gut, wie es war?“ Naiv gefragt, sicher, aber Axilla wusste es ja wirklich nicht. Sie wusste ja noch nicht einmal so genau, was in der Reform drin stand, nur, dass Mogontiacum deswegen sich selbst eine neue Stadtordnung gegeben hatte.

    Er sagte ja.
    Das dumme an spontanen Schnapsideen war, dass man sich nie darüber Gedanken machte, was passieren würde, wenn es klappte. Fiel etwas ins Wasser, dann war das nicht weiter kompliziert. Hatte es eben nicht geklappt, setzte man es eben zu einem anderen Zeitpunkt mit gründlicher Planung um. Aber niemand auf der ganzen Welt machte sich bei so spontanen Ideen darum Gedanken, was passierte, wenn es denn klappte. Und so erging es jetzt auch Axilla, die sich in einer geradezu lächerlichen Situation wiederfand. Sie, die sie wohl von der gesamten Redaktion, ja wahrscheinlich von der gesamten Bevölkerung Roms wenn nicht gar des gesamten Imperiums am wenigsten Ahnung von Politik hatte, befragte einen Consul über eben jene. Da sollte nochmal einer sagen, die Götter hätten keinen Sinn für Humor.
    “Gut“, war da das erste, was Axilla einfiel und was als erste Äußerung ihre unvorbereitete Art wohl offenkundig darlegte. Aber nun hatte sie schon gefragt, nun zog sie das auch durch. Von den Fluren der Acta hatte sie einiges aufgeschnappt, was sie fragen konnte. Die Hälfte davon kapierte sie zwar nicht (nichtmal, was die Frage bedeutete), aber vielleicht konnte der Consul ja einiges erklären. Oder auch nicht.


    “Gut.“ Das hatte sie schonmal gesagt. Aber jetzt hatte sie sich einigermaßen gesammelt. “Also...deine Amtszeit ist ja schon beinahe vorbei. Denkst du, dass du alles umgesetzt hast, was du machen wolltest? Oder gibt es etwas, dass du eigentlich noch gern machen würdest, wofür aber zu wenig Zeit bleibt? Bist du zufrieden mit dir selbst?“ Gut, das waren jetzt gleich drei fragen auf einmal. Aber irgendwie hing das ja alles zusammen. “Und kannst du mir vielleicht eine Wachstafel leihen?“ fragte sie noch mit dem verlegendsten Lächeln auf der ganzen Welt total aus dem Zusammenhang gerissen. Aber irgendwo sollte sie sich auch ein paar Notizen machen.

    Drohgebärden? Im Ersten Moment war Axilla so erschrocken über den plötzlichen Ausbruch ihres Gegenübers, dass sich ihr Hirn an diesem einen Wort kurz festfraß, als wäre das ein Rettungsanker. Die Situation war absurd. Axilla machte doch gar keine Drohgebärden! Erst jetzt bemerkte sie selber, dass sie immer wieder die Fäuste geballt hatte. Aber nicht, um Piso zu drohen, sondern aus innerer Anspannung heraus. Und gerade, als sie ihre Deckung der Unnahbarkeit hatte fallen lassen, gerade, als sie ein wenig Schwäche und Menschlichkeit gezeigt hatte, als sie annähernd gewillt war, Piso vielleicht nicht zu verzeihen, aber darüber hinwegzugehen, gerade da stand er nun und blaffte sie an. Bedrohte sie. Warf ihr Beleidigungen entgegen und plusterte sich auf wie ein Gockel.
    Und irgendwas in Axilla machte 'klick'. Als hätte jemand den Auslöser des Katapultes betätigt, schwappte in ihr eine Welle an Zorn hoch. Zorn auf diesen eitlen Geck, der sich hier so aufspielte. Der jede Freundlichkeit ihr gegenüber zurücknahm und sie offen mit Verachtung bedachte. Der alles, was sie gesagt hatte, als blödes Gerede abtat. Und der dann den Fehler machte, Valas Namen in der Art und Weise zu erwähnen, wie er es tat.
    Es dauerte exakt die eine Sekunde, in der Piso sie anblaffte, was sie von ihm erwartete, bis sich ihre Wut manifestierte. Axilla stand schwungvoll auf. In der Bewegung, ein einziger, fließender Ablauf, verlagerte sich gleich ihr Gewicht auf den linken Fuß, der nur diese Winzigkeit vor der rechten stand, und vor, über die Körpermitte, das Gewicht nur auf diesem einen Ballen. Ihre rechte Hand, zur Faust geballt, folgte dem Schwung und traf Piso in einem sauberen Schwung am Kinn, in dem Moment, als ihr Schwerpunkt den vordersten Teil ihrer Bewegung erreichte. Axilla war vielleicht nur halb so groß und halb so schwer wie Piso, dafür aber mindestens doppelt so wütend. Und sie wusste, wie man einen Schlag ansetzte, ihr Vater hatte es ihr gezeigt, als sie klein war. 'Wenn du dich gezwungen siehst, zuzuschlagen, dann mach es richtig', hatte er gesagt, hatte ihr gesagt, dass sie ihr Gewicht in den Schlag legen musste, dass sie nicht nur statisch dastehen sollte. Und dass nur Mädchen mit der flachen Hand zuschlugen, ein echter Kerl aber mit der Faust. Und auch, wenn Axilla de facto ein Mädchen war, in dieser Beziehung war sie wohl doch ein echter Kerl. Und Piso hatte es verdient!


    “Du blöder Affenarsch!“ entfuhr es ihr noch weniger damenhaft. Aber sie war sauer. Und ihre Hand tat verflucht weh, einer ihrer Knöchel blutete ein bisschen. “Ich bin nur hierher gekommen, weil Archias dich als Freund gesehen hat! Auch, nachdem ich ihm gesagt habe, was du mit mir gemacht hast! Nur deswegen! Ich will rein gar nichts von dir! Nie!“
    Ihre Stimme hörte sich seltsam unbekannt in ihren Ohren an, so laut und so kraftvoll, irgendwie verzerrt. Vielleicht war das aber auch nur das rauschende Blut in ihren Ohren, das erst jetzt, nachdem sie ihn angebrüllt hatte, langsam weniger rauschte. Dafür tat ihre Hand umso mehr weh. “Es war ein Fehler, hierher zu kommen. Es wird nie wieder vorkommen.“ Sprachs und machte sich daran, das Zimmer zu verlassen. Sie war hier fertig, ein für alle Mal.

    War das eine Kritik? Axilla brauchte eine halbe Sekunde, ehe sie befunden hatte, dass das wohl eine war. Und bis sie etwas taktisch nicht ganz so kluges sagte. “Naja, die Leute warten alle gespannt darauf, was denn wegen der Sache in Nemi nun endlich unternommen wird und was der Senat dazu zu sagen hat. Das wär berichtenswerter als die komische Stadtreform von Mogontiacum.“ Über die noch ein Artikel geschrieben werden müsste, wie Axilla da grade auffiel. Verdammt, der Consul hatte recht, sie berichteten vielleicht wirklich etwas wenig über Politik derzeit. Aber nichts desto trotz schaffte Axilla es, ein wenig herausfordernd dreinzublicken, denn die Sache mit Nemi war unbestreitbar etwas, das zu wichtig war, als dass man es so lange unaufgeklärt und offiziell unkommentiert lassen sollte. Und das war etwas, womit sie die Acta ein ganz kleines bisschen verteidigen konnte. Minimal.


    Aber bevor das hier aus dem Ruder lief – wie es das gerne tat, sobald Axilla den Mund aufmachte – verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck in dasselbe unschuldige Lächeln wie eben noch. Hauptsächlich, weil ihr etwas spontan in den Sinn gekommen war. Und wie das meiste, das ihr so spontan in den Sinn kam, fand es auch gleich den Weg zu ihrer Zunge, praktisch ohne Umweg durch die Hirnwindungen, die für einen Hauch von Logik verantwortlich wären.
    “Aber ich hab eine Idee! Wenn du noch Zeit hast, könnte ich dich ja ein wenig befragen, und dann schreib ich darüber einen Artikel? Es gibt doch sicher ein paar Dinge, die ein so wichtiger und stattlicher Mann wie du dem römischen Volk gern mitteilen will?“ Ein wenig flirten konnte nicht schaden, und ein wenig Honig ums Maul schmieren wohl auch nicht.

    Also, das "in rebus vulgaribus" stimmt schonmal in jedem Fall.


    Bei dem versatus muss ich sagen... ich weiß es nicht, aber es klingt für mich nicht richtig. Das Verb versare bedeutet eigentlich "hin und her wenden" oder auch "erwägen" im Sinne von "Gedanken hin und her wenden" :D


    Absolvent ist ja eigentlich auch mit lateinischen Wurzeln verknüpft, wobei "solvere" soviel wie "lösen" bedeutet (siehe das englische "to solve (a problem)"). Passt für mein Sprachempfinden also auch net, dass man absolventus nehmen tät.


    "Doctus" würde "gelehrt" bedeuten, also im Sinne von "ich kann das auch anderen beibringen". Das passende Nomen wäre dann Doctor. Aber das ist denke ich zu stark als Wort.


    "Erudictus" wär vielleicht noch passend. Das bedeutet so viel wie "gebildet" (also im Sinne von "ich hatte mal Unterricht in...")


    Aber da ich es nicht weiß und das mehr meinem Sprachverständnis und Gefühl entspricht als kalter Logik, will ich da auch gar nicht so auf irgendwas beharren und überlass die Entscheidung den Leuten, die das entscheiden müssen *hrhr*

    *knuff* sorry :D


    Kommt drauf an, was du sagen willst. Das mit dem Plural hatte ich tatsächlich vergessen, aber das stimmt. (Auch wenn ich bei dem vulgaria nicht zustimme. Aus einer "res publica" für Staat wird auch keine publicaria, sondern das bleibt und wird durchdekliniert.)



    cursus res vulgares = Kurs "Alltägliches" (also völlig ohne irgendwelche Kasusbildung einfach zwei Worte aneinandergeklatscht)


    cursus de rebus vulgaribus = Kurs über das Alltägliche



    [size=6]Und auch, wenn ich mich gleich unbeliebt mach: Ein bisschen weniger oberlehrerhaft, Xenophanes. Aus dem Alter bin ich raus ;) [/size]

    Also ich hatte Latein und war auch mal gut. Allerdings kann man einige Sachen einfach nicht übersetzen.


    "Kurse" im Sinne von "Veranstaltungen, die man einmal besucht, um was zu lernen", gab es in der Antiken Welt so einfach nicht. Wenn man Zeit hatte, die freien Künste zu studieren, dann hörte man halt einem oder mehreren Philosophen in ihren Ansichten zu, suchte Diskurs, mal mehr, mal weniger fanatisch... Aber Kurse, wie sie hier halt gemacht werden, sowas gab es einfach nicht. Daher trifft hier Rollenspiel und Historie ein bisschen hart aufeinander.


    Das lateinische Wort "Cursus" bezeichnet eigentlich eine Laufbahn. Also, wirklich die Bahn, auf der ein Läufer rumläuft. Im übertragenen Sinne wurde das dann auch mehrschichtiger, wie z.B. der Kurs eines Schiffes, oder auch der Lebenslauf, der schonmal mit cursus vitae bezeichnet wurde. Oder beim Cursus Publicus (die ja auch viel zu Fuß von Poststelle zu Poststelle funktioniert hat), wo das dann einfach in den Sprachgebrauch übergegangen ist.


    Das "richtige" Wort für Unterricht im Sinne von "in der Schule beim Lehrer sitzen und was lernen" wäre "disciplina". Aber das ist auch nicht so ganz das, was hier eigentlich mit den Kursen gemeint ist. Denn "disciplina" (man merkt, das Wort Disziplin kommt davon her) heißt eigentlich: dasitzen, Klappe halten, lernen und nicht in Frage stellen. Was die Kurse im Rollenspiel ja auch nicht wirklich trifft.



    Da es solche Kurse nicht wirklich gegeben hat, ist es also nicht ganz einfach, da ein wirklich passendes Wort zu finden. Das ist wie Kühlschrank, da gibts auch kein lateinisches Wort für, sondern nur ne Behelfsbeschreibung.



    Ich persönlich würde das Cursus beibehalten. das hat sich nun über die Jahre so eingebürgert. Vielleicht wäre "disciplina" etwas richtiger, aber es trifft das, was die Kurse sind, eigentlich auch nicht.


    Das "res vulgares" müsste denke ich entweder ein "res vulgaris" sein (was dann etwa als gesamtes übersetzt werden würde mit "Kurs "Alltägliches") oder rei vulgaris (Kurs des Alltäglichen... naja, das passt net ganz) oder eben de re vulgari (Kurs über Alltägliches).
    Ohne Anspruch auf Gewähr :D


    Edit: Ganz falsch kann "Cursus" wohl nicht sein. Ich hab grade meine Lateinbücher aus der Schule rausgekramt, und ratet mal, wie die heißen?
    Cursus Latinus compactus :D Irgendein anderer schlauer Kopf war also auch irgendwannmal der Auffassung, dass Cursus so falsch nicht ist, sonst würd man es wohl nicht auf Schulbücher drucken :D

    Zwei Jahre, das war wohl vermutlich wirklich nicht lange. Zwar hatte Axilla keine Ahnung, wie lange so ein Statthalter normalerweise blieb, aber zwei Jahre erschien ihr wirklich kurz. Das war ja grademal so lange, wie sie in Alexandria gelebt hatte. Und so rückwirkend war das eine sehr kurze Zeit.
    “Das ist wirklich nicht so lange. Ich hoffe, es hat sich wenigstens gelohnt und dir gefallen.“ eigentlich ein etwas widersinniger Wunsch, denn es wäre ja besser gewesen, es hätte ihm dort nicht gefallen, so dass er froh war, so schnell nach Rom zurück zu können. Aber Axilla fand irgendwie, wenn man schon so weit reiste, sollte man wenigstens auch die schönen Seiten davon kennen lernen. Und in Germania gab es sicher auch Dinge, die schön waren. Konnte ja nicht alles so wild und ungastlich sein wie in den Geschichten. Sie hätte ja Vala danach gefragt, wie es dort war, aber... es hatte sich irgendwie nie ergeben.
    Ein bisschen wurde Axilla schwermütig, ob nun wegen dem Gedanken an Alexandria oder anderem wollte sie selbst nicht einmal so genau wissen. Sie wusste nur, sie sollte etwas dagegen tun, denn so dachte sie zu viel nach. Zum Beispiel darüber, was sie in diesem Tablinum noch machte und warum sie den Consul von Amtsgeschäften abhielt. “Ich hoffe, ich halte dich grade nicht von etwas wichtigem ab, wenn ich so mit dir plaudere?“ schoss es auch schon gleich aus ihr heraus. “Ich will ja nicht am Ende über mich selbst in der Acta schreiben müssen, wie ich einen Consul Roms vom … öhm... consulieren... abgehalten habe.“

    Okay, nun versteh ich, was du meinst.


    Aber Recht geben kann ich dir mit deiner Argumentation nicht, das gleich mal vorneweg. Ich erklär auch gerne, warum:


    Das IR bildet nicht 1:1 die Antike ab. Auch wenn es eine historische Mikronation ist und man versucht, sich in so vielen Gebieten wie möglich der Antike anzunähern, es bleibt trotzdem noch ein Rollenspiel mit Rollenspielelementen. Ich glaube, wenn man sich in allem stur an die Historie halten würde, gäbe es da einige Baustellen, die man abschaffen müsste. Und da wär einiges dabei, wo sich viele Leute stark beschnitten fühlen dürften.
    Historisch war es ja auch so, dass es als Homo Novus praktisch unmöglich war, in den Senat zu kommen. Es gab einige, die es geschafft haben (je nach Kaiser), aber die hatten da schon hart zu knapsen.
    Historisch gab es in der Priesterschaft nur sehr wenig Frauen, die in irgendeiner Art und Weise was zu sagen gehabt haben. Generell in Sachen Frauen müsste man im IR dann noch mehr Einschnitte in die Rechte machen. Die sind zwar schon stark beschnitten, aber noch nicht auf dem historischen Niveau. Sehr wohl aber an der spielbaren Schmerzgrenze.


    Wir spielen hier auch nicht unter einem Kaiser Marcus Ulpius Nerva Traianus, der (wenn Wikipedia mich nicht im Stich lässt) um 108 n. Chr. Kaiser sein müsste, sondern unter einem kränklichen Valerianus, den es nie gegeben hat. Unsere Legionen sind nicht dort in Kriege verwickelt, wo es sie wohl um 108 gegeben hat, die sind netmal zwangsläufig dort stationiert, wo sie stationiert waren.
    Es gab in der Antike auch keine Schola Atheniensis. Und Voraussetzung, um gewählt zu werden, war wohl der richtige Familienname mit dem richtigen Einfluss, und nicht irgendein Kurs, in dem Wissen über die Antike abgefragt wurde. Um sich Medicus zu schimpfen, musste man nur sagen, man sei einer. Man musste nicht, wie hier, den Medizinkurs abgeschlossen haben.


    Das sind Rollenspielelemente, die einfach das Spiel hier regeln und für alle spielbar machen. Die Kurse stellen sicher, dass die Leute auch einigermaßen Wissen über das haben, was sie schreiben. Keiner will hier was von Klonexperimenten lesen, oder von mittelalterlichen Lanzengängen, oder Buchdruck. Emanzipation kann man aufgrund der Spielbarkeit nicht komplett raushalten, aber doch auf ein erträgliches Maß runterschrauben, so dass die Frauen nicht übertrieben selbstständig werden und dennoch genug Anreiz bieten, bespielt zu werden.
    Die Kurse sind einfach ein Mittel zum Zweck. Die sind eine objektive Möglichkeit, sicherzustellen, dass die Leute wissen, was sie da tun. Niemand will einen Senator, der absolut keine Ahnung hat, was er da eigentlich macht. Um was zu werden, muss man hier im IR was lernen. Es ist ein schaffbares Niveau, aber es ist eben nicht unkontrolliert. Und irgendwie muss man es kontrollieren, sonst herrsch Anarchie und Chaos bei so vielen beteiligten Leuten. Da kann man nicht davon ausgehen, dass sich alle wie vernünftige erwachsene benehmen werden. Da braucht man Regeln, die schwarz auf weiß dastehen und für alle einsehbar sind, wo ein SL dann auch mal einfach sagen kann: "Da steht es!"



    Von daher hast du recht, dass da etwas schlampig übersetzt wurde. Aber ich würd das jetzt nicht so eng sehen. Vielleicht kann man den Casusfehler noch ausbügeln, da hast du recht. Aber ob sich die Aufregung wegen einem einzelnen Wort so lohnt? So gesehen sind ja alle Kurse dann in ihrer Bezeichnung totaler Quatsch. Dann steht auch in den Gesetzestexten, die SimOn Gültigkeit haben, eigentlich Quatsch drin, weil da gibt es einige über den CRV und die CC's. Ich bin da jetzt sehr zwiegespalten, ob das wegen einem Wort Not tut, da alles neuzuschreiben und umzuformulieren. Ja, Römer kannten sowas wie „Kurse“ nicht. Aber das Rollenspiel kennt sie. Und da muss man dann einfach auch meiner Meinung nach Zugeständnisse an das Rollenspiel machen. Vielleicht gibt’s ein besseres Wort als Cursus? Keine Ahnung, ich hab zwar das Latinum, aber ich unterhalt mich recht selten darin ;)
    Vielleicht hat die Spielleitung ja Zeit und Muße, das alles zu überarbeiten. Ich seh das aber nicht wirklich als Notwendigkeit an. Hier spricht kaum einer Latein, und es ist auch absolut nicht nötig. Ab und an als Stilmittel ist es ganz nett, aber ich würd beispielsweise auch kein Post lesen, das in komplett Latein geschrieben wär. Ich will hier zwar sicher auch was lernen, und ich hab hier auch schon verdammt viel gelernt. Aber nach der Arbeit bin ich auch gern mal faul und les einfach mal irgendwo mit, ohne mein Hirn nun zu verknoten, um korrekt zu übersetzen. Wie sagte meine Lateinlehrerin: Latein ist Mathematik in Sprachform. Das geht nicht im Halbschlaf.



    Ich möcht dich hier jetzt nicht entmutigen. Es ist immer schön, wenn jemand Dinge verbessern möchte, und das IR braucht engagierte Leute.
    Ich möcht nur halt darum bitten, das Gesamte zu sehen. Nicht nur den eigenen Wissensstand, sondern auch den allgemeinen. Und da sprechen die meisten eben nur bruchstückhaft Latein. Und zu sehen, trotz oder vielleicht sogar wegen aller Historie, dass es ein Rollenspiel ist, und nicht alles 1:1 historisch sein kann, um spielbar zu bleiben. Natürlich sind Casusfehler zu vermeiden, wenn man schon was auf Latein schreibt *gg* Aber an einem Wort über eine Sache, die sowieso nicht historisch ist, würd ich mich nun nicht so stören. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Es wäre vielleicht produktiver, wenn du auch gleich einen Verbesserungsvorschlag machen würdest und sagen würdest, was genau nun deine Füßnägel in eine so von der Natur nicht vorgesehene Richtung treibt?


    Zu sagen "das ist falsch" ist immer ein wenig einfacher, als noch zu sagen "richtig müsste es so" ;)