Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Indien? Er hatte von einem solchen Land gehört, aber es musste so unfassbar weit weg sein, dass es Anthi fast wie ein mystisches Wunderreich vorkam.


    "Kampfkunst? Eine andere als Ringen, Faustkampf und Pankration? Ich habe ja schon von so einigen Trainingsmethoden gehört, aber Wassereimer einen Berg hinauftragen? Das dürfte die Schultern und den Rücken ziemlich beanspruchen."


    Auch Anthi grinste.


    "Ich glaube auch nicht, dass du verrückt bist. Solange deine Trainingsmethoden Erfolg haben, können sie so merkwürdig sein, wie sie wollen. Ich weis nur eines: Ich renne sicher keine Runden mit so viel Kleidung am Körper."

    "Chaire. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich heiße Ànthimos Bantotakis. Ich bin erst seit kurzem in der Stadt und komme aus der Nähe von Memphis." Erwiederte er ebenso freundlich. "Hier bn ich das erste Mal, aber ich habe vor in Zukunft durchaus oft hier zu trainieren. Ich bereite mich für die nächsten Olympischen Spiele vor." Eine Frage konnte er sich nicht verkneifen. "Darf ich dich fragen, warum du in deiner Kleidung läufst?"

    "Ach du kannst das auch, da bin ich mir sicher. Du denkst nur zu viel. Die spielen nach Gefühl und du spielst nach deinem Kopf, das ist alles. Die könten andererseits sicher nie im Leben so komplizierte Stücke wie du spielen."


    Er mochte es wenn man ihm schmeichelte, er war halt doch ein kleiner Narzisst. Und wenn sie es tat, war das etwas besonderes.


    "Auf mein Lied bin ich aber echt gespannt. Wobei wir ja heute zusammen schon sehr schöne Harmonien gespielt haben." Meinte er zweideutig. "Eigentlich müsstest du heute entspannt genug sein, um die drei da jetzt an die Wand zu spielen. Versuch es doch einfach mal."

    Ànthimos war erstaunt, wie lange sein Mitläufer trotz seiner Kleidung aushielt. Er selber machte nach acht weiteren Runden Schluss, er wollte sich ja nur aufwärmen und keinen Marathon laufen, und er lief ja schon ein paar Runden länger als der Neuankömmling. Anthi beagnn anschlißend seine Muskeln ein wenig zu dehnen und als er fertig war, hörte auch auch der andere Läufer auf.

    Schon bald bemerkte Ànthimos, dass er nicht mehr alleine war. Der Kerl der ebenfall angefangen hatte zu laufen, lief aber in Kleidung. Und zwar nicht nur so, dass er seine Blößen bedeckte, sondern in voller Montur. Bei den Temperaturen hier, musste ihm sehr schnell sehr heiß werden. Anthi lief ein wenig schneller und setzte sich bald neben den Neuankömmling. Er war groß, ungefähr so groß wie Anthi selbst, aber deutlich schmaler und vielleicht 10 bis 15 Jahre älter als er. Außerdem trug er seltsame Kleidung wie sie Anthimos noch nie zuvor gesehen hatte. Er blieb neben ihm denn irgendwie lief es sich zu zweit einfach besser. Allerdings sagte er nichts, denn es war nicht gut beim Rennen zu reden.

    Anthi hatte Penelope aufmerksam zugehört und dabei seine ganze Portion bis auf den letzten Krümel verputzt hatte. Sie hatte wohl recht, auch wenn er ihr in einer Sache nicht zustimmen konnte: "Nur Kithara spielen? Schatz hör auf dich immer selber schlecht zu machen! Du bist eine großartige Künstlerin und dass du nicht in Geld schwimmst, liegt nur daran, dass die Leute hier Banausen sind! Sie geben ihr Geld für Opium und solche Sachen aus, dabei erzeugst du mit deinen Melodien einen viel schöneren Rausch."


    Irgendwie hatte er noch Hunger. Normalerweis aß er immer für zwei Personen und die Käsebrote von heute Mittag waren nun mal nicht besonders viel gewesen. So war er überaus dankbar, als ihm Penelope ihren Rest anbot.


    "Danke. Ich bin ein unverbesserlicher Vielfraß, ich weis. War ich aber schon immer. Aber von nichts kommt nichts. Bist du sicher dass du nichts mehr möchtest?" Sie ergänzten sich wirklich perfekt, sogar beim Essen. Er musste grinsen.

    Endlich konnte Ànthimos wieder richtig trainieren. Wie ihm das gefehlt hatte! Seine ersten Tage in Alexandria waren so erreignisreich gewesen, dass einfach keine Zeit für Sport gewesen war. Nun ja, da er diese Olympischen Spiele verpasst hatte, blieb ihm nun nun auf jeden Fall genug Zeit wieder fit zu werden. So hatte er sich entkleidet und lief nun erstmal seine Runden. Mit jeder merkte er, wie die unsägliche Schreibarbeit von ihm abfiel und er sich mit jedem Schritt freier wurde. Sein Kopf klärte sich, und er dachte nichts, sondern konzentrierte sich nur auf seine Atmung und seine Schrittfolge. Er find an zu schwitzen und er genoss das. Diese ewige Rumsitzerei hätte er ohne Training nicht mehr lange ertragen.



    Sim-Off:

    Falls jemand Lust hat;)

    "Ja, ich komme vom Agoranomos. Mein Name ist Ànthimos Bantotakis, ich bin der Scriba Personalis von Mithridates Castor." Stellte er sich vor höflich vor.


    "Ich kann dich beruhigen, es liegen keine Beanstandungen vor." Er gab ihr den Bericht mit einem Lächeln.


    13.CHOIAK/ANTE DIEM III ID SEP DCCCLVIII A.U.C.


    Hiermit wird bestätigt, dass bei der Betriebsprüfung des heptai hetairai
    vom 7.CHOIAK/NON SEP keine Beanstandungen festgestellt wurden. Die Betriebserlaubnis ist somit auch weiterhin ohne Einschränkungen erteilt.

    Mithridates Castor

    "Ich verstehe, dass viele hier leben müssen. Aber warum sieht es hier so aus? Warum schaffen die Leute hier denn keine Ordnung? Sie sind arm und kämpfen alle gegeneinander. Und so geht es nicht! Das ist wie in einer Familie: Man muss sich unterstützen wenn es jemandem schlecht geht. Hier geht es den Leuten schlecht, aber anstatt sich gegenseitig zu helfen, schaden sie sich. Außerdem verstehe nicht, warum sie dann hier in der Stadt wohnen bleiben und nicht aufs Land gehen. Dort könnten sie als Bauern arbeiten."


    Ànthimos war in solchen Sachen fest in seinen Ansichten verwurzelt, und er wusste das. Aber das hieß nicht, dass er nicht trotzdem reflektierte.


    "Vielleicht fehlt mir ja auch einfach die Erfahrung mit solchen Dingen, aber das sind halt meine Ansichten. Wenn du mir aber sagst ich liege falsch, dann werde ich dir glauben. Ich vertraue deinem Urteil, denn du wirst es sicher besser wissen, schließlich hast du lange hier gelebt." Er lächelte entschuldigend. Dass sie so lange hier überlebt hatte, ließ seine Bewunderung für sie nur noch steigern. Viele Mädchen hätten sicher ihren Körper verkauft um hier überleben zu können, aber sie war noch Jungfrau...gewesen.

    "Geduld ist nicht eine meiner Stärken, da hast du wohl recht." Er tat es ihr gleich und aß nun doch deutlich langsamer. "Aber am ungeduldigsten bin ich bei dir und wenn ich Hunger habe." Grinste er breit.


    "Was ich von der Umgebung halte? Ich habe so etwas noch nie gesehen und es wird mir schwer fallen dich hier zu lassen. Hier ist es schön, aber da hinten sah es ganz anders aus. Ich fälle über niemanden ein Urteil, aber ich kann nicht verstehen wie man hier so Leben kann. Damit meine ich jetzt nicht arme Menschen wie du und dein Großvater, die sich in einer Notlage befinden. Aber hier gibt es viele junge und starke Männer die anpacken und sich nach oben arbeiten könnten oder zumindest dafür sorgen, dass hier Ordnung herrscht. Kenamon ist ein gutes Beispiel dafür, dass es funktionieren kann." Er hoffte sie nahm ihm seine ehrliche und nicht unbedingt bequeme Meinung nicht übel.

    "Klar. Er passt zu dir. Ist irgendwie süß!" Das "süß" ging in ein merkwürdiges Geräusch unter, denn er hatte bei seinem Hunger natürlich nicht gewartet bis sein Essen abgekühlt war und versuchte nun sich ein wenig Kühlung zu verschaffen. Als das nicht klappte nahm er schnell einen Schluck Bier. "Oh ist das heiß!" Meinte er mit einem treudoofen Gesichtsausdruck.

    "Gerne PELO. Kuh ist immer gut." Er betonte ihren Spitznamen besonders und zwinkerte dabei.


    Dann sprach er den Ägypter an.


    "Ich bin Anthi und freue mich dich kennen zu lernen." Meinte er freundlich. "Ja, wir nehmen das Essen und das Bier zwei Mal. So ein Fußmarsch durch ganz Alexandria macht ja sowas von hungrig." Mal ganz davon abgesehen von gelegentlichen Schäferstündchen.

    Das Porneion hatte er schnell gefunden. Wenn Sich Ànthimos nicht täuschte gehörte das Geschäft der Frau für die sein Bruder arbeitete. Iunia Urgulania war ihr Name gewesen, wenn er sich recht erinnerte.


    Er betrat das Lupanar, es gehörte ja einer Rhomäerin eigentlich müsste es Lupanar heißen, nicht bevor er noch einmal einen prüfenden Blick über seine Schulter warf, denn bei dem Gedanken, dass Pelo ihn beim betreten sehen konnte, wurde ihm schon etwas mulmig zumute.


    Keine zwei Sekunden nachdem er das Gebäude betreten hatte stand er auch schon vor dem Empfangssklaven. Auf die Frage nach seinem Begehr antwortete er: "Ich bin der Scriba Personalis des Agoranomos und ich bin hier um der zuständigen Person das Ergebnis der Betriebsprüfung zu übergeben. Bringe mich also zu ihr." Es sah ja schon schön hier aus. Wäre er nicht vergeben, wäre er glatt versucht gewesen seinen Aufenthalt hier zu verlängern.

    "Ja, ich spreche und schreibe Ägyptisch und Hebräisch. Sprichst du denn kein Ägyptisch?" Fragte er erstaunt, weil er dachte er solle für sie übersetzen. Ansonsten sah es hier trotz der Umgebung doch sehr einladend aus. Es schien hier irgendwie einfach friedlich zu sein, und die Stimmung war nicht anders als fröhlich zu bezeichnen. Außerdem duftete es verführerisch, so dass Anthi meinte sein Magen wolle aus seinem bauch springen und auf eigene Faust sein Essen zu sich nehmen.


    "Der Dicke sieht nett aus." Meinte er leise.

    Er legte ihren Arm um sie. "Keine Angst mir wird schon nichts passieren. Heute Abend bin ich absolut nicht auf Streit aus und für gewöhnlich erachten mich die wenigsten Räuber als gutes Opfer." Er schaute sich prüfend um. So schlimm hatter er sich Rhakotis nicht vorgestellt. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, weil er Penelope nicht beschämen wollte, aber es gelang ihm wohl nur unzureichend. Die Häuser waren schief und schlecht gebaut, es war dunkel und alles andere als einladend. Er war sich nicht sicher, ob er sie zurücklassen wollte... oder konnte.

    Als sie sich angezogen hatte begann auch er sich anzuziehen.
    "Super. Fleisch wäre jetzt wirklich nicht schlecht. Das war heute fordernder als den ganze Tag zu trainieren. Meine Beine fühlen sich an, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Du machst mich ganz schön fertig meine Liebe." er schaute so unschuldig drein, als hätte er damit gar nichts zu tun gehabt.


    "Schade, offen gefallen mir deine Haare viel besser." Neckte er sie. "Aber so sehe ich deinen hübschen Hals wenigstens besser." Er nahm sie an die Hand.
    "Komm, lass uns gehen sonst sitzen wir morgen früh noch hier." Er nahm alle seine Sachen, hängte sich Harmonia um, gab ihr noch einen langen Kuss und anschließend verließen sie das Zimmer. Nachdem sie die Treppe hinabgestiegen waren, nickte er dem Wirt nur noch kurz zu, und schon waren sie wieder auf den Straßen der Rhakotis.

    "Natürlich, dass ist gar kein Problem. Ich werde mich sofort auf den Weg machen." Anthi freute sich sogar darüber, denn den ganzen Tag in der Schreibstube zu sitzen und und Berichte abzuschreiben war nicht sein Ding. Da kam ihm eine Abwechslung gerade recht. Dann konnte er sich unterwegs auch noch eine Kleinigkeit zu essen holen. Er nahm den Bericht entgegen.


    "Gibt es sonst noch etwas?"

    "Ich glaube das gibt heute nichts mehr." Er lachte. "Irgendwann ist auch der stärkste Mann erschöpft. Der Geist ist willig aber der Körper ist schwach. Wehren würde ich mich sicher nicht, es käme auf einen Versuch an."


    Er umarmte sie liebevoll und biss ihr dann noch einmal leicht in den Hals.


    "Aber wenn du nicht möchtest, dass ich dich mit Haut und Haar auffresse, sollten wir uns jetzt wirklich was zu essen holen. Ich denke mal, dass mich eine Mahlzeit hier schon nicht umbringen wird. Ich hab einen starken Magen."

    Ànthimos hatte gerade ein wenig Wasser mit Saft getrunken, als er Mithridates seinen Namen rufen hörte. Schnell stand er auf und ging zu dessen Arbeitsbereich. Sein Chef saß an seinem Schreibtisch.


    "Chaire Mithridates Castor. Was gibt es?" meinte er, deutete eine Verbeugung an und musterte ihn aufmerksam.