Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Du bist mir kein Rätsel, du kommst mir sehr vertraut vor, obwohl ich dich doch kaum kenne. Es fiel im zunehmend leichter über die Gefühle zu sprechen, vielleicht weil sie auch immer klarer wurden. Nur ein ein Hauch von einer Wolke verbargen seine wahren Gefühle.


    Ich kann dir nachfühlen, ist es doch immer leichter den Schutz der Arroganz zu nutzen, um erst gar nicht mit jemanden in Kontakt zu treten. Seine Hand rutschte ein wenig zur Seite und war jetzt genau neben Faustinas, sollte er den Schritt wagen?


    Wenn du dich also erst für die Menschen interessierst, um eine Meinung zu bilden, dann sag mir doch mal die Meinung über mich. Jetzt kam es drauf an, eine kurze Antwort, wenig liebende Worte und der Bann zwischen den beiden wäre gebrochen, doch war Faustina überhaupt dazu bereit, geschweige denn willig.

    Macer wurde in die casa geführt und auch von Salinator sehr schnell empfangen, bis dieser auch schon zur Sache kam. Was er da zu hören bekam gefiel ihm gar nicht, hatte er doch gehofft, die Sache wäre vom Tisch. Jetzt hatte sich Livianus tatsächlich beim Kaiser gemeldet.


    Der Plan des Praefecten war leicht zu durchschauen, er wollte seine beiden Curatoren, die dadurch mehr oder weniger in seiner Schuld standen, dazu bewegen für ihn das Urteil zu bestätigen. Was Macer bei der ganzen Sache machen sollte war ihm noch völlig unklar, es schien eine Sache zwischen Victor und Salinator zu sein, Macer wollte das alles eigentlich nicht.


    Er schaute fragend zu seinem Onkel, der aber zunächst schwieg, weshalb dann doch Macer selbst das Wort ergriff.
    Ich kann dir nicht ganz folgen Praefectus. Wieso sollte es für mich schlecht sein, wenn der Fall noch einmal aufgerollt werden würde. Schließlich habe ich nur meine Argumente vorgetragen, der Praetor ist doch vielmehr derjenige, der angeblich einen Fehler gemacht haben soll.
    Wieso fragst du nicht Senator Modestus nach seinem Urteil, dieser kann dies doch auch bestärlen und erklären...Victor wird dort nicht viel ausrichten.

    Mutig und forsch wie Macer da sprach, doch er war nicht mehr der kleine Bursche, der alles machte um nach oben zu kommen. Er war ein Senator mit Verantwortung und die lies ihn auch aufrecht stehen und nicht untergeberisch einknicken.

    Ihr plötzlicher Wechsel in die Offensive kam etwas überraschend, war der bisherige Verlauf doch genau andersherum von statten gegangen. Allerdings hatte er nichts dagen, er redet gerne über sich :D.


    Wir können gerne über mich sprechen. Und ich kann dir auch gleich zustimmen, die meisten Frauen scheinen mir auf Macht und Reichtum anzuspringen, das Aussehen ist ja relativ zu betrachten. Dass Faustina ihn als durchaus gutaussehend betrachtete schmeichelte ihm, weshalb er eine leichte Rotfärbung im Gesicht nicht verhindern konnte.


    Ich kann nicht beurteilen, wieso mich keine Frau haben will. Sicher, die ein oder andere gab es schon, aber es hat einfach nocht nicht sein sollen. Mir fällt es auch schwer, mich zu binden, das vollste Vertrauen einer Frau gegenüber zu entwickeln, mich ihr vollkommen zu öffen. So wie ich es dir gegenüber gerade mache... Dies tat er wirklich? Würde er seine Sätze noch einmal rückwärts lesen, so würde das in einem klaren Ergebnis enden. Doch war es das wirklich? Konnte er von Liebe zu Faustina sprechen?


    Du möchtest wissen, was mich zu dir gebracht hat? Nun, ich stehe auf das Geheimnisvolle, Unergründliche im Menschen. Als ich dich das erste Mal gesehen habe strahtest du genau das aus, du bist anders. Keine patrizische Dame, die sich als die Beste hält, du bist zurückhaltend und doch mit großer Persönlichkeit. Und genau diese Persönliche in dir wollte ich unbedingt kennen lernen, deshalb habe ich dch angesprochen.


    Die beiden saßen Nahe beiander, weshalb er tief in ihre Augen schauen konnte. Sein Herz schmolz dahin. Ich bereue keinen Schritt, den ich mich auf dich zubewegt habe...

    Nachdem Macer von seiner Einstellung als Curator erfahren hatte, machte er sich auf, um das Officium zu beziehen. Zusammen mit einer Schar von Sklaven nahm er das Zimmer in Augenschein und lies es zu seiner Zufriedenstellung herrichten.


    Zum Schluss lies er noch ein Schild anbringen.



    Officium des Curator Aquarum Faustus Octavius Macer

    Zum Glück hatte Macer die Nachricht seines Onkels noch gelesen, schnell machte er sich auf zur Casa des Praefecten. Mit ein wenig Verspätung kam er dort an, klopfte an der porta und wartete darauf eingelassen zu werden.

    Die feine Art, die Faustina beherrschte war Macer schon durchaus bekannt. Er war mit dem weiblichen und patrizischen Gechlecht vertraut und wusste sich richtig zu verhalten.
    Man muss nur die richtigen Menschen kennen, dann sieht man auch die schönen Orte von Rom. Du hattest also Glück, mich kennen zu lernen... Zweideutig zu sprechen kannte er gut, es war nicht die typische Anmache für eine Frau, doch für Macer durchaus ein Mittel.


    Er konnte sich anders einfach nicht helfen, im Moment war es sehr komisch mit Faustina. Sie war ihm so vertraut, Komplimente gingen leicht von der Lippe, wie weit sollte das gehen?

    Etwas überraschend kam die Aussage über ein Opfer an die Gottheit, die dieses Treffen möglich machte. Sie freute sich also wirklich über das Kennenlernen, was sie hiermit etwas indirekt bestätigte.


    Das können wir ja gemeinsam machen. Dann stieg er vom Pferd und half auch Faustina von ihrem Ross herunter. Anschließend führte er sie an der Hand zu der geplanten Stelle und lies sich nieder. Er hatte zum Glück an ein Stofftuch gedacht, das er nun ausbreitete und mit einer Handbewegung Faustina zum Setzen aufforderte.


    Setz dich ruhig, ich beise nicht.

    Dass Faustina das Göttliche aufgriff, verwunderte Macer weniger, er selber hätte wohl nicht anders geantwortet, zu direkt war diese Frage.


    Fortuna also, dann weiß ich ja, wem ich dieses Glück zu verdanken habe. Er schaute rüber zu ihr und hoffte, ihr Blick treffen zu können. Er konnte es einfach nicht lassen, sie hin und wieder von der Seite anzuschauen. Sie war anziehend, eine echte Augenweide.


    Möchtest du vielleicht eine kleine Rast machen. Hier drüben wäre doch ein schönes Plätzchen. Vor lauter reden vergaß Macer nämlich kurz, dass er doch auf einem Pferd saßs und durch die ländlichen Räume um Rom ritt. Er kannte sich aus und kannte deshalb auch die schönsten Orte. Und genau an solch einem waren sie angekommen, hier standen ein paar wenige Bäume, ein kleines Bächchen plätscherte nur wenige Schritte daneben ruhig vor sich hin. Eine Idylle, die er Faustina sehr gerne zeigen würde.

    Allgemein gesprochen hast du vollkommen recht, doch du hast ja selber von mir erfahren, wie es dem Mann gehen kann, wenn er sich unglücklich verliebt, gerade in eine aus den patrizischen Kreisen. Es fiel im erst in diesem Moment auf, wie offen Faustina mit ihm über die Liebe sprach, dabei kannten die beiden sich doch fast gar nicht. Diese grundlegende Vertrautheit der beiden erinnerte Macer an vergangene schöne Zeiten.


    Er überdachte sein weiteres Vorgehen, er musste sich bewusst werden, was sie für ihn bedeutet, was sie für ihn bedeuten soll. Was ist wirklich zwischen den beiden? Eine Freundschaft? Eine sich anbahnende Liebe? Wie sollte er es nur herausfinden?


    Ich bin jetzt schon noch einmal neugierig. Wieso bin ich dir gestern so aufgefallen? Sicher meine Größe ist nicht unauffälig, aber war es wirklich nur das? Es brannten noch mehr Worte auf seiner Zunge, doch diese wollte er nicht preisgeben, noch nicht.

    Die Liebe scheint mir unergründlich. Doch was heißt das schon. Solange es noch Menschen gibt, die Hochzeiten als Mittel sehen und die Liebe als eine eventuelle Nebenerscheinung. Er nahm nun keinen expliziten Namen in den Mund, auch wenn dies mehr oder weniger selbstredend war, wer gemeint sein könnte.


    Ich hoffe für dich, wie für uns alle, dass wir eine Liebe finden, mit der WIR glücklich sind und nicht irgendein Vormund. Er dachte in diesem Moment "noch" nicht daran, dass er vielleicht gerade Faustina selber meinte. Bis jetzt war sie doch nur eine sehr nette Person, oder war sie vielleicht doch mehr wert?

    Ich bin diesen Situationen aus dem Weg gegangen, das kostete mich doch aber schon sehr viele Nerven und auch die ein oder andere schlaflose Nacht. Auch wenn er Faustina´s Neugierde verstand, lange wollte er nicht mehr darüber sprechen, bevor die Gefühle wieder hochkommen.


    Deshalb schaute er kurz zu ihr rüber, lächelte und sprach mit einem sanften Ton: Egal wie oft die Liebe schmerzt, nur einmal braucht sie die Wahre sein. Den Satz hatte er von seinem Großvater und immer in seinem Gedächtnis.

    Wohl wahr. Er war erschaunt wie wortgewannt Faustina war, andererseits hatte sie wohl eine intellektuelle Bildung genießen können und war auf solch Gespräche vorbereitet.


    Es gab für uns damals nur zwei Möglichkeiten, die eine war die Flucht, der Gang in ein gemeinsames Exil. Das andere eine geheime Affäre, für die wir uns auch entschieden hatten. Doch es ging schief, kannst du dir vorstellen wie schlimm es für einen Mann ist, wenn er die Frau an der Seite eines anderen bei öffentlichen Auftritten anschauen musst? Traurig, aber Macers Vergangenheit, aber jetzt war die vorbei, es gab wieder neue Chancen und irgendwann einmal wird er sie nutzen.


    Auch wenn die Frage ein wenig privat ist, hast du dein Herz in deinem zarten Alter schon einmal verschenkt?

    Es war ein Schock für Macer, denn auch wenn er im Moment Faustina "nur" nett fand, ihre Aussage über die eigene Zukufnt war doch erschreckend, vermutlich aber wahr.


    Durus ist leider noch ein Patrizier, der auf Traditionen acht gibt. Allerdings müssen die Ehemänner nicht patrizisch sein, ich glaube Senatoren genügen ihm auch. Ich selber finde dieses elitere Gehab ein wenig unpassend, Zeiten ändern sich und wieso sollte ein guter römischer Bürger nicht einer patrizischen Dame das bieten, was sich ein älterer Senator wünschen kann. Er hoffte, sie würde seine Anspielung auf einen Senatoren richtig verstehen. Er wollte sie nicht in eine chaotische Liebesbeziehung einbinden, das müsste sich schon von alleine ergeben. Es wäre falsch sie damit zu überrumpeln.

    Auch wenn Macer weniger einen festen Freund, einen späteren Verlobten meinte, war ihre These dazu doch sehr interessant. Leider konnte er ihr da nur zustimmen, seine eigenen Erfahrungen mit solchen "Familientragödien" hatte er selber ja bereits erleben müssen.
    Du redest mir aus der Seele. Auch wenn ich doch eigentlich einen Freund im kameradschaftlichen Sinne gemeint hatte...Er stockte kurz und überlegte, ob er ihr soweit vertrauen konnte und fortfahren sollte.


    Ich hoffe du kannst das, was ich dir jetzt erzähle für dich behalten. Ich hatte einst eine große Liebe, sie war ähnlich hübsch wie du du es bist und wir waren die glücklichsten Menschen zusammen. Bis sie eines Tages aufgelöst zu mir kam und von einer geplanten Hochzeit durch ihren Onkel erzählte, sie wurde verheiratet und muss jetzt in Mantua bei ihrem Ehemann leben, getrennt von mir. Es war eine Tiberia... Auch wenn er diesen Schmerz inzwischen fast besiegt hatte, es war immernoch schwer darüber zu sprechen.

    Macer wurde hellhörig, als sie davon sprach, dass sie noch keinen Freund gefunden hatte. Er wusste nicht, ob er darauf antworten sollte oder sogar einen Einwand einbringen könnte. Letzendlich konnte es ja nicht schief gehen.


    Ich kann es nachvollziehen, man sollte sich an die Familie klemmen solang es noch geht. Ich habe schon früh meine Eltern verloren, mein Onkel hier in Rom ist meine einzigste lebende Stütze. Er gibt mir den Halt, wenn es mal nichtso läuft. Er schwieg für einen Moment, dann rückte er damit raus, was ihm auf der Zunge brannte. Aber hast du denn wirklich keinen Freund hier in Rom?
    Er lächelte und blickte sie an, würde sie verstehen, worauf er anspielte?

    Macer versuchte wieder sein anfängliches sicheres Auftreten herzustellen, was ihm auch sehr gut gelang.


    Fortuna. Wie die Schicksalsgöttin, es war das Pferd unseres besten Mannes hier, Felix. Wenn ich bitten darf. Er deutete an, ihr aufs Pferd zu helfen, worauf er auch gleich ihr hochhalf.


    Sie war eine zierliche Dame, weshalb das ganze sehr schnell von statten gehen konnte. Anschließend schwang sich auch Macer auf ein Pferd und die beiden ritten los. Die Straßen von Rom waren überfüllt, weswegen Macer kleinere Gassen und Abkürzungen wählte. Leider konnten die beiden dabei nicht nebeneinanderreiten, weshalb auch kein vernünftiges Gespräch zustande kommen konnte.


    Erst als sie außerhalb von Rom waren, konnte sie wieder zu ihm aufschließen und die beiden ritten in den Morgen hinein.

    Es war doch immer schön, den Staub und den Lärm von Rom hinter sich zu lassen und die Natur außerhalb zu genießen. Das Gezwitscher der Vögel, die wunderbaren Sonnenstrahlen und zudem solch eine wundervolle Dame neben sich, was konnte sich Macer mehr wünschen.


    Er kannte Faustina nicht sonderlich gut, eigentlich wusste er gar nichts über sie, trotzdem war ihm aber so, als ob er sie schon lange kennen würde und sie auch schon lange begehren würde. Es fühlte sich für ihn nicht neu an, er hatte schon einmal dieses unglaubliche Krippeln in seinem Bauch. Doch was war eigentlich mit Faustina? Sie sah zufrieden aus auf dem schönen Pferd, sorglos, ohne Kummer...ohne Gefühle?


    Ich hoffe, ich habe dir nicht zu viel versprochen. Ich mache oft Ausritte raus aus Rom. Du musst wissen, ich komme ürsprünglich vom Land und kann mich immer noch nicht mit Rom richtig anfreunden...Die Karriere trieb mich hier her. Wie stehst du zu Rom? Was hält dich hier?