Das war schneller gegangen, als es Menas vermutet hatte. Der erste echte Einsatz, und die Rekruten durften mit. Er wusste nicht recht, wohin er sich wenden oder wie er reagieren sollte, allein das Anlegen der Ausrüstung war schon eine Herausforderung gewesen, und als Neuer war er einer der Letzten gewesen, die fertig gewesen waren, wenn auch nicht der Letzte. Vom Kastell waren sie in schnellem Schritt durch die Straßen patroulliert. Sie waren dazu angehalten gewesen, die Augen und Ohren offen zu halten. Das Schwert an Menas' Seite, auch wenn ihm noch versagt war, es zu ziehen, fühlte sich vertraut an und erhöhte sein Selbstbewusstsein nochmals um einen ungesunden Grad.
Der Befehl des Zenturio schallte über die Kopfe seiner Kameraden hinweg und zeigte beinahe augenblicklich Wirkung. Menas' Schild traf eine Spur langsamer als die der anderen auf das harte Pflaster der Straße. Verstohlen sah er nach rechts und links. Er kannte keinen hier, wusste weder die Namen noch die Ränge der ihn umgebenden Soldaten zu benennen. Irgendwo weiter vorn wippte ein Federbusch. Ob das der Decimer war? Menas konnte nichts sehen und stellte sich auf die Zehenspitzen. Doch auch so blieb ihm die Sicht verwehrt. In diesem Moment ging es weiter, die Schilde hoben sich und die Truppe marschierte voran. Menas ärgerte sich darüber, einen so unpraktischen Platz abbekommen zu haben. Traute man den Rekruten etwa nicht? Mit sich selbst hadernd, stapfte er voran, bis die Gruppe erneut den Befehl zum Halten bekam. Eine Schweißperle rann quälend langsam an seiner Schläfe herab. Es war heiß, und er ärderte sich, dass er seinen Schlauch nicht gefüllt hatte, ehe es los ging.