Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Ànthimos fing an zu laufen. Es war schon ganz schön schwer, aber es ging zum Glück. Ein wenig schabte die Rüstung und wenn sie wirklich länger trainieren würden, würde er sicher einige offene Stellen zurückbehalten, da war er sich sicher. Cleonymus hatte sogar nich ein Gewicht mehr genommen, aber der Kosmetes war es sicher auch gewohnt sich in Rüstungen zu bewegen, schließlich war er vorher ja lange Strategos gewesen.


    So begannen sie ihre Runden zu drehen und schnell begann der Schweiß in Strömen zu rinnen, Der Unterschied zwischen nackt und angezogen plus Rüstung war schon ein großer Unterschied.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus ließ ein paar Sekunden der peinlichen Stille verstreichen und nickte anschließend.


    "Wenn du dein Handwerk verstehst, so untersuche mich. Was habe ich und wie willst du mich davon heilen?"


    Gut, das war ein wenig zu provokativ, denn so etwas ließ sich nie schnell und sicher feststellen. Aber er wollte den Jungen auch ein wenig testen.


    Wenn es so einfach ginge wie der Senator offenbar dachte, würde er entweder einen Zauberer brauchen, oder seine Erwartungen an die normalen Diagnosemethoden anpassen müssen.


    "Nun ehrenwerter...Senator wenn ich die Krankheiten meiner Patienten einfach so sehen könnte, dann wäre meine Arbeit deutlich leichter. Aus den Beschreibungen deines Sklaven konnte ich schon heraushören, dass es sich offenbar um ein Säfteungleichgewicht in der Lunge handelt, aber du wirst sicher verstehen, dass ich meine Diagnose nicht auf die Schilderungen eines Sklaven treffen kann. Ich hoffe du siehst mir das nach, denn ich wurde gelehrt nie vorschnell eine Diagnose zu treffen. Am Besten sagst du mir einfach erstmal in aller Ruhe, was dich plagt und anschließend werde ich dich genau untersuchen."


    Er war zwar ein Senator, aber nun war er ein Patient und damit durfte Anthi auch vor einem solch hohen Tier keine Scheu zeigen. Er musste Souverän auftreten, wie es laut Hippokrates einem Arzt geziemte.

    Ànthimos war geschockt gewesen, als er vom Tode Mithridates Castors erfahren hatte. Sie hatten keine übermäßig enge Bildung gehabt, doch er hatte den ehemaligen Agoranomos sehr geschätzt. Er hatte Anthi damals die Chance als Scriba gegeben und hatte ihm viel beigebracht, was ihm heute bei dessen Nachfolge von Nutzen war. Und jetzt war er einfach gestoben, und das auch noch in der Thermae im Gymnasion, in der der Iatros regelmäßig die Hydrotherapie durchführte. Vielleicht hätte Anthi ihn ja retten können, wenn er dagewesen wäre...


    So hat er er sich mit seinem Bruder Timos auf den Weg zur Grabstätte gemacht um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er war seinem großen Bruder sehr dankbar dass dieser ihn begleitete. Eigentlich hätte er auch gerne Penelope an seiner Seite gehabt, aber das war zum einen erstmal Männersache und zum anderen wollte er ihr den Fußmarsch in ihrem momentanen Zustand nicht zumuten.


    Als sie dann nach einer ganzen Weile am Grabmal ankamen waren sie aber nicht alleine. Ganz im Gegenteil: Viele Anhänger des ehemaligen Agoranomos hatten sich versammelt um Abschied zu nehmen und beklagten nun den Verlust den die Polis erlitten hatte.

    Offenbar schien sich ihr Gemütszustand ihrer Kleidung angepasst zu haben...oder umgekehrt. Fast bereute Anthi es, das Angebot etwas zu trinken angenommen zu haben. Nicht dass es ihm noch so wie Marcus Achilleos ging. Na vielleicht konnte er sie mit einem Scherz ein wenig aufmuntern. Er nahm dankend den Saft entgegen und nahm einen Schluck. Es schien eine Mischung aus verschiedenen Säften zu sein. Anthi meinte Ananas und Orange herauszuschmecken, aber da war noch irgend etwas das er nicht ganz genau erkannte. Aber da es gut schmeckte, war ihm das letztlich auch egal.


    "Nun dann wird dich der nächste Agoranomos unverzüglich verhaften und in den Carcer am Hafen bringen lassen."


    Er ließ einen kurzen Augenblick verstreichen und sah schon einigen Schrecken in ihrem Gesicht. Dann grinste er breit.


    "Entschuldige mir bitte den kleinen Spaß. Natürlich ist die Genehmigung auch so voll gültig und wenn es einer meiner Nachfolger bemerken sollte und es ihn auch noch interessiert, steht ja mein Name darunter. Zumal ich mr auch gar nicht sicher bin ob das so zwingend notwendig ist. So genau ist das nicht festgelegt. Schließlich ist eine Betriebserlaubnis ja auch nicht befristet, sondern gilt bis sie wiederrufen wird. Also wenn es Probleme geben sollten, dann nur für mich, aber davon gehe ich nicht aus."

    "Ja gerne. Wenn du einen Saaft hast würde icgne etwas trinken. Alleine um meine Eskorte ein wenig warten zu lassen. Entschuldige bitte, aber es ist einfach irgendwie komisch behandelt zu werden, als sei man jemand der eigentlich im Carcer im Hafen sitzen müsste."


    Mit einem entschuldigendem Lächeln und einem Schulterzucken gab er Axilla die Betriebserlaubnis und ihre Tunika und setzte sich.


    Betriebserlaubnis


    Hiermit wird Iunia Axilla mit dem Status der Proxenie gemäß §3
    Nomos Empories der Betrieb einer Farbmischerei des Namens
    Varietas Iuniae in Alexandria gestattet. Weiterhin
    wird ihr ermöglicht, die darin erstellten Produkte gemäß
    §4 Nomos Empories auf den städtischen Märkten zu vertreiben.




    "Na wir wollen doch nicht, dass du sie nochmal vergisst. Ich habe diese extra ohne Datum ausgestellt, so hast du nichts mehr zu befürchten."

    Ànthi kannte den Weg, war er doch bei seinem letzten Besuch in der Casa Iunia am Tablinum vorbei gekommen. Dort erwatete ihn Axilla schon. Sie war ungewöhnlich dunkel gekleidet, und irgendwie passte das nicht zu ihr. Er selbst bevorzugte hellere Kleidung. Wahrscheinlich auch deswegen, weil er eher die Sorte Mensch war, die immer im Mittelpunkt standen und das auch mit ihrer Kleidung symbolisierten. Er war ja auch ein Mensch der in den Mittelpunkt gehörte und sich auch so fühlte. Eigentlich hatte er Axilla auch so eingeschätzt, denn wenn sie eines nicht war, dann zurückhaltend. Seine Frau Penelope hingegen war eher der Typ für dunklere und gedecktere Farben. Nicht weil sie nicht auch in den Mittelpunkt passen würde sondern weil sie es einfach nicht wollte. Der Gymnasios hingegen war auch eher ein Typ für dunkle Kleidung, vielleicht weil er so verschlagen war. Dem Kosmetes Cleonymus hingegen standen gerade auch helle Töne wiederum besonders gut, wobei das bei ihm wohl an der dunklen Hautfarbe des Ägypters lag. Aber na ja, er war nicht hier um sich Gedanken über Kleiderfarben und solchen Sachen zu machen.


    "Salve Axilla, ich hoffe ich störe dich nicht." Er schaute sich schnell um, aber als er niemanden sonst sah, sprach er weiter. "Ich bringe die Betriebserlaubnis und deine Tunika vorbei."

    Anthi war sich jetzt nicht so ganz sicher, ob das jetzt der richtige Diener da an der Porta war oder nicht.


    "Chaire. Ich bin Ànthimos Bantotakis der Agoranomos Alexandrias. Ich würde gerne deine Herrin Iunia Axilla sprechen, wenn sie denn da ist."


    Wenn sie es nicht wäre, würde er ihr wohl nur die Betriebserlaubnis dalassen. Sicher war sicher. Was wohl aus dem riesigen Nuber geworden war, der ihnen das letzte Mal die Tür geöffnet hatte?

    "Da hast du wohl auch Recht, scheuch sie ruhig noch ein wenig rum. Wenn sie nachher müde sind, seh ich besser dabei aus."


    Aber der Kosmetes hatte Recht, denn die Rüstung war doch sehr ungewohnt, wo Anthi normal doch meist nackt rannte. Da musste Anthi daran denken, wie er sich über Marcus Achilleos gewundert hatte, als der in seiner komischen fremdländischen Kleidung Sport getrieben hatte. Nun kam er sich nicht viel besser vor, denn nackt wollte er natürlich auch nicht in die Rüstung.

    "Ich denke ich nehme ainfach mal zwei Gewichte. 20 Minen sollten doch hoffentlich nicht zu viel sein, hoffe ich doch. Wenn ich nach einer Runde umfalle und japse, werden wir es ja sehen."

    Anthi wurde von den zwei Legionären zur Casa Iunia geleitet. Unterm Arm das Päkchen mit der Tunika und in der Hand die Betriebserlaubnis. Ein wenig war er schon angespannt, hoffte er doch Axilla oder ihr griechischer Sklave- wie hatte er nochmal gehießen...Lysander, Leander??-würden die Türe öffnen. Sonst würde er diese vermaledeite Tunika noch ewig mit sich rumschleppen müssen. Aber in freudiger Hoffnung, dass alles reibungslos klappen würde, klopfte er einfach mal fest an der Porta.

    Der Gynasiarchos trank reichlich Wien. Sehr viel Wein sogar. Ànthimos war kein besonders gute Trinker, wahrscheinlich würde Nikolaos ihn locker unter den Tisch trinken. Er wusste nur zu gut, was ihm vor ein paar Tagen bei dem Besäufnis mit Scipio widerfahren war. Heute sollte aber kein Tisch zu bruch gehen, zumindest nicht wegen ihm. Höchstens ein Bett...


    "Ja, das hat er wahrlich schon getan. Ich freue mich sehr über diese Idee und werde euch unterstützen wo ich nur kann, sowohl als Athlet als auch als Agoranomos. Ich bin mir sicher, diese Spiele werden dem Gymnasion und dem Museion alle Ehre machen."


    Wieder dieser stechende Blick des Gymnasiarchos. Anthi wusste nicht so ganz, ob das jetzt an seiner Schminke lag, oder am Wein oder ob er wirklich den bösen Blick hatte. Vielleicht sollte er sich mal einen passenden Schutz gegen einen solchen Zauber anschaffen...

    Ànthimos hatte nun endlich etwas Zeit gefunden die Betriebserlaubnis für Iunia Axilla fertig zu machen. Da die Iunier zu den römischen Familien gehörten, die sich um die Polis besonders verdent gemacht hatten, brachte er diese natürlich persönlich dabei. Nun ja, die Tunika von Axilla, die er da verpackt unter seinem Arm hatte, war natürlich auch ein Grund es selbst abzugeben. So konnte er, wenn ihm jemand falsches die Türe öffnete das einfach unter den Tisch fallen lassen.


    Jetzt näherte er sich aber erstmal dem Tor zur Basileia und den dort postierten Soldaten. Grinsend sprach er sie an:


    "Keine Angst, ich komme in friedlicher Absicht und bin unbewaffnet. Ich bin Ànthimos Bantotakis, der Agoranomos der Polis Alexandria und ich möchte diese Betriebserlaubnis zur Casa Iunia bringen."


    Den spitzem Komentar konnte er sich nicht verkneifen. Das selbst hochrangige Würdenträger der Polis sich hier wie Verbrecher filzen lassen mussten, fand er doch sehr komisch. Aber er würde sich auch durch eine Eskorte nicht seine gute Laune vermiesen lassen.


    So wurde er durchsucht und bekam eine Eskorte mit, die ihn zur Casa Iunia geleitete.


    Edit: Ich dachte ich erspar euch die Arbeit

    "Da hast du wohl recht. Allerdings wird deine Rüstung aber sicher nicht so gut schmecken, wenn du sie mal nicht mehr brauchst."


    Anerkennend dachte er über die Vorteile einer solchen Rüstung nach. Sie war wirklich deutlich fortschrittlicher, als Anthis Trainingsmethoden, doch hatten diese einfach auch eine gewisse Tradition, die man nicht geringschätzen durfte. Ganz würde er also auf gar keinen fall auf seine altmodichen Methoden verzichten, allerdings würde er sich auch nicht den neuartigen Methoden des Kosmetes verschließen. Es war wie in der Medizin: Die Mischung würde es machen.


    "Das klingt wirklich sehr interessant. Man darf sich dem Fortschritt nicht entziehen, aber ebenso auch nicht die Tradition vernachlässigen. Und was trainieren wir denn dann heute? Welche Muskelpartien möchtest du denn genau trainieren? Vielleicht kann ich dir da auch mit meinen anatomischen Kenntnissen noch ein paar Tipps geben. Ach und sei nicht so streng mit den Beiden, die sind sicher gute Kerle. Übereifer ist eine Eigenschaft, die für einen Athleten nicht unbedingt schädlich ist, solange man sie in die richtige Richtung zu lenken vermag."

    "Nun, normalerweise berechne ich da zwischen 4 und 5 Drachmen pro Topf. Wenn du allerdings wirklich so große Mengen haben möchtest, würde ich dir einen besseren Preis machen. Lass mich mal kurz überlegen."


    Anthi ging kurz die Zahlen in seinem Kopf durch. Er hatte ja nicht geplant die Farben zu verkaufen, sondern eigentlich hatte er das Endprodukt, also die Bilder, verkaufen wollen.



    "Ich würde dir einen Preis von 3,5 Drachmen pro Topf anbieten. Darin ist das Mischen schon enthalten, es ist also der Endpreis. Günstiger wirst du eine solche Farbe sonst nirgends bekommen."


    Ànthimos hätte die farbe sicher auch noch teurer verkaufen können. Er kannte als Agoranomos doe Marktlage sehr gut, und wusste dass 4 Drachmen pro Topf ein gängiger Preis waren.

    Kleios und Numios waren zwei wirklich nette Kerle und Anthi freute sich schon auf das gemeinsame Training. Es würde wohl sicher eine größere Herausforderung sein, als mit Lysimachus.

    "Ànthimos reicht völlig, schließlich sind wir hier alle nur Athleten, abgesehen natürlich von unserem Kosmetes hier"
    meinte er grinsend zu den beiden Griechen.


    Cleonymus Ansichten über Milon fand er ebenfalls sehr amüsant und er nahm es ebenfalls sehr positiv auf, dass der Ägypter diesen überhaupt kannte. Die Rüstung sah aber wirklich seltsam aus. Wofür die zwei metallstangen wohl waren? Vielleicht um dort zusätzliche Gewichte aufzuhängen? Oder man könnte daran vielleicht ein Seil daran binden an dessen Ende ein großer Stein oder etwas ähnliches war. Was auch immer, es versprach schwer und spaßig zu werden, also legte Anthi die Rüstung an.


    "Ich danke dir für deine Großzügigkeit Cleonymus. Jetzt bin ich aber gespannt, wofür diese Trainigsrüstung nun wirklich gut ist. Lyrisch muss ihr Name meiner Meinung nach nicht sein, schließlich ist lyrik etwas fürs Museion und nicht fürs Gymnasion."

    Auch Ànthimos war heute früh aufgestanden um alle wichtigen Dinge zu erledigen. Seinen Frühmorgendlichen Lauf hatte er ausfallen lassen, denn er hatte vor ihn erst kurz vor dem Training mit Cleonymus und den anderen beiden Athleten zu absolvieren. So würden seine Muskeln schön warm sein, wenn er dort ankam.


    Also schulterte er dann das namenlose Kalb, er war sich nicht sicher ob er ein hm namentlich bekanntes Kalb später würde essen wollen, daher hatte er ihm keinen Namen gegeben, und machte sich laufenderweise auf den Weg ins Gymnasion. Gerade zu Beginn muhte das Kalb wieder einige Male empört, wurde dann aber wieder still. Aber der weg ins Gymnasion war sowieso nicht so weit wie der zum Paneion, und so kam Anthi gut aufgewärmt dort an.


    Er wurde schon vom Ägypter und den beiden Athleten erwartet. Neben ihnen lag eine Rüstung auf einer Decke. Es war komisch, Anthi war zwar durchaus ein wehrhafter Bürger der Polis, aber dass er eine Rüstung angehabt hatte, war schon eine ganze Weile her. Er war halt nunmal Athlet und kein Soldat, ganz im Gegensatz zu den drei Männern, die da auf ihn warteten.


    "Chaire. Ich hoffe ihr habt nicht lange auf mich warten müssen. Die eine Betriebsprüfung hat leider etwas länger als erwartet gedauert."


    Ànthimos ging kurz in die Knie um sich dann das Kalb von den Schultern zu heben. In einigen Monaten würde es ihn wohl einfach unter sich begraben- da gab sich Anthi gar keiner Illusion hin, dass er es auch noch im ausgewachsenen Zustand würde stemmen können, wie es Milon von Kroton getan hatte- aber im Moment war es noch das perfekte Trainingsgerät. Es war weich und anschmiegsam und es legte kontinuierlich an Gewicht zu. Eine lange Trainingspause würde er sich allerdings nicht leisten können. Da kam ihm der Gedanke, dass vielleicht auch ein Schaf dafür geeignet wäre, doch dann verwarf er den Gedanken wieder-das ständige Blöken würde er sicher nicht aushalten.


    "Also die Trainingsmethoden des Milon von Kroton mögen ja ein wenig antiquiert wirken, allerdings sind sie auch heute noch sehr nützlich. Und solange man nicht versucht Bäume auseinaderzureißen und sich von Wölfen fernhält, kann man so auch wirklich gut trainieren."


    Er begrüßte alle drei breit grinsend mit einem Handschlag, wie man das unter den Athleten eben so tat. Den beiden Griechen stellte er sich vor:

    "Ich bin Ànthimos und ich freue mich darauf mit euch zu trainieren." Sicher würden sie ihn schon kennen, denn seitdem er in der Volksversammlung zum Agoranomos gewählt wurde, war er eben ein bekannter Mann, aber Bekanntheit schützte nunmal auch nicht vor Höflichkeit.

    Anthi grinste breit über den Eifer des Kosmetes. So ein Mann hatte den Athleten wirklich gefehlt. Es war schon komisch wie gering die Ägypter doch von den meisten Griechen geschätzt wurden. Er selbst hatte bisher eigentlich nur gute Erfahrungen mit Angehörigen dieses Volkes gemacht. Ob Inhapy, Neferabu oder eben jetzt Cleonymus, mit allen war er sehr gut ausgekommen und hatte viel von ihnen lernen können. Sicher würde er sich bei dem jetzigen Kosmetes auch einiges abschauen.


    "Danke, dass ist sehr großzügig von dir. Dann freue ich mich schon auf morgen."


    Sicher flunkerte der Ägypter ein wenig, denn es würde bedeutend länger dauern eine Rüstung anfertigen zu lassen, als nur eine Nacht. Aber ob es nun eine Rüstung aus seinem persönlichen Fundus war oder nicht, änderte ja nichts an der Großzügigkeit des Angebotes.

    Anthi lachte. Warum sollte er denn in einer Rüstung rennen? Er fand schon immer, dass das ein Sport für Soldaten war, und als ein solcher sah er sich nunmal gar nicht. Aber er hatte kein Problem damit, den Hoplidenlauf ebenfalls zu trainieren.


    "Nun, ich habe keine Rüstung. Aber im Prinzip mache ich dasselbe, nur eben auf klassische Art und Weise wie einst Milon von Kroton: Ich laufe seit einigen Tagen mit einem Kalb auf meinen Schultern jeden Morgen von unserem Haus, bis zum Paneion um wieder besser in Form zu kommen. Langsam gewöhne ich mich daran, und das Kalb auch. In den ersten paar Tagen hat es beinahe den ganzen Weg über geschissen."


    Anthi lachte kurz und fröhlich.


    "Aber jetzt hat es aufgehört und entgeht so unserer Küche noch mindestens bis zu den Wettkämpfen. Das mit dem Training können wir aber wirklich gerne machen. Wenn du mir eine Rüstung mitbringst habe ich damit kein Problem. Ich komme dann morgen einfach ins Gymnasion, dann werden wir ja sehen. Wenn ihr nicht da seid, werde ich einfach mein normales Pensum machen."