Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    "Schatz, hör auf dich ständig bei mir zu entschuldigen. Es gibt nichts, was du nicht mit einem Kuss, und vielleicht einem danke, wieder gutmachen könntest. Mal ganz davon abgesehen wird es mich mehr als entschädigen dich in diesem Kleid zu sehen. Wenn man es so nimmt, hab ich das Kleid also eigentlich für mich gekauft...reiner Egoismus also."


    Er grinste breit und beugte sich vor: Er wollte jetzt endlich seinen Kuss!

    Penelope zog Anthi beiseite. Innerlich grinste er schon: Sie wollte sich sicher ganz besonders bei ihm bedanken! In Gedanken fühlte er schon ihre Lippen auf den seinigen. Doch anstelle dessen fing Pelo leise an ihm Vorhaltungen zu machen und wieder machte sie sich dabei kleiner als sie war und fixierte danach den Boden. Er lies sie ausreden, war aber schon ein wenig enttäuscht.


    Wieder einmal legte er seine Hand unter ihr Kinn, und zwang sie mit sanftem Druck ihn anzuschauen. "Also erstens hast du nur das Beste verdient, denn du bist meine zukünftige Frau und trägst mein Kind unter deinem Herzen. Und zweitens sind wir drei Brüder, die alle gute Berufe haben und wir können uns das schon leisten. Ich liebe dich und ich möchte das du bei deiner neuen Arbeit in einem Kleid auftauchst, dass deiner würdig ist und hätte lieber eine Woche lang nichts gegessen, als dir diesen Chiton nicht zu kaufen. Und drittens habe ich nicht erwartet, jetzt hier Vorhaltungen gemacht zu bekommen.", maulte er ein wenig schmollend.

    "Nun, ein griechischer Bürger hat die Pflicht, sich an der Demokratie zu beteiligen. Das heißt zum einen, dass er möglichst oft die Volksversammlung besucht und dort seine Stimme abgibt, also aktiv wählt. Zum anderen werden Richter bestimmt, und da hat ein Bürger die Pflicht, dieses Amt gewissenhaft für diesen Tag auszuüben. Bei den Göttern ist es so, dass man nicht den Zorn der Götter durch falsche Taten heraufbeschwören, die Feste zu deren Ehren feiern und regelmäßig Opfer darbringen soll."


    Anthi war beileibe nicht dumm und eigentlich immer ein guter Schüler gewesen, trotzdem mochte er einen solchen Unterricht nicht und wünschte sich schon jetzt das Ende der Stunde herbei, denn er kam sich hier vor wie als kleiner Stepcke beim Unterricht seiner Mutter. Außerdem war er gespannt auch die sportliche Betätigung hier bei der Ephebia, denn das Stadion war eher seine Welt als dieses dröge herumsitzen, dass hier angesagt war.

    "Danke für den Segen, den können wir sicher gut gebrauchen."


    Anthi blieb weiter in der Hocke um der Kleinen ins Gesicht schauen zu können.


    "Ich glaub schon, dass ich ganz gut malen kann. Ich würde dir das Bild ja zeigen, aber es ist noch nicht ganz beendet. Wenn du morgen nochmal vorbeikommst, kann ich es dir zeigen, dann bin ich fertig. Unfertige Bilder zu zeigen bringt nämlich Unglück, musst du wissen."


    Dann lachte er.

    "Nein, meine Penelope ist zum Glück nicht oft weg. Trotzdem wollte ich ein Bild von ihr malen, damit ich sie immer anschauen kann wenn mir danach ist. Außerdem hatte ich ihr versprochen ein Gemälde von ihr zu zeichnen, denn sie hat ein Lied für mich gemacht. Sie ist nämlich eine ausgezeichnete Kithara-Spielerin und lehrt das auch am Museion."

    "Sehr schön, danke. Siehst du Schatz, damit wirst du sehr passend fürs Museion angezogen sein. Ich bin sicher dich werde alle bewundern an deinem ersten Arbeitstag. Ich wünschte ich könnte dabei sein." Er schaute sie verliebt an.


    Eigentlich hatte er durchaus geplant ihr einen Besuch in seiner Mittagspause abzustatten, aber das sollte ja eine Überraschung werden.


    Sim-Off:

    @Urgulania: Machst du mir in der WiSim ein Angebot?

    Anthi grinste breit und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Pelo war wirklich eine wunderville Partnerin. Und genau deshalb, weil sie sich immer gerne im Hintergrund hielt und ihr Licht allzu oft unter den Scheffel stellte liebte er sie. Sie war so selbstlos und dachte sich nichtmal etwas dabei, denn sie war einfach so.


    Er wandte sich wieder an den Schneider.


    "Gut, dann nehmen wir diesen wunderschönen Chiton.", verkündete er mit einem Grinsen, dass aus einer Zahnpastawerbung hätte stammen können, wenn es sowas schon gegeben hätte.

    Anthi blickte Pelo an. "Gefällt er dir? Ich finde er würde toll zu deiner Arbeit im Museion passen. Vor allem mit den schönen Stickereien. Schau mal da ist sogar eine Kithara!", erzählte er mit beinahe kindlicher Freude. Er wollte ihr dieses Kleid kaufen. Klar waren 50 Sesterzen viel Geld, aber Geld bedeutete Anthi nicht viel und vor Freude strahlende Augen seiner zukünftigen Frau waren ihm diese Summe allemal wert.

    "Was? Castor und krumme Geschäfte? Das kann ich mir aber gar nicht vorstellen. Dafür ist der viel zu korrekt." Anthi schüttelte den Kopf. Er hatte sowas ja auch schon gehört, aber er konnte sich das wirklich nicht vorstellen. "Das hast du doch sicher von Urgulania, oder? Ist ja auch kein Wunder. Sie soll sich gut mit Nikolaos Kerykes verstehen und der ist ja Castors Konkurent. Zumal Nikolaos ja auch Dreck am Stecken haben soll. Das sind sicher die üblichen Spielchen um die Stimmen bei der nächsten Wahl. Also ich halt mich da ganz raus, und du solltest das auch. Sobald wir die Ephebia haben, sollten wir uns eh lieber um unseren Weg Gedanken machen."

    Auch Anthi spuckte sich in die Hand und schlug ein. "Abgemacht." Normalerweise machte er sowas ja nicht, aber bei Kindern war er für jeden Spaß zu haben. Der süßen Kleinen die da vor ihm stand hätte er eh nichts abschlagen können. Seitdem er wusste dass Penelope schwanger war, war er eh ganz verrückt nach Kindern und hätte dem kleinen Fratz wohl nichts abschlagen können.


    Dann ging er wieder in die Hocke und lies die Kleine erstmal die Farbe aus seinem Gesicht wischen. Als sie fertig war, beantwortete er ihre Frage. "Ich male ein Bild von meiner Frau. Dann kann ich sie auch anschauen, wenn sie nicht bei mir ist." Er grinste, holte den Tiegel mit hervor und streckte ihn ihr entgegen. "Hier meine Kleine hast du deine Belohnung. Ich hoffe du magst Honig."

    "Oh entschuldige, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Ànthimos Bantotakis, Scriba Personalis des Agoranomos Castor und das ist meine Verlobte Penelope." Klar, wie hatte der arme Kerl denn wissen sollen, wer da vor ihm stand? Und da Anthi jeden Menschen gut zu behandeln versuchte, hatte er auch gar kein Problem damit sich beim Schneider zu entschuldigen.
    "Iunia Urgulania hatte bei uns die Geschäftsgenehmigung für diese Schneiderei beantragt und mir freundlicherweise einen guten Preis versprochen. Allerdings möchte ich natürlich nicht, dass jemand draufzahlen muss bei diesem Geschäft. Also bitte nur soviel Nachlass, wie du wirklich vertragen kannst."

    "Gut, also 60 Sesterzen kann ich dir geben, aber mehr auf gar keinen Fall. Als Iunia Urgulania davon sprach ich würde hier einen guten Preis bekommen, dachte ich dabei doch eher er wäre zu meinen Gunsten." Er schnaubt ein wenig, denn er wollte Pelo diesen Chiton so gerne schenken...


    "Ich kann dir wirklich nicht mehr geben. Dann müssen wir uns wirklich einen anderen suchen, wenn das nicht reicht."

    Anthi lachte. "Ich nehm lieber den Segen. Hm, da muss ich aber erstmal schauen, was ich so im Haus habe. Einen Moment, ich bin gleich wieder da."


    Also ging der Grieche an ihren Vorratsschrank: Ja stimmt, sie hatten gut eingekauft. Brot war da, eingelegtes Obst und sogar zwei Tiegel mit Honig. Nun, bei sowas hatte Anthi keine Chance, dazu war sein Herz zu weich. Also nahm er ein Brot, die Hälfte des eingelegten Obstes und einen Tiegel Honig. Das Ganze stellte er neben die Tür. Dann holte er eine Schale mit Wasser und einen Lappen. Anschließend öffnete er die Tür wieder.


    "So, hier habt ihr ein Brot und noch etwas von meinem guten eingelegten Obst." Er schaute die Kleine an. "Hab ich viel Farbe im Gesicht? Ich verkleckere mich beim Malen eigentlich immer. Wenn du mir die Farbe auch dem Gesicht wischst, hab ich noch was für euch. Wie sieht es aus, klingt das nach einem guten Geschäft?"

    Anthi schaute erstmal verdutzt aus der Wäsche. Hatte er richtig gehört? 120 Sesterzen? Dafür musste er einen ganzen Monat arbeiten. "Guter Mann, ich möchte ein Kleid kaufen und kein Haus bauen. Also mehr als 50 Sesterzen stehen mir dafür auf keinen Fall zur Verfügung." Und auch das war schon das doppelte, das er hatte ausgeben wollen.

    Anthi blickte nach links-Ilias sah nicht so aus, als wollte er etwas sagen. Anthi blickte nach rechts-auch Penelope sah nicht so aus als wollte sie Nikolaos ihr Wissen offenbaren. Gut, dann würde es halt Ànthimos machen müssen. Also antwortete er ohne sich vorher zu melden, schließlich wurden sie direkt angesprochen: "Teilnahme an der Demokratie und Dienst an den Göttern." Sicher war das nicht alles, aber es war immerhin ein Anfang.

    Es klopfte laut an der Tür. Anthi zuckte erschrocken zusammen, als darauf auch nich ein unverständliches Schreien folgte. Der der da klopfte hatte Glück gehabt, denn Anthi hatte gerade den Pinsel abgesetzt, denn er war dabei das Bild Penelopes zu beenden. Jetzt ein falscher Strich und alles war dahin..."Momeeeent, ich komme!", rief er zur Tür. Er hoffte, dass es nichts wichtiges war, denn es war immer dasselbe wenn er zeichnete: Auf ihm war meist ebenso viel Farbe wie auf seinen Bildern. Mometan hatte er gerade einen schönen blauen Strich auf der Stirn, den er sich zugezogen hatte, als er sich den Schweiß von der Stirn gewischt hatte.


    So stapfte er also zur Tür und öffnete diese schwungvoll. Vor ihm stand ein Mädchen, und blickte ihn mit großen Augen an. Anthi ging in die Hocke, damit er ungefähr auf gleicher Höhe war wie sie und lächelte sie an. "Was kann ich für dich tun, junge Dame?", fragte er sie freundlich.

    "Der ist hübsch." Meinte Anthi nur. "Aber es darf ruhig auch ein wenig teurer sein. Ich würde sagen so zwischen 20 und 30 Drachmen darf es schon kosten." Anthi hatte ein wenig Geld gespart, um Penelope wirklich ein sehr schönes Kleid zu kaufen. Wenn Timos erfuhr, das er Pelo für einen ganzen Wochenlohn ein Kleid kaufte, würde er wohl einen ordentlichen Tritt in den Hintern bekommen. Aber Ànthimos wollte das so und dann machte er das auch. Um Penelope glücklich zu machen, wo sie doch so sehr unter der Trennung von ihrem Großvater litt, wäre ihm sogar noch einiges mehr wert gewesen.

    Schnell hatte er Penelopes Arbeitszimmer gefunden. Mit seinem Ellenbogen öffnete er die Tür und stapfte einfach mal so rein. Auf den Gedanken zu klopfen kam er nicht, er war es einfach nicht gewohnt bei Penelope anzuklopfen und auf die Idee, dass sie einen Schüler haben konnnt kam er auch nicht, schließlich war keine Musik zu hören.


    Also betrat er den Raum, hob die Blumen vor sich, damit man sie auch gut sehen konnte, er sah dabei jetzt leider nichts mehr, und begrüßte sie mit einem:
    "Hier habe ich Blumen für die schönste Blume des Museions und den Sonnenschein im Hause Bantotakis!"


    Irgend etwas stimmte odch da nicht: Er hörte Penelope nicht vergnügt jauchzen, sondern er hörte rein gar nichts-Stille. So hob er also die blumen ein wenig zur Seite und sein breites Grinsen verging ihm relativ schnell. Gegenüber von Penelope saß Nikolaos Kerykes, der Gymnasiarchos! Vor Schreck hätte Anthi beinahe die Vase fallen lassen, aber er faste sich relativ schnell. "Oh, ich hätte wohl anklopfen sollen.", meinte er zerknirscht.