Beiträge von Quintus Philo


    Ad M. Aurelium Corvinum
    dominum villae Aureliae - Roma



    Q.Philo suo M.Aurelio Corvino s.p.d.


    der Anlass meines kurzen Briefes ist lediglich eine einfache Danksagung für deine Bemühungen, sowohl für jene, die meine Ankunft in Roma, als auch für diese, welche meinen Einstieg im Cultus Deorum betreffen. Auch die Zahlung der Gebühren an der Schola Atheniensis und die Einladung zu der von dir veranstalteten cena stimmten mich frohen Mutes... multas gratias tibi ago.


    Nachdem ich deine Nachricht über meinen magister M'.Flavius Gracchus gelesen habe, war ich sehr erfreut darüber, endlich meine Ausbildung beginnen zu können und mich voll und ganz den unsterblichen Göttern zu verpflichten.


    Ich werde mich umgehend bei meinem magister melden und dir hoffentlich bald bei einer neuen salutatio von meinem Einstieg berichten.


    Vide, ut valeas bene.



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    Es wurden wirklich immer mehr und Philo lernte nun auch die anderen Gäste kennen. Er wüsste nicht, ob er sich gleich alle Namen irgendwie merken könnte. So viele Gesichter auf einmal. Er müsste wohl die Mnemotechniken aus Griechenland irgendwann einmal wieder rekapitulieren, es wäre sonst zu lange her, sodass sie mit Sicherheit einst in Vergessenheit geraten würden. Und das wäre sein Aus.


    Philo nickte freundlich allen Gästen zu, welche Corvinus ihm vorstellte, und freute sich, sie kennenzulernen. Als Corvinus ihm und Apollonius etwas zu trinken eingoss, wollte Philo schließlich zu seinem Gastgeschenk kommen, doch der eifrige Gastgeber war wohl zu heißbegehrt, mit der Intention, wohl alle in seiner villa zufrieden zu stellen. Also ließ Philo ihn erst einmal in Ruhe, anstatt ihn direkt aus seinem neuen Gespräch zu reißen.


    Philo trank einen Schluck und setzte sich auf einen freien Platz der Bank, wo bereits andere saßen.


    "Salve, bona Saturnalia! Ist hier noch frei?"


    Sim-Off:

    Weiß grad nicht, wer neben mir sitzt, aber steigt ruhig einfach darauf ein.

    Das schlechte Gewissen des Philo reduzierte sich immer mehr, als er bemerkte wie nach ihnen noch weitere Gäste hinzutraten, sodass er und Apollonius nicht mehr die alleinigen Zuspätkommer waren. Sie waren alle sehr zu Recht gemacht und gut gekleidet, wie Philo merkte. In dieser Villa ist heute wirklich kein Platz für Standesgrenzen. So soll es sein.


    In der Menge stand auch irgendwo sein patronus Marcus Aurelius Corvinus. Philo blickte umher, bis Apollonius ihn leicht mit dem Ellenbogen anstupste und mit einem richtungsweisenden Nicken zu dessen Schutzherren aufmerksam machte. Man konnte von weitem nur schwer erkennen, ob Corvinus nun gerade beschäftigt dort stand oder einfach nur nachdachte und wartete. Sicherheitshalber wollte Philo ihn erstmal weder beim Handeln noch beim Denken stören und ging lediglich einige Schritte auf Corvinus zu, um auf sich aufmerksam zu machen.

    Erneut ging Philo mit seinem Sklaven Apollonius durch die Gänge der villa Aurelia. Er hörte bereits Geräusche und lautes Lachen. Sie schienen wohl nicht die ersten zu sein - und das passte Philo eigentlich ganz gut.


    "Io Saturnalia!", rief Philo in die Runde, um seine Ankunft bemerkbar zu machen.


    Er erkannte bereits seinen patronus Marcus Aurelius Corvinus. Desweiteren aber auch hauptsächlich neue Gesichter.

    „Ego, Quintus Philo, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.


    Ego, Quintus Philo, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.“

    Quintus Philo dicht gefolgt von seinem Sklaven Apollonius kam gut gelaunt erneut an die porta der villa Aurelia. Fast müsste der Sklave des Hauses sie bereits kennen. Philo klopfte also laut an der Tür und wartete auf den Einlass.

    *klopf,klopf*

    Falls es möglich ist, dass auch ein engagierter Peregrinus aus Patavium den Cursus Res Vulgares XXXVI absolvieren darf, so wird Quintus Philo sich ebenfalls in die Liste einschreiben.


    Sim-Off:

    Bitte um Rückmeldung

    Apollonius würde sicherlich gerne mitkommen. Ansonsten fiel ihm nichts wichtiges mehr ein, was er seinem Patronus zu sagen hätte.


    "Gut, multas gratias tibi ago*! Bis zur cena!"


    Philo stand auf und ging an den anderen wartenden Klienten des Corvinus vorbei hinaus.



    *Vielen Dank!

    Gut, ein wenig Cicero hatte er nun. Ohne Zweifel die Qualität war gut. Jetzt müsste er nur noch ein wenig Inhalt zu Rate ziehen. Nichts ist fürchterlicher, als falsches Zeugnis zu reden.


    "Habt Dank, wo befindet sich euer Lesesaal. Könntet ihr mit vielleicht zu morgen die Schriften des M. Tullius Cicero und zusätzlich - falls vorhanden - die ersten Schriftrollen des P. Ovidius Naso dort hinbringen?"


    Wie lauteten noch gleich die Verse der Metamorphoses. Genau dann, wo er Sachen aus der Schulzeit wohl hätte gebrauchen können, fielen sie ihm nicht ein.


    "Prima sata est aetas aurea... oder so ähnlich. Die Metamorphoses."


    Jetzt wo er es gesagt hatte, merkte Philo, dass er gerade einen Pentameter rezitierte. Irgendetwas war falsch, waren doch Nasos Metamorphses als einziges Werk ausschließlich in Hexametern und nicht im elegischen Distichon geschrieben. Wie dem auch sei, er war sicher, sein Gegenüber wisse, worüber er sprach.


    "Ich würde morgen, so zur fünften Stunde etwa wieder hier sein, um in eurem Lesesaal die Schriften zu studieren. Ginge das in Ordnung?"


    Sollte alles gut klappen, könnte Philo sicht durch aus vorstellen, öfters die Bücherei der Iulier aufzusuchen. Es schien noch ein wenig leer hier, aber Mundpropaganda soll wohl die beste sein.

    Das kleine Heiligtum also, dort müsste er als nächstes hin. Vom ius iurandum hatte er schön einiges gehört und jetzt wird es wohl an der Zeit sein, dass er ihn ablegen müsse.


    Dass Philo endlich in sein eigenes Reich ziehen würde, erfreute ihn jeden Tag aufs neue. Die Kisten waren bereits gepackt.


    "Ich habe ihnen schlichtend versucht beizubringen, dass es wohl das bessere für mich sei", sagte Philo mit einem ironischen Grinsen.


    An den Saturnalien hatte er noch nicht viel geplant. Er musste da sowieso noch mit Apollonius, seinem Sklaven, reden. Aber dankend nahm Philo die Einladung an.


    "Diese Einladung nehmen ich nur zu gerne an."


    Es bestätigte sich wohl immer wieder. Philo fühlte sich in der Gegenwart seines Patronen sehr wohl.

    Es war wohl durchaus ein guter Service hier. Philo nahm die Schriftrolle und erblickte den Text. Der Abschreiber dieses Textes hatte eine ungewöhnliche Art ein "i" zu schreiben, doch lesbar war es dennoch.


    "Danke. Ist es nur die eine Schriftrolle, die ihr besitzt? Wo sind die übrigen?"


    Während der Zeit ließ Philo weiter seinen Augen über den Text streifen.

    Philo hatte sich ja schon versucht etwas schlau zu machen, denn nichts fand er fataler als Halbbildung. Er hatte also während seinen Umläufen durch die Stadt immer einmal wieder sich versucht, mit den Räumlichkeiten hier in Rom und deren Funktionen vertraut zu machen. Die Theorie erschien einst so einfach.. doch die eigentliche Praxis scheint wohl doch unabhängig von jener zu existieren.


    "Das hört sich großartig an."


    Dies war freilich eine mehr als gute Nachricht. Endlich ginge es ein wenig aufwärts. Er wusste nicht, wie Philo sich irgendwie bedanken könnte, mit den wenigen Mitteln, die sich ihm boten. Doch eins wusste er von anfang an: Sobald er es konnte, würde er seinen Patronus unterstützen.


    "Wenn ich mich richtig entsinne, geschieht dies in der Regia Cultus Deorum, auf dem Capitolium neben dem Templum Vestae oder irre ich mich?"

    Sim-Off:

    Sorry, für die späte Antwort


    Zwar konnte ihm nicht so weitergeholfen werden, wie er es sich erhofft hatte, doch der Tipp, sich bei der Regia zu melden, würde ihn auf jeden Fall einen kleinen Schritt weiter bringen. Und dafür war er ihr auch dankbar.


    "Vielen Dank für deine Auskunft. Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr deiner Zeit beraubt."


    Philo verneigte sich und befahl möglichst unauffällig seinem Sklaven Apollonius, dies ebenfalls zu tun.

    Beeindruckend war die Bücherei schon. Es war wirklich eine Menge vorrätig. Erst kürzlich hatte er - so fiel es ihm ein - ein Streitgespräch mit einem aus der Stadt über die Rede für Archias. Das wäre jetzt wohl die Gelegenheit nachzuschauen, welcher von beiden nun Recht behalten würde.


    "Ich suche die M. Tulli Ciceronis pro A. Licinio Archia poeta oratio. Ich denke nicht, dass eurer Sortiment die Rede nicht hat", sagte Philo mit einem Lächeln.

    Freundlich wurde Philo von seinem Patronus begrüßt und ohne zu zögern (denn Corvinus und das Haus der Aurelier wurde Philo schnell so sympatisch, dass er keine Bescheidenheit aus reiner Höflichkeit heraus an de Tag legte) nahm Philo sich ebenfalls einen Becher und kostete den Wein.


    "Sei gegrüßt, Marcus Aurelius Corvinus."


    "Das sind wunderbare Nachrichten, mein Sklave Apollonius müsste auch jeden Augenblick eintreffen. Während dein cursor deinen Freund Pansa bescheid sagte, würde Apollonius schon einmal vorgehen, um einige Kisten meines Hab und Guts bereits dorthin zu tragen."


    Wo er wohl bleibt? Er dürfte nicht all zu lange auf sich warten lassen. Er ist ja auch sonst immer pünktlich.

    Philo wurde freundlich empfangen und staunte, als er die Bücherei der Iulier sah. Er hatte zwar deutlich größere Bibliotheken in Griechenland gesehen, aber ein solcher Buchbestand ließ ohne Zweifel Herzen höher schlagen.


    "Salve, mein Name ist Quintus Philo aus Patavium. Ich hatte gehört, dass ihr eine Bücherei besitzt, so wollte ich mir einmal euren Bestand anschauen und mich sowohl nach Empflungen als auch nach Preisen erkundigen."


    Er war gespannt, was der Sklave ihm bieten könne.


    Sim-Off:

    Mal ganz doof gefragt, wie soll das mit dem Buchverkauf bei euch funktionieren?

    Erst schien es, als müsse man sich zwangsläufig einmal erschreckt haben, bevor man eintreten darf, doch bei seiner freundlichen Frage sollte der erste Eindruck doch hier wohl eher täuschen.


    "Ich würde ganz gerne mit jemandem von der Bücherei sprechen, falls dies möglich sei."

    Quintus Philo hatte von einem Laden Namens "Libri amici, libri magistri" hier in Rom gehört, der im Besitz des Marcus Iulius Proximus sein soll. Als Neuankömmling hier in Rom würde er sich nur wieder verlaufen, wenn er sich auf die Suche nach dem Laden machen würde. Er hatte zwar ab und zu Ausschau gehalten, doch wenn er ehrlich war, endete dies stets ohne Erfolg. Auf dem Rückweg aus der Villa Aurelia dachte sich Philo folglich, mal einen unangegündigten Besuch abzustatten und klopfte laut an den Pforten zur Casa Iulia


    klopf klopf