Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Oh, der ältere Mann reagierte abweisend. Ragin versuchte es noch einmal:
    "Also wir suchen die Verwandten meines Vaters Teutomar, Sohn des Goswini und der Frauke. Unsere Mutter Raginhild ist gestorben, so dass uns nichts mehr bei ihrem Stamm den Langobarden gehalten hat. Ich kenne nur einige germanische Namen der Verwandten. Also da wären Dagmar und Leif, die wohl Cousine und Cousin meines Vaters waren und meine Tanten Elfridu und Ylva. Wenn du uns nichts darüber sagen kannst sind wir hier wohl falsch." Das machte Ragin unendlich traurig. Er wendete das Gesicht ab, damit man seine Trauer nicht sah. Der ganze Weg schien umsonst gewesen zu sein.


    An seinen Bruder gerichtet sagte er mit stockender Stimme: "Komm Ratbald..... ich glaube...... wir sind hier.... falsch..."

    Ragin zuckte kurz zusammen und erblickte dann seinen großen Bruder. Wenn man von Loki sprach...


    "Oh, da ist mein Bruder ja.", sagte er zu dem älteren Herrn. Er hoffte Ratbald würde ihn nicht erschrecken. Sein Bruder hatte zwar ein freundliches Gesicht, war aber größer und stämmiger als die meisten Römer...und so wie sie aussahen glichen sie eher einer Bettlerbande als ehrbaren römischen Bürgern, die an die Tür eines ehrbarern Hauses klopften.

    "Ich bin der Sohn des Teutomar, der Sohn des Goswini und der Frauke war, und der Raginhild. Ich und mein Bruder Ratbald wissen nicht wie die Verwandten genau heißen. Meine Mutter hat selten von Vaters Verwandtschaft gesprochen. Du musst wissen, dass er kurz nach meiner Geburt bei einem Überfall der Chauken getötet wurde und dass meine Mutter daher nur ungerne darüber redete... Ich kann mich nur an ein paar Namen erinnern: Dagmar und Leif, die wohl Cousine und Cousin meines Vaters waren und meine Tanten Elfridu und Ylva. Das sind alle Namen an die ich erinnere. Leider weis ich nicht wie sie aussehen, da ich damals noch zu klein war.


    Es sprudelte nur so aus ihm heraus, denn er hatte lange Zeit gehabt sich zu überlegen was er sagen wollte. Gerade als er endete knurrte sein Magen so laut, dass er beschämt den Blick sengte und seine Füße anstarrte. Falls er hier richtig war, musste er einen schlimmen Eindruck machen, und das war ihm sichtlich peinlich...


    "Wenn ich hier falsch bin, dann entschuldigt bitte die Störung." Warum hatte er auch nicht warten können, bis sein Bruder sich das Anwesen genauer angeschaut hatte, sondern war auf eigene Faust an die Tür gegangen?

    Kaum hatte er geklopft als ein älterer Mann diese auch schon öffnete. Ragin schaute ihn an und antwortete auf seine Frage:


    "Heilsa. Mein Name ist Ragin und ich suche nach den Verwandten meines Vaters. Mir wurde gesagt ich habe hier gute Chancen, da hier gebürtige Amisvarier leben würden."
    Da sein Latein schlecht war, hatte er in seiner Heimatsprache gesprochen, dem sowohl ein amisvarischer als auch ein langobardischer Dialekt rauszuhören war.

    Nun war es endlich soweit: Endlich hatte Ragin die Casa Duccia gefunden. Hier also sollten die Verwandten seines verstorbenen Vaters Teutomar wohnen. Die lange suche hatte Spuren hinterlassen: Seine Kleidung war dreckig, sein Gesicht hatte mit Hilfe einer Pfütze einigermaßen gereinigt. Geld hatte er keines mehr und sein Magen knurrte bedrohlich. Sein Sax hatte er unter seiner Kleidung verborgen...


    Er atmete dreimal Tief durch und in der Hoffnung hier möge ein neues Leben für ihn beginnen klopfte er dreimal an die schwere Tür.