Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Zitat

    Original von Cossus Duccius Squillus
    "Bier kommt sofort.", meinte Ratbald und machte ging ncoh am Tisch seines Bruders vorbei. "Heilsa. Und was kann ich euch bringen?"


    "Bring uns mal zwei Bier. Und wie läuft es so? Wieviele Krüge hast du schon zerbrochen?"


    Ragin schaute sich ein wenig verwirrt um. Witjon war zu einem anderen Gast gegangen und setzte sich nun zu ihm. Wollte er ihn etwa alleine hier sitzen lassen?

    Natürlich hatte Ragin geübt. Also machte er sich gleich ans Übersetzen:




    Roma magna est.
    Rom ist groß.
    Hic forum romanum est.
    Hier ist der römische Markt.
    Rufus et Squillus veniunt ad forum romanum.
    Rufus und Squillus sind auf den römischen Markt gekommen/gegangen.
    Mercator hic res vendit.
    Der Händler (hier) verkauft Sachen.

    "Wie was wollen wir erreichen? Du stellst mir heute ja merkwürdige Fragen... Wir wollen erreichen, dass unsere Kinder und unsere Ahnen stolz auf uns sind. Wir wollen unserer Familie helfen, und wenn wir besonders gut sind, wird Wotan uns vielleicht in seine Halle rufen."


    Aber jetzt begann er den Spieß umzudrehen.


    "Du Ratbald, müssen wir uns nicht langsam mal auf die Suche machen nach einer Frau für Dich? Sonst müssen wir dir in ein paar Jahren ein Schild umhängen auf dem Bestellt und nicht abgeholt steht." Ragin begann lauthals zu lachen.

    "Du stellst manchmal Fragen! Woher soll ich denn wissen wieviele Menschen im römischen Reich wohnen? Kannst du mir mal sagen, wie man das zählen soll? Da könntest du mich ja auch fragen, wieviele Ameisen in einem Ameisenhaufen wohnen. Sicher sind es so viele, dass man sein ganzes Leben lang zählen müsste um das herauszufinden."


    Manchmal kam Ratbald auf Ideen.


    "Frag das am Besten mal den Magister nächste Stunde. Wenn er das weis, ist er wirklich gut." Ragin konnte sich nicht vorstellen, dass das irgendjemand wusste!


    "Aber das mit dem Senat weis ich: Man muss gewählt werden um in den Senat zu kommen. Man muss römischer Bürger sein, und kann sich dann zur Wahl stellen lassen. Und wenn einen genug Leute wählen, dann ist man Senator."

    "Neben den Buchstaben und den Zahlen natürlich auch viele lateinische Vokabeln. Aber ich denke ich erzähl dir lieber, was ich über das römische Reich gelernt habe: "Der Senat hat seit Ende der Republik immer weniger Macht, so dass der Kaiser oder auch Imperator der Alleinherrscher ist. Den Senat gibt es zwar immernoch, aber die können nur noch Gesetze beschließen und stellen die Legaten. Ein Legatus ist ein Statthalter des Kaisers in den verschiedenen Privinzen. Unsere Provinz heißt Germania und wir leben in Germania Superior."


    Was hatte ihm der Magister denn noch erzählt...ach ja:


    "Und dann weis ich noch was über die römische Armee: Die römische Armee besteht aus Legionen. Jede Legion sind sechstausend Mann! Sechs-Tausend! Das sind 60 mal 100 Mann! Kannst du dir das vorstellen? Das ist doch verrückt. Was die alles fressen müssen...Wahrscheinlich werden die meisten Pferde hier nur gezüchtet, damit die Legionen sie später verspeisen können." Meinte er scherzhaft.


    "Die Legion ist nur Bürgern Roms zugänglich. Neben der Legion gibt es auch noch Hilfstruppen, denen auch Peregrini beitreten können. Die heißen Auxiliareinheiten. Wenn man da zwanzig Jahre gedient hat, bekommt man auch das römische Bürgerrecht. Und dann gibt es noch die Praetorianergarde. Bei denen ist einer unserer Verwandten. Ich glaube das war Arbjon. Das ist eine große Ehre, denn für die Praetorianer werden nur die besten Männer des Reiches erwählt, die dann nach Rom ziehen, um den Imperator und Rom zu beschützen."


    Ragin merkte, dass ihm die Arbeit viel leichter fiel, während er redete.

    "Natürlich helf ich Dir beim Lernen. Aber das du meine Arbeit übernimmst will ich nicht. Schließlich werden wir dafür bezahlt. Wenn ich dich meine Arbeit machen lasse, hätte ich das Geld nicht verdient. Oder wenn man das ganze weiterdenkt, würdest du mich dann bezahlen Dir zu helfen. Sowas geht nicht."


    Ragin musste lächeln.


    "Nur weil ich die Arbeit nicht mag, heißt es ja noch nicht, dass ich sie nicht schaffe. Aber wenn ich was nicht schaffe hilfst du mir halt...wie immer eben." zwinkerte er ihm zu.


    Er war froh die Arbeit zusammen mit seinem Bruder machen zu können, da war sie nur noch halb so schwer.

    Ragin streckte den Kopf aus der Box um nachzuschauen ob Leif noch da war. Aber er war nirgends mehr zu sehen.
    "Ach, ich bin doch nicht hergekommen um Scheiße zu schaufeln!" ließ er seinem Frust freien Lauf. "Ich dachte wir reiten hier Pferde zu und sowas. Aber das wir jetzt nur Stallarbeit machen müssen gefällt mir überhaupt nicht. Sicher war mir klar, dass wir das auch machen müssen. Aber gleich soviel? Die anderen machen sich draußen einen schönen Tag und wir stecken hier in der Scheiße!"


    Mürrisch schaufelte er weiter Stroh und Pferdeäpfel. Sie hatten mittlerweile schon einige Boxen hinter sich.



    "Außerdem tun mir meine Arme weh!" maulte er kläglich.

    Nun waren die beiden Brüder also Angestellte in der Pferdezucht der Familie. So begaben sie sich also in den Hauptstall, wo sie von Leif schon erwartet wurden.


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    "Da seid ihr zwei ja. Ich hab schon gehört, dass wir Verstärkung bekommen. Ich bin Leif und leite die Hros. Wie sieht es mit euren Kenntnissen über Pferde aus, und könnt ihr reiten?"


    Was sollte denn das für eine Frage sein, dachte sich Ragin.
    "Natürlich können wir reiten. Wir hatten früher selber Pferde" antwortete er mürrisch. Er wollte endlich reiten und konnte es kaum noch erwarten.


    "Gut, dann könnt ihr jetzt erstmal die Ställe ausmisten, während Thorgall und Pepino die Pferde in Ausbildung zureiten. Danach füllt ihr frisches Wasser nach und füttert die Pferde. Habt ihr noch irgendwelche Fragen?"


    Was? Ställe ausmisten? Darauf hatte Ragin ja mal überhaupt keine Lust. Bei Sleipnir, er wollte über die Weide gallopieren und den Wind auf seiner Haut spüren und nicht den Fliegen im Stall Gesellschaft leisten!
    "Keine...weiteren...Fragen" presste Ragin hervor, schnappte sich eine Schaufel und ging schlurfend zur ersten, momentan leeren, Pferdebox.

    Hmpf. Das passte Ragin gar nicht. Dann musste er halt die ersten Nächte in der Hufa verbringen, wenn er die Hunde hatte. Gerade zu Beginn einer Bindung zu einem Hund war es sehr wichtig präsent zu sein. Sonst würden die beiden Hunde ihre eigene Rangordnung ausmachen, in der er nicht vorkam. Und einen Hund, der sicher mehr wog als er, nachträglich davon zu überzeugen das er der Anführer war konnte schwierig werden. Ihm kam noch die Idee einen Tor odr einen Zaun zwischen Garten und Hros zu bauen, aber diese behielt er momentan lieber für sich, denn Lando schien nicht gerne zu diskutieren. Aber irgendwie hatte es auch seinen eigenen Reiz eine "eigene" Hütte in der Hufa zu haben.


    Das alles überegte er, als er noch einmal ordentich beim Essen zuschlug...

    "Schreiber? Toll, das mach ich gerne." Dann sah er zu Witjon: "Herzlichen Glückwunsch!" Allerdings wandte sich dann aber gleich wieder seinem Thema zu: "Aber nochmal wegen den Hunden: Ich denke nicht, dass es da Probleme geben wird. Ich werde versuchen einen Rüden und eine Hündin in der Nähe von Moguntiacum aufzutreiben. Dafür werde ich die Höfe rund um die Stadt abklappern. Da die Bärenhunde sehr ruhige Hunde sind, und diese an Stalltiere gewöhnt sein werden, werden sie keine Probleme machen und die Pferde in Ruhe lassen. Ich werde das auf jeden Fall bei der Suche berücksichtigen. Aber gerade zu Beginn muss ich so oft wie möglich bei den beiden sein. Du musst dir das vorstellen, wie ein Wolfsrudel: Ich muss der Anführer werden, sonst kann man mit solchen Riesenviechern Probleme bekommen. Sobald wir Welpen erwarten, können wir das Ganze dann aber gerne auf die Hufa verlegen. Albin wird sicher froh sein, wenn seine Hühner bewacht werden."
    Wow, jetzt hatte er schon drei Arbeiten: Scriba, Hundezüchter und Mitarbeiter auf der Hros. Wenn er so weitermachte...


    "Welches Pferd darf ich mir denn ausleihen, auf der Suche nach geeigneten Hunden?"

    Gespannt betrachtete Ragin wie die Beiden verhandelten. Anscheinend schien Witjon die falsche Vorgehensweise gewählt zu haben, denn Marcus Petronius Crispus funkelte den Magistratus misstauisch an.


    Ragin war gespannt, wie Witjon das nochmal umbiegen wollte.

    Natürlich hatte Ragin mitbekommen, dass sein Bruder in der Taberna Silva Nigra anfing zu arbeiten. Und seinen Bruder schwitzen und sich hetzen zu sehen konnte er sich nicht entgehen lassen. Also hatte er sich Witjon geschnappt und ihn überredet einen trinken zu gehen. Von dem wollte er sich eh noch erzählen lassen, was ein Magistratus so tat, und wie das duccische Handelhaus so funktionierte.


    So betrat er die Taverne mit einem fröhlichem:

    "Salve Wirt, zwei Bier für die beiden Schwerstarbeiter hier."

    Noch waren sie alleine, aber bald würde der Laden sicher brummen.

    Dann fiel ihm noch etwas ein. "Du Lando, ich habe noch eine Idee. In der Nähe des Dorfes in dem Ratbald und ich aufgewachsen sind hatte ein alter Mann seinen Hof. Der hatte Bärenhunde die er dann auch an andere verkauft hat. Entweder zur Jagd oder für den Kampf. Da der nichts gegen uns hatte, haben wir ihm auch öfter geholfen und uns um die Hunde gekümmert. Zum Glück, denn ich denke er hat sich dann geweigert an der Jagd auf uns teilzunehmen.
    Aber worauf ich eigentlich hinaus möchte: Ich kann gut mit den Hunden umgehen und würde mir zutrauen ebenfalls sollche Hunde zu züchten. Die können wir sicher dann für gutes Geld verkaufen. Vielleicht sogar nach Rom. Die Bärenhunde sind groß, mutig, gute Wachhunde ohne dabei zu oft zu kläffen. Was hältst du davon? Oder gibt es sowas hier schon? Und falls es kein erträgliches Geschäft wäre, würden der Casa ein paar Wachhunde sicher gut zu Gesicht stehen, jetzt wo Silko weg ist."

    Mann lernte schon relativ schnell, wenn man schon einige Grundkenntnisse hatte und zwei bis drei Wochen mehrere Stunden übte.


    "Er meinte er gehört einer Quintilia Valentina. Sie ist offenbar die Schreiberin von Publius Vipsanius Gallicus dem Praefectus Portuensis."


    Er überlegte, was Lando zu den Kampfstilen gesagt hatte.


    "Aber du hast recht. kennst du jemanden, der mir den römischen kampfstil näherbringen kann? Ansonsten muss das halt leider noch etwas warten. Ich denke es macht keinen Sinn, wenn ich drei Kampstile nicht richtig kann. Dann werde ich eher eine Gefahr für mich selber als für einen Gegner."

    "A jo, des ware schon rischdisch kräftische Brummer. Awwer isch bin mir faschd sicha, dass des Römer ware. Wie Volksleut hawwe die net ausgesehe. Awwer die hawwe schon ausgschaut als wäre die ordentlisch trainiert gewese. Desdewesche ging des wohl a alles so flott vunstatte."
    Anschließend beschrieb die Alte die drei Entführer und die drei Schläger relativ genau.

    "Auf Latein natürlich! Ich habe doch gesagt, dass ich jeden Tag geübt habe. Der Magister meinte ich mache sehr schnelle Fortschritte und ich hatte sonst noch nicht viel zu tun, also habe ich jeden Tag mehrere Stunden lesen, schreiben und sprechen geübt."


    Das lernen machte ihm unheimlich viel Spaß und er sog das Wissen geradezu in sich auf. Auf seine erste Frage antwortete er:


    "Mit dem Sax kann ich umgehen, allerdings wohl nicht so gut wie ein erfahrener Kämpfer. Wenn ich allerdings einmal in die Fußstapfen meines Vaters treten will, muss ich mich auch mit den Waffen der Römer vertraut machen. Mit einem Gladius kämpft es sich ganz anders als mit einem Sax."


    Es ging ihm ja nicht nur um das Kämpfen, sondern hauptsächlich darum seine schwächliche Gestalt ein wenig muskulöser zu gestalten. Allerdings wollte er das im beisein zweier so großer und starker Männer wie Lando und Ratbald nicht zu sehr betonen.

    Ragin nickte dem Hausherren freundlich zu, hielt sich aber im Hintergrund. Er wollte von Witjon lernen, ihn aber nicht behindern.
    Petronius Crispus machte einen positiven Eindruck auf den jungen Duccier, denn er hatte ein direktes und selbstsicheres Auftreten.

    Die Arbeit im Stall würde ihm sicher Spaß machen. Er hätte auch was anderes gemacht, zum Beispiel etwas, wo er seine neugewonnen Fertigkeiten einsetzen konnte, aber das war sicher eine schöne Arbeit.


    "Du, Lando. Wann kommt eigentlich Silko zurück? Ich habe angefangen mit ihm zu trainieren, aber er musste dann schnell nach Rom aufbrechen. Ich würde aber gerne weitertrainieren."


    Da kam ihm eine Idee.


    "Als das Unwetter kam, habe ich einen parthischen Sklaven namens Bashir kennengelernt. Der war Soldat, bevor er Sklave wurde. Meinst du ich könnte bei seiner Besitzerin fragen, ob ich mit ihm trainieren kann?"