Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Nachdem er Emila dann ihr Haus gezeigt hatte, hatten sie sich im Garten auf zwei Clinen niedergelassen. Natürlich hatten sie auch etwas Wein und Gebäck mit in den Garten genommen. Auf ihrer Sonnenuhr sah Anthi dass es schon relativ spät war und er war sich sicher, dass Penelope und Timos sicher bald kommen würden. In spätestens einer Stunde wären sie wohl sicher da. So lange konnten sie ja noch ein wenig gemütlich erzählen.


    "Was hast du dir denn so vorgestellt, als was du genau arbeiten möchtest? Also es gibt ja viele verschiedene Arbeitgeber für Schreiber. Also du musst ganz sicher nicht arbeiten, wenn du nicht magst. Ich meine meine Brüder, Penelope un dich verdienen ja schon ganz gut und du bist uns auf jeden Fall willkommen. Oder du arbeitest einfach als Scriba für Timos oder mich. Meine Scriba könnten ein wenig frischen Wind sicher gut vertragen. Die beschweren sich wirkich schon nach ein paar Stunden auf dem markt, ihre Füße würden schmerzen, und dabei bin ich immer froh, wenn ich mal aus der Amtsstube herauskomme."


    Unter seinen Schreibern sah er ganz sicher keinen Nachfolger für ihn. Sie waren alle so antriebslos. Nicht wirklich faul, aber eben auch nicht übermäßig fleißig.


    "Jemanden der mir da ein wenig Arbeit abnimmt könnte ich wirklich gut gebrauchen, gerde jetzt wo ich etwas mehr als normal trainiere."

    "Danke, das ist sehr nett von dir. Wir haben seit wir in Alexandria sind wirklich sehr viel Glück gehabt. Die Götter sind mit uns und daher sind wir ihnen auch sehr dankbar. Nur mit ihrer Hilfe konnte das alles so schnell gehen. Und deswegen wollten wir hier sesshaft werden und unserer Familie vielleicht wieder ein echtes Zentrum geben und deswegen bist hier natürlich willkommen. Diese Stadt, diese Polis, ist einfach gut für uns Bantotaken."


    Hier war ihre nue Heimat und deswegen war Anthi auch stolz etwas für die Polis tun zu können.


    "Wir haben momentan vier Sklaven. Also zum einen ist da Eilean, die ist fürs Haus und die Küche zuständig, zumindest solange bis unser Kind da ist. Dann haben wir noch Isokrates der auch hier im Haus ist, eigentlich hätte der dir die Tür aufmachen sollen. Und dann habe ich noch zwei Sklaven namens Xenocles und Pantelis in meinem Mlaerbetrieb."


    Dann sah er sie gähnen.


    "Bist du müde und magst dich ein wenig hinlegen?"

    "Nein, ich bin noch kein Olympionik. Aber ich arbeite darauf hin. Bei den nächsten Olympischen Spielen möchte ich dabei sein und vielleicht einen Ölzweig gewinnen. Aber das dauert noch eine Weile. Aber damnächst gibt es Wettkämpfe hier in Alexandria und deswegen trainiere ich zur Zeit sehr fleißig. Und mit dem Amt: Du weist ja wie das ist. Man tut seinen Teil um der Polis zu helfen und wird dafür eigentlich viel zu schlecht bezahlt. Ich war ja zuerst Scriba bei meinem Vorgänger und habe ihn dann beerbrt. Leider ist er vor ein paar Tagen gestorben."


    Anthi brach kurz ab und nahm einen Schluck Saft. Mithridates Castors Tod hatte ihn sehr getroffen, und er wusste nicht so genau warum.



    "Penelope unterrichtet Musik am Museion. Sie ist eine begnadete Kitharistin. Ihrem Großvater hat das Haus hier früher gehört und wir haben es dann gekauft und sie damit überrascht. Er wohnt jetzt auch bei uns. Früher war er selbst ein Meister an der Kithara, aber dann ist er blind geworben und nun ist er ein garstiger alter Mann. Aber er gehört zu meiner Frau, also wird er wie jedes andere Familienmitglied behandelt."


    Nun biss auch er endlich in ein Brot mit Schafskäse. So viel reden machte hunger, ähnlich wie atmen und schreiben und so ziemlich alles andere was man so machen konnte.


    "Timos war zuerst Scriba bei Iunia Urgulania, der damaligen Euthenarche und ist danach zum Strategos Alexandrinos gewählt worden."

    "Dann können wir uns ja auf was ganz besonderes zum Essen freuen. Penelope kocht auch wunderbar und Eilean unsere Sklavin kocht wie die Leute in Briatnnien. Das schmeckt zwar am Anfang etwas ungewoht, aber eigentlich doch richtig gut. Ich muss hier immer aufpassen, dass ich nicht zu viel esse, sonst habe ich beim Stadionlauf bald keine Chance mehr und der Kosmetes lässt mich Extrarunden rennen."


    So ganz stimmte das zwar nicht, denn Anthi futterte meistens für zwei oder für drei Männer, denn auf dem Markt aß er auch meistens noch was. Aber momentan machten das die vorbereitungen auf die Wettkämpfe mehr als wett.

    "Wegen deiner Mutter müssen wir mal schauen. So auf die Entfernung ist das sehr schwierig. Eigentlich könnte ich ihr nur Ernährungstipps geben, denn Heilmittel und chirurgische Maßnahmen gehen da natürlich nicht."


    Anthi zuckte mit den Schultern. Wobei er ja auch nicht wusste, ob sie nicht hustete, weil ihre lunge Schaden genommen hatte.

    Wie die Zeit doch verging. Sie alle waren schon verheiratet und hatten Kinder. Anthi hätte auch nicht gedacht, dass er der erste der Brüder sein würde, der heiratete und ein Kinder in die Welt setzen würde.



    "Das freut mich, dass alles so gut läuft, auch wenn mich die Nachricht über das Verschwinden deiner Schwester natürlich betrübt. Aber gib die Hoffnung nicht auf. Vielleicht sollten wir da der Tyche ein Opfer darbringen und für ihr Glück beten. Deine mutter wird sicher unter einem Säfteungleichgewicht in der Lunge leiden. Ich behandle gerade einen rhomäischen Senator der dasselbe hat. Wenn sie mitgekommen wäre, hätte ich ihr sicher helfen können, wobei das Abnehmen sicher gut ist. Ich weis ja dass deine Mutter immer sehr mütterlich gerundet war und herrlich kochen konnte. Vater sagte immer Hikates habe sich für sein Herz und seinen Magen entschieden, als er deine Mutter geheiratet hat."


    Er hatte seine Tante als riesige frau in erinnerung die beinahe so hoch wie breit war, aber die eine unglaubliche Wärme und Freundlichkeit ausgestrahlt hatte.

    Nun war es im grunde auch so wie als sie noch Kinder waren, nur dass es Anthi nun nicht mehr wirklich missfiel von ihr in die Ecke gedrängt zu werden. Auch das sie eigentlich gut roch, war ihm als Junge nicht aufgefallen. Zum Glück war Penelope nicht da. Die hätte sie wohl beide mit der Teigwalze erschlagen und dann gefragt was hier eigentlich los ist.


    "Oh ähm also das ist doch nicht nötig mir zu danken. Also das muss sowieso Timos noch alles entscheiden, aber ich kenne ihn, er wird dir nichts anderes sagen als ich."


    Dann setzte sie sich wieder hin und Anthi schnaufte ein wenig durch. Sie war zwar seine Kousine, aber ob das Pelo interessiert hätte, fand er doch höchst unwahrscheinlich.


    "Aber jetzt erzähl mir doch mal, wie geht es deinen Eltern und deinen Geschwistern? Wir haben uns ja schon Jahre nicht mehr gesehen. Was ist aus ihnen geworden? Sind alle gesund?"

    "Ja sicher. Wenn eine hübsche junge Frau hier klopft und nachTimos fragt, denke ich mir meinen Teil. Ich meine du siehst ja nicht aus wie ein Teil der Stadtwache oder ein Verbrecher, der sich hier freiwillig stellt. Ich hab meinem Bruder in Gedanken schon gratuliert, und dann ist es die Emi die mich als Kind gejagt hat, wie die Furien den armen Orestes. Aber keine Angst, so schlimm warst du früher sicher nicht, aber so ein forsches Mädchen kann schon ganz schön einschüchternd wirken."


    Dann hörte er ihr kurz zu, was sie zu den Gründen ihres Besuches sagte.



    "Ach du willst länger bei uns bleiben? Das ist ja schön. natürlich kannst du bei uns bleiben, du gehörst ja zur Familie. Das muss zwar Timos entscheiden, aber der wird dir nicht anderes sagen: Du bekommst von uns alle hilfe die du brauchst! Und einen Posten als Scriba zu finden sollte kein Problem sein. Ich bin sicher, wenn du nicht Timos oder mir zur Hand gehen magst, ich bin ja der Agoranomos der Polis, finden wir sicher noch einen anderen Pytanen, der dich gerne als Scriba einstellen wird."

    "Ja, mich aus der Fassung zu bringen konntest du schon immer gut. Ich hab damals richtige Angst vor dir gehabt, aber heute scheinst du mir gar nicht mehr so schrecklich wie damals."


    Er feixte ebenso zurück, aber im gegensatz zu früher machte es ihm jetzt wirklich Spaß.


    "Aber Timos ist nicht verheiratet. Ich glaube er will sich nicht allzu schnell binden. Deswegen dachte ich gleich, dass du zu ihm willst. Und Ilias ist meistens unterwegs. Der arbeitet für die Post der Rhomäer den Cursus Publicus und ist daher oft auf Reisen."


    Anthi nahm einen großen Schluck Saft. Er liebte Ananassaft.



    "Die Feier war wirklich sehr schön. Wir hatten viele Gäste und auch einige wichtige Persönlichkeiten da, wie den Gymnasiarchos, die Exegete und den Kosmetes. Und wir haben auch ein paar Rhomäer eingeladen gehabt. Dann haben wir nach dem Opfer das Ehegelübde abgelegt, das war wirklich sehr schön. Du hättest meine Frau sehen müssen, in ihrem Kleid! Es war wirklich wundervoll, dieser Tag. Aber sag, was treibt dich nach Alexandria?"

    "Na was denkst du denn von mit? Das ich meine Kousine, die den weiten Weg aus Syria hierher kommt, in die Küche scheuche um für mich zu kochen? Ich bin sicher, dass wir noch was gutes heute bekommen und wenn nicht gehen wir einfach was essen. Und über mein gesicht brauchst du dich nicht zu wundern, sowas passiert mir ja auch nicht jeden Tag."


    Er stopfte sich eine Olive in den Mund, Essen konnte er schließlich immer und grinste.



    "Und wenn meine frau dich gleich in der küche stehen sieht, dann denkt sie wieder ich hätte mir eine Köchin ins Haus geholt, weil ich ihre Kochkünste nicht mögen würde. Bei sowas ist sie etwas empfindlich, seitdem wir schwanger sind."


    Inhapy, Pelos Hebamme hatte ihm das eingeschärft, dass sie durchaus beide schwanger waren, und er das mit seiner Frau teilen sollte.


    "Aber jetzt musst du mir erzählen wie deine Reise war, und ob du einen besonderen Grund für deinen Besuch hast. Wolltest du zur Hochzeit kommen und hast es nicht rechtzeitig geschafft? Wie geht es Onkel Hiketas und deiner Mutter?"

    Wie er erwartet hatte, war außer ihnen momentan keiner in der Küche Eilean war wohl gerade auf dem Markt und kaufte fürs Abendessen ein. Penelope war noch im Museion und so musste er halt Emilia verköstigen. Seine Kochkünste waren ja weithin bekannt, na ja wohl eher gefürchtet, und so würde es wohl etwas Brot, Käse und Oliven tun müssen.


    "Setz dich doch." Er zeigte auf den relativ kleinen Holztisch mit den drei Stühlen. "Hier essen zwar normal die Sklaven, aber zu zweit ist es hier sicher gemütlicher."


    Dann verschwand er kurz im Vorratsraum und kam dann mit Brot, käse und Oliven zurück. Dazu holte er dann noch eine Karaffe Wein und Saft. "Ich kann dir leider nur etwas kaltes zu essen anbieten, denn ich bin kein guter Koch. Meine Frau ist aber noch im Museion und unsere Haussklavin ist wohl auch gerade nicht da."

    Emilia Bantotakis? Seine Kousine aus Syria? Das konnte doch nie im Leben diese hübsche frau hier vor ihm sein. Als sie sich das letzte mal gesehen hatten, er wusste nicht mehr wann und wo es gewesen war, denn es war schon lange her, hatte sie ihn immer getrietzt und geärgert. Damals war Anthi noch klein, schüchtern und schmächtig gewesen und hatte sich gegen das gleichaltrige Mädchen nur mit Flucht zu seiner Mutter zu helfen gewusst.


    "Emilia Bantotakis? Du bist die kleine Emi von Onkel Hiketas?"


    Nun wusste er auch was mit ihren Augen war. Sie hatten zwei verschiedene Augenfarben und als Kinder wurde ihnen gesagt nur ganz böse Kinder hätten sowas. Damals hatte er das natürlich gerne geglaubt, aber heute glaubte er sowas nicht mehr. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und schaute sie nochmal genau an. Kein zweifel, solche Augen waren wohl unverkennbar.



    "Bei den Göttern, ich glaub ich spinne. Aber komm doch rein. Hast du Hunger oder Durst? Zu meiner Hochzeit kommst du aber leider etwas zu spät. Ach gib mir doch deine Sachen, du bist sicher müde. Komm wir gehen in die Küche da mach ich dir erstmal was zu Essen."


    So brachte er sie in die Kouzina. Sicher gab es schönere Räume im haus, aber die fand er gerade zum reden am Gemütlichsten. Momentan war ja auch fast niemand da, da würden sie sich aich dort in ruhe unterhalten können.

    Nun war Anthi, gelinde gesagt, etwas verwirrt. Wieso kannte ihn Timos neue Flamme und wie konnte sie seine Mutter kennen? Wie konnte sie ihn als kleinen Jungen kennen, sie war ja selbst noch in seinem Alter, wenn sie nicht gar jünger war? So war er auch völlig verdutzt, als sie ihn auf den Arm boxte.


    "Entschuldige, aber kennen wir uns? Und woher kennst du meine Mutter?"


    Manchmal war er schon etwas vergesslich, aber er meinte doch zumindest hübsche frauen wieder zu erkennen. Irgendwie kam sie ihm auch bekannt vor, besonders ihre Augen, aber er kam einfach nicht darauf. Vielleicht zeigten da auch seine vielen Schläge beim Faustkampf ihre Wirkung...

    Nun musste Anthi breit grinsen. Er hatte also doch recht gehabt! Sein bruderherz hatte sich also endlich eine richtige Griechin angelacht und dazu auch noch eine hübsche. Wenigstens würde es da nicht so viel Ärger geben, wei mit Axilla. Die hatte er zwar auch gemocht, aber die Angelegenheit war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Vielleicht stellte er sich da ja ein wenig besser an.


    "Ja, du bist am richtigen Haus, aber mein Bruder ist leider nicht da. Er wird wohl noch in der Agora sein oder irgendwo patroullieren. Wenn du magst, dann kannst du gerne hier auf ihn warten. Also ich meine natürlich im Haus und nicht vor der Tür. komm rein."


    Er machte einen Schritt zur Seite und zog dabei die Tür ganz auf.


    "Ich bin Ànthimos."

    Anthi kam gerade aus seinem Arztzimmer, als er es klopfen hörte. Da es außer ihm offenbar niemand gehört hatte ging er halt an die Tür und öffnete sie.


    Vor ihm stand eine hübsche junge Frau, sie war ungefähr in seinem Alter. Sie hatte stark gelockte Haare und sehr interessante Augen. Als Malerwaren ihm solche Details sofort aufgefallen. Ob sie vielleicht eine der neuesten Eroberungen seiner Brüder war? Wenn ja, dann musste er ihnen einen guten Geschmack bescheinigen... Nachdem er sie also kurz gemustert hatte, setzte er ein freundliches Lächeln auf und stellte die übliche Frage:


    "Chaire. Wie kann ich dir helfen?"

    Ànthimos hatte ein Donnerwetter erwartet, aber es war viel schlimmer: Sein Bruder klang beinahe traurig! Wieso machte er das? Sich ordentlich zu zoffen war um so vieles leichter und man war sich seiner Schuld nicht mehr so bewusst.


    "Du hast ja recht! Ich wolte es ir ja auch sagen. Aber zuerst wolte ich es nicht sagen, damit du keine falsche Meinung von Penelope bekommst. Wir hatten uns schon die Ehe versprochen, bevor wir...na du weißt schon. Und dann wollte ich es dir vor der Hochzeit sagen, aber da kamst du leider etwas zu spät, denn als du dann da warst war schon der Priester an meiner Seite. Und danach habe ich schlicht und einfach nicht mehr daran gedacht. Es tut mit Leid, dass ich dir nichts gesagt habe."

    Nachdem Anthi alles mit Penelope und Eilean geklärt hatte, machte er sich festen Schrittes auf zu seinem älteren Bruder. Er wusste, dass er es seinem Bruder hätte sagen müssen, schließlich war er nominell das Familienoberhaupt der Bantotaken. Und er hatte es ihm ja auch sagen wollen, schon vor der Hochzeit als er sich für das Opfer vorbereitet hatte, doch als sich da die Tür öffnete war es eben nicht Timos gewesen, sondern der Priester und anschließend hatte sich keine Möglichkeit auf der Feier mehr ergeben und danach hatte es Anthi schlicht und einfach vergessen.


    Als er dann vor der Tür stand klopfte er einfach kurz und trat dann gleich ein.
    Timos saß in einem seiner Bastsessel und schaute ihn finster an. Anthi stellte sich vor ihn. Deutlich sichtba hob sich sein Kinn ein wenig an, und die breitbeinige Pose in der er hier stand, zeigte sofort dass er hier nicht gekommen war um nach Verzeihung zu flehen. Der Stolz war eine Eigenschaft, der den beiden Bantotaken zu eigen war, denn den hatten sie von ihrer Mutter quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Zuerst wusster der Agoranomos nicht, was er sagen sollte aber irgendwie musste er ja anfangen.


    "So, hier bin ich!" Das war ein Satz, der irgendwie fast schon sympthomatisch für sein Leben stand...

    "Das wäre wirklich sehr nett von dir. Ich bin ja auch nicht oft hier, aber es ist schon störend immer eine Eskorte dabei zu haben."


    Dass er Cyprianus Gehabe nicht vorsichtig sondern unverschämt hielt, behielt er dann doch lieber für sich. Als sie dann die Tür erreichten nickte er ihr noch einmal freundlich zu und zu seiner Überraschung war die Eskorte wirklich verschwunden. So machte er sich auf den Weg nach Hause, seinen wichtigen Termin...das Abendessen... wahrnehmen.

    Der Agoranomos winkte ab.


    "Der Saft schmeckt vorzüglich und du bist keine furchtbare Gastgeberin. Ich weis gar nicht wie du darauf kommst. Außerdem solltest du dich nicht ständig mit Urgulania vergleichen. Ihr seid zwar aus dem selben Holz geschnitzt, aber die Götter haben nunmal jeden von euch anders geschnitzt. Sicher beneidet sie dich auch um ein paar deiner Fertigkeiten, nur sagt sie das sicher nicht offen. Ich beneide meinen Bruder um nichts, und er neidet mir auch nichts, da bin ich mir sicher."


    Anthi leerte seinen Becher. Es war wohl besser wenn er jetzt ging. Offenbar ging es Axilla nicht besonders gut, und er hatte es wohl in seinem anthizentrischen Weltbild nicht schnell genug gemerkt. Natürlich wollte er Axilla jetzt auch nicht noch vor den Kopf stoßen, also griff er zu einer klitzekleinen Notlüge.


    "Die Aufgaben der Ämter sind unterschiedlich...Moment...Aufgaben...Aufgaben...oh da fällt mir gerade ein, dass ich noch einen wichtigen Termin habe. bei den göttern, beinahe hätte ich ihn vergessen! Das hätte ich jetzt fast vergessen, weil ich mich so über die Eingangskontrollen an der porta geärgert habe. Drei Soldaten haben die mit mitgeschickt und mich vorher durchsucht wie einen Schwerverbrecher. Dabei kennen sie mich ja, aber anscheinend haben sie da so eine Gästeliste. Anscheinend versucht der Legionärspräfekt uns immer weiter provozieren zu wollen. Nun dann will ich mal zu meiner Eskorte gehen, und der Schilkane mit dem gebotenen Gleichmut begegnen."


    Anthi erhob sich. "Ich hoffe du entschuldigst mir meinen schnellen Aufbruch."