Beiträge von Marcus Petronius Cotta

    Hab im Fernsehen eine Reportage darüber gesehen. Der Prof hat seine Studenten in römische Kleidung gesteckt und daraus dann zusammen mit Bildern antiker und klassizistischer Gebäude eine Collage erstellt. Sah recht beeindruckend aus, vorrausgesetzt man kann sich längere Zeit an einem Bild satt sehen. Zwischen Details ist auch irgendwo ein Römer mit Bierflasche versteckt, quasi als Anreiz für findige Sucher... Ob sich eine längere Fahrt lohnt bleibt die Frage. Allerdings gibt es auch nebenbei ein paar Ausstellungsexponate...

    Zu den Piraten dürfen auch die Bewohner mancher Küstenstriche gezählt werden. Nachts legten sie falsche Signalfeuer um Schiffe auf Riffe zu locken. Die gesunkene Ladung wurde dann geborgen. Ganze Gemeinden sollen es so zu Reichtum gebracht haben.

    Cotta nahm das Säckel entgegegen und steckte es an seinen Gürtel. Dann wandte er sich wieder dem Primus Pilus zu:


    "Das ist einfach zu erklären Primus Pilus: wir mögen die Germanen im Feld besiegt haben, nicht aber ihre Frauen... um es kurz zu machen ich werde mich hier niederlassen und eine Familie gründen. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass mich die Legion nicht zum letzten Mal gesehen hat..."

    Cotta nahm Platz. Dann begann er langsam zu sprechen:


    "Legatus, es ist nicht so, dass mir diese Entscheidung leicht gefallen ist. Schon einige Male habe ich sie aufgeschoben. Nun aber ist der Zeitpunkt gekommen da ich es nicht weiter kann. Die Armee und insbesondere die Legio IX sind und waren immer meine Heimat. Seit meinem Eintritt in die Legion habe ich an zwei Feldzügen teilgenommen. Auch der Tod meines Bruders fällt in diese Zeit. Als Soldat glaubte ich meinem Land am besten dienen zu können, dann jedoch hat sich alles geändert...
    ... während des Feldzugs in Germanien habe ich... nun ja... eine Frau kennen gelernt. Um es kurz zu machen: sie ist guter Hoffnung und erwartet demnächst ein Kind. Da das Leben eines Soldaten aber unstet und in der Regel kurz ist und ich sie nicht verstoßen möchte, bleibt mir keine Wahl: ich werde die Legio IX verlassen und mich von meinem Sold in Germanien häuslich niederlassen. Da bereits mein Vater Tuchhändler in Hispania war, hoffe ich hier gute Geschäfte zu machen. Zumindest sollte es reichen um eine Familie durchzubringen..."


    Cotta beendete seine Rede. Er hatte sich alles von der Seele geredet. Nun forschte er in den Zügen des Legatus. Wie würde er reagieren.

    Der Centurio betrat das Officium, nahm den Helm ab und salutierte. Der Legatus Legionis saß an seinem Tisch und war offensichtlich in das Studium der Papyri vertieft - zumindest würdigte er den eintretenden Offizier keines Blickes. Vielleicht wäre er besser morgen wiedergekommen. Cotta nahm allen Mut zusammen und begann zu sprechen:


    "Ich möchte meine Entlassung beantragen."

    Es war dunkel geworden, überall brannten die Lagerfeuer. An den Spießen rösteten Spanferkel. Allein ihr Geruch ließ einem bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen. Überall herrschte ausgelassene Stimmung, das harte Tagewerk war längst vergessen. Cotta kletterte auf eine Kiste und erhob das Wort:


    "Milites! Der Legatus Legionis ist mit Eurer Arbeit sehr zufrieden. Anlässlich der Fertigstellung der Principia spendiert er allen ein großes Fass Bier. Heute Abend darf gefeiert werden!!! Nunc est bibendum! Und das ist ein Befehl :D!


    Sim-Off:

    Alle Centurionen und Legionäre können sich ihre Ration bei mir abholen --> WiSim

    Eine Woche Arbeit hatte sich gelohnt. Die Principia war fertig. Der Legatus würde sie termingerecht abnehmen und gleich mit dem Stab beziehen können. Repräsentativ und doch zweckdienlich erhob sich der weißgetünchte Bau in der Mitte des Castellums. Um einen Innenhof mit umlaufendem Säulenporticus, lagen Privat- und Arbeitsräume des Feldherrn. Jeder großräumig und hell. Für die Wandmalereien der Privatgemächer, hatte Cotta professionelle Handwerker aus der nahen Stadt kommen lassen. Noch waren überall Feuerbecken aufgestellt um den Bau schneller trocknen zu lassen, aber schon Morgen könnten die ersten Möbel aufgestellt werden. Cotta sandte einen Boten um dem Legatus Meldung zu machen.

    Das Anliegen des Soldaten war wichtig gewesen. Die Männer nahmen ihre Aufgabe also ernst. So sollte es sein...
    Cotta blickte dem Legionär nach, dann wandte er sich wieder an Vitamalacus: "Ich denke wir können den Rundgang fortsetzen..."
    Mit diesen Worten betrat er das Gebäude. Auf den ersten Blick sah er, dass auch hier ordentlich gearbeitet worden war. Das Untergeschoss war sehr geräumig ausgefallen - Platz genug für die Vorräte der Legion. Mit der Vitis klopfte er gegen die Bretterwand, besah sich genau die Fugen und Ritzen, konnte auch hier keine Mängel entdecken. Die Legionäre hatten alles vorschriftsmäßig mit Pech und Rosshaar abgedichtet. Sein Blick fiel auf Legionär Plautius, der mit einigen Kameraden gerade dabei war den Boden zu fegen.
    "Gute Arbeit, Optio. Eure Männer können mit dem Einlagern der Vorräte beginnen. Beginnt mit den Amphoren, das Korn lagern wir dann später unterm Dach."

    Schade, dass Uderzo nichts besseres eingefallen ist. Zwar haben die Gallier schon einige Länder bereist, dennoch gäbe es sicher noch genug Themen für weitere Hefte. Wenn man daran denkt, dass Pompeius erst im vorletzten Heft der Reihe zum ersten Mal seinen Auftritt hatte. Dabei war doch gerade in jenen Jahren am meisten los in Rom...


    "Gute Arbeit Optio! Sieht von Außen ganz anständig aus. Dann wollen wir den Bau mal abnehmen. Ich schlage vor wir beginnen drinnen."


    Gerade wollte er sich mit dem Optio auf den Weg machen, als Vitamalcus von einem der Legionäre angesprochen wurde. Mürrisch, blieb Cotta stehen und wartete. Hoffentlich war es wichtig...

    Auch diese Baustelle wurde von Cotta überwacht.
    Alle hatten die Worte des Legatus gehört. In einer Woche wollte er die Principia beziehen können. Es blieb nicht mehr viel Zeit.
    "Was haltet Ihr noch Maulaffen feil, herrschte Cotta die Legionäre an. An die Arbeit!"
    Augenblicklich ging das geschäftige Treiben weiter.