Beiträge von Penelope Bantotakis

    Penelope wusste, dass es richtig ist, aber es war so unendlich schwer, es auch umzusetzen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass ihr Großvater leiden würde, und sie konnte ihn nicht leiden sehen.
    "Aber, er ist mein Großvater. Es ist so verdammt schwer."
    Unvermittelt mischte sich Inhapy wieder ein. "Lasst ein bisschen Geld da, dann bring ich ihm zumindest Brot jeden Tag.“


    Penelope war noch ein bisschen zweifelnd, aber sie war abgelenkt durch die Art, wie Anthi seinen letzten Satz sagte. "Anthi? Was hast du vor? Du willst doch nichts dummes tun?"

    Sie nicht sein Eigentum? Sie war ein Mädchen, er konnte mit ihr machen, was er wollte. Ws war sie sonst, wenn nicht sein Eigentum, so gesehen? Und bald würde sie ganz Ánthimos gehören. So ganz verstand Penelope den Sinn des Satzes nicht, was Anthi meinte. Aber vielleicht, weil sie es anders auch gar nicht kannte. Sie war ja keine Ägypterin, sie war Griechin.


    Dass ihr Großvater nicht mitkommen konnte, war ihr erst in diesem Moment so wirklich bewusst. Wenn sie jetzt ging, war er allein. Und wenn er auch nicht später zu ihnen ziehen wollte, würde er auch allein bleiben. Aber sie konnte ihn doch nicht allein lassen?
    Aber, Anthi, ich kann ihn hier doch nicht zurücklassen. Du weißt ja gar nicht… Keine zwei Tage, und Ashur wird ihm auch das letzte bisschen wertvollen Plunder aus dem Haus abgeschwatzt haben. Und Harmonia! Und wer sorgt dafür, dass er richtig isst und kümmert sich um ihn? Ich kann ihn doch nicht sich selbst überlassen.

    "Brautpreis", echote Penelope ein bisschen ungläubig, bis sich die Erkenntnis durchsetzte. Aus der Verwirrung und der Angst in ihrem Gesicht wurde erst Staunen, dann ein Lächeln, das sogar ihre bis dahin traurigen Augen erreichte. Sie wechselte sogar einen freudestrahlenden Blick mit Inhapy, wenn diese auch eher gefasst als erfreut wirkte.
    Seine folgenden Worte aber ließen die Freude wieder etwas abstumpfen. Sie machte sich Sorgen.
    "Aber, es geht ihm doch gut, oder?"


    Inhapy unterdessen ließ den beiden diesen Moment. Aber sie sah weiter voraus als der große Grieche. Wie sollte Penelope ohne einen Fetzen Kleidung am Leib durch die Stadt zu ihm in die Wohnung kommen, und da auch mehrere Tage vielleicht bleiben, bis dieser Timos kam, um den Preis auszuhandeln? Männer waren manchmal herrlich kurzsichtig, befand die Ägypterin.
    Sie ging zur Tür und rief nach ihrer Tochter. “Hatnofer? Geh in Penelopes Zimmer und hol ein paar Kleider, ja, Schätzchen? Es ist wichtig.“
    "Gnäääh, aber Philolaos is grade daheim. Und wieso immer ich?"
    “Weil deine großen Brüder Ziegelmachen sind mit ihrem Vater, du ein liebes Mädchen bist und weil ich es gesagt habe. Jetzt geh schon.“
    Man hörte draußen ein wenig mädchenhaftes "Grrrmpf" und das wütende Stapfen kleiner Kinderfüße. Inhapy lächelte noch ein bisschen zur Tür hinaus, und wandte sich dann an die beiden Turteltauben.
    “Ich kann dich ja schließlich nicht nackt durch die Stadt schicken, und meine Kleider brauch ich selber. Ich hab nicht so viele.“

    Penelope schaute schweigend zu Ánthimos herüber. Er sah erschöpft aus, ebenso erschlagen wie sie selbst. Sie sagte nichts, wartete, dass er etwas sagen würde. Aber er stand einfach nur da und schaute zu ihr herüber.


    Inhapy unterdessen war entweder nicht feinfühlig oder nicht geduldig genug in dem Moment. Im gewohnten Befehlston, den jede Hebamme konnte – galt es doch panische, schreiende Frauen auf die Mysterien der Geburt passend vorzubereiten und nervöse Mannswesen davon abzuhalten, mitten rein zu platzen – wandte sie sich an Ánthimos.
    “Du hast die Kithara und die Kleidung vergessen.“

    Er grunzte einmal ziemlich unwirsch als Antwort auf das Angebot. Jetzt würde Philolaos darüber nicht nachdenken, geschweige denn reden.
    “Ja, schick deinen Bruder. Es soll vernünftig verhandelt werden, nicht zwischen Tür und Angel. So schließt man keine Ehe.“


    Philolaos murmelte noch etwas unverständliches vor sich hin, was soviel heißen mochte wie „nichtmal der Älteste“ oder auch etwas anderes, und stand auf, um zur Küchenzeile zu gehen. Er war jetzt fertig mit diesem Menschen, der ihm seine Enkelin geraubt hatte.

    Ánthimos war lange weg. Nachdem ihre Wunden ausgewaschen und neu verbunden waren und Inhapy ihr behelfsmäßig eine Decke um die zittrigen Schultern gelegt hatte, saß Penelope unruhig da und wartete. Sie spähte zum Fenster, als könne sie dadurch bis direkt ins Haus ihres Großvaters schauen.
    Er ist schon so lange weg, Inhapy.
    “Er kommt schon wieder, ist ein kräftiger Bursche.“
    Das war es nicht, worum sich Penelope Sorgen machte. Aber welche Worte würden fallen zwischen Philolaos und Ánthimos? Was würde dabei herauskommen? Sie konnte ihn doch nicht hier allein lassen. Ihr Gewissen nagte an ihr. Hätte sie Anthi doch aufhalten müssen?
    Soll ich nicht doch vielleicht mal rübergehen?
    “Du bleibst mal schön hier, Pelo. Lass das mal die Männer unter sich ausmachen. Schau lieber mal mir in die Augen.“
    Ihr in die Augen schauen? Wieso das denn jetzt? Sie schaute zu der Ägypterin, und diese nahm Penelopes Gesicht in beide Hände und drehte es ein bisschen nach links und nach rechts und schaute sie dabei ziemlich forschend an.
    Was ist? Bin ich krank?
    “Nein, alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen. Wenn er dich nachher mit zu sich nimmt, kommst du aber in einer Woche noch mal her, ja?“
    Inhapy, du machst mir ein bisschen Angst. Ist etwas? Sag es mir, wenn etwas mit mir ist.
    “Mit dir ist alles in bester Ordnung. Du bist gesund wie eine Kuh. Ich möchte nur noch mal nach deinem Rücken schauen. Denk nicht so viel nach.“
    Ein bisschen Seltsam erschien das Ganze Penelope schon, aber nach der Erklärung dachte sie sich nichts weiter dabei und wartete stattdessen gebannt auf Ánthimos.

    “Gna, wenn sie mich lieben würde, wärst du jetzt nicht hier.“
    Er besiegelte es zwar mit dem Handschlag, aber das hieß nicht, dass Philolaos Ánthimos jetzt irgendwie leiden mochte. Penelope hatte er an ihn vielleicht verloren, aber deshalb konnte er ihn dennoch nicht ausstehen.
    “Ich hab für meine Frau damals vier Ziegen bezahlt. Penelope ist mehr wert.“
    Mit diesen Worten ließ er die Hand seines künftigen Schwiegerenkels los und drehte sich von diesem Weg. Zu der Sache mit dem einziehen sagte er nichts. Dazu saß der Schmerz jetzt zu tief.

    Seine Augen, obwohl sie blind waren, bekamen einen seltsamen Glanz, und seine ganze Gestalt schien zu wachsen.
    “Ja, ich war ein großer. Den Lorbeer hab ich gewonnen, für Alexandria. Sie sind von überall gekommen, um mich zu hören. Alle wollten von mir lernen, alle. Die feinsten Söhne aus den nobelsten Familien kamen zu mir.“


    Sein Gesicht war merkwürdig entrückt, als würde er in der Ferne etwas wirklich sehen. Eine ganze Weile saß er da, ganz still wie eine Statue, in die Ferne mit blinden Augen schauend.


    Dann wurde er wieder klein. Noch kleiner.
    Seine Stimme schien die ganze Bürde seiner Jahre auf einmal zu tragen. “Nimm sie.“
    Mehr sagte er nicht. Mehr konnte er in seinem Stolz nicht.

    “Geh weg. Lass mich allein.“
    Je mehr Ánthimos sprach, umso unsicherer wurde Philolaos. Er war der große Kitharist. Er hatte keine Probleme. Das mit dem Alkohol und den Drogen, gut, aber er konnte ja jederzeit aufhören. Es half ihm nur, zu vergessen.
    Er wollte keine Urenkel, die er nicht sehen konnte. Er wollte nicht aus seinem Haus. Das war seine Burg, sein Reich. Konnte dieser Kerl nicht einfach gehen und sie mitnehmen?


    Sim-Off:

    Edit: Elende Signatur immer :D

    “Sie wird mich nie verlassen. Niemals. Nie.“
    Er schnaubte, seine Hände zitterten in kaltem Zorn. Das konnte sie nicht tun. Sie lebte nur durch ihn, und nur für ihn. Das konnte sie ihm nie antun. Nein, nicht sie.
    Und dann kam die Wut wieder, diese ohnmächtige Wut. Er wollte so nicht sein, so nicht leben. Blind, alt, er wollte es vergessen. Warum machte dieser Kerl nicht das, wozu er ihn herausforderte? Hatte er Angst, einen alten Mann umzubringen?
    “Ich brauche dein Almosen nicht. Und sie auch nicht. Ich brauche niemanden.“

    “Sie gehört mir. Sie weiß das. Ihre Mutter wollte sie nicht mehr, wollte mit ihrem tollen Mann nur auf und davon. Ich hätte sie damals verkaufen oder ersäufen können, und es wäre mein Recht gewesen! Ein unnützes Mädchen großziehen, es Musik zu lehren. Musik! Für eine verdammte Frau!
    Alles, was sie ist, kann und je sein wird, hat sie von mir. Sie gehört mir, und nur mir.“

    In Philolaos Stimme aber war ein kleines Beben zu hören. Ein Hauch von Verzweiflung, als die Wahrheit sich langsam in sein Bewusstsein fraß. Er war blind und alt und süchtig, er wusste das. Aber diese Wahrheit wollte er nicht haben, wollte sie nicht hören. Er war Philolaos! Er hatte den Lorbeer gewonnen! Alle hatten ihm zugejubelt, er war gleich dem Apollo gewesen! Nein, das nahm ihm keiner weg, das konnte ihm keiner wegnehmen.

    “Du wagst es? Mir zu drohen? In meinem Haus? Raus aus meinem Haus, du Sohn einer zweiköpfigen Ziege! Wir brauchen keine Almosen von dahergelaufenen Zuhältern! Ich sollte dir die Haut mit glühenden Eisen abziehen und sie dabei zuschauen lassen!“
    Er war aufgestanden und hob seine Fäuste drohend in die Richtung, in der er Ánthimos vermutete. Vor Wut bleckte er die Zähne ähnlich einem Hund. Da fiel ihm etwas ein. Wo war sie überhaupt?
    “Wo ist das Miststück überhaupt, hä? Hast sie schon in ein porneion gesteckt, hä? Ihre Schenkel auseinander gedrückt wie einer Hure, hä?“

    “Ach, dann bist du der Bock, der aus ihr eine Hure gemacht hat? Scher dich raus aus meinem Haus.“
    Wenn er geweckt wurde, war Philolaos alles andere als umgänglich. Noch dazu, da es um seine Enkelin ging. Sie gehörte ihm, sie war sein Eigentum, und dieser dahergelaufene Fremdling kam einfach an und wollte sie ihm wegnehmen? Pah! Er hatte sie nicht jahrelang durchgefüttert und trainiert, damit jetzt ein dahergelaufener Kerl sie einfach mitnahm. Sie gehörte ihm! Ihr Leben gehörte ihm und sonst keinem!


    Hätte Philolaos sehen können, wäre er vielleicht nicht ganz so selbstsicher gewesen. Aber er sah nichts und war schlecht drauf und fixierte mit seinen blinden Augen grob die Richtung seines Gesprächspartners. Ein Bürschelchen, noch nichtmal 30, der Stimme nach zu urteilen. Und sowas sollte ihm seine Penelope wegnehmen? “Lieber ersäuf ich sie.“

    [Blockierte Grafik: http://img225.imageshack.us/img225/6664/opiirnh4.jpg]


    Philolaos schlief tief und fest auf seiner Kline. Im Laufe des Vormittages hatte er von Ashur etwas Opium erhalten, und es gleich genüßlich geraucht. Wie immer war er danach eingeschlafen und schlief auch jetzt friedlich auf seiner Kline, bis ihn eine Stimme weckte.
    Erschrocken fuhr er hoch, und da er blind war und nichts sah, legte er den Kopf leicht schief und funkelte böse in alle Richtungen.


    "Wer wagt es, hier einzubrechen? Hä? Sag schon was, du Lump! Oder hast du Angst, hä?"

    Penelope schaute Ánthimos lange in die Augen. Sie wollte etwas sagen, wollte ihm widersprechen. Sie wollte nicht, dass ihrem Großvater Leid widerfuhr, auch wenn es nur durch Worte war. Sie liebte ihn. Sie hatte ihm ihr Leben zu verdanken, alles was sie war. Er war ja nicht immer so gewesen.
    Aber sie konnte nichts sagen. Ein teil von ihr wusste einfach, dass Ánthimos die Wahrheit sagte, und dass es das beste für sie war, ihn einfach gewähren zu lassen. Sie verstand ihn ja, und vielmehr wünschte sie sich ja auch dasselbe wie er. Und sie liebte ihn so wahnsinnig.
    Sie ließ den Kopf sinken und weinte. Sie konnte ihm nicht ihren Segen dazu geben. Das wäre Verrat an ihrem Großvater. Aber sie würde kein Wort mehr sagen um ihn aufzuhalten, denn das wäre Verrat an sich selbst und an ihrer Liebe.

    Er wollte ihrem Großvater Dinge sagen, die sie nicht hören sollte? Penelope wurde bei diesen Worten ganz anders. Sie wollte gerade aufbegehren, als Inhapy ihr den Schwamm etwas gröber über den Rücken fuhr, und ihr Einwand in einem schmerzhaften Stöhnen unterging.


    “Ihr Zimmer ist im ersten Stock auf der linken Seite. Sie hat nicht viel, nimm soviel du tragen kannst. Und vergiss die dumme Kithara und ihre Tafeln nicht. Ich pass schon auf, dass sie hier bleibt.“
    "Verräterin" zischte Penelope zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und Tränen standen ihr in den Augen. Sie wollte nicht, dass Ánthimos etwas tat und sie keine Kontrolle darüber hatte. "Er ist doch mein Großvater. Ich liebe ihn."
    Sie konnte doch da nicht tatenlos danebenstehen und einfach warten, bis Ánthimos die Situation für sie geklärt hatte?

    Er wollte jetzt rübergehen? Penelope sah ihn flehentlich an und verzog einmal kurz schmerzhaft das Gesicht, als Inhapy an eine etwas schmerzhaftere Stelle mit dem Essigschwamm kam.
    "Soll ich nicht lieber mitkommen? Und ich kann ihn doch nicht so einfach allein lassen, Anthi, wer sorgt dann für ihn?"
    Sie wollte so gerne mit ihm mitkommen, schon heute, sich von ihm pflegen lassen, ihn heiraten, jede Nacht bei ihm sein. Mehr als alles andere. Aber wer würde sich dann um Großvater kümmern.
    “Hör auf den Mann, Kind, der hat mehr Verstand als du. Wie oft soll ich dich noch zusammenflicken, weil du die dämliche Kithara beschützt?“
    Penelope schaute einmal halb zornig, halb flehentlich über die Schulter zurück zu Inhapy. Wie konnte sie ihr nur so in den Rücken fallen? Sie hatte gehofft, durch Inhapy etwas mehr Rückendeckung zu erhalten, und da gestand sie so salopp, dass dieses Mal nicht das erste Mal war, dass sie Prügel bezogen hatte.
    "Die Kithara ist nicht dämlich", meinte sie schließlich ganz geflüstert und leise.

    Penelope zuckte, als Inhapy nun auch die Bandagen entfernte. Sie hörte, wie die kleine Ägypterin davon lief, und in eine Schüssel etwas eingoss. Wahrscheinlich wieder den Essig. Sie bereitete sich schon mal seelisch und moralisch auf Schmerz vor.


    “Du wolltest die Wunden anschauen, dann schau hin. Und wenn ich sie jemals wegen dir auch behandeln muss, dann hoffe besser, dass deine Schutzgeister einen guten Tag haben.
    Offenbar war Inhapy immer noch böse, wenn auch nicht auf Ánthimos. Penelope hörte das an ihrer Stimme. Wäre sie wütend auf ihn, würde sich das ganz anders anhören.
    Dann kam die Hebamme auch schon mit einem Schwamm und dem Essigwasser zurück. Vorsichtig wusch sie über die Striemen, die noch von der Kräuterpaste verklebt waren.
    “Die Striemen werden gut heilen, da bleibt nichts zurück. Es wird noch ein paar Tage dauern, aber spätestens übermorgen wird sich eine gute Kruste gebildet haben, die dann abheilt. Das wird zwar jucken, aber das geht schon. Bis dahin geb ich ihr Kräuter, bis morgen, gegen die Schmerzen, damit sie sich gut bewegen kann. Aber heute sollte sie besser nichts mehr tun.“

    Das nahm der Hebamme einen Moment den Wind aus den Segeln, statt dessen funkelte sie kurz Penelope beleidigt an. “Du hättest mich warnen können.“
    Danach half sie Pelo dabei, sich auf einen Hocker zu setzen und fing an, ihr das Kleid am Rücken vorsichtig zu öffnen.
    “Wundbrand? Nein, nein, ich habe die Wunden gründlich gewaschen, und die Kräuter sind wirklich sehr gut. Ich bin schon zwölf Jahre Hebamme, und mir ist noch keine Frau am Fieber gestorben. Frauen sind da robuster als Männer.“


    Penelope zog scharf die Luft ein, als Inhapy soweit war und den Stoff des Kleides vorsichtig von ihrem Rücken abhob. Die Bandagen mit der Kräuterpaste waren etwas durchnässt, aber es hatte kaum mehr geblutet. Sie selbst konnte es ja nicht sehen und biss lieber die Zähne während der Prozedur zusammen.

    Inhapy hatte die Tür geöffnet und schaute die beiden ein wenig ratlos an.
    “Pelo? Und…?“
    ”Das ist Ánthimos. Hast du Zeit, dir meinen Rücken nochmal anzuschauen?”
    "Deinen Rücken? Aber… und was macht er solange?“
    Die letzte Frage war in sehr breitem ägyptisch gestellt. Offenbar, damit Anthi den Inhalt nicht mitbekam. Penelope lächelte ein wenig entschuldigend zu ihm hoch. “Er möchte… kchrhmm.. sie gerne sehen und deine Meinung dazu.“
    Inhapy schaute die beiden an, als wären sie von allen guten Geistern verlassen. “Meine Meinung? Meine Meinung?! Ihr seid beide verrückt, das ist meine Meinung. Und jetzt kommt erstmal rein, ehe die Nachbarn noch denken, warum wir hier vor der Türe tuscheln. Griechen…. Keinen Respekt vor dem Körper der Frau….“
    Es folgten noch ein paar andere Sätze, die in dieselber Richtung gingen, während Inhapy im Inneren ihres Hauses verschwand und darauf wartete, dass die beiden eintraten.