Beiträge von Prudentia Callista

    "Mhh, das ist eine gute Frage. Ich habe mich der Göttin Iuno schon immer zugewandt gefühlt und ich glaube, dass ich mich als Priesterin sehr wohl fühlen kann." Wäre Calvina ein Familienmitglied gewesen, hätte ihr callista wahrscheinlich noch erzählt, dass sie gerne etwas Ansehen für die Familie erringen würde. Sie wollte eben eine gute Nichte sein und Balbus so zeigen, wie dankbar sie war. Und sie hatte es auch nicht eilig mit dem verheiratet werden und solange sie in der Ausbildung war, konnte sie sich einfach nicht vorstellen, dass Balbus sie verheiraten würde. Schon gar nicht, wenn sie gar nicht in der Nähe war sondern im fernen Germanien. Vielleicht hätte sie ihr auch davon erzählt, dass ihre ssterbenskranke Mutter immer zu Iuno und Minerva gebetet hatte und Callista somit fast schon religiös aufgewachsen war. Iuno war nunmal die Schutzheilige aller Frauen und Mütter und zudem eine der wichtigsten, römischen Gottheiten. Aber das wusste Calvina sicher, wo sie doch hier geboren war.

    Bisher hatte sie Callista noch keine Gedanken dazu gemacht, wer in diesem Haus die Wäsche wusch oder die Räume sauber hielt. Da war sie dann doch zu sehr Römerin. Solange ihre Wäsche sauber war und ihr Zimmer ordentlich, hatte sie keinen Grund die Aufgabenverteilung der Sklaven näher in Augenschein zu nehmen. Und sie war sowieso eine sehr ordentliche Person und in ihrem Zimmer herrschte so gut wie nie Unordnung und wenn - so wie jetzt zum Beispiel - dann verschwand das Chaos schnell wieder und dabei war sie die junge Prudentia auch nicht zu schade, es selbst wegzuräumen. Meistens ging das eh viel schneller und dann wußte man eben auch, wo alles war.


    "Nein, ich habe keine Leibsklavin und es sieht auch erstmal nicht so aus, als würde ich eine bekommen. Bisher hat sich Vodafonis ganz wunderbar um mich gekümmert. Außerdem werde ich bald nach Germanien reisen um dort eine Ausbildung zur Priesterin zu erhalten, es wäre zwar schön, wenn mich jemand begleitet, aber es ist kein Muss. Balbus wird schon dafür sorgen, dass man auf mich aufpasst und ich gut versorgt bin."

    So, da konnte man wieder einmal sehen, wie schnell das Gerede eigentlich losging. Eigentlich nichts ungewöhnliches und gerade weil Calvina neu war und dazu noch einen so lieben eindruck machte, war ihr sicherlich alles mögliche direkt auf die Nase gebunden worden. Insgeheim fragte sich, was man ihr wohl über sie erzählt hatte. Ihre Neugier trieb sie fast dazu, zu fragen, doch dann wurde ihr bewußt, dass Calvina ihr sowieso nur die netten Dinge weitererzählen würde. Eine wirklich ehrliche Meinung würde sie so nicht erfahren. Also beantwortete sie stattdessen lieber die unterschwellige Frage, die bei den Worten der Dunkelhäutigen mitgeschwungen war.


    "Ja, das stimmt. Ich habe Candance noch nie ein Wort sprechen hören, wenn ich das bedenke. Sie scheint sehr auf Thalna abgestimmt zu sein und die beiden verbringen eigentlich den ganzen Tag zusammen."


    Ja, Callista konnte schon verstehen, warum so viele Frauen eine Leibsklavin hatten. Es war wie eine Freundin zu haben, nur eben eine, die machte was man sagte und einem dazu noch sagte, wie schön man sei.

    "Nicht allzu viel bisher, leider. Aber wir haben bereits geplant uns die Stadt nochmal zusammen anzusehen, sie kam ja einige Tage nach mir hier an. Sie hat auch eine eigene Leibsklavin, wahrscheinlich wirst du deswegen nicht allzu viel mit ihr zu tun haben."


    Das Calvina auf etwas bestimmtes hinauswollte, war Callista nicht klar und so erzählte sie offen, was sie über Thalna wußte.

    "Ich wohne erst drei Wochen her, naja, etwas mehr. Aber noch keinen ganzen Monat. Eigentlich sehr kurz, aber ich fühl mich schon wie zu Hause. Besonders, da jetzt auch Thalna da ist und ich somit jemanden in meinem Alter habe."


    Callista grinste, was Calvina wahrscheinlich nicht sehen konnte. Ja, sie mochte Rom wirklich und die neue Familie war sowieso ein Goldgriff.

    Callista besah sich das Armband kurz und nickte. Dann war das also schon erledigt, gut. "Ja, es kann gut sein, dass sich die Sklaven nicht so gut auskennen. Aber wahrscheinlich wirst du eh erstmal eine Weile im Haus bleiben, bis du dich eingelebt hast." sagte sie ebenso umbekümmert zurück.

    "Ja, ein wenig schon. Aber ich hab mich einfach durchgefragt und außerdem hatte ich einen Sklaven des Hauses dabei, die kennen sich eigentlich gut aus. Oder jedenfalls die Wege, die sie öfters gehen. Dann klappt das schon. Und wenn du dich verläufst, dann kann dir die Stadtwache sicherlich auch weiterhelfen. Hat man dir schon ein Armband oder etwas gegeben, wo drauf steht, dass du zu uns gehörst?"


    Auch hier könnte jemandem, der Sklaven als Besitztum ansieht die Wrotwahl von Callista auffallen. Calvina gehörte ihrer Meinung nach zu ihnen, nicht ihnen, fast so als würde sie zur Familie gehören. Doch genau so hatte Callista es gemeint und sie fand es schrecklich, wenn man Sklaven nur als Gegenstände betrachtete.

    Callista nickte zustimmend, als Calvina meinte, sie käme nicht aus der Stadt. Das Gefühl kannte sie gut. Auch wenn Mantua bei weitem nicht so ländlich war, doch war Callistas strenge und abgeschiedene Erziehung daran Schuld. In dem Punkt waren sich die zwei sehr ähnlich und zu dem letzten Satz der Sklavin lachte sie sanft. Dieser Gedanke war einer ihrer ersten gewesen, als sie sich die ewige Stadt genauer angesehen hatte.


    "Es ist erstaunlich, nicht wahr? Du wirst bestimmt bald die Gelegenheit haben Rom genauer zu erkunden, vielleicht wenn ihr zum Markt geht oder so. Ich war auch schon unterwegs und es war sehr aufregend." Ja, aufregend war es allemal gewesen, wenn man bedachte dass sie mehr als nur einen ansehnlichen Junggesellen getroffen hatte. Sie grinste still vor sich hin.

    Da Callista mit dem Rücken zu der dunkelhäutigen Sklavin stand, konnte sie deren erstaunten Gesichtsausdruck nicht sehen. Stattdessen setzte sie sich und wartete gespannt darauf, dass calvina anfangen würde. Sie war sanft und sehr geschickt, Callista spürte es zwar, aber es ziepte kein bisschen. Wenn diese Sklavin hier tatsächlich für Vespa war, würde diese sich sicherlich an ihr erfreuen. Vodafonis war da schon etwas rabiater, wie Callista nicht nur bei ihrem ersten Bad hier im Hause erfahren hatte. Vodafonis machte ihre Arbeit auch wirklich gut, aber ihr fehlte die Zaghaftigkeit von Calvina. "Danke." sagte die junge Prudentia auf das Kompliment der Sklavin hin und lächelte still. Sie mochte ihr Haar, auch wenn es rotbraun war und sich nie ganz für eine von beiden Farben entschieden hatte. Im nacken war es braun und sehr dunkel, doch überall dort wo die Sonne hinschien, verwandelte sich das Wallnussbraun in ein feuriges Rot, was in der Sonne besonders glänzte. Ihre Mutter hatte immer gesagt, dass ihr aufmüpfiges Haar gar nicht zu ihrem Charakter passte.


    "Kommst du aus Rom? Oder bist du auch woanders aufgewachsen?" fragte Callista dann in die Stille herein, die kurzzeitig entstanden war.

    "Einen Schwächeanfall, so so." Callista wußte nicht recht, was sie davon halten sollte und war froh, dass Calvina sowieso grade nicht auf ihr Gesicht guckte sondern sich um das Kleid kümmerte. Die Sklavin schien sehr weich zu sein, Callista kannte viele Sklaven und bisher hatte sich niemand Gedanken über das Wohlbefinden ihres Händlers gemacht. Aber eigentlich sprach das nur für sie - wenn sie die gleiche Loyalität auch gegenüber ihres Onkels zeigen würde. Ob er sie vielleicht für Vespa gekauft hatte? Als Hochzeitsgeschenk? Denkbar wäre es und das war auch eine gute Idee - die beiden würden gut auskommen.


    Als Callista endlich wieder angezogen war, band sie sich selbst das Kleid an der Taille und setzte sich auf einen kleinen Hocker. Vor ihr auf einer kleinen Kommode standen einige Töpfe und Tiegel, gefüllt mit Salben und Kräutern, allerlei Schönheitshelferchen eben. Dann nahm Callista eine große Bürste hervor, die aus dunklem Pferdehaar gefertigt war. Sie hatte ihrer Mutter gehört und in das ebenso dunkle Holz waren Rosenblüten eingraviert. Und genau diese Bürste drückte sie nun Calvina in die Hand.

    "Ja, das wird er sicher. Hattest du denn schon Gelegenheit dich zu waschen und zu essen? Du kommst doch sicher von Titus Tranquillius, oder? Hat er dich gut behandelt?" Es war sicherlich ungewöhnlich, dass sich Callista über sowas Gedanken machte. Aber sie wollte die Kleine nicht hungern lassen, nur weil sie zu faul war ihr Haare heute selbst zu kämmen.

    Ich hatte es zuletzt in mantua an, dort habe ich gewohnt bis meine Mutter ... meine Mutter ... starb. Deswegen bin ich dann nach Rom gekommen, Tiberius Prudentius Balbus ... dein Herr ... ist mein Onkel." Callistas Stimme war etwas gedämpft und sie merkte wieder einmal wie schwer es ihr eigentlich fiel über ihre Familie zu reden. Gerade jetzt, wo das römische Fest der Ahnen gefeiert wurde und sie kein Kleid hatte. Sie wollte schlicht und ergreifend nicht wie ein Pfau herausgeputzt herumlaufen - sie wollte ihre Trauer ausdrücken, die sie tatsächlich verspürte. Leicht genervt besah sie sich die vielen Kleider, teilweise aufgehängt und teilweise auf ihrem Bett ausgebreitet. Ihr Blick fiel auf ein grünes, das sehr dunkel war und nur mit etwas helleren Stickereien verzeirt war. Es wurde von sechs Verschnürungen über den Achseln und Armen gehalten und sie hatte einige Bänder, die sie anstatt eines Gürtels verwenden konnte. Ja, das würde funktionieren, wenn sie dazu auf Schmuck und Schminke verzichten würde. Zumal Calvina ihr die Haare ausbürsten würde und sie diese nicht hochsteckte.


    "Helf mir mal bitte bei diesem Kleid hier." sagte sie zu Calvina gewandt und wies auf eben jenes grüne Kleid. Dann meinte sie noch zu der neuen, jungen Sklavin. "Wenn du magst, kannst du mir dann die Haare bürsten. Aber nur, wenn ich dich nicht von anderer Arbeit abhalte. Wo sollst du denn eigentlich eingesetzt werden?" fragte sei neugierig. Nicht, dass sie gerade Balbus neue Masseuse mit dummen Mädchenwünschen von ihrer Arbeit abhielt.

    "Nein, das ist es nicht. Das hier hat Stickereien als Verzierung und das Kleid, dass ich meine, hat keinerlei Verzierungen." Callista schnaubte genervt und zog eine Schnute, sie war keineswegs böse aus Calvina, dass sie ein falsches Kleid gefunden hatte. Sie konnte ja schließlich gar nicht wissen, welches sie meinte. Deswegen ging callista an ihr vorbei und suchte zwischen den Kleidern, die fein säuberlich aufgehangen waren, nach dem Gesuchten. Auch wenn sie das schon ein paar mal getan hatte. Wahrscheinlich würde sie auf ein anderes zurückgreifen müssen.

    "Gute Idee. Du suchst als erstes das Kleid." Callista nickte und wandte sich dann einmal im Kreis, um zu dem Altar zu sehen, den sie vor ihrem Fenster aufgestellt hatte. Das Bildnis landete schnell darauf und es zeigte ihre Eltern, damals, als sie selbst noch ein Kind gewesen war und ihr Vater noch am Leben. Es war das einzige Bild, dass sie von ihrem Vater hatte und war unweigerlich in ihren Erinnerungen eingebrannt, zumal ihre Mutter eben dieses Bildniss zur Parentalia aufgestellt hatte. Ihre Mutter war wunderschön gewesen, als sie noch jünger war und es half Callista nicht immer nur an die kranke, blasse und schwache Frau zu denken, die ihre Mutter in den letzten Jahren gewesen war. Der Altar war mit einem dunklen Stoff verziert und Callista stellte einige Kerzen darauf und einen besonderen Kiesel. Den Kiesel hatte einmal ihr Vater ihrer Mutter geschenkt, als er ihr versprochen hatte sie zu heiraten und war seitdem so etwas wie das Familiensymbol geworden. Ihre Mutter hatte den Stein immer in einem Beutel aufbewahrt und angeschaut, wenn sie Sehnsucht verspürte.


    Sie drehte sich wieder um und beobachtete Calvina einen Moment. "Und, hast du es schon finden können? Ich hoffe nicht, dass es vielleicht in Mantua zurückgeblieben ist. Es ist das einfachste Kleid, dass ich habe und gerade passend für die Parentalia." Callista seufzte, konnte es denn sein, dass ihr ein Kleid abhanden gekommen war?

    Calvina also, ein schöner Name. Ob er wohl eine spezielle Bedeutung hatte? Und dann auch noch ihr erster Tag. Es war nur rechtens, dass sie sich gleich mit dem Haus vertraut machen wollte, so eine Eigeninitiative war wünschenswert. Callista fühlte sich gleich wieder an ihre Sklavin aus Mantua erinnert, mit denen sie auch mehr befreundet war als man es zu Sklaven wohl eigentlich sein sollte. Dennoch waren da niemals Probleme draus entstanden, nun ja, vielleicht bis auf den etwas tränenreichen Abschied. Mit dem Tod ihrer Mutter war das Hab und Gut der Familie verkauft worden und Callista nach Rom gereist. Apropo Mutter, es waren die Parentalia und Callista wollte diese Gedenktage nicht ungenutzt verstreichen lassen.


    "Ja, du könntest mir tatsächlich helfen. Ich baue gerade einen Altar für meine Eltern auf, wenn du mir dabei zur Hand gehst, wäre mir damit geholfen. Ich brauche noch Wein aus der Küche und eine Mahlzeit, dann muss ich das Bildnis meiner Eltern positionieren und Blumen pflücken gehen. Außerdem suche ich noch nach einem ganz bestimmten, schlichten Kleid aber ich habe das seit meiner Ankunft nicht mehr gesehen. Vielleicht schaust du einfach nochmal alle Truhen durch und hast mehr Glück. Es ist gelb, aber nicht strahlend, sondern ganz dunkel, fast braun und ganz schlicht. Meine Haare müssen wir auch noch ausbürsten, dazu bin ich heute noch nicht gekommen."


    Die junge Prudentia schaute verdutzt, ihr war selbst nicht bewußt gewesen, dass es noch sooo viel zu tun gab.

    Eine Sklavin also, eine neue noch dazu. Callista lächelte und nickte, trat einen Schritt zur Seite und winkte mit ihrer Hand einladend in den Raum. Ihr Cubiculum war nicht auffallend anders als die anderen des Hauses und sie war ordentlich genug, dass sie immer unangemeldet jemanden hineinlassen konnte. Sie hatte als einzige Frau im Haus keine Leibsklavin - etwas, dass ihr jetzt noch nicht bewusst war. Aber es störte sie auch nicht weiter, sie war bisher immer ohne ausgekommen und sie würde das auch noch eine ganze Weile. Waren Sklavinnen in Germanien eigentlich üblich? Vielleicht sollte sie dort die Augen offen halten. Anscheinend hatte sie heute einen nachdenklichen Tag, wie sie erschrocken feststellte, denn über die vielen unterschiedlichen Gedanken hatte sie ganz vergessen zu antworten.


    "Dann komm herein und sieh dich um, wenn du das möchtest. Wie heißt du denn und seit wann bist du bei uns?"


    Bisher war ihr Calvina noch nicht begegnet und sie fragte sich, welche Funktion sie in der Zukunft erfüllen würde.

    Es war seit ihrem Einzug in das Haus ihres Onkels einige Zeit vergangen und die junge Prudentia hatte sich gut eingelebt, ihr gefiel die riesengroße Stadt, von der sie bisher nur so wenig gesehen hatte und gerade jetzt, mit Thalna, war auch noch jemand in ihrem Alter in der Nähe. Bisher hatten es die beiden nicht geschafft, gemeinsam auf Erkundung zu gehen - aber das würden sie noch und darauf freute sich Callista sehr. Sehr zu ihrem eigenen Bedauern hatte sich ein gewisser Decimer noch nicht bei ihr gemeldet und sie zu dem versprochenen Spaziergang abgeholt, da aber Balbus von dieser Idee eh nicht begeistert gewesen war, half ihr das auch aus einer ziemlich unangenehmen Situation heraus. Dem Decimer absagen, wenn er denn dann erstmal vor ihrer Türe stand, würde sie wahrscheinlich nicht können. So in Gedanken hätte die Rothaarige das leise Klopfen fast nicht gehört, doch dann ging sie zu ihrer Tür und öffnete diese. Neugierig, wie sie manchmal sein konnte, fragte sie sich verwundert, wer da vor ihr stand und musterte das dunkelhäutige Mädchen neugierig.


    "Salve." meinte sie freundlich und schaute etwas ratlos. Die andere würde schon damit rausrücken wer sie war oder was sie wollte.

    "Danke." sagte Callista freudestrahlend an ihren Onkel gewandt, sie konnte es kaum erwarten und war ihm sehr dankbar, dass er ihr das alles ermöglichte. Und sie hoffte, dass er das auch an ihrem Gesicht ablesen konnte.

    Gespannt und begeistert lauschte die junge Prudentia den Worten ihrer Tante, die es schaffte ein recht genaues und lebendiges Bild von Germanien zu zeichnen. Zusammen mit den Beschreibungen ihres Onkels und den Informationen, die sie sich selbst zusammen gesucht hatte konnte sie sich schon gut vorstellen, worauf sie sich da eigentlich einließ. Sie freute sich schon darauf und auch wenn es ihr gefiel, dass noch etwas Zeit verstrich, bis sie abreisen sollte, so konnte sie es dennoch im Grunde kaum erwarten, diesen Schritt zu wagen. Die noch zu überbrückende Zeit würde sowieso schnell vergehen, sie würde mit Thalna Rom erkunden, etwas griechisch lernen und sich vorbereiten. Iuno hatte ihr selbst gezeigt, dass sie in ihren Reihen aufgenommen worden war. Was also konnte schief gehen!?


    "Das klingt fantastisch. Richtig aufregend. Und wie sind die Germanen so?" fragte sie weiter und wandte sich dann aber doch noch an Balbus, weil ihr etwas eingefallen war. "Sag, Onkel, kennst du vielleicht jemanden, der mir etwas germanisch beibringen könnte? Nur ein wenig, also wie man sich begrüßt und solche Dinge. Damit ich keine Fehler mache und aus Unwissenheit ... " Sie stockte kurz und musterte ihre Hände, die sie brav auf ihren Schoß gelegt hatte "... Schande über dich oder mich bringe. Du hast doch mal von einem Soldaten erzählt, den du kennst. Könnten wir ihn nicht mal zum Essen einladen?"

    "Du hast recht Onkel, es dauert noch etwas. Ich will dennoch keine Sekunde davon verschenken." sagte sie und lächelte. Dann wandte sie sich an ihre neue Tante, mit der sie heute zum ersten wirklich Zeit verbrachte. Bisher hatte entweder sie selbst keine Zeit gehabt oder aber Vespa war mit Dingen beschäftigt gewesen, bei denen Callista sich nur im Weg gefuehlt hätte. Es tat gut, sie nun endlich besser kennenzulernen.


    "Nun, Balbus hat es noch nicht offiziell bestätigt, aber es ist angedacht, dass ich meine Ausbildung bei einem Duccier mache, in MOgontiacum. Er ist ebenso Iunopriester und sogar in meinem Alter. Es scheint wohl, dass alle Ausbilder hier in Rom zu viel zu tun haben um sich um mich zu kuemmern."
    klärte sie ihre Tante auf und schob direkt noch eine Frage hinterher. "Kennst du Mogontiacum? Was kannst du mir darueber erzählen?"