Beiträge von Tullia Maestrale

Tullia schüttelte leicht den Kopf. Ihre Tante und ihr Onkel würden die Gäste schon ordentlich umsorgen.
Vielmehr freute es sie, daß Primus am Wochende zu ihr kam.
Das macht nichts,...wir sehen uns dann am Wochenende...
Sie warf ihm noch einen warmen Blick zu und sah ihm noch ein wenig nach, wie er über die Gänge der Regia nach draußen ging.
Ja,...er war ein stattlicher Kerl ihr Mann,...er machte sich gut in seiner Rüstung,...auch wenn es eine römische war. Sie setzte sich zurück an ihren Tisch, legte die Rose so, daß sie sie jederzeit sah und begann wieder zu arbeiten.

Tullia begegnete seinem Blick mit großen Augen.
Die Gemina aus Roma?
Freude stand ihr im Gesicht.
Na dann wollen wir sie doch willkommen heißen!
Damals hatten sie vor bei Gemina zu logieren und dann ihre Hochzeit zu feiern. Leider wurde dann nichts daraus und sie verloren sich über Jahre aus den Augen. Die Nachricht freute sie und ebenso freute sie sich endlich Gemina kennen zu lernen.

Tullia blickte ein wenig überrascht auf die Rose, sah auf, und ihr Gesicht wandelte sich in eine aufgehende Sonne.
Primus! der Name kam wie Honig von ihren Lippen.
Was machst du denn hier? Was eine dumme Frage war, schließlich befehligte er die Leibwache des Legatus. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und ging auf ihren Mann zu,...fast schon als wäre es verboten fuhr sie ihm mit dem Zeigefinger über die Hand.
Dabei sah sie ihn aus tiefen Augen an. Sie dachte daran, daß sie sich nach diesem Kerl verzehrte,...aber das war nun mal so. Sie war Corsin und lebte nach der Vendetta...auf ewig lieben,...auf ewig hassen.

Ein Bote der Legion betrat das Officium und sah sie an.
Tullia Maestrale?
Tullia nickte erstaunt und erhob sich.
Der Bote nahm den Helm ab und übergab ihr eine Schriftrolle.
Dies soll ich euch geben.
Dann zog er dem Helm wieder auf, sah sie kurz an und ging wieder heraus.
Sie setzte sich hin und rollte das Schriftstück auseinander.
Es war unverkennbar Primus Handschrift...

Sie schniefte ein wenig,...für einen solch wortkargen Mann wie Primus war dies hier schon eine Offenbahrung. Langsam rollte sie den Brief zusammen und legte ihn in ihren Beutel,...heute Abend würde sie ihn nocheinmal lesen.
Sie sah sich um, ob sie vielleicht jemand beobachtete hatte und war beruhigt als sie niemanden sah. Lächelnd machte sie sich wieder an ihre Arbeit.

Die Liste,...tja die war eigentlich ziemlich weit gediehen,...die Namen hatte sie sich zusammengerklaubt,...Maecenas hatte ihr einen Mordsbrocken Arbeit erspart,...sie mußte sie nur noch in´s Reine bringen.
Freundlich sah sie ihn entgegen und strahlte ihn an,
Soweit fertig,...ich schreibe sie nur in´s Reine,...Morgen lege ich sie dir vor...

Zitat

Original von Lucius Hadrianus Iustus

Ich sah auf meinen Schreibkram und seufze.

Bist du dir sicher das er gesagt hat ich solle zu dieser Besprechung bzw. Befragung erscheinen?

Ich konnte mir das nicht so recht vorstellen. Marschierten die Meisten doch eh immer gleich zum Chefe... Aber im Grunde war mir`s egal, hatte ich schon weniger Arbeit...

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Tullia sah ihren Boss an und entgegnete,
Bin ich Hadrianus Iustus,...der Scriba Maecenas hat es mir gerade ausgerichtet.

War es denn so unwahrscheinlich, daß man ihn hinzuzog?

Tullia blickte von ihrere Arbeit auf und sah in den betont neutralen Gesichtsausdruck ihres Chefs...den sie sich sofort als Alarmstufe 2 merken würde. Der Petronier...hmm...
Sie nickte, da war eben dieser komische Schreihals abgerauscht,...ziemlich unhöflicher Kerl.
Ja,...gerade weg.

Das Essen war bereit, die Räumlichkeiten für den Gast gerichtet. Zufrieden sah sich Tullia um, es war alles in Ordnung,...auch für einen Gast aus Roma,...jenem selbsternannten Nabel der Welt.
Zugegebenermaßen mußte sie die Pracht und Noblesse Romas anerkennen, ihre wenigen Besuche dort hatten sie gegen ihren Willen in atemloses Staunen versetzt.
Nun atemlos würde ihr Gast nicht sein, aber es war alles für einen gemütlichen Abend gerichtet.
Primus hatte ausrichten lassen, daß er heute Abend auch noch kurz hereinschneien würde.
Dies erwärmte ihr Herz noch umsomehr,...denn trotz ihrer räumlichen Nähe haben sie sich seit ihrer Ankunft hier in Mogontiacum kaum gesehen.
Sie strich ihre neue Toga glatt achtete auf die von Thula gelegten Falten und klopfte an die Türe des Gästezimmers.
Klopf! Klopf!

Tullia sah wie fein und ausgesucht höflich ihr Gast war...sie schmeichelte,...es war ganz nett,...ja sogar angenehm. Sie fragte sich wie der Kosmopolit Peimus, sicher derlei Umgang gewohnt sich ausgerechnet in sie verlieben konnte,...sie hatte so gar nichts gemeinsam mit diesen Römerinnen.
Aber,...vielleicht täuschte das ja auch...wir würden ja sehen.
Du bist vom Blute des Iulius Drusus,...er ist ein Freund meines Mannes,...du machst also keine Umstände!...und bitte,...ich kenne auch kaum jemanden hier,... sie lächelte Iulia an...und lebe recht gut bisher,...wir werden uns sicher viel zu erzählen haben,...ich hole dich ab.
Damit nickte sie Thula zu und die beiden verließen den Raum.

Tullia öffnete die Türe und trat mit ihrer Tante ein, diese ging zu dem kleinen Tisch und stellte die Kupfervase mit dem Blumen dort ab. Dann wandte sie sich den beiden jungen Frauen zu und nickte freundlich.
Tullia meinte,
Ich hoffe es fehlt dir an nichts und...mölchte dir anbieten heute mit uns zu Abend zu essen,...eine kleine Mahlzeit...wenn du magst.

Zitat

Original von Lucius Hadrianus Iustus
Bitte was?
War das letzte mal nicht von der hora nona die Rede?
Ja und? Was mach ich mit denen? Ich bin zu keiner Befragung geladen.
Meinte ich in normalem Tonfall. Irgendwie kam es mir eh ab und an so vor als würde alles in diesem Hause an mir vorbeigehen...

Tullia sah ihren Chef freundlich an,...er hatte wohl wieder einmal sehr viel um die Ohren. Sie zog leicht die Schultern in die Höhe und entgegnete,

Der Scriba des Comes ist da und hat mich gebeten dich in Kenntnis zu setzen,...offensichtlich handelt es sich hier um eine spontane Sache höchster Dringlichkeit...

Klar machte sie sich Gedanken, jedoch stand es ihr nicht zu diese auch zu äußern.

Tullia steckte ihren Kopf in die Türe und lächelte ihren Chef an.
Der Scriba des Comes ist da und fragt an ab du an die hora Nocta denkst,...bei der Gelegenheit könntest du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen...
Sie glitt in den Raum und lehnte die Türe kurz an.
...die Duumviri aus Confluentes sind da...

Tullia hob den Kopf von der Liste und sah Maecenas an.
Die Duumviri von Confluentes,...ein Renner in der Gerüchteküche der Regia.
Sie stand von ihrem Stuhl auf und sagte zu ihm,
Hmm,...mal sehen was der Magister dazu meint...sicher kommt ihm das gelegen...warte mal kurz!
Sie trat an die Türe des Hadrianus Iustus und klopfte an.

Tullia klopfte an den Türrahmen des Maecenas und lächelte ihn an,
Salve Maecenas,...Hadrianus Iustus kommt heute zur hoa nona vorbei,...richtest du das dem Comes bitte aus?!

Tullia nickte und maß den Rücken des Ducciers mit einem kalten, undefinierbaren Blick.
An ihren Chef gewandt sagte sie,
Du hättest zur hora nona noch etwas frei,...gehst du zu ihm oder soll er hierher kommen?
Warum eigentlich nicht?

Tullia öffnete die Türe und nickte dem besucher zu. An ihren Chef gewandt sagte sie,
Der Comes ist wieder im Lande,...möchtest du, daß ich einen bestimmten Termin bei ihm ausmache, oder möchtest du ihn heute aufsuchen,...er hat Zeit.

Tullia stand vor der Türe des Officiums und war etwas unschlüssig,...sollte sie warten bis der Duccier gegangen war? Vielleicht jedoch kam dem Magister die Störung gerade recht?!
Sie entschloß sich zur Störung,...sie war sicher der Magister würde ihr schon kundtun wie er es in Zukunft zu handhaben wünschte.

Klopf Klopf!

Tullia sah ihren Gast an und warf einen Blick auf ihren Mann. Primus sah sie zärtlich an und nickte ihr zu.
So erzählte sie Iulius Drusus wie sie zu ihrem namen kam.

Ich bin die Tochter des Centurios Cnaeus Tullius Cinna welcher auf Corsica in Aleria stationiert war.
Er hatte eine Frau oder besser Geliebte, mit welcher er einen Sohn und eine Tochter zeugte, diese Frau starb bei meiner Geburt und mein Bruder schloß sich nach einem Streit mit seinem Vater den corsischen Rebellen an. Die Ehe war zwar nicht offiziell, aber du weißt ja wie die Römer so sind,...jedoch will ich nichts schlechtes über meinen Vater sagen,...er sorgte für eine Ausbildung lehrte mich Lesen und Schreiben.
Dann bekam ich einen griechischen Lehrer. Studierte die Schriften des Sokrates, Plato die Schriften des Archimedes und Pytagoras,
Nach vielen Jahren kam es im Laufe einer Strafaktion zu einem Kampf mit einer Römischen Einheit, welche von meinem Erzeuger geführt wurde, als dieser sah, daß sein Sohn unter den Toten war nahm er sich vor lauter Gram das Leben.
Tragisch dabei war nur, daß mein Erzeuger seine Missio honesta vor sich hatte und an diesem Kampf gar nicht hätte teilnehmen müssen.
Ich war damals 16 und lernte zwei Jahre später Gaius Terentius Primus kennen und lieben. Nach 4 Jahren heirateten wir nach corsischem Ritus.
Wir wurden durch ein Schiffunglück getrennt, wobei er davon ausging daß ich dabei umkam.
Was würdest du denn jetzt sagen was ich bin? Bastard eines römischen Centurio und Ehefrau eines römischen Bürgers...ich trage einen Namen der mich nicht mit Stolz erfüllt und muß noch Jahre warten bis ich den Namen tragen darf, dessen Träger mir Licht und Leben ist.

Tullia sah von ihrer Arbeit auf und lächelte ihrem Kollegen entgegen.
Ich danke dir Maecenas! Ich werden Hadrianus Iustus sofort davon in Kenntnis setzen!
Sie erhob sich und lächelte Maecenas zu, dann ging sie zur Türe des Magister und klopfte kurz an.

Klopf klopf