Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Was Timos sagte gefiel ihm ganz und gar nicht. Seine Frau sollte nicht arbeiten müssen!
    "Aber das hinder uns ja nicht den Brautpreis schon einmal auszuhandeln. Außerdem seht ihr da was falsch: Das Geld das sie verdient, bis sie mit mir vereitatet ist, gehört ihrem Vormund. Dann wäre es doch wirklich sinnvoller sich Geld zu leihen.""

    Wie konnte man sich nur solche Namen merken? Sie musste ein noch weitaus bessere Gedächtnis haben, als er angenommen hatte.


    "Dann brauchst du ja keine Angst um deine Figur zu haben, wenn wir erstmal fünf Kinder haben." Er grinste breit.


    "Aber ich finde dich auch in deinem grauen Chiton hübsch. Der Mensch macht die Kleidung, nicht umgekehrt. Wobei ich sagen muss, dass das schon verdammt gut aussieht."

    "Von wem soll ich mir den sonst Geld leihen? Das Geld eines Juden ist mir in dem Fall ebenso recht, wie das eines Ägypters, eines Rhömäers oder auch das eines Nubiers. Oder wäre es dir lieber wenn ich mein Amulett verkaufe!? Ich denke doch eher nicht."


    Er stand auf und begann auf und ab zu laufen.


    "Lieber das Geld eines Juden als gar keines. Der möchte nur Zinsen, wenn ich es mir bei jemandem anderen leihe, möchte der vielleicht Gefallen oder ähnliches und ich wäre dann abhängig von einer Person. Und das will ich ganz sicher nicht."

    "Nun, ich habe mir überlegt, dass es eh nur ein symbolischer Betrag ist, den Penelopes Großvater ist blind und braucht jemanden der ihm hilft, also müssten wir ihn aufnehmen." Ohoh, jetzt wurde es interessant wie Timos reagierte. "Also bleibt eigentlich alles im Haus. Alternativ könnte ich mir Geld leihen. Ich hab gehört, dass es da ein jüdisches Bankhaus gibt, das Geld verleiht. Aber ehrlich, wir verdienen doch gut. Wir beide verdienen zusammen 60 Sesterzen die Woche, und wenn Ilias bald noch dazu kommt..."

    Da er gespannt Ausschau hielt sah er Penelope realtiv früh. Er lächelte gleich breit, denn sie hatte wohl schon ein neues Kleid gefunden. Es hatte einen ägyptischen Stil und lag deutlich enger an, als ihre normale Kleidung. Das gefiehl Anthi, denn es betonte ihre schlanke Figur. Sie hatte ihn auch gesehen und winkte ihm zu. Also bewegte er sich zu ihr. Hier auf dem Fremdenmarkt kannte er sich mittlerweile schon ganz gut aus, kein Wunder schließlich arbeitete er ja jetzt für den Agoramos. Als er bei ihr war, wollte er sie zuerst umarmen und drücken, doch als er die Arme schon gehoben hatte, entschied er sich noch einmal anders und bot ihr nur seinen Arm an: Hier war nun wirklich zuviel los für solche Vertraulichkeiten. Wenn sie nicht vorsichtig waren, würde Pelos Großvater doch noch von ihnen beiden erfahren.
    Er gab ihr einen züchtigen Kuss auf die Wange.


    "Ich sehe du hast dir schon ein neues Kleid geholt. Du siehst wunderbar darin aus. Es betont sehr schön deine Figur." Flötete er ihr fröhlich ins Ohr.

    "Da hast du recht. Ich bin auch immer froh, wenn ich aus der Schreibstube rauskomme und mich hier entspannen kann."


    Er überlegte.


    "Aber so ein paar Wochen vor einem Wettkampf kann ich mich dann beim Sport nicht mehr entspannen, da fängt mich dann der Ehrgeiz. Aber das ist auch kein Problem, denn ich habe herausgefunden, dass ich mich beim Zeichnen sehr gut entspannen kann. Wenn ich genug Geld habe, werde ich mir vielleicht sogar einen Laden mieten und meine Bilder verkaufen. Allerdings kann das noch eine Weile dauern, denn noch habe ich hier gar keine Bilder die ich verkaufen könnte. Die sind alle noch in Memphis." Erzählte er und ergänzte in Gedanken "zumindest die Asche meiner Bilder ist dort".

    Der heutige Termin war Anthi ja so lieb wie Bauchweh: Er hatte sich mit Penelope verabredet. Nun, das war es nicht was ihm Bauchschmerzen bereitete. Eher Herzklopfen, denn er genoss jede Minute mit einer Ehefrau in spe sehr. Was ihm allerdings diese ominösen Bauchschmerzen bereitete war die Tatsache, dass sie sich hier auf dem Fremdenmarkt aus zwei Gründen trafen. Als erstes wollte er Penelope ein Kleid kaufen, denn sie wollten demnächst mit Timos zu einem Fest gehen. Auch das war noch nicht das Unangenehme. Das richtig Schlimme war: Sie suchten auch noch ein Brautgeschenk dass er Pelos Großvater schenken konnte wenn er ihn um die Hand seiner Tochter bitten würde.


    Und so hatten sich am Cäsareum verabredet, was bedeutete dass er eigentlich schon mittendrin im Fremdenmarkt war und nun ungeduldig auf Penelope wartete. Wie immer war er viel zu früh gewesen, denn er war notorisch überpünktlich, was sich meist mit seiner schlechten Geduld biss. Also trat er von einem Fuß auf den anderen und schaute ungeduldig in die Menge, ob er dort nicht ein geliebtes Gesicht erspähen konnte.

    Jetzt war Anthi dran mit Klatschen :app:


    "Siehst du das ist gar nicht so schwer. Das waren jetzt sicher so 37-38 Meter. Das ist richtig gut für jemanden der ungeübt ist. Mit ein bisschen Übung könnten wir dich sicher an die 50 Meter ranbringen."


    Das Speerwerfen schien Marcus' besser zu liegen, weil es dort mehr auf die Technik ankam, und nicht so sehr auf die Muskeln wie bei einem globigen Diskus.

    Er schaute Penelope verliebt an: "So fühlt es sich auch an." Dann erklärte er.


    "Penelopes Großvater scheint ein sehr schwieriger Mann zu sein, und wir wurden zusammen gesehen, als ich sie nach Hause brachte. Nun möchten wir nicht, dass er von uns aus zweiter Hand erfährt. Deswegen möchte ich so schnell wie möglich um ihre Hand anhalten."


    Er schaute Pelo an, als wollte er sagen: Sag auch was!

    Anthi setzte sich auf. Da fiel ihm ein, dass seine Kleidung noch in der Küche lag und er immernoch nur ein Tuch umgeschlungen hatte.


    Er zeigte auf den Stuhl: "Setz dich bitte." Er blickte seinen Bruder ernst an. "Würdest du mit Penelopes Großvater den Brautpreis aushandeln? Ich könnte es sicher auch versuchen, aber ich denke du hast ein besseres Händchen für sowas."

    Tja, das war auch noch so ene Sache. "Eine Flache Wein, nun vielleicht hab ich Glück und kann mich bei einem guten Tropfen mit ihm verbrüdern. Aber ich glaube das mit dem Brautpreis kann Timos besser als ich." Meinte er ein wenig geknickt.


    "Timoooooos!"

    Was sie sagte war die pure Freude für seine Ohren. "Mir kommt es auch vor als würden wir uns schon ewig kennen. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne dich wäre."


    Aber bei den Göttern, ein Geschenk? Jetzt war er völlig ratlos: Was sollte man denn einem blinden, alten Trunkenbold schenken?


    "Du hast dir nicht zufällig schon Gedanken über ein Geschenk gemacht? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich deinem Großvater schenken sollte..."


    Er seufzte tief.

    Ànthimos geng die paar Meter nach vorne und schnappte sich den Speer.


    "Also, dass ist eigentlich ganz einfach: Du wickelst die Ankyle einfach um den Speerschaft, das geht so..." Anthi zeigte ihm genau wie man die Schnur am Besten um den Speer wickelte "...du must schauen, dass die Schlaufe für deine Finger an dem spitzen Ende ist. Dort steckst du dann zwei Finger rein. Ich bevorzuge den Zeige-und den Mittelfinger, manche nehmen aber auch den Daumen und den Zeigefinger. Dann nimmst du einige Schritte Anlauf und wirfst. Die Ankyle wickelt sich dann ab, und versetzt den Speer in eine Drehung. So bleibt er stabil und du kannst weiter und genauer werfen. Beides ist sowohl beim Weit-als auch beim Zielwurf sehr hilfreich. Natürlich geht das Ganze auch ohne Ankyle, aber ich habe noch nie gehört das ein Athlet ohne sie jemanden geschlagen hätte, der eine benutzt."


    Und da er nun schon alles gewickelt hatte, warf er auch gleich. "Ich zeig dir mal wie das geht. Ich mach mal einen lockeren Wurf zum Aufwärmen." Er nahm fünf Schritte Anlauf beugte zwei, der Mal seine Knie und setzte sich dann in Bewegung. Der Speer wurde nach vorne geschleudert und flog durch die Eigenrotation beinahe völlig gerade und stabil nach vorne. Nachdem er locker viermal so weit wie Marcus' Versuch geflogen war, bohrte er sich in den Boden. Eigentlich war es ein richtig schlechter Wurf gewesen, weil Anthi zu wenig Kraft in ihn gelegt hatte, aber die Ausführung war technisch perfekt gewesen, und darauf kam es ihm im Moment an.

    "Dann machen wir das Ganze einfach offen und ehrlich.", meinte er zuversichtlich. "Lass uns noch bis Morgen warten, dann gehen wir gemeinsam zu ihm. Du kannst ja vorher nochmal schauen, wie er an diesem Tag drauf ist. Falls er da betrunken ist, verschieben wir es einfach auf den nächsten Tag. Mit Betrunkenen oder berauschten Menschen zu verhandeln ist auf jeden Fall keine gute Idee."


    Er ließ sich zurücksinken, und lag nun quer im Bett, Beine und Füße außerhalb.


    "Auch wenn es mir nicht gefällt zu lügen, sollten wir ihm vielleicht sagen, dass wir uns schon länger kennen. Ich denke es wird auch sein Hauptargument gegen unsere Verbindung sein, und so können wir gleich verhindern ihm das zu liefern. Was hältst du davon?"

    "Meinst du ich soll einfach zu ihm hingehen und um deine Hand anhalten, oder ihn erstmal so kennenlernen? Ich wüsste nur nicht, wie ich sonst mit ihm zusammenkommen könnte. Sitzt er nur zu Hause rum, oder geht er auch sonst noch vor die Türe?"


    Es war schwer jemanden bei einem Heiratsantrag kennen zu lernen.

    "Da bin ich mir sicher. Wenn nichr er, dann keiner. Er ist da ein ganz ausgebuffter Hund. Wenn er leise und joviale Töne anschlägt wirds gefährlich für den Gegenüber." Mit ein paar Flaschen Wein, und noch ein paar anderen Ingredenzien konnte er wohl jedem, der so etwas ebenfalls ein wenig mochte, so ziemlich alles aufschwätzen.


    "Aber ich muss sagen das würde mir ganz und gar nicht gefallen. Ein Mann muss seine Frau und deren Familie selbst für sich gewinnen und nur weil ich dich wirklich liebe, ziehe ich so etwas wie die Hilfe meines Bruders überhaupt in Betracht."