Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Nichts besonderes? Ind diesem See sollte es Ungeheuer geben, und das war nichts besonderes? Wahrscheinlich waren das Wassertrolle oder schreckliche Kinder Rans, die ihre Opfer in die Tiefe zogen um sie zu ertränken. Demnach war es sicher viel klüger da nicht hinzugehen...aber es war spannend, es war abenteuerlich, ja beinahe heldenhaft, also mussten sie unbedingt da hin. So einen Wasserungeheuer mit eigenen Augen zu sehen, musste etwas wunderbares und erschreckendes sein, also wäre es der perfekte Stoff für den nächsten Brief nach Hause. Die würden staunen! Und seine Begleiterin wollte er auch beeindrucken, warum wusste er selbst nicht so genau.


    "Ja, dann lass und das doch machen. Aber nicht zu nahe, ich will nicht, dass dir oder Amala was passiert. Schließlich habe ich ja mein Schwert nicht dabei."


    Genau diese Antwort hätte man jetzt von einem heldenhaften Krieger erwartet, aber ganz geheuer war ihm die Sache nicht...eher ungeheuer so zu sagen.

    Offenbar war der Name wohl wirklich etwas besonderes. Dass die Frau des Praefekten sie alleine deswegen nicht leiden mochte war schon ein deutliches Zeichen. Vielleicht waren die Iunier ja verflucht oder sie hatten mal etwas schlimmes getan! Andererseits wurde man ja dann von den Göttern verflucht und da sie sowieso an andere Götter glaubten konnte das ja dann gar nicht gehen. Es sei denn natürlich man war wie Ragin von den Nornen verflucht, und dafür konnte man dann schließlich nichts. Und Axilla schien ihm nicht so, als würde sie etwas böses tun.


    "Keine Angst ich kenne sie noch gar nicht. Die Regia ist ja sooo riesig, ich glaube da ist es schwieriger jemanden zu treffen als nachts im Wald. Aber keine Angst auch darüber werde ich nichts sagen."


    Langsam wurden das ganz schön viele Geheimnisse und eigentlich war er ja nicht so gut darin solche zu bewhren, schließlich plapperte er manchmal ganz schon unüberlegt daher.


    "Ja, lass uns außenrum reiten. Gibt es da noch was besonderes zu sehen? Und warum wird das Getreide eigentlich hier verladen und nicht im Hafen?"

    Eine richtige Matrona? Irgendwie musste Ragin da wieder an Marga denken. Dann sollte er das wohl wirklich vergessen mit dem verkuppeln, denn das würde wohl weder die Casa noch deren Bewohner aushalten. Eine solche Frau reichte pro Haus!


    "Ich verspreche dir, dass ich es niemandem hier sagen, dass du reitest" beteuerte er ernst. Er würde es höchstens seiner Familie erzählen und da wäre das ja sowieso normal. "Also bei uns stört das niemanden. Ich bin mit meiner Cousine Son...also ähm Duccia Vera auch schon ausgeritten. Also keine Angst, für mich ist das nichts außergewöhnliches und meine andere Cousine Duccia Flamma ist sogar von Mogontiacum nach Rom geritten."


    Aber ob er diese Urgulania mögen würde wagte er zu bezweifeln. Wobei er wohl allgemein eher nicht so gut in die hohe römische Gesellschaft passen würde, auch wenn er momentan beim Prafekten der Provinz wohnte. Aber warum die Iunier was darstellen sollten verstand er jetzt nicht wirklich. Waren die wohl was besonderes? Konnte er das jetzt fragen ohne eine völlige Unkenntnis zu offenbaren? Lieber sollte er mal so tun als wüsste der Bescheid.


    "Ja, als Iunierin kann man sich halt nicht so viel erlauben, ich verstehe das schon."
    Ein ernstes Nicken gab seinen Worten zusätzliches Gewicht.

    Der See sah richtig schön aus und glitzerte richtig in der Sonne. Ragin schaute ein wenig besorgt nach seiner Hündin, doch als sie dann wirklich etwas zurückfiel, machte auch Axilla wieder langsamer. Sie achtete also auch auf Amala.


    "Also ich habe das noch nie gemacht, aber im Grunde kann das ja nicht so schwer sein. Es sind eben Haare die man abschneidet. Vielleicht gehen wir auch zu einem Barbier und lassen das da machen. Oder vielleicht kann ich mir ja dessen Werkzeuge kurz leihen oder so. Wir hatten eigentlich nie Schafe, deswegen habe ich das noch nie wirklich gemacht."


    Aber dann kam er wieder zum Reitthema.


    "Du reitest richtig gut. Man könnte fast meinen ihr hättet auch ein Gestüt. Wenn du auch so kämpfst und jagst, dann braucht sich dein Mann mal keine Sorgen zu machen. Die Frauen der Iunier scheinen sehr unabhängig zu sein, wie es mir scheint. Sicher hast du viel gemeinsam mit deiner Cousine."

    Zuerst sah Axilla sehr konsterniert aus, aber dann ruckte sie nach vorne und nahm die Zügel gleich richtig in die Hand als wollte sie sofort losreiten. Einen Moment dachte er schon, sie würde ihn hier stehen lassen, aber dann streckte sie ihm die Hand entgegen.


    Natürlich nahm er die Hand an, denn so war es schon nicht einfach aufs Pferd zu kommen. Deswwegen war er vorhin ja auch so beeindruckt von Axilla gewesen. Ragin schaffte es natürlich auch hoch, wenn auch nicht sonderlich elegant. Aber darum ging es nicht. Er wollte nur verhindern nicht gleich hochzukommen, denn dieser Schmach wollte er sich nicht aussetzen. Schließlich war er ein Germane, auch wenn er so tat als sei er ein Römer. Aber auch römische Männer konnten reiten, wenn natürlich auch nicht so gut wie ein Germane.


    Nun saß er also hinter Axilla auf dem Pferderücken und sah sich nun dem nächsten Problem ausgesetzt: Wo sollte er sich nur festhalten? Oben an den Schultern? An der Seite, oder an den Hüften? Sie würde das alles missverstehen können. Man fasste Frauen halt nicht so einfach an, vor allem nicht wenn sie beinahe unbekleidet waren! Nun ja so schlimm war es auch wieder nicht, aber vorhin als ihre Waden auf gleicher Höhe waren wie sein Gesicht war er schon ein wenig rot geworden und hatte schnell nach oben geschaut. Da beschloss er sich nicht an ihr fest zu halten, sondern sich selbst mit den Beinen zu sichern.

    "Bin fertig, du kannst losreiten."


    Das tat sie dann auch gleich und zwar sehr ansatzlos und zackig, dass Ragin beinahe hinten runter gefallen wäre, hätte er sich nicht doch festgehalten. Und zwar an ihren Hüften.

    "Also ich finde es gar nicht verkehrt wenn eine Frau sowas auch kann. Ich meine wenn die Männer alle fallen, dann sollten die Frauen doch die Kinder und das Haus verteidigen können, oder? Also sicher sollten frauen nicht zur Armee und richtige Kämpfer werden, aber sie ganz von solchen Dingen auszuschließen finde ich dumm. Also ich hätte nichts dagegen wenn Frauen das dürften."


    Wahrscheinlich hätte Ragin gegen eine Walküre wie Eila keine Chance gehabt. Allerdings fand der junge Duccier die Teigwalze ihrer Köchin Marga noch weitaus gefährlicher. Mal ganz abgesehen von einer Godinen natürlich, vor denen hatte er regelrecht Angst.


    "Also magst du jetzt reiten? Ich sags auch keinem weiter."


    Ohne auf eine Antwort zu warten verlangsamte er Helios Geschwindigkeit und sprang dann herunter.

    "Na dann fällt eine Vase als Gastgeschenk ja leider weg." Ragin musste auch schmunzeln. Caius war aber auch wirklich ein sympathischer Zeitgenosse. "Natürlich komme ich gerne zu euch zum Essen. Morgen Abend passt mir sehr gut, da ist Venusia nicht da und da freue ich mich besonders, wenn ich was unternehmen kann." Wie auch in Mogontiacum war er schon einige Male ausgebüxt um die Stadt zu erkunden. Seine Neugierde war da einfach unbändig und auf Leibwächter hatte er überhaupt keine Lust. Was sollte ihm denn passieren? Sollten ihn etwa diese zwergenhaften Griechen entführen? Wohl kaum...



    "Mach dir keine Umstände ich nehme gerne einen Schluck unverdünnten Wein. Aber bitte nur einen kleinen, mir macht die Hitze hier noch etwas zu schaffen, und ich möchte nicht, dass er mir zu Kopf steigt."


    Eigentlich mochte er Wein nicht besonders, aber bei seinem potentiellen neuen Chef, wollte er nicht gleich durch Unhöflichkeit auffallen. Und so trank er auch gleich einen Schluck und lächelte zufrieden, obwohl er sich eigentlich lieber geschüttelt hätte. Ein guter Met war halt doch etwas ganz anderes.



    "Deine Verlobte unterrichtet Rhetorik? Dann sehe ich sie ja vielleicht auch in Nikolaos' Kurs über die Redekunst. Den werde ich wohl besuchen."


    Die guten nachrichten wegen der Stelle als Stationarius machten den Schluck Wein aber wieder auf ganzer Linie wett.

    "Das ist wunderbar. Vielen Dank für deine Hilfe. Ich würde mich wirklich riesig freuen, wenn das klappt!"



    Sim-Off:

    Kein Thema, hab ich mir schon gedacht. Danke für die Mühe,)

    Auf einmal rutschte sie ein wenig von im weg. Er griff sschnell nach hinten, weil er dachte sie würde fallen. Als er dann aber seine Hand an ihrer Hüfte fühlte zuckte er gleich wieder zurück.


    "Entschuldige, ich dachte du rutschst mir vom Pferd. Wie kann man denn denn ein bisschen reiten? So wie du aufgestiegen bist, kannst du das sicher. Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich mal ne Römerin...äh eine Frau treffe, die reiten kann." Gerade hatte er sich noch verbessert. Er war ja ein solcher Fuchs. Sicher würde ihm jeder den Römer abkaufen. Bei denen wares ja nicht üblich, dass die Frauen ritten.


    "Wenn du magst, kannst du auch mal an die Zügel. Also wenn du nicht nur ein bisschen reiten kannst. Ich habe nichts dagegen, wenn Frauen reiten. Bei den Germanen ist das sogar etwas ganz normales, habe ich gehört."


    Ja, so musste er das machen. So war er sicher mit der römischste Römer in ganz Alexandria, auch wenn er eigentlich ein Germane war. Und man ihm das auch ansah. So würde er Venusia auch in der Regia nicht in peinliche Situationen bringen.

    Also noch schneller reiten konnte er Amala nicht antun. Die arme Hündin würde dann wohl bald auf dem Rücken liegen und alle Viere von sich strecken. Aber auch so machte ihm das Reiten jetzt einfach Spaß. Diese Enge in der Stadt hatte ihm irgendwie missfallen. In Mogontiacum war das nicht so gewesen. Und dier war der Kontrast noch viel stärker, weil die bäume fehlten. Man fühlte sich als würde man bis ans Ende der Welt sehen können.


    "Ich werde sie wohl in den nächsten Tagen scheren. Noch geht es, aber wenn es heißer wird, dann geht das nicht mehr mit dem Fell. Dann reiten wir zum See. Da können Amala und Helios dann auch was trinken. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich einen Angelhaken mitgenommen und uns ein paar Fische gefangen. Aber sag mal, du hältst dich da so geschickt fest und du bist vorhin auch so gewandt aufgestiegen: Kannst du reiten?"


    Normal hätte er das nicht gefragt, aber da sie ja quasi offiziell Freunde waren, konnte er sowas fragen. Ragin hätte damit kein problem, schließlich konnten bei ihnen beinahe alle Frauen reiten, zumindest wenn sie Pferde hatten.

    Nun saßen sie zu zweit auf Helios. Dem großen Pferd sollte das aber nichts ausmachen, waren sie doch beide regelrechte Leichtgewichte und ein großer Mann mit Rüstung hätte sicher auch nicht viel weniger gewogen. in wenig war er erstaunt gewesen, wie flink und gewandt die junge Römerin auf das Pferd gekommen war. Ob sie vielleicht doch reiten konnte? Aber vielleicht war es auch nur Glück gewesen.


    Axilla war ganz nah an ihn gerückt und er spürte ihre Berührung durch die Kleidung. Sie roch gut, irgendwie nach Blumen oder etwas ähnlichem und ihre Hände lagen an einer Seite. Dazu sah er noch ab und an ihre Waden baumeln...eine Hitze war das aber auch hier in Aegyptus!


    "Halt dich besser gut an mir fest, damit du nicht hinunterfällst. Ich will ja nicht, dass du dich verletzt," und ich dann Ärger bekomme, fügte er dann in Gedanken hinzu "denn es kann ganz schön holprig werden." Ragin gab Helios mit seinen Schenkeln das Kommando loszulaufen. Sie waren nicht besonders schnell, schließlich sollte Amala ja noch mitkommen, aber es war schon ganz ordentlich.

    "Und, alles klar bei dir da hinten? Wo soll ich denn langreiten, oder ist das egal?"


    Hier gehts weiter.

    Ragin kannte gar keinen berühmten Musiker. Bei ihnen wurde einfach so Musik gemacht, wenn überhaupt. Er wusste nur, dass er es schöner fand wenn Frauen mit ihrer klaren Stimme sangen als Männer mit ihren tiefen.



    "Ach deine Cousine hat gar keinen Mann? Das ist ja interessant. Dann ist es wirklich beachtlich, was sie da macht. Vielleicht wäre dien Cousine ja sogar etwas für einen meiner Cousins. Die sind alle älter als ich und unverheiratet. Da würde ien Frau im Haus sicher ganz gut tun, vor allem wenn sie sich so gut durchsetzen kann."


    Dann kamen sie auch schon ans Sonnentor.



    "So, von hier aus können wir ja denn reiten. Am Besten steige ich dann einfach mal auf und zieh dich dann hinter mich, so hast du es leichter aufzusteigen."


    Schließlich war sie ja eine Römerin, und die konnten nicht reiten. Das wusste jeder.

    "Nun, ich habe mit unserem Custos Corporis, einem nubischen Krieger, trainiert und ich kann mich schon meiner Haut erwehren."


    Zumindest gegen gefährliche Hasen oder aufdringliche Cousinen, aber gegen jemanden der davon etwas verstand hätte er keine Chance. Aber dafür hatte er ja auch einen großen Hund mit vielen Zähnen und einem ausgeprägten Beschützerinstinkt.


    "Aber dann hat deine Cousine ja auch ein wichtiges Amt. Ich finds gut, wenn Frauen sowas auch machen, also wenn sie es so gut machen wie ein Mann. Dann kann sich der Mann deiner Cousine ja ausruhen." Eigentlich fand er es gut, weil es ja auch bei ihnen Godinnen gab, die etwas zu sagen hatten, aber das wäre total unrömisch und hier wollte er ja so tun als sei er ein Römer. Da schien ihm das dann doch eine sehr pragmatische Meinung und deren Begründung zu dem Thema.


    "Aber auch als Lehrer sind Frauen sehr gut. Meine Mutter hat mir auch sehr viel beigebracht. Sie und unser gallischer Magister. Sie hat mir viele Geschichten erzählt und mir so viel über die Menschen, die Götter und das Zusammenleben gelehrt. Ich glaube sowas können Frauen einfach besser als die meisten Männer. Die Männer sind dafür vielleicht besser, wenn es darum geht pures Wissen zu vermitteln. Vielleicht kommt es bei der Musik auch mehr auf das Gefühl an und weniger auf das Wissen."

    "Aber wenn ich auf meinem Pferd reite habe ich mein Schicksal wenigstens ein wenig in der Hand und bin nicht auf die Launen des Meeres angewiesen" wobei ihm ja klar war, dass die nornen so oder so am längeren hebel saßen "und ich vertraue lieber auf mein Pferd, mein Schwert und meinen Hund als einem wackeligen Kahn." Was sehr selbstsicher klang war es aber ganz und gar nicht. Eigentlich hatte er ja keine Ahnung von dem Weg gehabt, aber das klang jetzt schon sehr lange und gefährlich. Vielleicht sollte er sich das doch noch überlegen, oder am Besten einfach losreiten und woanders dann das Schiff besteigen, so würde das niemand erfahren. Ja, das klang nach einem Plan.


    "Aber das hat ja noch Zeit, denn ich werde sicher noch eine ganze Weile hier bleiben. Mein Cousin ist auch in Rom und zwar ist er ein Prätorianer!" berichtete er nicht ohne Stolz.
    "Aber was ist denn ein Exegetes, und warum dürfen die Frauen hier mehr als in Hispania? Alexandria gehört doch irgendwie auch zu Rom, oder?"

    "Oh ja, die muss ich mir auch irgendwann mal ansehen. Aber ich kann mir ja kaum vorstellen, dass sie die riesige Regia in den Schatten stellen können. So groß können die ja kaum sein."


    Sie gingen am heiligtum und der Statua vorbei und ragin folgte Axilla einfach. Er vertraute ihr und alleine würde er wohl eh nur schwer wieder heimfinden. Wobei es von hier aus ja sogar noch relativ einfach wäre.


    "Aber das mit dem Schiff ging mir ebenso. Ich weis gar nicht, wie man da freiwillig draufgehen kann!? Die müssen doch alle ein wenig verrückt sein. Also ich habe meinen Verwandten schon geschrieben, dass ich lieber den weiten Weg über Judäa zurückreite, als nochmal übers Meer zu fahren. So möchte ich die Fische ganz sicher nicht nochmal füttern."

    "Das ist wirklich komisch. In meiner Familie bin ich der kleinste, also von den Männern. Da komme ich mir immer vor wie ein...ein... sehr kleiner Mann halt. Aber warum kleine Menschen oft kunstfertiger sind? Na ja, also ich würde ja sagen, das liegt daran, dass sie kleinere Hände haben und daher viel feiner arbeiten können."


    Von den Zwergen wollte er jetzt nicht erzählen. Soweit er wusste, kannten die Römer keine Alben und er wollte ja nicht gleich als Germane auffallen. Und Ragin hatte ja auch schlanke, wenn auch nicht unbedingt kleine, Hände.


    "Ich weis ja nicht ob Vulcanus auch kleine Hände hat, aber der ist ja auch ein Schmied. Aber was sagst du, die Ägypter haben das gebaut? Ich habe in einem Reisebeicht gelesen, die hätten auch große Gräber für ihre Könige gebaut. Pyraneiden wenn ich mich recht entsinne. Die will ich mir auch einmal anschauen, aber ich werde ja noch genug Zeit haben. Wie kommst du eigentlich hierher? Bist du hier geboren, oder habt ihr hier nur ein Haus?"


    Natürlich wusste Ragin, dass das nicht stimmte, aber für ihn kamen alle Römer irgendwie aus Rom. Ein Römer der in Alexandria geboren wurde, müsste ja eigentlich ein Alexandriner sein...

    Ragin war schon wieder ganz gebannt von der Stadt. Na eigentlich nicht so sehr wie von Axillas Waden, aber damit konte er sich zumindest damit ablenken. Also wenn Witjon das jetzt sehen könnte...also diese wundervolle Stadt.


    "Nein, ich habe sie noch nicht gefragt. Irgendwie trau ich mich noch nicht so recht. Vielleicht warte ich einfach bis ich so bekannt bin, dass ich nicht mehr untersucht werde und nehme es dann einfach mit rein. Weißt du, es ist ein Familienerbstück, dass uns mein Vater geschenkt hat und da will ich möglichst kein Risiko eingehen. Ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du darauf aufpasst."


    Sie gingen weiter und kamen dann an den Alexanderplatz. Ragin sah ihn nun zum zweiten mal, aber er war immernoch davon gefangen. So eine Pracht hatte er bisher selten gesehen. Die Statue des Alexander und die riesigen Torbögen stellten schon so ziemlich alles in den Schatten, was er bisher gesehen hatte.


    "Die Griechen sind wirklich ausgesprochen große Handwerker. Kein Wunder dass sie so klein sind!" stammelte er fasziniert. Dieses mal wollte er sich nicht nur von den römischen Waden ablenken.

    Er wollte nich schnell was sagen, aber da war sie auch schon weg. Ragin und der Sklave schauten sich an, und seufzten genau zum gleichen Zeitpunkt. Sie war wirklich ein Wirbelwind. Und wie ein solcher raubte sie ihm beinahe den Atmen, als sie mit dieser kurzen Tunika ankam. Normalerweise war er von Frauen lange Röcke gewöhnt, aber die ging nur bis zum Knie!
    Einerseits war das bei der Hitze auch zu verstehen und gut sah es auch aus, aber andererseits...war es einfach...sehr ungewöhnlich. Und ihre Haare hatte sie auch unrömisch gemacht. Soviel Pragmatismus hatte er ihr gar nicht zugetraut, denn sie war nunmal eine Römerin.


    "Ja, ich hatte vor das Pferd zu führen. Aber wo wir hingehen sollen weis ich nicht. Da vertrau ich dir. Ich würd mich hier ja eh nur verlaufen ohne jemanden der mir hilft."

    Axilla kam gleich wie ein Wirbelwind über ihn. Normal schien sie ihm ja relativ ähnlich zu sein, aber Ragin brauchte ein wenig Anlaufzeit um so aufzudrehen wie sie. Im Moment war er daher ein wenig konsterniert.


    "Ähm ja, ich komme gerne mit rein, aber eigentlich wollte ich dich fragen ob du nicht ausreiten magst. Sonst wäre ich ja gelaufen. Aber Amala und Helios brauchen en wenig Bewegung und ich hatte dir ja versprochen, dass du mal reiten darfst, also dachte ich einfach ich frag dich ob du magst. Außerdem kenne ich mich ja noch nicht so gut aus, so dass es sicher gut wäre wenn jemand dabei ist, der sich auskennt."


    Das Parentalia gewesen war, hatte er gar nicht so richtig mitbekommen. Aber da das ein römischer Feiertag war, kannte er sich da sowieso nicht allzu genau aus. Nur das man da sene Ahnen ehrte, aber das machte er eigentlich immer.