Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    "Ach das ist doch nicht so wichtig. Falls du wirklich nicht kochen kannst, hab ich auch kein großes Problem damit. Käse, Brot und die vielen Früchte die es hier gibt, reichen völlig um sich gut zu ernähren. Und wenn wir dann mal einen Braten wollen, gehen wir halt essen oder wir stellen eine Köchin ein." Er grinste.


    "Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass du nicht kochen kannst. Und zur Not kriegen meine Brüder und ich auch noch irgendetwas hin. Du darfst das Debakel dann auf der Kithara begleiten. Ich hoffe du kannst auch traurige Liefer spielen." Er lachte nun ebenfalls.


    "Ich seh schon, bald seh ich aus wie ein Strichmännchen: Eine Frau, die mich täglich mehrmals fordert und dann gibts nur Obst und Brot oder verbrannten Braten zu essenn. Armer, armer Anthi!" Meinte er gespielt wehleidig konnte sich aber ein erneutes breites Grinsen nicht verkneifen.

    Als Marcus sich seines Hemdes entledigte sah Ànthimos, dass sein "Schüler" zwar durchaus Muskeln hatte, aber eher drahtig als muskulös war.


    "Ich habe schon viele gesehen, die diesen Wurfstil pflegen. Das ist sicher nicht verkehrt. Wahrscheinlich geht es damit genauso gut wie mit meinem, aber durch das jahrelange Training bin ich natürlich auf meinen Stil fixiert."


    Er freute sich, dass Marcus offenbar so schnell wieder hineingefunden hatte. Nun war er aber gespannt, wie er sich machen würde.


    "Nun gut, dann versuch es doch einfach mal. Ich werde mir Deinen Bewegungsablauf genau anschauen. Aber pass auf, dass du nicht zu früh oder zu spät loslässt."

    Nun war er mal gespannt. Im Königsviertel war Ànthimos noch nie gewesen. Aber er hatte ja den Bericht zur Casa Iulia zu bringen, also blieb ihm keine andere Wahl als sich mit der Torwache auseinander zu setzen. Also grüßte der die Torwache mit einem "Salve." Um sofort danach zum Punkt zu kommen:


    "Mein Name ist Ànthimos Bantotakis. Ich bin der Scriba Personalis des Agoranomos Mithridates Castor und soll dieses Dokument zur Casa Iunia bringen."

    "Serer, sind das nicht diese dunkelhäutigen Barbaren aus dem Süden?" Fragte er interessiert.


    Ànthimos holte einen Diskus. Die Bronzescheibe wog einiges und es war nicht einfach sie über eine längere Stracke zu schleudern.


    "Du wirst ja sicher noch wissen, wie man einen Diskus festhält." Er griff das entgegengesetzte Ende der Scheibe, so dass sein rechter Unterarm einen Teil des Diskus verdeckte und schwnag seinen Arm zwei drei mal hin und her. "Eigentlich ist es ganz einfach. Du stellst dich mit dem Rücken in die Richtung in die du werfen möchtest. Dann beugst du ein wenig deine Knie und setzt dein linkes Bein ein wenig nach hinten. Gleichzeitig streckst du deinen rechten Arm nach hinten." Er zeigte ihm jede Position einzeln. "Ich lege dann immer noch meinen linken Arm an mein rechtes Knie, weil ich mir einbilde damit besser Schwung holen zu können. Anschließend macht du eine halbe Drehung und schleuderst den Diskus." Er machte ihm langsam die Bewegung vor. "Na, kommt dir das nicht bekannt vor?"

    "Meine Brüder werden nichts dagegen haben, das sollen sie mal." Er lachte. "Denen werde ich schon sagen: Ich heirate diese Frau, macht euren Frieden damt! Aber sie werden sich für mich freuen. Wohl noch nicht am Anfang, ich denke mal sie werden mich für verrückt erklären, aber das wird sich schnell legen."


    Er kniff ihr leicht in die Seite.


    "Sie werden mir ja wohl nicht böse sein können, wenn ich eine so wunderbare Frau ins Haus bringe wie dich." Er wusste ja, dass Ilias auch ein Auge auf Penelope geworfen hatte, als diese die Taverna betrat. Er würde sicher vom Hocker fallen wenn Anthi verkündete dass er die schöne Kitharistin heiraten würde. Bei dem Gedanken an die Gesichter seiner Brüder musste er jetzt schon grinsen.

    Er freute sich über die Antwort von Marcus Achilleos. Er schien ein weiser und freundlicher Mann zu sein. Viele andere Menschen reagierten auf eine Ablehnung generell mit Aggression oder Wut. Er hingegen offenbar nicht.


    "Fünfzehn Jahre? Da hatte ich wohl gerade das erste mal einen Diskus in der Hand." Meinte er schmunzelnd. "Ja, ich bin ein guter Speer-und Diskusswerfer. Das sind meine besten Disziplinen im Pentatlon und wenn du möchtest, können wir das gerne zusammen trainieren. Ich zeig dir auch wie es geht. Das wirst du sicher schnell wieder lernen."

    Das klang natürlich verlockend. Aber Anthi kannte sich, und er kannte die Wettkämpfe vor allem in der Pankration.


    "Wärend des Kampfes bin ich kein netter Mensch. Ich möchte gewinnen, mit allen Mitteln und ich schlage hart und brutal zu. Ich weis das, und wenn man an die Spitze will, muss man das auch können. Ich denke die Gefahr ist zu groß, dass ich sie im Eifer des Gefechtes doch einsetze. Ich will nicht auf einmal einen toten Gegner vor mir liegen haben und dann mit der Schuld ein Leben lang leben." Er hatte bereits genug Schuld auf sich geladen.


    "Es ist wirklich so, dass ich nur für den Sport kämpfe. Und da reichen meine Techniken durchaus. Alles weitere wäre gefährlich, sowohl für mich, als auch für meine Gegner. Wäre ich ein Soldat wäre das anders, aber ich bin ein Sportsmann. Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich muss dein Angebot ablehnen."

    "Meinst du er ist so schlimm? Nun, ich werde ja zum Glück nicht mit ihm in einem Bett schlafen müssen. Aber wenn ich ihn kennenlerne ändert das doch nichts daran, wer er ist. Ich möchte dich haben, und da er dazu gehört, werde ich diese Bürde gerne tragen."


    Er blickte sie an.


    "Sollten wir nicht langsam mal weitergehen? Die da drüben schauen schon ganz komisch."

    "Es scheint eine schreckliche Technik zu sein. Ich weis nicht, ob ich sie lernen möchte, denn ich trete meinen Gegnern in einem sportlichen Wettkampf gegenüber und habe weder vor sie zu töten noch sie zu verstümmeln."


    Der Gedanke bei einem Kampf seinem Gegner den Kehlkopf zu zertrümmern gefiel Anthi ganz und gar nicht. Klar gab es immer wieder Verletzte und bisweilen auch mal Tote, aber man legte es doch nicht darauf an!

    Das war ihm ja jetzt doch fast ein wenig peinlich.
    "Das ist doch selbstverständlich." Meinte er nur ein wenig peinlich berührt. "Ich meine wir werden ja auch mal alt werden, und dann sollen sich unsere Kinder um uns kümmerm. Meine Eltern sind tot, dann können wir uns doch immerhin um deinen Großvater kümmern."

    "Finde ich gut, denn es wird auch bald deine Familie sein." Aber wo sie schon beim Thema waren.


    "Dein Großvater wird dann auch zur Familie gehören. Wir können ihn nicht einfach hier verrotten lassen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du das möchtest. Wir wserden ihn wohl zu uns nehmen müssen." Er konnte sich schöneres vorstellen, als einen opium- und anlkoholsüchtigen Greis um sich zu haben, aber Penelope und damit auch er, hatten eine Verantwortung für den Alten.

    Anthi war beeindruckt von der Schnelligkeit der Hiebe. "Die Technik ist sehr interessant und scheint wirklich sehr sehr schnell zu sein. Aber hast du sie auch schon in einem richtigen Wettkampf eingesetzt?"


    Klar waren die Hiebe scnell, aber waren sie auch wuchtig genug um einen Gegner zur Aufgabe zu zwingen?

    "Ach was, die werden mich gar nicht vermissen. Wahrscheinlich haben sie ordentlich was getrunken und machen jetzt die Stadt unsicher. Wenn wir Pech haben geben sie gerade unser ganzes Geld aus, aber das haben sie sich verdient."


    Er dachte kurz nach.


    "Ich kann den beiden eigentlich nie lange böse sein. Und sie mir auch nicht. Wir geben uns gegenseitig Halt und das ist mehr wert als alles andere. Ich bin froh, dass ich jetzt auch noch dich habe."

    "Klar" Er armte die Bewegung nach. Es war irgendwie ein merkwürdiges Gefühl das eit Jahren gelernte außer acht zu lassen. "Und du meinst das geht besser. Da fehlt ja dann der Ganze Schwung für die Hiebe."


    Eigentlich wollte er ja heute Halma trainieren, aber jetzt war sein Interesse geweckt.

    Er küsste sie. "Du hast das Lied für mich gespielt, das habe ich gespürt. Niemals hat mir jemand ein schöneres Geschenk gemacht...es war wunderschön. Du hast die Flötenspieler ja total an die Wand gespielt."


    Er schaute ihr in die Augen.
    "Ich werde dieses Lied nie vergessen und es immer bei mir tragen."

    "Gerne, das ist ein sehr großzügiges Angebot. Allerdings möchte es beim waffenlosen Kampf belassen. Ich kann ein Schwert halten und mich damit ein wenig verteidigen, aber ich bin kein Krieger und möchte auch keiner werden. Es gibt zu viele Menschen denen das Töten zum Tagewerk geworden ist und die nur zerstören können, aber nicht erschaffen."


    Er hatte schon Menschen getötet und die Schuld die er auf sich geladen hatte spürte er immernoch jeden Tag und vor allem jede Nacht. Aber mit ausgestreckten Fingern auf Eimer schlagen? Dabei würden ihm sicher die Finger brechen. Er würde das höchstesn mit seiner linken Hand versuchen, denn wenn ihm die Finger der rechten Hand brechen würden, wäre er wohl arbeitslos.

    Nachdem er ihr die Kithara gegeben hatte, fing sie an zu spielen.
    Er hatte es gewusst, sie konnte es! Am Anfang waren noch einige schiefe Töne dabei, aber schon nach kurzer Zeit spielte sie eine wunderschöne und spontane Melodie. Ànthimos war begeistert denn er konnte sich nicht erinnern je so etwas gehört zu haben. Als Penelope dann ihre Augen öffnete und ihn beim Spielen ansah, bekam er ein ganz warmes Gefühl im Magen. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte, und in diesem Moment war sie für ihn ein offenes Buch und ihm gefiehl was er da las. Hatte er sie wirklich dazu inspiriert? Das war sein Lied und es würde ihm für immer erhalten bleiben. Nicht die Töne und deren Abfolge sondern die Aussagen und Gefühle, die Pelo damit vermittelte. Was war sie doch für eine tolle Frau. Sie traute sich nur zu wenig zu, aber er würde das zu ändern wissen.