Beiträge von Tullia Maestrale

    Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus
    Natürlich war ich deshalb auch nicht wirklich gut gelaunt...


    Tullia! Was ist jetzt eigentlich mit dieser Liste die du ins Reine schreiben wolltest? Ist sie nun fertig oder nicht? Und der Comes von Belgica hat sich bei dir auch noch nicht gemeldet oder?


    Sind wir wieder ein wenig widerlich heute?
    Der Comes von Belgica hat sich in der Tat noch nicht gemeldet und die Liste ist in Arbeit,... flötete sie ungewohnt freundlich. Das war aber auch eine Arbeit,...sie könnte sich in den ...beißen, für ihren Vorschlag eine solche Liste zu erstellen.
    Aber immerhin war die Liste der wichtigsten Verwaltungsbeamten fertig,...die Dummvirn der Regio mußten noch folgen...


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    Nuno entspannte sich und trat vor den Legionär...er würde nichts versuchen...es wäre auch nicht klug in einem Castellum,...alleine...zumindest nicht wenn man weiterleben wollte. So kam er also zum ersten Mal in die Höhle des Löwen...mit seinen Augen, ohne den Kopf zu bewegen prägte er sich alles ein,...jedes Gebäude,...jede Abzweigung...waren nicht alle Castelle gleich gebaut?
    Hinter sich hörte er die Geräusche seines Bewachers,...er mußte lächeln,...wie immer meilenweit zu hören...

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    Nuno starrte die Legionäre an. Der Zorn versteinerte seine Miene,...der Zorn über sich selbst,...sein Verhalten hatte diese Situation heraufbeschworen.
    Tullia war zwar nur sein Mündel aber trotzdem sollte er hin und wieder auf sie hören.
    So stellte er sich wie gefordert hin und in seinen Gedanken platzten wieder blutige Blasen von Menschen in ähnlicher Haltung die kurz darauf von Pferden in alle Himmelrichtungen zerissen wurden.
    Er rief sich zur Ordnung,...hier waren keine Pferde,...und er dankte den Geistern, daß Tullia ihn überredet,...ja gezwungen hatte seinen Dolch im Haus zu lassen.
    So stand er nun da wie ein corsischen Führer der seine Horden beruhigt.
    ...und trotz der groben Untersuchung durch die Legionäre gelang es ihm ruhiger zu werden.

    Tullia öffnete die Türe zu Hadrianus´Officius und ging wieder zurück an ihren Schreibtisch.
    Sie sah Lando kühl an und meinte,
    Hadrianus Iustus läßt bitten,...
    Irgendwie hatte sie das Gefühl diesen Mann provozieren zu müssen,...was offenbar auf Gegenseitigkeit beruhte.

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Volusus Atrius Orfitus
    „Salve!“, grüßte er knapp zurück. „Nun, deine Nachricht kannst du auch hier abgeben. Sie wird dann zum Decurio gebracht werden.“ Auffordernd streckte er einen Arm aus und blickte dabei den Mann direkt an.


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    Nuno schüttelte den Kopf und sah sein Gegenüber stechend an.
    Nein! Die Nachricht ist persönlich zu überbringen!
    Entweder ich gehe zu ihm oder ihr holt ihn her!

    Seine Tonlage ließ keine weiteren Optionen zu.
    Er behielt den zweiten Wachsoldaten im Auge, welcher sich in eindeutig Angriffbereiter Haltung und Position befand.
    Immer wieder rief er sich zur Ordnung,...immer wieder tauchten vor seinem geistigen Auge jene fünf Legionäre auf die lachend vor seinen Augen seinen Vater töteten und seine Mutter und Schwester schändeten.
    Ein diabolisches Grinsen trat auf seine Züge.
    Nun, diese fünf würden nie wieder jemanden Leid antun,...nie wieder.

    Daher wehte der Wind...Tullia beugte sich ein wenig nach vorn, legte ihre Unterarme auf ihre Oberschenkel und betrachtete ihre Hände.
    Livilla,...du bist erwachsen genug um dein Handeln selber einschätzen zu müssen. Diejenigen die mit deinem Schutz beauftragt sind, sei es nun deine Eltern oder deine Dienerin, sind irgendwann einmal nicht da,...für diesen Fall mußt du wissen was du tust.,...dir über die Konsequenzen im Klaren sein.
    Ernst sah sie die junge Römerin an und fuhr fort.
    Ich bin als Tochter eines Garnisonskommandanten aufgewachsen,...quasi wie ein Junge. Deshalb bin ich dir hier wohl eine schlechte Ratgeberin. Aber eines mußt du mir glauben,...wenn du deinem Gegenüber Schwäche suggerierst, wird er sie sich zu Nutze machen. Auf deinen Status oder das Ansehen deiner Familie zu hoffen wäre töricht,...denn diejenigen die dir nach Leib oder Leben trachten wissen worauf sie sich einlassen und betrachten deinen Habitus noch als Provokation.
    Langsam schüttelte sie den Kopf und begann zu lächeln,
    Nicht jeder hat so ein Glück wie ich, weißt du...
    Sie legte ihre Hand sachte auf Livilla´s Schulter,
    Ich profitierte vom schlechten Gewissen meines Vaters und erhielt eine umfassende Ausbildung in allen für die Kauffahrtei relevanten Wissensbereiche,...ich habe früh gelernt mich gegen Männer durchzusetzen und...habe in Primus einen Partner gefunden,der mir Seelenverwandt ist.
    Sie lachte kurz auf.
    Weißt du wie ich ihn kennengelernt habe?

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    Nuno trat auf die Wachen vor dem Castellum zu,instinktiv wünschte er sich seinen Dolch mitgenommen zu haben, jedoch hatte Tullia ihm davon abgeraten...Nun sie wußte schon warum.
    Sein Haß auf Legionäre war pathologisch und sicherlich begründet, aber er war hier nicht auf Corsica sondern in Germania und die beiden Wachen vor dem Castellum sorgten für Ordnung und plünderten und schändeten nicht sein Dorf und deren Frauen.
    Er rief sich zur Ordnung und trat auf die Wachen zu.
    Nuno war einer jener Typen die nie lächelten, einer jener Typen die immer zur Vorsicht gemahnten,...etwas dunkles,...unwahrscheinliches ging von ihm aus...mit seinem harten Akzent sprach er die Männer vor dem Tor an.
    Salve,...ich habe eine Nachricht für Decurio Terentius von der Turma secunda.
    Raubtierhaft stand er vor den Wachen, innerlich bereit ihnen jederzeit das Leben zu nehmen,...mit oder ohne Dolch.

    Tullia hörte zu was Livilla ihr sagte,...natürlich entsprach ihre Haltung ihrer Erziehung, aber sie schien auch sehr verletzt worden zu sein,...genau wie sie selbst.
    Die Grande Dame war scheinbar nur Fassade.
    Im Grunde war sie, so schien es Tullia zutiefst verunsichert.
    Tullia stand auf und ging zu Livilla´s Liege,...sie setzte sich an das Fußende und sah Livilla freundlich an. Dann meinte sie.
    Erzähl´mir von deiner Nemesis,...deinem Unhold...laß´es heraus,...vielleicht ist das ein Anfang für dich....ein erster Schritt.
    Sie legte ihre Hand auf Livilla´s Knie und sagte lächelnd,
    Weißt du, wir Corsen leben nach der Vendetta,...das heißt wir lieben und wir hassen absolut...Primus ist nicht so,...er sagte mir einmal...Die Liebe ist wie die Sonne,...wer sie hat, dem kann vieles fehlen,...wer sie nicht hat,...dem fehlt alles. Sie lächelte Livilla an.
    Er sagte aber auch Amicus optima vitae possessio est...
    Ihr Latein klang weich, ganz untypisch, gerade so als würde sie griechisch sprechen...
    Ein Freund ist der herrlichste Besitz im Leben...

    Tullia mußte lächeln,...Livilla war scheinbar ein wohlbehütetes Prinzeßchen. Sie beugte sich ein wenig zu ihr hinüber und entgegnete mit einer sehr dunklen Stimme und einem sehr festen Blick ihrer blauen Augen.
    Livilla,...meine Liebe,...das was du Gesindel nennst ist der Bodensatz unserer Gesellschaft,...das Blut in den Adern des Imperiums,...ohne dieses Gesindel hättest du keine Casa, kein Essen, keine Kleidung,...ja eigentlich hättest du nichts und wärst keinen Deut besser als sie. Ernst sah sie ihren Gast an.
    Wir können alle nichts für die Zufälle der Geburt Livilla und in Nullkommnichts wird aus einem stolzen Centurio oder gar Tribun durch Kriegsgefangenschaft ein Sklave.
    Eine Spur Bitterkeit überkam sie als sie fortfuhr,
    Ich bin viel in der Welt herumgekommen reiste zu Lande und zu Wasser, habe Städte mit goldenen Kuppeln und Ebenhölzernen Stadttoren gesehen, ich sah polierten Marmor, silberne Teller, Pomp, Prunk und Dekadenz aber wahre Gastfreundlichkeit erfuhr ich bei Menschen die nichts hatten und doch alles gaben...nicht die Geldtruhe adelt den Menschen,...sondern sein Herz. Sie nahm einen Schluck geharzten Wein und schloß,
    ...versteh´mich Recht,...ich mache dir keinen Vorwurf für deine Gesinnung,...jedoch bist du noch jung genug um zu lernen, daß alles was dich umgibt von Menschen geschaffen wird die morgens aufstehen und gegen ihren Willen und auf Kosten ihrer Freiheit für deine Annehmlichkeit sorgen...Freiheit Livilla ist neben der noblen Gesinnung das höchste Gut,...das hier...
    Sie machte eine umschweifende Geste,
    ...ist vergänglich,...genauso wie Karthago vergänglich war,...genauso wie alles vergänglich ist,...Carpe diem Livilla das Ding ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Tullia nickte nur beiläufig, es stellte kein Problem für sie dar Primus darum zu bitten.
    Natürlich,...ich werde gleich morgen früh Nuno mit einer Nachricht zum Castellum schicken.
    Livilla schien ja eine richtige Mission zu verfolgen.
    Sag´wo in Tarraco lebst du denn? Ich war einst dort und habe jedoch nur den Hafen und das Kaufmannsviertel gesehen...jedoch schien es mir eine schöne Stadt zu sein.

    Zitat

    Original von Terentia Gemina
    ... Vor dem Tor zog der Führer des Gespannes an der Kette und wartete darauf, dass man sie trotz der späten Stunde noch einließ.


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    Nuno ging zum Tor,in der Hand eine Fackel. Das läuten der Glocke hatte ihn von seiner Mahlzeit vertrieben und er blickte ein wenig verärgert durch das Loch im Tor. Dort erkannte er im diffusen Licht eine Kutsche und einen Mann.


    Ja,...was willst du? fragte er barsch...das Essen würde sicher kalt sein...

    Tullia nickte, es traf auch auf sie selbst zu...
    Tja,...irgendwie hast du Recht,...Germania ist auch der Ort wo ich meinen totgeglaubten Mann wieder gefunden habe...
    Sie beließ es dabei, schließlich hätte Primus sich überall im Imperium zur Legion melden können.
    Hmm,...ich bin selber erst wenige Monate hier,...meine Familie kennt sich hier nur leidlich aus,...aber ich könnte Primus bitten dich zum Castellum zu begleiten,...jedoch...Sie verzog ein wenig ihre Miene,
    ...ist Frauen der Zutritt zum Castellum verwehrt,...soviel ich weiß...

    Tullia nickte,...also ein Sproß von Kolonisten ...und der Vater weilte bei der Prima.
    Als sie nach Drusus fragte, zuckte sie nur die Schultern und entgegnete,
    Was soll ich sagen, ...er ist ein typischer römischer Offizier,...höflich,...er ist wohl hier in Germania geboren und aufgewachsen,leistet seinen Dienst bei der Legio Secunda,...wie ich hörte ist jetzt eine Tochter aufgetaucht,...ich kenne ihn zu wenig um mir ein abschließendes Urteil erlauben zu können,...ich weiß nur, daß mein Mann ihn zu seinen Freunden zählt,...und das alleine ist maßgeblich für mich. Sie warf Livilla einen entschuldigenden Blick zu und nippte an ihrem Vinum. Das einzig interessante an ihm war offensichtlich diese ominöse Tochter welche plötzlich vor dem Castellum auftauchte. Naja, sie war schließlich selber auch eine Soldatentochter,...es schien Ewigkeiten her zu sein. Wenn sie ihre Augen schloß sah sie ihren Vater hoch zu Roß in glänzender Rüstung, den roten Mantel flatternd im Wind.

    Ja, so redeten die Römer allgemein,...Tullia sah Livilla an und entgegnete,
    Ach Livilla, laß uns von etwas anderem reden,...ich fürchte mein Status quo zu dieser Sache würde dich nur irritieren,...du mußt wissen ich bin Corsin,...ein leidgeprüftes Volk,...ich sehe die Dinge ein wenig anders als du oder die Römer im allgemeinen...
    Die Tatsache, daß sie ausgerechnet einen Römer zur Liebe gewählt hatte grenzte fast an Ironie.
    Erzähl´mir doch einmal etwas von deiner Familie und was mich brennend interessiert wie ihr mit Iulius Caesar in Verbindung zu bringen seid...

    Tullia nippte an ihrem geharzten Wein und hörte Livilla aufmerksam zu. Es freute sie, daß die Casa ihre Zustimmung fand,...hatte sie doch im Grunde erst vor einem halben Jahr hier ihre Heimstatt gefunden.
    Drusus,...ja,...der Freund von Primus,...ein Centurio,...einer von der Sorte die sich hochdient...naja, Primus war eigentlich sehr wählerisch was seine Freundschaften angeht,...so schien Drusus also in Ordnung zu sein. Sie lächelte und entgegnete,
    Ich danke dir Livilla,...ich fühle mich hier auch wohl.
    Was ihre Einschätzung zu Germania anging so war sie geneigt zuzustimmen,
    Germania ist ja noch nicht ganz anektiert,...der befriedete Teil ist ganz im Sinne der römischen Herrscher,...jedoch jenseits des Rhenus warten unzählige Barbaren darauf,...hier wieder Wald wachsen zu lassen,...mein Mann ist ebenfalls bei der Legion,...ich bin täglich in Sorge um ihn.
    Und das war nicht so einfach dahergesagt. Es machte sie fast krank zu wissen, daß er jederzeit erschlagen werden konnte und ihr somit auf ewig und diesmal entgültig verloren gehen würde. Sie hob den Glasbecher und sagte,
    Trinken wir auf das was wir lieben und auf daß es uns nie genommen werden wird!

    Tullia blickte an sich herunter, empfand das Gewand als zu aufwändig und unpraktisch. Zuhause trugen die Frauen, einfache, schwarze Gewänder,...naja,...sie war ja nicht zu Hause,...oder doch?
    Sie besann sich auf die Etkette und erwiederte,
    Danke, meine Liebe,...das Kompliment kann ich nur zurück geben...
    Sie meinte das Ernsthaft,...diese Livilla zählte zu jenen Frauen, welche auch in einem Sack würdevoll aussahen,...
    Lächelnd geleitete sie ihren Gast ins Atrium und von dort aus ins triclinium.
    Dort waren zwei bequeme Liegen aufgestellt. allerlei Delikate Speisen und Weine warteten darauf gekostet zu werden.
    Tullia fragte sich ob sie sich jemals daran gewöhnen würde im Liegen zu essen.
    Tante Thula wartete bei einer der Liegen um Livilla zu helfen und Tullia führte sie dorthin.