"Brautpreis", echote Penelope ein bisschen ungläubig, bis sich die Erkenntnis durchsetzte. Aus der Verwirrung und der Angst in ihrem Gesicht wurde erst Staunen, dann ein Lächeln, das sogar ihre bis dahin traurigen Augen erreichte. Sie wechselte sogar einen freudestrahlenden Blick mit Inhapy, wenn diese auch eher gefasst als erfreut wirkte.
Seine folgenden Worte aber ließen die Freude wieder etwas abstumpfen. Sie machte sich Sorgen.
"Aber, es geht ihm doch gut, oder?"
Inhapy unterdessen ließ den beiden diesen Moment. Aber sie sah weiter voraus als der große Grieche. Wie sollte Penelope ohne einen Fetzen Kleidung am Leib durch die Stadt zu ihm in die Wohnung kommen, und da auch mehrere Tage vielleicht bleiben, bis dieser Timos kam, um den Preis auszuhandeln? Männer waren manchmal herrlich kurzsichtig, befand die Ägypterin.
Sie ging zur Tür und rief nach ihrer Tochter. “Hatnofer? Geh in Penelopes Zimmer und hol ein paar Kleider, ja, Schätzchen? Es ist wichtig.“
"Gnäääh, aber Philolaos is grade daheim. Und wieso immer ich?"
“Weil deine großen Brüder Ziegelmachen sind mit ihrem Vater, du ein liebes Mädchen bist und weil ich es gesagt habe. Jetzt geh schon.“
Man hörte draußen ein wenig mädchenhaftes "Grrrmpf" und das wütende Stapfen kleiner Kinderfüße. Inhapy lächelte noch ein bisschen zur Tür hinaus, und wandte sich dann an die beiden Turteltauben.
“Ich kann dich ja schließlich nicht nackt durch die Stadt schicken, und meine Kleider brauch ich selber. Ich hab nicht so viele.“