Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Ànthimos wog den Kopf leicht hin und her. "Nun ich denke wir schauen erstmal was du da hast, denn eigentlich wollten wir den Chiton gleich mitnehmen." Er blickte kurz Pelo an, und wandte sich dann wieder dem Schneider zu. "Kannst du uns da irgend etwas empfehlen? Vielleicht eine Farbe die besonders gut zu ihrer Augen- oder ihrer Haarfarbe passt?" Bei sowas war Anthi hilflos wie ein Welpe, also hoffte er auf die Hilfe des Scheiders und Penelopes guten Geschmack.

    Anthi und Penelope kamen wohl ein wenig zu spät zum Unterricht. "Verdammt, wir kommen zu spät.", flüsterte er pelo zu. Sie waren einfach zu langsam hierher gelaufen, weil sie verliebt getrödelt hatten, aber Timos und Ilias waren auch noch nicht da. Peinlich, peinlich!


    Entschuldigend lächelte er dem Gymnasiarchos unsicher zu und zuckte leicht mit den Schultern. Dann setzten sich die beiden etwas weiter hinten hin. Natürlich hatte Anthi jetzt leider keine Ahnung um was es ging...

    Ànthimos`war heute fröhlich. Penelope hatte heute ihren ersten Arbeitstag als Philologos im Museion und so hatte er beschlossen ihr in seiner Mittagspause einen Besuch abzustatten. So war er schnell auf den Markt gegangen, hatte eine Vase gekauft und diese mit reichlich Blumen und Wasser gefüllt, wobei er jetzt nicht sagen konnte was für Grünzeug das jetzt schlussendlich war. Auf jeden Fall sah es gut aus, und roch auch ebenso. Vor lauter Blumen war der gute Anthi jetzt aber kaum noch zu sehen, aber wie durch ein Wunder kam er unbeschadet im Museion an.


    Nun hatte er aber ein weiteres Problem, er wusste gar nicht wo das Büro seiner Verlobten denn nun war. So blieb er im Vorraum mit den Schreibern stehen und fragte mit einem strahlenden Lächeln: "Chaire, entschuldigt bitte die Störung, könntet ihr mir bitte sagen, wo der Arbeitsraum der Musiklehrerin Penelope ist?" Er freute sich schon wie ein kleines Kind auf das Gesicht seiner Lieben, wenn diese Blumenwand in ihr Arbeitszimmer marschiert kam.

    Nachdem Anthi mit Penelope essen gewesen war, wollte er ihr nun endlich das neue Kleid kaufen. Eigentlich war er, typisch Mann eben, kein besonders großer Einkäufer, doch seiner zukünftigen Frau etwas zu kaufen, bereitete ihm immer sehr viel Spaß. So betraten sie nun Hand in Hand den Verkaufsraum. Doch da war momentan niemand. "Hallo, ist jemand da?", rief Anthi fragend.

    "Danke, es wird dir sicher nicht zum Nachteil gereichen." Anthi nickte dem Karawanenführer freundlich zu und machte sich wieder auf den Weg zu Castor. Dort angekommen berichtete er diesem: "Titus nimmt ihn mit. Zwar war die Karawane schon voll, aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass ein Reisender mehr keine große Belastung darstellt. Allerdings wird die Karawane bereits morgen früh aufbrechen." Er freute sich, das er die Situation zufriedenstellend gelöst hatte.

    "Ach ob Mann oder frau ist doch egal. Ich meine Iunia Urgulania wirkt mir doch sehr wenig männlich, und sie scheint laut Timos sehr kompetent zu sein." Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.


    "Lass uns auf den Fremdenmarkt gehen. Dann müssen wir nicht so weit laufen."

    "Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich denke Cleonymus könnte der Schwächste der drei sein, alleine weil er Ägypter ist. Ich glaube die polis würde sicher lieber einen Griechen auf dem Posten sehen. Urgulania ist ein Zugeständnis an die Römer und arbeitet ja eh eher für die römsichen Interessen."


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Aber lassen wir das, sowas sollten wir nicht hier besprechen. Ich habe in zwei Stunden Feierabend, wollen wir dann zur Feier des Tages was essen gehen?"

    "Ich glaub schon, dass die ganz ordentlich verdienen, aber das ist ja auch egal. Viel wichtiger als Geld ist, dass du glücklich bist. Geld macht nicht glücklich. Jemanden den man liebt und die Gesundheit sind mit Gold nicht aufzuwiegen. Ich weis zwar, dass mich die meisten für eine solche Aussage als dumm hinstellen würden, aber das interessiert mich ganz und gar nicht." Er grinste breit. "Das mit dem Scriba war ja auch nicht ernst gemeint, mir gefällt es hier sehr gut. Aber du hast Recht, vielleicht brauche ich nach der nächsten Pytanie wirklich meinen eigenen Scriba. Allerdings werde ich auf keinen Fall gegen Castor antreten, es sei denn er strebt ein höheres Amt an. Er ist ein guter Vorgesetzter und das würde mir wie ein Verrat vorkommen, nachdem er mir die Chance hier gegeben hat. Wenn man nur gleich Kosmetes werden könnte..."

    "Das ist wirklich wunderbar. Soweit ich weis verdient ein Philologos weit mehr als ich. Verrückt wie schnell das alles bei uns geht! Du brauchst nicht zufällig einen Scriba Personalis, oder? Für ein paar Streicheleinheiten und genügend Küsse pro Tag bin ich zu haben. Aber das Sonderangebot gilt natürlich nur für dich.", flüsterte er ihr zu. Er hatte überhaupt kein Problem damit, dass sie jetzt mehr geld verdiente, im gegenteil er freute sich uneingeschränkt mit ihr. Schließlich war nicht wirklich nur ein Scriba, sondern er sah sich als Athlet und das ließ sich nicht mit Geld messen. "Später gehen wir dir ein neues Kleid kaufen, damit du an deinem ersten Arbeitstag besonders schick bist, und danach feiern wir zu zweit."

    "Hättest du was gesagt wäre ich mitgekommen und hätte mitgesungen. dann wäre dein Talent neben meinem Gebrumme noch besser zur Geltung gekommen, schließlich kann ich die Argonauten mittlerweile auch auswendig." Anthi konnte leider überhaupt nicht singen. Das war immer mehr ein tiefes Brummen als wirklicher Gesang.


    "Und was hat er dich noch gefragt? Du scheinst es ja richtig zu genießen mich dir alles aus der Nase ziehen zu lassen."

    "Das sind ja Zustände im Museion. vielleuicht hatte der Wirt vom kapeleion archaon ja doch recht gehabt und die sind dort alle verrückt...natürlich außer dir. Also wenn ich mal alt bin, und es würde eine hübsche junge Frau in mein Büro kommen, wäre ich aber sofort hellwach.", grinste er breit. "Und dann, wie ging es weiter?"

    Anthi winkte ab.
    "Ach was, keine Angst ich habe glaube ich einen sehr guten Draht zu Castor. Außerdem ist gerade eh nichts los. Und wenn er wirklich was sagen sollte, arbeite ich einfach ein wenig länger. Aber nun spann mich nicht auf die Folter. Wie ist das denn abgelaufen?"

    Er erwiederte den Kuss leidenschaftlich, wurde sich dann aber wieder der Umgebung bewusst. "Komm Schatz, setz dich doch erstmal hin und erzähl mir alles genau, feiern können wir dann später daheim." Er zwinkerte ihr zu und holte zwei Becher, die er mit Saft und Wasser füllte.

    "Ich fand sie auch wirklich sehr nett. Ich glaube da hast du wirklich Glück gehabt. Allerdings bin ich mit meinem Chef auch sehr zufrieden. Heute waren wir wieder auf dem Fremdenmarkt unterwegs und ich glaube langsam könnte ich mich dort mit geschlossenen Augen bewegen."


    Er tauchte kurz unter, um seine Haare wieder zu befeuchten.