Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    "Natürlich wirkt der Stein, das verspreche ich dir. Für dich meine schöne Blume sind es nur 12 Sesterzen. Du weist hoffentlich dass das eigentlich schon viel zu billig ist."


    Sicherlich war der Stein nicht annährend so viel wert, aber nun war die erste Runde des Handelns eröffnet.

    Anthi lächelte zufrieden.


    "Nun ich sehe ich habe jemanden vor mir, der Ahnung hat. Nun ich habe hier einen Anhänger aus Rosenquarz. Er steht für Liebe und Fruchtbarkeit und schützt damit natürlich auch ungebohrenes Leben. Bernstein habe ich keinen da, der wäre wirklich zu teuer. Dafür würdest du wohl meinen halben Stand bekommen.", lachte er.

    "Nun da gibt es einiges. Ich habe hier eine Halskette mit einem getrocknetem Frosch. Es soll Flüche abwehren können. Außerdem hab ich hier noch ein Amulett aus Ebenholz das den Sirius darstellt. Das soll vor allem dafür sorgen, dass Kinder schlau und nicht dumm wird. Dann habe ich hier noch dieses Zauberpulver aus dem Süden. Mann muss eine Spur davon vor die Öffnungen seines Hauses streuen und dann können keine bösen Geister ins Haus kommen. Und zu guterletzt hab ich noch diesen Halsreif aus getrockneten Elefantenpenissen, die sollen einfach alles abschrecken!" Der Händler grinste breit.


    Anthi schaute den Händler kritisch an, ließ aber Pelo erstmal das Feld.

    "Mhhhh, ich denke mal nach der Katze schauen wir als letztes. Sonst müssen wir die die ganze Zeit mit rumtragen. Wo wir Weihrauch bekommen wissen wir ja schon, also schauen wir zuerst mal nach dem Amulett."


    Er schaute sie direkt an.


    "Aber ich muss gestehen, dass ich von Amuletten und solchen Sachen gar keine Ahnung habe. Aber ich weis natürlichwo es die gibt, aber nicht was sie bewirken. Wenn wir am Stand sind, dann musst du die Verhandlung übernehmen."


    Sicher hätte er das auch gekonnt, aber er wollte das Penelope ein wenig Selbstvertrauen tankte und das selber machte.


    Sie schlenderten los los, bis sie nach einer Weile an einen Stand mit Amuletten, Tränken, Pasten, Pülverchen und sonstigem wunderlichem Zeug kamen. Der Händler war ein sympathischer älterer Ägypter der auch gleich losplapperte:


    "Seid gegrüßt was kann ich euch anbieten? Ich habe hier Salben gegen Warzen, oder ein Liebespülverchen oder ein Amulett gegen den Bösen Blick. Was darfs denn sein?"

    "Ach ja, für welchen Betrieb hast du denn eine Betriebserlaubnis beantragt, wenn ich fragen darf? Ich weis das habe ich vorhin schon gefragt, aber wir wurden unterbrochen, bevor du mir Auskunft geben konntest." Er würde es so oder so bald erfahren, aber er quatschte ganz gerne mit Urgulania und viel Arbeit hatte er gerade auch nicht.

    "Dann ist das Essen im Castellum wohl ebenso schlimm, wie das was meine Brüder und ich ab und an zusammenkochen. Zum Glück gibt es in Alexandria zig Tabernas."


    Er nahm noch einen Schluck von seinem Wein.


    "Wie ist das denn bei euch: Ihr seid mal im Castellum und mal hier? Und wenn ihr im Castellum seid, dann habt ihr keine Abwechslung vom Dienst? Das muss ja wirklich furchtbar langweilig sein."

    "Klar, dann trainieren wir noch. Möchtest du noch Speerwerfen, oder wollen wir uns einer anderen Disziplin zuwenden?"


    Eigentlich hatte Marcus Recht: Er war zum trainieren hier, und jetzt redeten und redeten sie und trainierten quasi nebenbei. So würde er es nie zu den Olympischen Spielen schaffen.

    Anthi hübfte ein bissen beiseite, er war ja schließlich kitzelig.


    "He, nicht kitzeln!" Meinte er gespielt vorwurfsvoll.


    "Ne dir bring ich da lieber nicht dabei. Sonst haust du mich noch fester als du das eh schon machst. Aber Übung im Ringen brauchst du nicht. Da legst du mich schon flott genug auf den Rücken."


    Anthi ignorierte einfach mal Penelopes Einwand, dass Mädchen nicht Boxen lernen sollten.

    "Doch das werde ich mal probieren. Aber ich muss dich warnen, das könnte gefährlich für alle Beteiligten werden. Ich werde unserer Tochter Ringen und Faustkampf beibringen. Dann kann sie die kleinen Jungen verhauen, wenn die frech werden." Er grinste.


    "Ich hoffe ja sie kommt nach dir. Wen sie mehr nach mir kommt, werden die Männer nichts zu lachen haben." Prustete er los.

    "Ja Rhakotis hat dich geprägt. Dieser Ort hat dich zu der Frau gemacht die ich liebe. Aber irgendwann werden wir Bantotakis sicher ein schönes Haus haben, und nicht mehr so nahe an Rhakotis wohnen."


    Er legte seinen Arm um sie.


    "Ja. Pan sollten wir auch noch opfern. Ich denke ihm haben wir einiges zu verdanken."

    "Mit einer großen Musikerin und Gelehrten an meiner Seite. Da haben wir sicher einiges zu erzählen. Aber von unseren Anfängen dürfen wir ihnen nicht erzählen, sonst werden sie noch ebenso verdorben wie wir." Er grinzte schelmisch. "Aber ich werde Inhapy auf jeden Fall fragen. Ich meine ihr ist noch nie eine Frau gestorben. Sie weis sicher einiges was die Gelehrten nicht wissen, sich aber zu schade sind eine einfache ägyptische Hebamme um Rat zu fragen."

    "Ich bin da nicht so zimperlich. Ich hab mit 10 Jahren mein erstes Schaf geschlachtet. Mal ganz davon abgesehen dass bei meinem Sport nicht selten Blut fließt. Ja aber ich interessiere mich schon länger für die Heilkunst und die Anatomie. Ich habe früher schon oft Zeichnungen von Muskeln und Köperteilen gemacht. Leider sind sie alle verbrannt. Vielleicht geh ich wirklich mal ins Museion und frag ob die dort Hilfe brauchen."


    Anthi wackelte ein wenig mit dem Kopf.


    "Das mit der Katze ist eine gute Idee. Dan brauchen wir wohl gar keinen Tempel zu finden. Aber Hera sollten wir nicht vergessen."

    "Bei der Geburt einer fremden Frau möchte ich auch gar nicht dabei sein." Er verzog das Gesicht. "Aber sie scheint sehr viel über Kräuter und über Heilkunst allgemein zu wissen. Ich hab mir eh schon überlegt, ob ich mal ins Museion gehe und etwas über die Heilkunst lerne. Ich meine ich weis viel über Muskeln, aber auch über Prellungen und Platzwunden, und das Museion ist bekannt für seine Heilkundigen."

    "Ach Timos hat für so etwas mehr Geduld als ich. Bisher hat er sich auf jeden Fall noch nicht beschwert, das kann ich bezeugen." Meinte er lachend. Bei einer hübschen Frau zu arbeiten konnte auch nicht verkehrt sein. Zumal er ja wusste dass sein Bruder eine Schwäche für Lupanare und Römer hatte. Also war Urgulania die perfekte Chefin für Thimótheos. "Ich bin halt ein Athlet und immer froh, wenn ich nicht auf meinem Hintern sitzen muss. Klar hab ich kein Problem auch mal ein oder zwei Tage nur zu schreiben, aber ich freue mich jedes Mal wenn wir unterwegs sind."

    "Ja genau, das ist die Katzengöttin. Bei uns auf dem Hof eine alte Ägypterin gearbeitet. Die meinte diese Göttin sei uns besonders hold, weil wir relativ viele Katzen auf dem Hof hatten. Außerdem meinte sie, immer wenn unsere Mutter schwanger war, wären es noch mehr gewesen, denn Bastet habe sie beschützt. Ich weis natürlich nicht, ob das stimmt aber schaden kann es schließlich nicht."


    Dann ging er auf ihre letzte Frage ein.


    "Ein Schutzamulett kann sicher nicht schaden. Sicher finden wir eines auf dem Fremdenmarkt. Man kann da gar nicht vorsichtig genug sein. Aber wo wir gerade bei dem Thema sind: Meinst du Inhapy würde mir ein bisschen was von ihrem Wissen beibringen? Also nicht unbedingt wie man Kinder entbindet, aber zum Beispiel auf was man achten muss, und was es so für Salben und Mittel und sowas gibt. Dann kann ich sicher besser auf dich achtgeben."