Beiträge von Iunia Narcissa

    Na also, warum denn nicht gleich so! Er gab ihr Recht und sie hatte wieder einmal ein Wortgefecht gewonnen. Nicht, dass es Narcissa nur darauf ankam, aber es war schon ein gutes Gefühl den Männern die Wörter im Wort umzudrehen. Wieder einmal kam ihr der Gedanke, dass Männer an und für sich betrachtet ganz einfache Wesen waren. Vor allem, wenn sie etwas im Schilde führten, so wie dieser hier. Er streichelte sein Pferd wohlwollend und lenkte somit Narcissas Blick auf seinen Arm. Wenn sie gedacht hatte Silanus sei muskulös, wurde sie nun eines besseren belehrt, denn der Soldat vor ihr hatte einen wundervoll ausgeprägten Bizeps. Seine Arme sahen sehr stark aus, aber dennoch streichelte er sein Reittier sehr sanft. Er schien sich gut mit dem Pferd zu verstehen und Narcissa sah nun auch, dass es sich um eben ein Hispanisches handelte. Sie schmunzelte weiterhin und blickte nochmal ins Blätterdach. Da gab es einen Ast, der nicht allzu hoch hing und stabil genug aussah, dass er sie tragen würde.


    "Entschuldige mich bitte einen Moment."


    Ihre Stimme war durch die Vorfreude etwas weicher, als es eigentlich zu ihrer Laune passte, aber das störte sie nicht. Stattdessen hüpfte sie kurz hoch und griff mit beiden Händen zu und zog sich, mit den Beinen wild strampelnd und sich am Baumstamm abstützend, hinauf. Oben angekommen gab es dann noch das kleine Problem sich bequem hinzusetzen, doch auch das war schnell gemeistert. Das kurze, reißende Geräusch von Stoff war zu hören, doch Narcissa kümmerte sich nicht darum. Das war ja sowieso eines ihrer älteren Kleider, da war das nicht weiter schlimm und würde einfach ausgebessert werden. Viel schlimmer waren allerdings die grünlichen Schmutzstreifen, die sie nun an Händen und Waden hatte. Wahrscheinlich war die grüne Baumrinde dann auch auf den Kleid zu sehen, wenn sie erst einmal wieder unten war.


    "Jetzt sind wir ungefähr gleichgroß."

    Natürlich hatte sie ihn durchschaut, Narcissa grinste, als er lachte und das zugab. Sie hatte die Arme zwar immer noch verschränkt, drehte sich jetzt allerdings zu ihm und während sie mit einer Schulter an dem Baum lehnte, blickte sie zu ihm. Der Lockenkopf verglich sie mit einem Pferd! Sie schmunzelte.


    "Und sind es nicht die hispanischen Pferde, die man als die Besten bezeichnet? Ausdauernd, gesund und wunderschön?"

    Sim-Off:

    miau :]



    Bla Bla Bla. Dummes Geschwätz! Wieso versuchte nur wirklich jeder Mann, mit dem sie im Castellum zu tun hatte ihr Angst zu machen? Angst war ein schlechter Berater! Außerdem hatte ihr Silanus mehr als deutlich gemacht, dass die Gefahr viel eher von seinen eigenen Männern ausging, die monatelang ohne Frauen auskommen mussten und denen Narcissa reihenweise die Köpfe verdrehen konnte - wenn sie es drauf anlegen würde. Einen wilden Barbaren hatte sie aber bisher noch nirgends gesehen und da sie dazu sowieso widersprüchliche Aussagen hörte, war diese Gefahr einfach nicht greifbar. Außerdem war sie ja noch in Reichweite des Castellums!


    Der junge Soldat vor ihr schaffte es aber wenigstens normal mit ihr zu reden und auch wenn seine Absichten sehr deutlich waren, so verwendete er nicht allzu verblümte Ausdrücke und beschönigte die Sachen. Das gab dann doch wieder Pluspunkte.


    "Jeder der raubt, mordet oder schändet, sollte dafür gehängt werden. Ich denke dieser Platz hier eignet sich genauso gut wie jeder andere dafür."


    Mit einem kleinen, hochnäsigen Lächeln im Gesicht ging sie den letzten Schritt bis zu den Bäumen und schaute nach oben ins Blätterdach. Die Sonne schien und zauberte wundervolle Schattenspiele durch das Geäst, aber danach guckte sie gar nicht.


    "Wann soll das denn gewesen sein? Als ihr die Barbaren aufgehängt habt?" fragte sie interessiert.

    Sim-Off:

    Ich glaub da hätte sie sogar noch Spaß dran -.^:D


    Ihr eisiger Blick aus den blauen Augen streifte den Lockenkopf, der es nicht für nötig hielt vom Pferd zu steigen um mit ihr auf einer Augenhöhe zu reden, und ihre Stirn zog sich in Falten. Wieso fragte er das denn? Wußte er denn nicht wer sie war? Das wäre ja mal lustig! Aber dieser Hoffnung gab sie sich nicht hin, denn die einzigen Frauen ihres Alters hier in der Nähe wären Huren. Und wie eine von denen sah sie nun wirklich nicht aus.


    "Auch das geht dich jawohl überhaupt nichts an."


    Sie blickte zu ihm und schüttelte langsam den Kopf, was wollte der überhaupt? Konnte sie hier nicht mal einen halben Tag lang ihre Ruhe haben!? Seine honigsüße Stimme ließ sie völlig kalt, missmutig verschränkte sie die Arme und lief weiter auf die Bäume zu.

    Sim-Off:

    sehr schön, freut mich ^^
    Ich hoffe du hast Spaß am simmen mit der Kratzbürste...


    Nach einer Weile, die Narcissa mehr oder minder sinnierend durch die landschaft gestreift war, hörte sie Pferdehufe hinter sich. Das rythmische Pochen auf dem weichen Boden war unverkennbar und so brauchte sie sich nicht gar nicht erst umdrehen, sie tippte darauf, dass es ein Soldat wer, der sie einfangen sollte oder vielleicht sogar Silanus selbst. Wenn man sich trauen würde ihm mitzuteilen, dass man sie unbeaufsichtigt einfach aus dem Lager hatte spazieren lassen, was an und für sich wohl keiner der Soldaten gerne freiwillig zugegeben hätte. Daher schloß sie es fast schon aus und seufzte. Schade, wenn man so darüber nachdachte, das wäre doch die perfekte Vorlage gewesen ihre miese Laune an ihrem Noch-nicht-Verlobten auszulassen.


    Dann war das Pferd irgendwann mit ihr auf einer Höhe und wurde pariert, so dass es im gemütlichen Schritt neben ihr herging. Narcissa, ihr hübsches Gesicht durch einen grimmigen Gesichtsausdruck verdeckt, schaute hoch zu dem Reiter und sah aus den Augenwinkeln, dass auch Phila noch in der Nähe war. Auf der Reise hatte sie aber feststellen müssen wie groß die Angst ihrer Leibsklavin vor Pferden war und Phila machte einen großen Bogen um die Tiere, wann immer sie konnte. So kam es, dass sie nun auch etwas abseits stand. Was Narcissa aber nicht im geringsten interessierte.


    Der Reiter da neben ihr war ganz offensichtlich Soldat, ganz offensichtlich ein römischer Soldat. Was ihm schon mal Pluspunkte einbrachte, zusammen mit seinem angenehmen Äußeren. Da sie ihn nicht kannte, bekam er gleich schon mal wieder einige Punkte abgezogen, woraus Narcissa folgerte, dass er ihr eigentlich gleichgültig sein konnte. Und mit ihrer absolut miesen Laune, die ihr deutlich ins Gesicht geschrieben stand, war ihr sowieso jeder und alles egal. Daher blickte sie schnippisch zu ihm hoch und antwortete patzig;


    "Ich wüßte nicht, was dich das angeht."

    Iunia Narcissa hatte schlechte Laune.



    Äußerst schlechte Laune.



    Dabei war noch nicht mal was besonderes passiert, sie war einfach nur genervt.



    Es war nur ein weiterer Tag in dieser Einöde, die sich Germanien nannte und auch wenn sich Narcissa mittlerweile besser an Silanus gewöhnt hatte, war die Langeweile und das Nichtstun eine Folter für sie. Sie mochte weder die Landschaft noch die Menschen um sich herum. Silanus hatte sein Amt vor einiger Zeit angetreten und war sehr beschäftigt, was eigentlich bedeutet hätte, dass Narcissa im Praetorium hätte bleiben müssen. Aber das war ihr zu doof. Viele der Soldaten, mit denen sie etwas mehr zu tun gehabt hatte, schienen sie zu meiden und sie glaubte zu wissen warum. Einar war gegangen, Merowech hatte immer irgendwie irgendwas zu tun und auch Cupidus hielt sich zurück. Die Schwarzhaarige vermutete ihren Verwandten, den sie ehelichen sollte, dahinter. Wo er doch immer so besorgt um sie war, wie er ständig betonte, da hatte er den Männern sicherlich gesagt sie sollten sich von ihr fernhalten. Damit es zu keinen Übergriffen kam. Und ihr damit einen Teil der Ablenkung genommen, die sie so dringend gebraucht hätte, denn sie hatte sich eigentlich schon fast daran gewöhnt gehabt den Männern beim Training zuzusehen. Es gab ja auch sonst nichts zu tun.


    Daher hatte sie beschlossen, den Tag mit Verbotenem zu überbrücken und sich nicht nur aus ihrem "sicheren" Praetorium geschlichen, sondern gleich aus dem gesamten Castellum. Geschlichen war allerdings auch das falsche Wort, denn sie war einfach mit einer unberührbaren und hochnäsigen Miene durchs Lager gestapft, geradewegs aus den Ausgang zu und keiner hatte sich getraut etwas zu sagen. Männer! Narcissa verzog den Mund zu einem schmalen Strich und überlegte, was sie nun mit ihrer neugewonnenen Freiheit tun konnte.


    Wäre Zenon noch am Leben hätte sie nun mit ihm die Umgebung durchstreift, hätte mit ihm gespielt und Abenteuer erlebt, doch Phila eignete sich dazu wahrlich nicht. Nicht mal zum Stöckchen holen! Die junge Sklavin hatte heute sowieso kein einfaches Leben, denn wenn Narcissa schlechte Laune hatte, sollte man ihr besser aus dem Weg gehen. Sie war dann nicht nur extrem launisch, sondern schlicht und ergreifend unberechenbar, gelegentliche Ohrfeigen, Anschreien oder mit Dingen um sich werfen lag durchaus im Bereich des Möglichen. Nur war aus dem Weg gehen leider unmöglich, denn irgendjemand musste schließlich bei der Domina bleiben.


    In einiger entfernung entdeckte Narcissa eine einladend wirkende Baumgruppe und hielt sicheren Schrittes darauf zu. Entgegen ihrer sonstigen Art hatte sie heute komplett darauf verzichtet sich herausputzen zu lassen und trug nicht nur ihre Haare in einer schlichten Hochsteckfrisur ohne jeglichen Schmuck, sondern hatte ein einfaches Kleid an. Die Qualität des Stoffes und seine Färbung sprachen zwar dennoch eine eindeutige Sprache, aber es fehlte jeglicher Klimbim. Auch Schmuck trug Narcissa heute keinen. Und so lief sie also schlendernd zu den Bäumen, nicht wissend, was sie dort eigentlich wollte.




    Sim-Off:

    Na, wer mag es heute mit mir aufnehmen? ;) Würd mich über Mitposter sehr freuen!

    Männer waren, im Grunde, doch relativ einfache Wesen. Narcissa grinste, als sie sah wie sehr er sich freute. Wenn man nur wußte wie, dann waren sie ganz handzahm, Männer. Und dieser hier im Besonderen, wie sie fand. Also tat sie, was sie angeboten hatte, und massierte seine Schultern, seinen Nacken, die Rückseite seines Halses, sogar ein Stück seiner Oberarme und wanderte dann, ganz unschuldig tuend, wieder über die Schultern weiter runter. In großen, kreisenden Bewegungen knetete sie die unter der Haut gut spürbaren Muskeln durch und ignorierte das Ziehen in ihrer Leistengegend. Sie hätte zwar nicht damit gerechnet, dass es sie selbst erregt Silanus zu massieren, aber sie störte sich auch nicht daran. Narcissa war bei weitem nicht so tugendhaft, denn auch wenn sie noch Jungfrau war, verlief ihr allabendliches Einschlafen nicht immer ereignislos. Sie grinste. Was er aber nicht sah, schließlich saß sie hinter ihm.


    Ihre Hände wanderte nun noch tiefer, massierten seinen unteren Rücken, sich an den Wassermassen drum herum nicht störend. Dann, mit einem unterdrückten Grinsen im Gesicht rückte sie ein Stück näher und beugte sich leicht zu ihm, während ihre Hände weiterhin kräftig massierend immer tiefer rutschten. Er würde nun nicht nur ihre zarten Finger an seinem Allerwertesten oder kurz darüber spüren, sondern auch ihren Körper an der Haut seines Rückens.


    Dabei blieb Narcissa aber völlig still und sagte nichts. Sie wollte sehen ob er was sagte und wenn ja, was. Zu schade aber auch, dass man nicht sehen konnte, ob sein Körper reagierte. Narcissa hätte das zu gern gewußt. Doch selbst aus ihrer nun etwas aufgerichteten Position konnte sie nichts sehen.

    Etwas missmutig beobachtete sie seine zaghafte Reaktion, je mehr er versuchte nicht hinzusehen, desto mehr würde sie ihn zeigen. Verstand Silanus das denn immer noch nicht? Oder legte er es etwa genau darauf an? Narcissa überlegte und wedelte nur lapidar mit der Hand, so dass Phila die Reinigung des Kommandanten schnell und gründlich beendete. Nach nur wenigen Augenblicken war er sauber und konnte wieder zurück ins warme Wasser, wo sich nun auch Narcissa wieder etwas bequemer hinsetzte.


    Als er sich hingesetzte hatte, ließ sie sich durch das Wasser auf ihn zu treiben und setzte sich dann neben ihn. Sie winkelte die Beine etwas an, so dass sie halb schräg zum sitzen kam, ihm zugewandt und mit dem bezaubernsten Lächeln im Gesicht, zu dem sie im Stande war.


    "Komm, ich massier dich noch ein bisschen."

    Silanus tat wie ihm befohlen und stieg aus dem Wasser während Narcissa mehr oder minder ungeniert eine gewisse Stelle in Augenschein nahm - wenn auch nur kurz. Nicht, dass er noch den falschen Eindruck von ihr bekam. Sie lächelte still in sich herein und blickte an ihm hoch, denn schließlich saß sie ja und er stand fast außerhalb des Wasserbeckens. So gesehen war sie nun ungefähr halb so groß wie er und lehnte sich etwas zurück, um ihn besser sehen zu können. Sie streckte ihre Arme nach hinten und stützte sich darauf, während ihre Haare sich langsam aus dem Knoten lösten und lang und schwarz herunterhingen. Narcissa fand es mehr als praktisch, dass sie mit dieser so unschuldig aussehenden Haltung ihren Busen noch weiter betonte. Sie streckte diesen ja fast schon in seine Richtung und es würde sehr spannend werden, wie er darauf reagierte.


    Aber zu erst wollte sie seine Frage beantworten. Mit einem verspielten Lächeln sagte sie daher lapidar: "Was soll mit mir sein? Ich bin doch schon sauber!"

    Während sie ihm also den Nacken massierte, dachte sie darüber nach, warum er die Augen zugemacht hatte. Sie hatte gesehen, dass er sie angesehen hatte und sie hatte gedacht, dass sie ihm gefiel. Hatte er nicht vorhin im Aufenthaltszimmer noch Komplimente gemacht? Ja, hatte er! Und jetzt schloß er die Augen!? Ihr Händedruck wurde unmerklich etwas fester, während sie darüber grübelte und sie beugte sich zu ihm. Ihr Blick glitt von oben, da sie immer noch hinter ihm stand, über die Schulterpartie ihres Noch-Nicht-Ehemannes. Er war wirklich muskulös, viel kräftiger als die wenigen männlichen Verwandten, die sie unbekleidet gesehen hatte. Fand sie ihn eigentlich gutaussehend? Narcissa überlegte einen Moment, wobei sie nun wieder eher einrieb, als massierte und stellte fest, dass sie eigentlich keinen eigenen Männergeschmack hatte. Silanus war jedenfalls nicht unansehnlich, das hatte sie ja direkt am Anfang schon festgestellt. Wo er sie in seiner Rüstung begrüßt hatte. In Rom. Was sich anfühlte, als wäre es vor Jahren gewesen...


    ... ihre Hände rutschten langsam tiefer an seinem Rücken und Narcissa kniete sich hin, damit sie besser rankam. Phila trat einen Schritt zurück und goß gelegentlich etwas Öl in Narcissas Hände, wenn diese sie hinhielt. Auch die Arme wurden eingeölt und dann wußte Narcissa plötzlich nicht mehr weiter. Eigentlich wären jetzt seine Beine drangewesen. Oder seine Vorderseite. Aber sie hatte nicht die geringste Lust sich um das eine oder das andere zu kümmern. Was er wohl sagte, wenn sie nun einfach aufhörte? Dabei musste das Öl ja noch abgekratzt werden. Und er musste seine Haare noch waschen.


    "Am besten kommst du eben aus dem Wasser, sonst läuft das ganze Öl ins Wasser." meinte sie daher und setzte sich, mit angewinkelten Beinen, wieder an den Beckenrand.

    Während er sich erhob und sich so positionierte, dass Phila ihren Auftrag erfüllen konnte, sah er Narcissa an und dann veränderte sich sein Blick. Da wo er vorher noch verdattert war, verschüchtert, da war er nun etwas spitzbübisch. Er drehte ihr ja die Wörter im Mund um! Von "unbedingt möchten" und "nicht abhalten lassen" hatte sie doch gar nicht gesprochen! Sie wollte ihn doch nur triezen! Anscheinend war das jetzt aber nach hinten losgegangen, denn sie konnte keinen Rückzieher machen, wie würde das denn aussehen? Sie wollte ihn aber eigentlich gar nicht waschen, sie wollte ihm gar nicht so nah sein und schon gar nicht wollte sie von ihm ausgetrickst werden. Dennoch erhob sie sich und schritt durch das Becken an den Rand um dort aus dem Wasser zu steigen. Etwas gutes hatte das Ganze allerdings, er würde jetzt in den vollen Genuss ihres Anblickes kommen. Das weiße Tuch war durch die Nässe ein wenig durchsichtig geworden und klebte hauteng an ihrem Körper, wobei es sowieso nur vom Busen bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Betont langsam und verführerisch schritt Narcissa an ihm vorbei und stellte sich hinter ihm auf. Ihr Herz begann lauter und schneller zu klopfen, als sie von Phila die Utensilien gereicht bekam und die ihr mit lautlosen Bewegungen vormachte, was sie tun sollte.


    Zu allererst goß sich Narcissa etwas Öl in die Hände, wartete einen Augenblick, bis das Öl ihre Körperwärme angenommen hatte und begann dann es aus Silanus Rücken, Schultern und Nacken zu verteilen.

    Das war einfach zu gut, wie er da saß und sie völlig verdattert anguckte. War er etwa so schüchtern? Oder bereits erregt und traute sich nicht aufzustehen, damit sie es nicht sah? Egal was von beidem es war, Narcissa hatte jedenfalls ihren Spaß. Im Grunde ging es noch nicht mal darum, dass sie ihm zugucken wollte - obwohl sie auf jeden Fall wollte. Schließlich würde sie ihn doch irgendwann heiraten müssen und wieso nicht vorher schon mal einen Blick riskieren? Sie zeigte ihm immerhin auch schon relativ viel, auch wenn sie ihren Körper ganz brav unter Wasser hielt. Ihr ging es vor allem darum, ihn aus der Reserve zu locken, seine Schüchternheit war so ... so ... niedlich ... so ... seltsam, dass sie es einfach ausreizen musste.


    "Doch, es ist durchaus nötig. Ob du es jetzt machst oder später spielt doch keine Rolle. Wenn es dir lieber ist, kann ich es auch machen. Obwohl Phila wirklich geschickt darin ist."


    Und da tat sie es schon wieder. Ihn reizen. Ihn herausfordern. Ihn in Verlegenheit bringen. Vorausgesetzt er entdeckte die versteckte Andeutung, die sie ganz unschuldig in einen Nebensatz verpackt hatte. Ob sie sich dann auch tatsächlich dazu hinreißen lassen würde, ihn zu reinigen, war etwas ganz anderes. Zumal sie sowas noch nie gemacht hatte und auch nur ganz selten dabei war, wenn ein Mann sich sauber machte oder das durch einen Sklaven machen ließ. Ihre nahen Verwandten, also ihr Vater oder ihre Brüder, hatten das selbst gemacht und sie war nie dabei gewesen. Allerdings lieferte er ihr eine so gute Vorlage, da musste sie einfach drauf rumreiten.

    Anscheinend hatte ihr kleines Manöver geholfen, denn er begann ein Gespräch. Und noch viel besser, er hatte sie nicht als Urheber der Störung enttarnt und so öffnete sie völlig unschuldig dreinblickend die Augen. Und da kam ihr auch schon eine tolle Idee, wie sie fand, auf die er sie sogar selbst brachte. Denn sie hatte natürlich schon ausgiebig gebadet und sich waschen lassen, aber das stand ihm nun auch bevor.


    "Du brauchst damit nicht zu warten." sagte sie so beiläufig wie nur möglich und drehte sich halb zu Phila, die bereits dabei war aufzustehen. Das junge Mädchen konnte vielleicht nicht reden, dafür aber umso besser zuhören und ging zu Silanus. Auf dem Weg dahin nahm sie die Utensilien mit, die sie brauchen würde den Verlobten ihrer Herrin zu säubern. Dazu gehörten unter anderem teures Öl, dass sie auf ihm einreiben würde und die strigilis, um das Öl wieder abzukratzen. Wenn er wollte, konnte sie ihm aber auch die Haare schneiden oder anderes, störendes Haar entfernen. Geduldig wartete das nubischen Mädchen mit gesenktem Blick, dass er sich erheben und aus dem Wasser steigen würde. Während ihre Herrin ihn spitzbübisch anlächelte und auf seine Reaktion wartete.

    Aus halb geschlossenen Augen beobachtete sie ihn, wie er sich gemütlich hinsetzte und zurücklehnte. Er sah nicht müde aus, aber anscheinend hatte er die Entspannung echt nötig. Da er seine Augen geschlossen hatte, konnte Narcissa ihre wieder öffnen, ohne dass er das mitkriegte. Sie unterzog ihn noch einmal einer genauen Studie, soviel wie sie sehen konnte jedenfalls. Eigentlich hatte sie angenommen, irgendetwas würde jetzt passieren, dass sie wenigstens miteinander redeten, aber er sagte nichts. Ob er doch müde war? Ob er darauf wartete, dass sie etwas sagte? Ob er wollte, dass sie gar nichts sagte? Und seid wann bitteschön kümmerte es sie, was er dachte oder wollte oder von ihr erwartete!?!? Das war ja was ganz neues!


    Sie überlegte zu ihm hinzuschwimmen, aber er sollte nicht meinen, dass sie sich ihm anbot. Das hatte sie nämlich auch gar nicht vor. Aber einfach nur still hier rumsitzen behagte ihr auch nicht. Das war zu langweilig. Also schnippste sie etwas Wasser in seine Richtung, machte aber schnell die Augen zu und tat, als wäre sie das nicht gewesen.

    Beinahe hätte die junge Iunia wie ein kleines Mädchen gekichert, als sie seine schüchternen Blicke bemerkte. Doch sie riss sich zusammen und guckte betont normal in seine Richtung. So entging ihr nicht sein Blick, mit dem er ihren Körper musterte, selbst durch das Wasser musste er erkennen können, dass sie nicht völlig nackt war. Ob er das eher gut oder schlecht fand? Sie konnte es nicht aus seinem Gesicht lesen und er wandte sich sowieso wieder ab, um sich ebenfalls auszuziehen. Natürlich schaute Narcissa hin, als er die Tunika auszog und musterte ihn auf dem Weg zum Wasser. Er war soldatisch, fand sie, trainiert und ansehnlich aber nicht so muskelbepackt wie ein Gladiator, dem im Rom die ganzen reichen Frauen hinterher rannten. Sie wußte ja schon wie muskulös und stark seine Arme waren, das hatte sie bei der Umarmung gespürt. Und wie sanft er sein konnte, das hatte sie auch gespürt. Mit einer gewissen Enttäuschung dachte sie daran, dass er nun nicht mehr so riechen würde wie vorhin. Wobei sie ja eh nicht vor hatte ihm so nah zu kommen. Aber sie musste irgendwie doch daran denken. Diese verflixte Umarmung hatte sie einfach überrumpelt und alles durcheinander gebracht!


    Sie rutschte noch ein Stückchen runter, bis ihr Nacken bequem auf dem Beckenrand ruhte und ließ ihren Blick doch nicht von ihm. "Nein, kein Problem, du hast mich nicht warten lassen." sagte sie erstaunlich froh gelaunt und lächelte ihn an. Und jetzt!?

    Es dauerte noch eine ganze Weile und die Anspannung in Narcissa wuchs, sie war sich ganz und gar nicht sicher ob Silanus kommen würde oder nicht. Als sie ihm dieses Angebot das erste Mal gemacht hatte, an ihrem ersten Abend hier, hatte er sehr interessiert ausgesehen und wenn er nicht aufgehalten worden wäre, hätten sie sicher damals schon zusammen gebadet. Doch jetzt war es anders, die kurze Begegnung von vorhin hatte Narcissa viel von ihrer Selbstbeherrschung gekostet. Die leisen Schritte des Sklaven blieben der Herrin des Hauses nicht verborgen und sie öffnete ihre Augen und drehte sich halb aus dem Wasser. Der Sklave hatte den Blick gesenkt und fragte sie, ob Silanus eintreten durfte. Normalerweise hätte er diese Frage sicherlich an ihre Leibsklavin gestellt, aber da Phila keine Zunge mehr hatte und dementsprechend nicht antworten oder seine Frage an die Domina weiterleiten konnte, fragte er Narcissa direkt.


    Diese stand auf, verließ das Wasser kurz und band sich ein weißes Tuch um, wickelte sich in den dünnen Stoff ein. Er reichte gerade aus, um ihren Körper von den Brüsten bis zur Mitte der Oberschenkel zu bedecken und sie knotete ihn nur lapidar zusammen, bevor sie sich wieder ins Wasser setzte. Der Stoff sog sich sogleich mit Wasser voll und umspielte ihren Körper, genau wie Narcissa das geplant hatte. Sie war nackt, aber nicht unbekleidet, sie zeigte viel, aber nicht alles. Geschenke machten schließlich auch mehr Spaß, wenn man sie noch auspacken musste. Sie grinste und nickte dann zu dem Sklaven.


    "Er darf eintreten."

    Sie konnte genau sehen, dass ihr Verhalten seine Wirkung entfaltete und wollte sich ihm gerade zuwenden, als da plötzlich ein Sklave war. Böse funkelte sie diesen an, denn er machte ihr einen Strich durch ihre Rechnung, was sie ihm übel nahm. Noch schlimmer, er sorgte dafür, dass Silanus sie verließ und sie konnte nicht anders als schmollen. Mit genervten Gesicht sah sie zu, wie sich ihr Verlobter erst entschuldigte und dann den Raum verließ. Mit einem lauten Seufzer ließ sie sich auf die Kline fallen, zog ihr Kleid wieder richtig und ließ Phila etwas Wein nachschenken. Die Sklavin griff, nachdem Narcissa sie dazu aufgefordert hatte, zu ein paar der Leckereien und setzte sich in die Nähe um zu essen. Narcissa beobachtete erst sie eine Weile, dann sah sie sich im Speisezimmer um, stand auf, wanderte herum und setzte sich schlußendlich wieder. Sie konnte förmlich fühlen, wie langsam die Zeit an ihr vorbei strich und wunderte sich wo der Braunhaarige blieb. Irgendwann schickte sie Phila los um nachzusehen, doch es schien als brauchte Silanus noch länger.


    Wütend über den verpatzten Abend zog sich Narcissa direkt in ihr Cubiculum zurück, sollte er doch alleine baden! Pah!

    Wie sie ja angekündigt hatte, führte ihr Weg die schwarzhaarige Römerin schnurtracks ins Bad. Einen kleinen Abstecher zu ihrem Cubiculum machte sie allerdings, dort war Phila gerade fertig die von ihr verursachte Sauerei wegzuwischen und klaubte schnell alles zusammen, was Narcissa brauchen würde. Handtücher zum Abtrocknen, Salben und Öle für die Pflege von Haut und Haar, ein schickes Kleid für hinterher und noch ein paar andere Kleinigkeiten, die Frauen nun mal so brauchten. Narcissa liebte es sich von der jungen Sklavin massieren zu lassen und sie stellte sich auch besonders geschickt bei der Körperpflege an, kein einziges, störendes Haar fand sich an Narcissas Körper. Auch wenn das zupfen und ziepen wirklich unangenehm war, aber die Iunia ließ es bereitwillig über sich ergehen. Ob Silanus noch auftauchen würde? Und wenn ja, was würde passieren? Ob sie ihren Körper verdecken sollte? Sie hatte an ihrem ersten, gemeinsamen Abendessen gemerkt, dass er sie durchaus anziehend fand. Bei dem Gedanken an das Essen musste sie lächeln. Auf jeden Fall würde sie ihn heute quälen, wenn er sich hier hinein wagen würde. Da konnte er sie noch so nett trösten wollen, soviel Spaß musste man ihr schließlich gönnen.


    Nachdem Phila mit ihrer Arbeit fertig war, ließ sich Narcissa in das heiße Becken gleiten und lehnte sich entspannt zurück. Sie schloß die Augen und schwebte eine Weile im Wasser, bewegungslos und mit den Gedanken bei dem was alles passieren konnte. Wenn sie nur wollte.

    Verhungern. Verhungern. Verhungern. Pah! Wenn hier einer verhungert aussah, dann war ja wohl er das. Sie konnte seinen Blick genau sehen und er genierte sich nicht mal. Seine Augen ruhten auf ihrer Haut und tasteten sie ab, selbst beim Reden konnte er nicht woanders hinschauen. Narcissa lächelte zufrieden, er fand sie anziehend. Das war mehr als offensichtlich und sie freute sich darüber. Angst vor ihm hatte sie keine, obwohl sie bereits wußte, zu was Männer fähig waren. Silanus allerdings war in ihren Augen immer noch zu lieb und weich, als das er hätte grob gegen sie werden können. Sie genoß das Spiel, genoß wie abgelenkt er war und sie trieb es sogar noch ein Stück weiter. Denn nach einer Weile richtete sie sich auf und streckte sich um nach einer Pflaume zu greifen, beugte den Oberkörper dem Tischchen entgegen und präsentierte ihm damit - natürlich völlig unbeabsichtigt - ihren Ausschnitt. Er konnte zwar nicht ihre ganze Brust sehen, aber doch ein großes Stück. Mit einer fließenden Bewegung legte sich Narcissa wieder hin und wartete darauf, wie er reagieren würde. Ein fieses Schmunzeln konnte sie im letzten Moment verhindern.

    "Ja, das macht Sinn. Wenn deine, also ja eigentlich unsere Verwandtschaft, dich vermisst und nicht mal weiß, dass du in Germanien bist. Es wird allerhöchste Zeit, dass du ihnen schreibst und sie versichert sind, dass es dir gut geht."


    Narcissa blickte zu Silanus und dachte einen Moment an Vestina, die sich sicherlich auch viele Gedanken machte. Aber sie konnte ihrer jüngsten Schwester nicht schreiben, ohne, dass der Brief von allen anderen in der Familie ebenfalls gelesen wurde. Somit fiel das komplett weg, denn sie hatte geschworen mit ihrem Vater kein Wort mehr zu wechseln. Und daran würde sie sich halten. Somit würde sie sich mal wieder die Zeit anderweitig vertreiben müssen.


    "Ich denke ich werde den Abend im Balneum ausklingen lassen, da ist es wenigstens schön warm und gemütlich. Du könntest ja nachkommen, wenn du magst."
    Die schwarzhaarige Schönheit stand auf und lächelte ihm kurz zu, dann verschwand sie.