Der Eilschritt war schon anstrengender und die Probati fingen nach einiger Zeit wieder an zu schwitzen. Lepidus würde sich wohl bald an diesen Geruch gewöhnen, denn er würde ihn noch oft vernehmen.
Die Probati meisterten auch diese Übung und marschierten im Eilschritt über den Platz. Sie wurden zunehmend gelangweilter von dieser Übung.
Beiträge von Gaius Terentius Lepidus
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Lepidus musste ein wenig in sich hineingrinsen als er die Worte des Teserarius vernahm, denn natürlich war da tatsächlich niemand vor dem Lager. Aber genauso wollten es die Centurionen. Lepidus hatte also gewonnen und den Befehl der Centurionen ausgeführt.
"Du wirst sehen, dass du alles richtig gemacht hast!"
Lepidus nahm selbstsicher Haltung an und machte sich wieder auf den Weg. Nur wohin? Auch das hatte ihm noch niemand gesagt. Er blickte nochmal kurz zurück zu dem angesäuerten Teserarius. Er wollte es dem Teserarius nicht gönnen, dass er jetzt wo er triumphiert hatte wieder angekrochen kam um zu fragen wie es nun weiter ging. Also beschloss Lepidus an seinem Posten an der Palisade zu seinem Kameraden zurückzukehren. Jemand musste ja den 'Feind' im Auge behalten, während sich die übrigen Kampfbereit machten. Immerhin war er immer noch zur Wache eingeteilt und voll ausgerüstet für den Fall, dass er andere Befehle bekommen sollte. Sein erfahrener Kamerad würde ihn schon wegschicken, wenn er andere Aufgaben hätte. Auf dem Weg zurück zu seinem Posten hörte er, wie Alarm geschlagen wurde und das Lager erwachte.
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Lepidus wusste nicht, wie viele Meilen sie schon hinter sich hatten bei dieser monotonen Übung. Aber obwohl die Übung monoton war, war er doch begeistert, wie viele Fortschritte sie bei diesem ständigen hin und her machten. Auch an den Minen seiner Kameraden konnte er erkennen, dass sie ebenso empfanden. Man hatte nun wirklich das Gefühl, dass sie eine Einheit waren, denn genauso bewegten sie sich.
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Ah da ist der jetzt hin!
Danke
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hm... Gab es hier nicht mal nen Kalender für solche Veranstaltungen?
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Das hatten sich die Centurionen sicherlich nicht so gedacht. Aber Lepidus hatte seine Befehle und die würde er auch ausführen. Er würde also nicht so einfach aufgeben und unverrichteter Dinge einfach so abziehen.
"Ich weiß, was ich gesehen habe Tesserarius! Ich bin noch jung und meine Augen sind gut! Ich habe eine größere Truppe gesehen die sich aus Norden nähert genauso wie mein Kamerad, der nach Vorschrift weiter die anrückende Truppe beobachtet, welche ich dir hier nach Vorschrift melde!"
Er machte eine kurze Pause und überlegte.
"Ich konnte die Truppe nicht identifizieren. Ich weiß daher nicht, ob es Germanen aus dem Norden, aufständische Sklaven oder Gladiatoren sind. Oder einfach nur der Legat mit seiner Leibgarde, der sich von unserer Dienstbereitschaft überzeugen möchte! Aber ich habe meine Pflicht erfüllt und mich werden die Offiziere nicht richten, weil ich meiner Pflicht nicht nachgekommen bin und wir unvorbereitet überrascht wurden!"
Lepidus lehnte sich für einen Probatus sehr weit gegenüber den Tesserarius aus dem Fenster, aber er hatte seine Befehle von den Centurionen und er würde an seiner ersten Aufgabe nicht gleich scheitern.
"Mein Onkel, der Tribun Terentius Cyprianus sagte immer: Lieber einmal zuviel Alarm ausgelöst, als einmal zu wenig!"
Fügte er noch als letztes Druckmittel hinzu.
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Lepidus war zuerst irritiert über die Zahl die der Centurio nannte, bis dieser dann fortfuhr. Sie sollten also fünfzehn Liegestütze machen. Kein Problem, dachte sich Lepidus. Also begab er sich zu Boden wie der Rest der Truppe und gemeinsam zählten sie.
"Eins, zwei, drei..."
Bei der zehnten Liegestütze merkte er dann aber doch so langsam, dass Liegestütze zwar eigentlich kein Problem seien, aber mit Rüstung und allem drum und drann doch anstrengender waren. Wieder fing er an zu schwitzen. Angestrengt während der Liegestütze blickte er sich um und sah auch seine Kameraden schwitzen. Er war froh, dass es nur sieben Rekruten waren, die nicht richtig marschieren konnten. Dennoch wollte er, wie auch wohl seine Kameraden, zugerne wisssen, wer diese sieben waren.
"...vierzehn, fünfzehn!"
Lepidus nahm sofort Grundhaltung ein und da bekamen sie schon die nächsten Befehle des Centurios. Sie sollten auf der Stelle kehrt machen. Lepidus hatte mit seiner Bande in den frühen Jahren etliche male Legionär gespielt und hatte sich das Wenden schon damals zeigen lassen. Es konnte ganz hilfreich sein, Offiziere in der Familie zu haben, dachte sich Lepidus.
Der Centurio ließ den jungen Rekruten kaum Zeit sich das Manöver vorzustellen, da folgte auch schon der Befehl. Lepidus war es recht, denn er wollte zu dem spannenderen Teil der Ausbildung kommen, auch wenn marschieren und Formationen sicherlich sehr wichtig waren. Er tat also wie geheißen und wendete auf der Stelle rasch um und befand sich wie viele seiner Kameraden wieder in Grundstellung. Leider ging das alles nicht gleichzeitig und einige Kameraden brauchten etwas länger dafür. Lepidus seufzte, denn das dürften sie wahrscheinlich wieder wiederholen, Liegestütze wohl inbegriffen. -
Die Wache schein sich ewig hinzuziehen. Sein Kamerad hüllte sich tiefer in seinen Mantel ein. In der Nacht wurde es wirklich etwas kühl, aber Lepidus was dies aus Germanien gewöhnt. Er verbrachte viel Zeit an der frischen Luft und liebte die Nacht. Hin und wieder schaute er hinauf zu den Sternen, was etwas Abwechslung bot. Seine Augen hatten sich sehr gut an die Dunkelheit gewöhnt, solange er es vermiet in die Richtung des Lagers mit seinen Feuern und Fackeln zu schauen. Er sah mehr als nur Konturen, sondern konnte auch Details erkennen, auch wenn diese zugegeben nur in verschiedenen Grautönen zu erkennen waren. Hin und wieder musste er seinen Kameraden einen Stubs geben, damit dieser wach bliebe. Ein Gespräch fand immer noch nicht wirklich statt, aber Lepidus war das nur Recht. Er liebte die Stille der Nacht und war hell wach.
Seinem Gefühl nach war es nun soweit den falschen Alarm, bzw. den Übungsalarm zu melden.
"Dann wollen wir mal! ich melde die unbekannte anrückende Armee!"
Zugegeben, Lepidus war schon etwas vorlaut, aber er war es gewöhnt die Dinge in die Hand zunehmen. Dann nahm er seine Ausrüstung und lief in schnellen Schritten zu dem Tesserarius und rief dabei "Alarm!" aber auch nicht zu laut, denn im Ernstfall war es sicherlich auch nicht verkehrt, den anrückenden Feind in Unwissenheit zu lassen. Dann erreichte er den Wachhabenden. Er überlegte noch einmal kurz wie er genau hieß und begann dann mit der Meldung.
"Tesserarius Paeonianus Ocrea!? ... Probatus Gaius Terentius Lepidus. Ich melde eine größere nicht identifizierbare sich nähernde Truppeaus Richtung Norden!"
Lepidus wusste nicht ob der Tesserarius eingeweiht war und wartete nun auf Anweisung.
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Endlich hatte der Centurio diese Pein beendet und Lepidus ging sofort in Grundhaltung über. Die Laune des Centurios war gar nicht gut und wenn das so weiter ging, dann würde die gesamte Gruppe darunter leiden müssen. Lepidus hoffte, dass die Ansprache des Centurios Wirkung zeigen würde.
"Jawohl Centurio!"
hallte es über den Platz. Dann ging es von vorne los und, oh Wunder, Lepidus verspürte keine Tritte in seine Versen mehr.
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Es war schon ein beeindruckendes Schauspiel die Legion hier versammelt stehen zu sehen. Das da vorne musste der Legat sein auf dem Podest, dachte Lepidus. Dann war er doch etwas baff, als er vernahm, dass sein Onkel Thema dieser Zusammenkunft war. Er wurde also abkommandiert und bekam seine eigene Legion. Das erfüllte ihn mit Stolz und er hoffte, dass auch er eines Tages sich so verdient machen würde. Auf der anderen Seite war er etwas traurig darüber, dass er seit seiner Ankunft in Mantua seinen Onkel noch nicht gesehen hatte. Er kam einfach nicht dazu. Die Ausbildung, der Übungsmarsch....
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Lepidus fragte sich, was hier vorging. Anscheinend war die gesamte Legion in Aktion. Er reihte sich ein, so wie er es in der Ausbildung gelernt hatte und dann gab der Centurio schon den Befehl zum Abmarsch. Lepidus achtete darauf, dass er im Gleichschritt blieb, was eigentlich ganz gut funktionierte.
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In seinem Kopf arbeitete es, als der Centurio ihm den Befehl gab. Es war ihm rasch einleuchtend, dass er mit seiner Meldung eine Übung einleiten sollte. Wenn er Alarm auslösen würde, dann wäre das wahrscheinlich authentischer und für die anderen realistischer, als wenn ein Centurio so etwas melden würde. Seine Mundwinkel zuckten ein wenig vor Vergnügen.
"Jawohl Centurio!"
Er würde also den Alarm auslösen. Da fiel ihm ein, dass niemand ihm gesagt hatte, wie man Alarm auslöste. Selbst der erfahrene Kamerad, der mit ihm hier zur Wache eingeteilt war, hatte ihn nicht aufgeklärt.
"Verzeih meine Frage, Centurio, aber wie löse ich Alarm aus! Die genaue Vorgehensweise hat mir noch niemand hier erklärt!"
Er warf einen kurzen Blick zu seinem Kameraden hinüber.
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Marschieren war das A & O beim Militär, dass wusste Lepidus. Im Gleichschritt zu marschieren hörte sich zu Beginn einfach an, stellte sich aber dann doch etwas schwieriger da, als der Centurio den Befehl zum marschieren gab. Zu Beginn stolperten hier und da einige Milites noch vor sich her und gerieten zeitweise aus dem Takt.
Lepidus konzentrierte sich darauf, im Takt zu bleiben und den Abstand zu seinem Vorgänger zu halten. Das war gar nicht so leicht, wenn einem jemand ständig in die Hacken lief, aber Lepidus biss die Zähne zusammen. -
Aufgrund der Datensammelwut einiger im Netz bin ich mittlerweile sehr zurückhaltend, was solche Netzwerke angeht. Daher muss ich deine Frage verneinen.
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Lepidus hatte noch nie davon gehört, dass man den Blick nicht seinem Centurio zurichtet, während man Meldung machte, immerhin wurde Lepidus ja gefragt. Außerdem war Lepidus nicht alleine hier, sondern er wurde einem älteren Kameraden zugewiesen, der sich schon die ganze Zeit kaum Mühe gegeben hatte sich am Dienst zu beteiligen.
Aber er wagte es nicht zu wiedersprechen, denn vielleicht war auch das ein Test. Vermutlich packte man die Probati immer härter an, als alle anderen, damit diese wussten, wie die Sache bei den Legionen lief. -
Lepidus wusste nicht, was er davon halten sollte, eine Spezialaufgabe zu bekommen. Vor allem weil er nicht wusste, was das für eine Aufgabe das seien sollte, die er als Neuling bekommen würde. Er wollte erst einwenden, dass er noch keine Ausbildung hier genossen hatte. Aber einerseits würde man ihm das als Schwäche auslegen und sein Centurio wusste das natürlich. Außerdem wurde er nicht nach seiner Meinung gefragt. Er würde also den Befehl befolgen, wenn er ihn bekommen würde.
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Lepidus stand auf dem Wall auf seinem scutum gestützt und blickte über das Land außerhalb des Lagers. Die Dämmerung hatte schon früh eingesetzt und es wurde immer schwerer etwas genau zu erkennen. Lepidus fand es zunehmend anstrengender, das umliegende Gelände zu sondieren, auch wenn sich seine Augen rasch den Verhältnissen anpassten.
Lepidus hätte nicht gedacht, wie anstrengend doch so ein Wachdienst seien könnte. Der etwas erfahrene Kamerad, der mit ihm hier Wache schob, war auch keine große Hilfe bzw. Abwechslung. Sie wechselten kaum ein Wort und es schien zwischenzeitlich so, als ob der ältere Miles auch kein wirkliches Interesse daran hätte sich mit Lepidus auszutauschen oder sich gar aktiv am Dienst zu beteiligen. Aber Lepidus war noch ein Frischling bei der Legion und so wagte er nichts zu sagen und wandte sich wieder dem Land jenseits des Lagerwalls zu. Er begann sich damit zu beschäftigen, in dem er schätzte, wie weit entfernt einige markante Landmarken, die er sah seien, wie hoch dieser Baum und jener Hügel sein würde. Das würde ihn bei Laune halten und seine Aufmerksamkeit fördern.Er war so vertieft in dem Beobachten des Landes, dass er die Schritte und Stimmen erst recht spät hinter sich vernahm.
Lepidus drehte sich um und sah zwei Centuriones vor sich stehen. Sofort nahm er Haltung an und sein Herz machte einen Sprung.
"Probatus Gaius Terentius Lepidus, Centurio! Ich melde keine besonderen Vorkommnisse!"
Was hatte der Centurio auch anderes erwartet, fragte Lepidus sich. Immerhin waren sie hier weit in friedlichem Land.
Lepidus hoffte, dass der Centurio nichts an ihm zu bemängeln hatte, immerhin ging es quasi direkt nach seiner Aufnahme in die Legion auf diesen Marsch.
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Lepidus hatte seine Ausrüstung gepflegt und auch sein Brot war fertig, welches er verspeißte, bevor er sich ein wenig ausruhte. Dann kamen zwei Kameraden zu ihm und sagten ihm, dass er nun Wache aus dem Contubernium hätte.
Lepidus war froh, dass er nun endlich etwas zu tun bekommen würde und meldete sich bei dem Miles am Wall, mit dem er die nächsten Stunden auf Wache verbringen würde. Viel los war nicht, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Nach und nach kam Lepidus dann doch zu der Erkenntnis, dass er sich am Lagerfeuer doch besser beschäftigen hätte können als hier, wo er ständig wachsam sein musste und trotzdem nichts zu tun hatte. -
Wall und Graben zu errichten in voller Montur war ganz schön anstrengend gewesen, aber Lepidus verstand die Notwendigkeit dieser Maßnhame. Solch ein Lager hatte schon oft Leben gerettet.
Nun saß er vor dem Zelt seines Contuberniums mit ein paar Kameraden, die gerade keine Wache schieben mussten. Aus seiner Getreideration backte er ein Brot am Feuer.
Während das Brot um backen war, kümmerte er sich um seine Ausrüstung und versetzte sie nach dem Marsch und den Schanzarbeiten wieder in einen einsatzbereiten Zustand. Sein Vater hatte ihm öfters davon erzählt, wie gerne er nach einem Marsch, wenn die Soldaten nur noch an Erholung dachten, gerne noch einmal die Ausrüstung inspizierte. Immerhin hieß es: "Erst das Material, dann der Soldat!", wenn es um die Pflege ging.
Wären sie irgendwo an den Grenzen des Imperiums oder gar irgendwo in Feindesland, dann müssten sie jeder Zeit mit einem Angriff rechnen und ihre Ausrüstung parat haben. Hier war ein Angriff aber wohl eher unwahrscheinlich. Eine Inspektion konnte aber immer kommen. -
Das waren eine Menge Informationen. Zudem waren dies erst die Amtsträger innerhalb einer Centurie. Von den Immunes hatte Lepidus auch schon gehört. Sie waren vom schweren Lagerdienst befreit, weil sie noch andere Fähigkeiten mitbrachten. Er hatte von Soldaten gehört, die z.B. in den Schreibstuben arbeiteten. Dafür musste man natürlich lesen und schreiben können oder auch rechnen. Lepidus hatte sich alles gemerkt und stimmte mit seinen Kameraden ein weiteres
"Jawohl, Centurio!"
an. Mittlerweile schienen sich die meisten von dem Lauf auch wieder erholt zu haben.