Als er sich entschuldigte lächelte sie ihm aufmunternd zu, wie hätte er das auch wissen können!? Ihn traf ja keine Schuld, dass sie an ihre Mutter hatte denken müssen, eher hatte sie selbst ihre Reise angesprochen. Wieso sie ihm dann gleich so viel und so detailsreich erklärt hatte wie es zu der Reise von Mantua nach Rom kam, war ihr selbst ein Rätsel. Es war wohl so, dass er als ihr baldiger Ehemann solche Dinge wissen sollte. Und er war nett genug, ehrliche Anteilnahme zu zeigen, was ihm Callista hoch anrechnete, er sah sogar richtig traurig aus. "Mach dir keine Gedanken, sie fehlt mir, das ist alles." beteuerte sie und lächelte schon wieder. Er sollte wegen ihr kein schlechtes Gewissen haben müssen.
Ja, lukanische Würste. Wer hatte ihr die denn noch mal empfohlen? Callista war der festen Überzeugung, dass jemand bereits von ihnen geschwärmt hatte, aber sie kam einfach nicht drauf, wer es gewesen war. "Man hat mir gesagt, die germanische Küche ist eher fad. Stimmt das? Ich esse eigentlich gerne etwas schärfer." Callista setzte sich und schaute dann zu Marsus, der sofort bestellte. Es war angenehm leer hier und Callista konnte sich gut vorstellen wie voll es hier an einem Wochentag sein musste. Sie freute sich aber, heute um das dichte Gedränge und Geschubse herumzukommen, Menschenmassen lagen ihr einfach nicht.
Als Marsus dann Vodafonis ansprach, schüttelte diese nur mit dem Kopf. Sie stand halb schräg hinter ihrer Herrin und machte auch keine Anstalten sich zu setzen. Sie hatte schließlich eine Aufgabe und die nahm sie sehr ernst, solche Dinge wie Essen, Schlafen oder Trinken tat man in seiner freien Zeit oder nachts. Ihr grimmiges Gesicht haftete sich einen Moment auf Marsus, dann musterte sie wieder wortlos den Raum. Callista lächelte etwas entschuldigend, ihr war Vodafonis abweisende Art etwas peinlich, da Marsus schon so nett nachgefragt hatte. Aber als Leibsklavin war die Ägypterin nun mal sehr gewissenhaft.