Auch Ànthimos war heute früh aufgestanden um alle wichtigen Dinge zu erledigen. Seinen Frühmorgendlichen Lauf hatte er ausfallen lassen, denn er hatte vor ihn erst kurz vor dem Training mit Cleonymus und den anderen beiden Athleten zu absolvieren. So würden seine Muskeln schön warm sein, wenn er dort ankam.
Also schulterte er dann das namenlose Kalb, er war sich nicht sicher ob er ein hm namentlich bekanntes Kalb später würde essen wollen, daher hatte er ihm keinen Namen gegeben, und machte sich laufenderweise auf den Weg ins Gymnasion. Gerade zu Beginn muhte das Kalb wieder einige Male empört, wurde dann aber wieder still. Aber der weg ins Gymnasion war sowieso nicht so weit wie der zum Paneion, und so kam Anthi gut aufgewärmt dort an.
Er wurde schon vom Ägypter und den beiden Athleten erwartet. Neben ihnen lag eine Rüstung auf einer Decke. Es war komisch, Anthi war zwar durchaus ein wehrhafter Bürger der Polis, aber dass er eine Rüstung angehabt hatte, war schon eine ganze Weile her. Er war halt nunmal Athlet und kein Soldat, ganz im Gegensatz zu den drei Männern, die da auf ihn warteten.
"Chaire. Ich hoffe ihr habt nicht lange auf mich warten müssen. Die eine Betriebsprüfung hat leider etwas länger als erwartet gedauert."
Ànthimos ging kurz in die Knie um sich dann das Kalb von den Schultern zu heben. In einigen Monaten würde es ihn wohl einfach unter sich begraben- da gab sich Anthi gar keiner Illusion hin, dass er es auch noch im ausgewachsenen Zustand würde stemmen können, wie es Milon von Kroton getan hatte- aber im Moment war es noch das perfekte Trainingsgerät. Es war weich und anschmiegsam und es legte kontinuierlich an Gewicht zu. Eine lange Trainingspause würde er sich allerdings nicht leisten können. Da kam ihm der Gedanke, dass vielleicht auch ein Schaf dafür geeignet wäre, doch dann verwarf er den Gedanken wieder-das ständige Blöken würde er sicher nicht aushalten.
"Also die Trainingsmethoden des Milon von Kroton mögen ja ein wenig antiquiert wirken, allerdings sind sie auch heute noch sehr nützlich. Und solange man nicht versucht Bäume auseinaderzureißen und sich von Wölfen fernhält, kann man so auch wirklich gut trainieren."
Er begrüßte alle drei breit grinsend mit einem Handschlag, wie man das unter den Athleten eben so tat. Den beiden Griechen stellte er sich vor:
"Ich bin Ànthimos und ich freue mich darauf mit euch zu trainieren." Sicher würden sie ihn schon kennen, denn seitdem er in der Volksversammlung zum Agoranomos gewählt wurde, war er eben ein bekannter Mann, aber Bekanntheit schützte nunmal auch nicht vor Höflichkeit.