Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Ragin ließ Sontje den Vortritt, als sie das Officium betraten. Allerdings war er trotzdem derjenige, der das Wort an den Römer richtete.


    "Salve, ich bin Marcus Duccius Rufus und das ist meine Base Duccia Vera. Wir haben deinen Aushang am Forum gelesen und kommen nun um für das Handelskonsortium Freya Mercurioque mit dir über eine eventuelle Zusammenarbeit zu sprechen, da wir die meisten der gesuchten Waren anbieten."


    Der junge Duccier nickte dem Legionär freundlich zu, setzte sich aber noch nicht, schließlich war er nicht aufgefordert worden.

    Ragin bog um eine Ecke und sah dort Sontje, Dagmar und die Kinder. Die beiden frauen unterhielten sich und Sontje lenkte das Thema gerade auf ihn. Zuerst wusste er nicht so recht ob er sich darüber freuen sollte, oder ob das peinlich war...doch er entschied sich dann für ersteres.


    "Wenn mein Name gesprochen wird, bin ich nie weit entfernt" erhob er das Wort. "Aber ich glaube, dieses Mal überfalle ich dich!" meinte er noch, bevor er sie umarmte und sie drückte. Dann ließ er sie wieder los und betrachtete sie eingehend. Sie hatte sich kaum verändert.


    "Hach Sontje, ich habe dich wirklich sehr vermisst. Aber jetzt bleibe ich ja hier. Und ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Toll das du jetzt Latein sprichst! Ich hätte dir auch geantwortet, aber da wäre ich wohl früher angekommen als mein Brief, also hab ich es gelassen. Wie geht es Phelan? Ach und ich habe dir etwas aus Alexandria mitgebracht!"

    Ragin schlenderte so über die Feier und schaute, wen er noch nicht begrüßt hatte. In dem ganzen treiben war es schwer jemanden gezielt zu suchen, also ließ er sich treiben. Aber die Einzigen die er momentan fand waren das Ehepaar und Oda. Bei letzterer waren zwei Kerle die er nicht kannte, waren ihm doch bisher weder Alrik noch Roderik vorgestellt worden. Aber sie schien sich gut zu vergnügen und da wollte Ragin sie nicht stören. Schade er hätte auch gerne getanzt, aber sicher würde er auch noch ein hübsches mädchen zum Tanzen finden. Vielleicht sollte er Albin ja Marga ausspannen...


    Also lief er erstmal weiter durch den Garten und schaute nach bekannten Gesichtern. Irgendwie kam er sich selbst ein wenig fremd hier vor, obwohl es sein Heim war.

    "Ich freue mich auch dich endlich wiederzusehen. Deine Frau habe ich ja vorhin schon kennen gelernt. Aber ich glaube du hast recht, ich muss gewachsen sein, oder ihr seid alle wegen eures Alters geschrumpft. Und wegen der Haare: Du hast keine Ahnung wie heiß es in Alexandria ist. Mit deiner behaarung wäre ich dort ganz sicher geschmolzen. ich hab sogar Amala geschoren!"


    Ragin grinste breit. Lando schien echt erstaunt über das Geschenk zu sein und das freute den jungen Duccier tierisch. Leute zu überraschen war ihm etwas sehr liebes.


    "Das sind griechisch-ägyptische Kleidungsstücke, wie man sie nur in Alexandria bekommt. Für Lando ist der Männerchiton und für Elfleda der Peplos. Du hast also gerade das Kleidungsstück deines Mannes in der Hand" erklärte er fachmännisch. "Die sind sehr leicht und kühl, da werdet ihr im Sommer echt glücklich sein, und die machen wirklich was her. Ich habe sie extra noch besticken lassen, damit sie wirklich einzigartig sind."

    Auch ragin ließ es sich nicht nehmen den frischgebackenen Eheleuten zu gratulieren. Er hatte ihre beiden Geschenke in eine kleine aber hübsche Holzkiste gepackt. Wegen der kostbarkeit war das nur angemessen.


    "Ich möchte euch auch gratulieren. Meine Geschenke kommen direkt aus Alexandria, ich hoffe sie gefallen euch. So etwas bekommt man hier gar nicht."


    Er hatte ihnen extra griechische Kleidung mitgebracht und zwar alles aus feinster Seide. Für Lando einen Männerchiton und für Elfleda einen Peplos. Zwar glaubte er kaum, dass er je einen der beiden in einem der Kleidungsstücke sehen würde, aber trotzdem waren sie selten, wertvoll und so seiner Ansicht nach ein gutes Geschenk. Zumal er extra noch das duccische Familienwappen und die Namen hatte aufsticken lassen. So grinste er breit als er Lando die Kiste übergab.

    Harlif schien sich wirklich nicht mehr an ihn zu erinnern. Was sollte er jetzt machen? Ihn berichtigen? Vielleicht wäre er dann verärgert und eigentlich fand Ragin den ehemalgen Duumvir sehr symathisch und wusste, dass er ein Freund der Familie war und wohl Dagny geheiratet hätte, wenn sie nicht...aber daran wollte er nun ganz und gar nicht denken.


    "Stimmt. Ich bin Marcus Duccius Rufus. Wir haben uns einmal kurz kennen gelernt, als mein Vetter Marsus mich mit in dein Officium genommen hat um das Verschwinden unserer Magd zu melden. Aber das ist schon eine ganze Weile her. Kein Wunder, dass du dich da nicht mehr an mich erinnernt kannst."


    Schließlich war er nun auch gewachsen und hatte eine relativ braune Haut von der alexandrinischen Sonne.

    Ragin lauschte gespannt den Worten des Goden und den Worten Elfledas und Landos. Wie er solche Sachen liebte. Eigentlich hätte er sich solche Schwüre, Versprechen und Gelöbnisse jeden Tag anhören können. Denn aus solchen Dingen entstanden die großen und schönen Geschichten und die hatte er schon immer geliebt. Früher seine Mutter sie ihm erzählt, aber nun hatte er schon lange keine mehr gehört. Irgendwie waren die Eheschwüre die er da nun hörte ein schöner Ersatz.


    Lando stand da und sprach die großen Worte so sicher und fest aus, dass man ihn einfach bewundern musste. Ihm war kein bisschen Nervosität anzumerken. Ragin war sich sicher, dass er wohl gestorben wäre, wäre er nun an seiner Stelle.


    Das vielleicht einige ihrer Gäste nichts verstanden, kam ihm nicht in den Sinn, dazu war er einfach zu gebannt von dem Geschehen im Ritualkreis.

    Ragin wollte sich gerade setzen, als er eine bekannte Stimme hörte. Er drehte sich um und sah Petronius Crispus, den alten brummeligen Legionsveteranen, mit dem er sich in der Thermae unterhalten hatten. Eigentlich hatte er ihm einen Besuch abstatten wollen, als er zurückgekehrt war, aber bei den vielen wichtigen Dingen, die in den letzten Tagen so geschehen waren, hatte er einfach keine Zeit gefunden. Irgendwie wirkte der Römer kleiner als noch vor einigen Monaten, was aber einfach daran lag, dass Ragin noch einmal deutlich gewachsen war.


    "Salve Petronius Crispus, ich freue mich dich zu sehen. Ich hoffe es geht dir gut? Aber du hast recht, ich war lange weg. Ich habe doch meine Base Duccia Venusia in Alexandria besucht und bin gerade vor einigen Tagen zurückgekehrt um bei den Hochzeiten meiner Vettern dabeisein zu können. Und nun wird es an der Zeit für mich etwas für meine Familie und die Stadt zu tun. Ich habe in Alexandria viel gelernt denn ich habe an der Schola und an der Außenstelle der Schola studiert und in Alexandria als Stationarius des Cursus Publicus gearbeitet. Und nun möchte ich gerne in die Politik und die Stadtverwaltung gehen. Ich weis ja, dass ich noch sehr jung bin und sicher nicht annährend so viel wies wie die meisten anderen hier, aber ich möchte etwas lernen und etwas erreichen."


    Ragin hatte schon wieder angefangen zu plappern, aber er war auch einfach total nervös. Eigentlich fühlte er sich noch nicht berufen in diesen erlauchten Kreis zu gehören. Hier waren so viele Männer die schon so viel erreicht hatten und irgendwie war es komisch, wenn er nun hier war. Sicher hatte er für sein Alter schon einiges erreicht, aber das war ja nichts im Gegensatz zu den vielen wichtigen Menschen hier. Aber es freute ihn auch, dass seine Vettern Witjon und Loki ihm das zutrauten. Er würde sie nicht enttäuschen, egal wie nervös er war.


    "Entschuldige bitte, dass ich hier plappere wie ein Waschweib. Aber ich bin schon sehr aufgeregt hier anwesend sein zu dürfen, bei den ganzen wichtigen Leuten der Stadt. Aber hier Leute wie dich zu treffen die ich kenne und schätze, macht es mir schon viel leichter."


    Dann kam Harlif hinein und sprach Crispus an. Ragin hatte ihn einmal kurz kennen gelernt, als er und Witjon nach Sveija gesucht hatten. Sonst hatte er ihn ab und an mal gesehen, aber wirklich unterhalten hatten sie sich nicht. Da er nicht direkt angesprochen wurde, sagte er auch nichts. Wer war er sich in ein Gespräch von zwei ältererern und verdienten Mitgliedern des Ordo Decuriorum einzumischen?

    Endlich war er wieder da! Kaum etwas hatte sich hier verändert, und der ganz eigene Geruch der Casa lag in der Luft. Hier war seine Heimat und das hatte er in dem Augenblick gewusst, als er das tor verlassen hatte um nach Alexandria aufzubrechen. Nun war viel zeit vergangen. Einiges hatte sich verändert, aber im Grunde war alles gleich geblieben. Der Casa war es egal, ob er nun Stationarius war oder einen kurs abgelegt hatte. ihr war es egal, ob Loki und Witjon nun heirateten. Nur die Bewohner veränderten sich...aber die Heimat blieb für alle eine Zuflucht, ein Fixpunkt.


    So lief er langsam und entspannt durch die Casa und hoffte so viele Bewohner wie möglich zu finden, die er noch nicht begrüßt hatte. Besonders freute er sich aber auf Sontje, Marga, Sveija und Albin.

    Ragin konnte Callista sehr gut verstehen. Er hatte zwar die Sprache seiner Gastgeber in Alexandria gesprochen, doch hatte auch er es ihnen rechtmachen wollen und sich so römisch wie möglich benommen. Aber das war nun vorbei. Jetzt war er wieder die meiste Zeit Ragin und nicht Rufus.


    Dann entschuldigten sich Elfleda und Oda, weil sie zu Loki gingen. Eigentlich hatte auch er zum Familienoberhaupt gewollt, aber da wollte er ihn jetzt nicht stören. Es würde ihn auch später noch begrüßen können.

    "Ich verstehe genau was du meinst. Also ich wäre dir nicht böse, wenn du keine Lust hättest unsere Sprache zu lernen. Ohnehin können ja nur unsere älteren mitbewohner kein Latein. Aber wenn du sie lernen magst, helfe ich dir auch gerne. Wobei das dein Mann sicher auch machen wollen wird. Ähm also, der kann das ja auch noch besser als ich"
    nun wusste Ragin was sich geändert hatte: Es waren mehr Frauen da, in deren Gegenwart er sich in Verlegenheit oder um Kopf und Kragen reden konnte. Wenn was mit Sontje war, würde er von Phelan eine auf den Deckel bekommen und bei den beiden anderen frauen, von ihren Ehemännern. Nun hieß es offenbar wirklich: Erst denken, dann reden!



    "Aber ich hoffe ihr seid mir nicht gram, wenn ich euch jetzt alleine lasse. Ich möchte mal reingehen und den Rest begrüßen. Ich weis nicht ob das so schnell geht, vielleicht versucht Marga ja gleich wieder mich zu mästen. Wir werden uns nachher sicher noch viel erzählen können."


    Mit einem Lächeln machte er sich auf den Weg um in den Gängen der Casa nach weiteren Familienmitgliedern zu schauen und sie zu begrüßen.

    Ragin hatte tolle Laune. Zumindest jetzt. Als er am Morgen geweckt worden war, hatte er seinen vetter natürlich verflucht, so wie er alles schon alles verflucht hatte, was ihn irgendwann einmal aus seinem geliebten Bett geschmissen hatte. Aber als er dann etwas gegessen und getrunken hatte, nicht dass er das freiwillig getan hätte, aber Marga hatte gedroht in in die Suppe zu schmeißen wenn er nichts aß, war er schon wieder fröhlich und unternehmungslustig. Er freute sich auf die Verlobung und er freute sich auch auf den Wald, den er sehr vermisst hatte.


    So hatte er sich gut angezogen, nicht so gut wie zur Hochzeit von Loki und Elfleda, denn die Klamotten waren noch nicht gewaschen und rochen nach Kotze, aber eben das Zweitbeste was er hatte.


    Dann waren sie aufgebrochen und gingen in den Wald. Natürlich hatte er auch Amala mitgenommen, denn die Hündin gehörte einfach dazu. Er hatte sich auch geweigert sie wieder in den Verschlag am Hof zu bringen. Sie schlief in seinem Zimmer und davon ließ er sich auch nicht mehr abbringen. Wie er doch den Wald vermisst hatte. Am Liebsten wäre er gleich auf ein paar Bäume geklettert, aber das war wohl momentan ein wenig unpassend. So schritt er einfach mit den anderen und grinste breit, wenn er die beiden Verlobten so sah. Er freute sich, dass sie auch eine germanische Verlobungszeremonie machten und noch nicht allzu romanisiert waren. Witjon war ja Ubier und daher schon ein wenig vorgeschädigt. Sicher war diese zeremonie auch als gabe an die germanischeren Familienmitglieder gedacht, zu denen ragin sich auch zählte-trotz Alexandria. Für Callista war das auch sicher etwas komisch, aber da musste sie durch. Sicher würde sie aber auch ihre Freude dabei haben.


    Dann fing Phelan an zu sprechen. natürlich stand Ragin so weit wie möglich vorne und Amala saß neben ihm. er würde es sich nie verzeihen etwas zu verpassen, dazu war seine Neugierde zu groß, und so richtig gesehen hatte er sowas ja auch noch nicht. Wenn er Pech hatte, stand ihm sowas ja auch in den nächsten Jahren bevor...
    Aber im Moment strahlte er einfach wie ein Honigkuchenpferd und freute sich für seinen Vetter.

    Ragin hatte sich heute in Schale geworfen, denn er ging mit Witjon zu einer Sitzung des Ordo Decurionum. Das alleine hätte schon gereicht ihn ein bisschen nervös zu machen, aber er sollte hier sogar zum Decurio der Stadt Mogontiacum ernannt werden.


    So betrat er etwas nach Witjon den Sitzungssaal, denn vor Nervösität hatte er noch einmal auf die Latrine gemusst. Es waren schon einige Leute da, aber noch längst nicht alle. Momentan sah er außer seinen Vettern, Phelan war auch gerade angekommen, noch keine bekannten Gesichter, aber dieser hatte ihm erzählt, dass auch Meacenas und Crispus anwesend sein würden. Er freute sich darauf die beiden wieder zu sehen.


    Witjon hatte ihm genau gesagt, wo er sich hinzusetzen hatte. Der Tisch war für die Duumviri und Magistrati und drumherum saßen dann die ganzen anderen wichtigen Leute. Und er sollte sich...irgendwo etwas abseits zu den unwichtigeren Leuten setzen. Das tat er dann auch einfach und beobachtete genau, was sich sonst noch so tat.

    "Danke, ich werde es sicher finden." Die Untersuchung ließ er über sich ergehen, schließlich hatte er nichts zu verbergen. "Kein Problem, wir haben nichts zu verbergen." Als sie dann weitergingen wünschte er dem Legionär noch einen schönen Tag und schon waren sie im Catsellum.

    Langsam wurde die ganze Sache hier noch einmal viel spannender. Jetzt parlierten sie in drei Sprachen und immer verstend mindestens eine Person etwas nicht. Nur er vermochte alle Sprachen zu verstehen, zumindest das Meiste davon.


    "Tja Marsus, du solltest schnell Koiné lernen, sonst kann ich deiner Frau deine ganzen peinlichen Kindergeschichten erzählen, ohne dass du es merkst!" witzelte er in der Sprache seines Stammes. Eigentlich kannte er ja gar keine Geschichten von ihm, aber die würden sich sicher ans Tageslicht befördern lassen.


    "Ich habe mich hier auch sehr schnell zurecht gefunden. Du wirst sehen, es dauert nicht lange und dann ist das schon fast normal für euch und wenn du erst Latein sprichst, wird es noch viel einfacher. Unser Magister bringt dir das bei und solange du die Sprache der Römer noch nicht sprichst, wird sich immer jemand von uns finden, der dir gerne hilft. Ich bin mir sicher, dass dich alle in der Familie unterstützen werden, denn ab heute gehörst du ja zu uns und die Familie ist das Wichtigste" hoffentlich gelang es ihm seine neue germanische-was war sie eigentlich, seine Schwägerin?- ein wenig in Ruhe zu wiegen und sie zu unterstützen. Sicher war das alles nicht so einfach für sie. So genau wusste er noch nicht was Oda hier machte. Sie kam aus Elfledas Stamm, aber ansonsten konnte er sie noch nicht einordnen. Aber wahrscheinlich war sie einfach mit der Sippe mitgekommen und wollte ihrer Freundin den Rücken stärken.


    Aber auch Callista wollte er nicht verschmähen...es war ganz schön schwer niemanden zu vernachlässigen, wenn man verschiedene Sprachen benutzen musste.
    "Wunderbar. Dann bin ich sicher, dass ich noch etwas zeit habe, bis ich endgültig alles verlernt habe. Das muss aber sicher sehr schwer für dich sein, deine zukünftigen Familienmitglieder nicht zu verstehen. Hast du vor unsere Sprache zu lernen? Von uns jüngeren versteht dich ja jeder, mal abgesehen von Elfleda vielleicht. Sogar Sontje also Duccia Vera scheint jetzt Latein zu sprechen, denn sie hat mir einen Brief geschrieben."


    Wo waren die eigentlich alle? Er schaute sich kurz um, sah auch einige bekannte Gesichter, aber direkte Familienmitglieder sah er nicht.

    "Ach Witjon, ich freue mich wieder hier bei euch zu sein. Ich habe euch ja so schrecklich vermisst. Da hast du dir aber eine hübsche Verlobte geschnappt. Schade, dass sie unsere Sprache nicht versteht. Aber das hat ganz sicher auch Vorteile" meinte er grinsend. "Aber ich bin gar nicht wirklich braun also im vergleich zu den Leuten die da leben."


    Stimmt, er schien wirklich gewachsen zu sein, denn Witjon kam ihm deutlich kleiner vor. Da er aber noch nicht so alt war wie etwas Albin, musste also er gewachsen sein.


    "Salve Prudentia Callista, ich freue mich sehr dich kennen zu lernen. Keine Angst wir sprechen ja fast alle Latein und wenn es mal Probleme gibt, hilft dir sicher jeder von uns. Sprichst du Koiné? Ich habe die Sprache der Griechen in Alexandria gelernt, zumindest einigermaßen, und ich möchte sie nicht gleich wieder verlernen. Aber das hat ja auch noch Zeit. Ich hoffe aber es gefällt dir hier bei uns. Ich kann zumindest sagen, dass es hier schöner ist als in Alexandria, wenn auch nicht ganz so prunkvoll."


    Dann wandte er sich den anderen beiden Frauen zu und wechselte in den Dialekt der Amisvarier.


    "Elfleda, Oda auch bei euch freue ich mich sehr euch kennen zu lernen. Aber witjon hat Recht, ich erinnere mich an Rodewini. Er war ein beeindruckender Mann und Loki ist sicher geehrt eine Frau aus einer solchen Familie heiraten zu dürfen."


    Seine Vetter hatten wirklich großes Glück gehabt. Wäre Axilla mit ihm gegangen hätten sie sicher dasselbe von ihm gedacht.


    "Schade, dass ich den Brautlauf verpasst habe. Aber leider haben es Venusia und ich nicht schneller geschafft. Außerdem musste ich eben noch schnell zu meiner Schneiderei um das Hochzeitsgeschenk...also...bei den Göttern...mehr verrat ich jetzt aber nicht. Beinahe hätte ich alles verraten!"


    Schnell hielt er sich die hand vor den Mund, aber trotzdem konnte man sein Grinsen sehen. Hoffentlich würde ihn Loki für dieses Geschenk nicht im Gartenteich versenken.


    "Euch gefällt es auch bei uns? Ich kann mich noch erinnern, als ich hier angekommen bin, war das alles sehr unwirklich für mich."

    Kaum war er wieder zurück in seiner Heimat ging die Arbeit auch schon wieder los. Das empfand er aber in keinster Weise negativ, denn Ragin fühlte sich umso wohler, je mehr er um die Ohren hatte. Heute galt es vielleicht einen Handelsvertrag mit der Legio II Germanica unter Dach und Fach zu bringen. Er erinnerte sich noch, als lando ihn damals mitgenommen hatte um die Vorführungen der Soldaten anzuschauen. Es schien ihm schon ewig her zu sein. Trotzdem lief dem jungen Duccier wieder ein Schauer über den Rücken, als er auf das Tor der Garnison zulief. Schließlich war sein Vater hier in dieser Einheit gewesen und war auch für sie gestorben-wie so viele seiner Familie...


    Trotzdem war er guter Laune an diesem Tag, was auch daran lag dass Sontje ihn begleitete. Er mochte seine Cousine sehr gerne und in ihrer Nähe war es beinahe unmöglich nicht guter Laune zu sein. Aber mal sehen was es für Freya hier zu holen gab, dachte er sich und begrüßte den wachhabenden Soldaten am Tor freundlich.


    "Salve. Mein Name ist Marcus Duccius Rufus und das ist Duccia Vera. Wir sind vom Handelkonsortium Freya Mercurioque und kommen wegen des Aushangs im Forum in dem steht, dass der Praefectus Castrorum Tiberius Iulius Drusus bestimmte Waren für die Legion sucht. Wir sind nun hier um mit ihm zu verhandeln und zu sehen wie wir unseren Teil dazu beitragen können, dass die Legionäre hier gut versorgt werden."