Das war ja wohl die Höhe! Empört blickte Narcissa sich um, als sie plötzlich alleine da saß! Einar entschuldigte sich und wollte die Sache mit seinem Vetter regeln, wobei die junge Iunia direkt das Gefühl beschlich sie hatte ihn zum letzten Mal gesehen, und Merowech wurde von Mamercus Brigio zur Seite genommen. Was flüsterten die denn da? Ging es etwa um sie? Zu gerne hätte Narcissa gehört, was gesprochen wurde, aber sie standen zu weit weg. Innerlich seufzte sie einmal laut, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und Phila goß einen Becher Wein für sie ein. Erst als sie nach dem Wasser greifen wollte, schnippste Narcissa mit den Fingern und erhielt ihren Wein somit unverdünnt. Der gute Wein aus ihrer Heimat. Zenon hätte sie niemals so einfach stehen lassen!
Beiträge von Iunia Narcissa
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Als ihr ein Platz angeboten wurde, setzte sich Narcissa direkt. Es versrpach interessant zu werden und sie hörte der kurzen und präzisen Ausführung von Einar zu. Klang wirklich einfach und sie freute sich schon darauf. Während der Botenreiter da war und einen Brief aushändigte, schickte Narcissa die kleine Sklavin los um verdünnten Wein und einige Knabberein zu holen.
"Ich nehme an ihr dürft an einem freien Tag etwas verdünnten Wein trinken, oder? Ich habe noch etwas von dem griechischen, der ist wirklich lecker und fast zu schade, um ihn zu verdünnen." Dann beobachtete sie Einar und lächelte ihn auch an. "Und hat dein Vetter gute Neuigkeiten für dich?" Die Idee, dass diese Frage auch etwas zu persönlich sein könnte, kam ihr dabei nicht.
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Männer und Gespräche. Es gehörte zusammen wie Germanien und Langeweile, fand Narcissa und nickte reichlich uninteressiert. Was die wohl immer den ganzen Tag lang besprachen? Hatte sie denn keine Angst irgendwann mal alle Wörter aufgebraucht zu haben? Narcissa lächelte sanft und machte es sich bequemer. Das Warten war immer das Schlimmste am Essen und ihr Hunger machte sich in einem leisen Knurren ihres Magens bemerkbar. Mit der gönnerhaften Ruhe einer Mutter, die den aufgeregten Ausführungen ihres Kindes zu einem neuen Spielzeug zuhörte, so lauschte die junge Iunia auch ihrem Verlobten und nickte hin und wieder. Er sollte schließlich nicht sofort mitkriegen, dass es sich nicht einen Deut interessierte. Auch wenn sie nicht mehr sauer war, wie noch zuvor als er sie aufgesucht hatte. Stattdessen zeigte sie eine eher abwartende Haltung und fragte sich zum wiederholten Male, wie lange sie es in Confluentes überhaupt aushalten würde. Mit ihm an ihrer Seite.
"Das klingt doch gut. Du musst dich ja erstmal in die Arbeit deines Vorgängers einarbeiten und auch seine Arbeitsweise kennenlernen. Das Haus macht jedenfalls einen gepflegten Eindruck. Ich dachte daran mir später noch ein Bad zu gönnen. Magst du mich begleiten?"
Ha! Zu schade, dass er nicht gerade einen Schluck Wein im Mund hatte, das peinliche Verschlucken, dass jetzt sicherlich folgen würde, wäre mit verschlucktem Wein doch gleich noch ansehnlicher. Narcissa lächelte ganz unschuldig und blickte ihn an, nur ihre blitzenden Augen verrieten die böse Absicht hinter ihren so unschuldig hervorgebrachten Worten.
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"Oh." sagte Narcissa nur und blickte Silanus einige Sekunden an. Er sah irgendwie traurig aus, außerdem war er so abgelenkt gewesen. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr etwas verheimlichte, seine Körperhaltung, das allzu vorsichtige Ablegen des Briefes, irgendwas stimmte doch da nicht. Argwöhnisch schaute sie nochmal von Silanus zum Brief und wieder zurück, dann ging sie langsam um ihren Verlobten herum. Axilla... Axilla... Nein, der Name sagte ihr nichts, aber sie mussten verwandt sein, oder? Schließlich war diese Axilla das Mündel ihres hochgeschätzten und innig geliebten Verlobten. Mit einer hastigen und beinahe grabschenden Bewegung griff sich Narcissa den Brief und ging vorsichtshalber drei Schritte zurück, während ihre Augen bereits über die geschriebenen Zeilen herfielen. Jahrelanger Umgang mit Geschwistern hatten ihr beigebracht die richtige Taktik mit der richtigen Schnelligkeit zu kombinieren, wenn es um so etwas wie persönliche Briefe ging. Es war einfach eine zu gute Gelegenheit mehr über sein Gegenüber zu erfahren und ganz besonders Dinge, die dieser nicht publik haben wollte.
Der erste Absatz war ja noch harmlos, irgendwie, auch wenn es bereits Andeutungen gab, die Narcissa stutzig machten. Was hatte diese Axilla denn gesagt? Bohrende Neugierde machte sich bereits in ihr breit, doch sie las schnell weiter. Wer wußte schon wie schnell Silanus aufspringen konnte und ihr den Brief entriss!? Ihre Augen flogen über das Geschriebene, während ihr Mund die Worte sanft nachformte und dann plötzlich weit aufgerissen wurden. Seine kleine Cousine Axilla vermisste ihn also. Wie süß. Warum? Warum vermisste sie ihn und warum strich sie diese Worte dann wieder durch? Da war doch was faul an der Geschichte! Argwöhnisch hob sie den Kopf und ließ den Brief achtlos auf den Tisch gleiten, neben dem sie sich nun platzierte.
"Du hast also eine Cousine namens Axilla." Stellte sie fest und versuchte, jedwede Wertung aus ihrer Stimme zu halten. Jetzt wollte sie erstmal sehen wie ihr braunhaariger Verlobter reagierte.
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Eine Eskorte, na ganz wunderbar. Narcissa nickte zwar und lächelte, aber freuen tat sie sich nicht. Natürlich wollte sie einen oder mehrere Aufpasser haben, denn sie traute Germanien und seinen Bewohnern nicht wirklich, aber Cupidus hätte ihr völlig gereicht. Oder Einar und Merowech, vielleicht sollte sie die zwei fragen, denn sie waren höflich und eine angenehme Gesellschaft. Aber gleich mehrere Leibwächter? Die ihr dann beim Einkaufen zusahen? Nein, das war doch wieder alles viel zu nervig.
Sie schickte Phila ihr etwas zu trinken zu holen und beobachtete dann das Training.
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Auf ihrer reise hierhin hatte ein gewisses Intermezzo mit einem Germanien ihr durchaus gezeigt, dass einige Gerüchte durchaus wahr waren. Aber davon konnte und wollte sie Cupidus nichts sagen, die Freiheiten gingen niemanden was an. Daher nickte sie nur und lächelte.
"Eine Reise nach Mogontiacum werde ich in den nächsten Tagen unternehmen, vielleicht magst du mich dann begleiten? In Confluentes scheint es ja nicht viel zu geben und ich hätte gern jemanden dabei, der sich auskennt."
Dann nickte sie noch einmal und drehte sich so, dass sie Cupidus und die Probaten gut sehen konnte. Sie würde sich wirklich einmal ansehen, wie das Training von statten ging.
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Uuuh, Würfeln! Da würde sie aber wenigstens zusehen, wenn die Männer spielten! Sie mochte Würfelspiele und Glücksspiele und hatte oft mit ihrer jungen Schwester zusammen gesessen und sich Spiele ausgedacht, meistens ging es darum die Puntzahl des anderen zu erraten oder etwas anderes. Ihre Schwester war ja auch erst acht. Interessiert blickte Iunia die beiden an.
"Was genau spielt ihr denn?"
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Wer hatte ihr da noch mal weiß machen wollen, die Germanen waren gar nicht so barbarisch!? Es hörte sich nämlich ganz und gar anders an und Narcissa hörte zu, ihre linke Augenbraue zweifelnd hochgezogen. Wenn Cupidus erwartet hatte, dass sie sich nun ängstigte oder sich erschrack, dann lag er da ganz falsch. Sie war im Moment einfach nur froh, keine Germanin zu sein und dem Willen ihres Vaters und ihres Mannes so ausgeliefert zu sein. Es hörte sich fast an, als dürfte der Mann alles und die Frau nichts, aber das kannte sie schon. Obwohl Silanus dagegen ja wirklich ein kleines Lämmchen war. Er würde sie wohl nie auspeitschen und nackt durchs Castellum jagen. Oder? Ihr Blick schweifte über die Männer und hätte fast gekichert. Es gäbe sicherlich den ein oder anderen der an diesem Anblick seine Freude hätte. Aber auch wenn die junge Iunia gerne ihre Grenzen austeste, so weit wollte sie ihren Verlobten dann doch nicht reizen. Zumal er sich zu ihrer Enttäuschung gar nicht wirklich reizen ließ und einfach viel zu lieb war um ihr auch nur mit einer solchen EBstrafung zu drohen.
"Das ist allerdings um einiges rauher als bei uns. Ich denke mal, dass es auch keine Scheidungen bei euch gibt, oder? Und die Frau wieder zu ihrem Vater zurückkehrt?"
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"Genau, die feine römische Gesellschaft." Sie grinste zurück und besah sich den Strubbelkopf, der unter dem Helm zu Tage kam. Man konnte genau erkennen, wo er gesessen hatte, denn dort war das Haar eher platt. Für einen Sekundenbruchteil überlegte sie wie sich sein Haar anfühlte und hätte beinahe hingegriffen, hielt sich dann aber doch zurück. Irgendwie und irgendwo besaß sie schließlich noch Anstand und ihm einfach über den Kopf zu wuscheln - vor allen - war mehr als unanständig. Wenn Silanus davon erfuhr würde er sicherlich aus der Haut fahren. Was ja wiederum fast schon Grund genug wäre, es zu tun...
"Wieso rauher? Also, auf was bezogen?" fragte sie stattdessen lieber, ehrlich interessiert. Es war spannend, etwas über die Germanen zu lernen, von denen sie bisher nicht viel mehr als die üblichen Gerüchte gehört hatte. Erst jetzt, wo sie hier lebte, erwachte ihr Interesse an dieser Kultur.
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Hätte sie. Oder wenigstens ihren Mundwinkel verzogen, so wie sie es jetzt tat. Langweilig! Confluentes war also langweilig, na toll. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie war nach Rom gekommen und wurde jetzt in eine "nicht besonders spannende" Stadt gesteckt, das hatte Silanus ja ganz toll hingekriegt. Was sollte sie also hier anfangen? Mit ihrer Zeit und ihrem Leben? Sie seufzte einen Moment und blickte an den Männern vorbei zu einem unbestimmten Punkt in der Ferne. Sie wünschte sich nach Rom zurück.
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Narcissa grinste Cupidus offen an. "Römische Frauen sind nicht sauer. Wir sind höchstens ... missgestimmt. Aber richtig sauer, nein, sowas gehört sich nicht." Wobei sie sich in diesem Fall nicht wirklich darum kümmerte, wenn sie erstmal richtig wütend war, dann musste dieses Gefühl auch ausgelebt werden. Aber sie war nicht sauer gewesen, eher eingeschnappt und beleidigt. Was allerdings ihre Laune genauso beeinflußte und für alle Anwesenden genauso unaustehlich werden konnte. Was sogar beabsichtigt war. Jedenfalls was ihren Verlobten anbelangte.
"Ja, da bist du richtig informiert worden. Eine römische Frau untersteht ihrem Vater, der sie verheiratet und somit untersteht sie dann ihrem Mann. Oder sie untersteht weiterhin ihrem Vater. Es gibt diese zwei Sorten von Ehe im römischen Reich, obwohl letzteres mittlerweile üblicher ist. Die Frau behält also ihren Familiennamen und kann, im Falle einer Scheidung, wieder zu ihrer Familie zurück. Als Witwe, zum Beispiel, wäre man allerdings frei und könnte selbst bestimmen, ob und wenn ja, wen, man heiratet." Soviel dazu. Silanus konnte nur hoffen, dass Narcissa nicht auf dumme Gedanken kam. Natürlich würde sie niemals zu solch drastischen Maßnahmen greifen, aber sie wäre sicherlich nicht die Erste.
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"Habt ihr denn nicht mal gelegentlich einen freien Tag, um euch außerhalb des Castellums auszutoben?"
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"Nun ja, auf dem Pferderücken hätte ich wenigstens mehr Möglichekiten mich in Sicherheit zu bringen, als in einem Wagen eingesperrt und nur mit zehn Soldaten drum herum. Während mein Verlobter lieber dem Statthalter Honig um den Bart schmiert und seine Ernennung ohne meine Anwesenheit vollzieh."
Narcissa schnaufte resigniert und beobachtete ebenfalls die Männer, die ihre Aufstellung verändert hatten und dachte darüber nach - nur kurz - ob sie hier vielleicht zu offen sprach und sie lieber nicht zeigen sollte, wie wenig sie von Silanus hielt. Aber dafür war es jetzt zu spät und sie blickte einmal in das Profil von Cupidus. Ob sie damit Silanus Autorität untergrub? Wenn sie ihn schlecht redete? Wahrscheinlich. Aber das kümmerte sie herzlich wenig.
"Ich kenne ihn nicht viel besser als du ihn, würde ich sagen. Mein Vater schickte mich vor ungefähr einen Monat auf den Weg nach Rom, wo ich Iunius Silanus das erste Mal begegnet bin. Wir sind dann eigentlich sofort hierher gereist." Narcissa schnaufte noch einmal. "Ich denke schon, dass er etwas vom Militär versteht, er macht auf mich einen sehr ehrlichen und regeltreuen Eindruck." Etwas, dass sie nicht immer unbedingt als positiv erachtete. Ihm fehlte die Härte und Konsequenz eine Armee zu führen, fand sie, denn er kam ja noch nicht mal mit ihren Launen zurecht. Wie sollte er sich bei über 500 Mann durchsetzen, wenn ihm schon die eigene Verlobte auf der Nase rumtanzte?!?
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Mit einem Nicken bedachte Narcissa die Ausführungen beider Soldaten. Irgendwie hatte sie damit gerechnet, dass diese etwas blutrünstiger waren - gerader hier, so direkt "an der Front". Aber dem war nicht so und im Grunde war das auch nicht weiter schlimm, solange sie im Ernstfall wußte, was zu tun war. Und diesen Eindruck machten sie.
Sie ließ ihren Blick einmal über die Via schweifen und dachte kurz darüber nach, was sie noch fragen wollte. Jetzt hatte sie schon mal die Möglichkeiten, ihnen Löcher in den Bauch zu fragen, doch ihr fiel nicht mehr viel ein.
"Seid ihr auch gelegentlich in Confluentes? Ich kenne die Stadt noch gar nicht und mich würde interessieren, was es dort alles gibt?"
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Merowech war leider schneller wieder weg als man hätte "Pferdekacke" sagen können, doch immerhin war Cupidus grade in Redelaune und somit der perfekte Gesprächspartner.
"Nein, ganz und gar nicht. Die Reise war lang und es ist sehr kalt in Germania, daran werde ich mich nie gewöhnen. Außerdem hasse ich das Meer und die Wellen, ich überstehe keine Seereise ohne, dass mir schlecht wird. Teilweise tagelang." Narcissa mochte das Meer wirklich nicht, jedenfalls nicht, darauf zu sein. Und die Hierherreise war auch auf dem Festland nicht besser verlaufen. "Vom Hafen in Mogontiacum sind wir dann hier her geritten oder besser gesagt, ich musste im Wagen reisen. Dabei kann ich sogar reiten. Aber man sagte mir das sei zu gefährlich und daher war es doch sehr ermüdend und langweilig. Ich bin froh, es hinter mir zu haben."
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"Wird es euch denn dann nicht langweilig?"
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Rein ihrer Kraft und Ausdauer? Er neckte sie und Narcissa grinste zurück. Kraft und Ausdauer waren eine gute Kombination und sicherlich nicht nur im Kampf nützlich. Oder nannte man es dann einfach ein anderes Schlachtfeld? Narcissa kicherte leicht und und blickte dann von Cupidus weg und zu den trainierenden Männern. Wieder dachte sie daran, dass ihr der Sommer jetzt weitaus lieber gewesen wäre, doch der würde ja noch kommen und wenn Silanus sie bis dahin nicht wieder weggeschickt hatte, dann hätte sie noch die Gelegenheit sich die Männer genauer anzusehen. Sie war fast ein wenig eingeschnappt, dass sich diese nicht an ihrer Anwesenheit störten, sondern fleißig und konzentriert weiter übten.
Daher lauschte sie erstmal den Ausführungen und besah sich diesen Brigio, der die Männer anlernte. Dann trat Merowech zu ihnen, den sie mit einem Lächeln begrüßte. Sie hatten sich auch schon mal getroffen und unterhalten und sie mochte seine Art, es war leicht sich mit ihm zu unterhalten. Nicht so wie mit Silanus.
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Iunia Narcissa hatte das halbwegs gute Wetter freudig bemerkt und sich dann nach draußen begeben, wie immer gefolgt von Phila. Hier im Castellum achtete Narcissa - wie eigentlich überall - sehr auf ihre Kleidung mied alle Farben und Kleidungsstücke, die sie wie eine Lupa aussehen lassen würde und bevorzugte wiederum dunkle Kleidung, wie in ihrer Heimat in Achaia. Ihr Spaziergang führte sie schnell zum Übungsplatz, der nah am Praetorium lag und die gelegentlichen Geräusche zeigten ihr, dass dort geübt wurde. Die Aussicht den Männern zuzusehen war der gelangweilten Römerin nur Recht, wobei sie irgendwie doch den Sommer herbeisehnte.
Doch sie war nicht die einzige, die zusah und so gesellte sie sich zu Cupidus, den sie ja bereits kannte. "Salve" begrüßte sie ihn und lächelte ihm freundlich zu "wie ich feststelle, bin ich nicht die einzige die den Männern auf die Finger schaut." sagte sie mit einem Lächeln.
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Eigentlich hatte sich Narcissa vorgenommen den Tag draußen zu verbringen und den Soldaten beim Training zuzugucken, doch das recht kalte Wetter und der wolkenverhangene Himmel hatten ihren Freiheitsdrang vertrieben und so streifte sie durch das neue Haus, dass sie nun bewohnte. Phila war in ihrem Cubiculum zurück geblieben und räumte auf, nachdem sie eine schicke Vase fallen gelassen hatte. Die beiden Dinge reichten schon aus, Narcissa in eine leidlich miese Stimmung zu versetzen, hinzu kam die immer wieder auftretende Langeweile und so zog sie missgestimmt durch die einzelnen Räume.
Dann sah sie Silanus im Atrium sitzen, auch er schien schlechte Laune zu haben oder wenigstens war ihm etwas über die Leber gelaufen. Er hatte die Augen geschlossen und machte ein langes Gesicht, das gefundene Fressen für die Schwarzhaarige. Jetzt würde sie ihm erstmal auf den zahn fühlen.
"Salve Silanus, schlechte Neuigkeiten?" fragte sie und wies auf den Brief, den er in der Hand hatte.
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Mhh, er schien nicht wirklich böse, dass sie ihn hatte warten lassen. Narcissa nahm sich direkt vor ihn beim nächsten Mal noch länger warten zu lassen, nur um zu gucken, wie weit sie gehen konnte. Grenzen austesten gehörte irgendwie zu ihren Hobbys, ihr Verlobter machte da erst recht keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil! Sie wollte einfach sehen, wie und wann sie seinen Ärger heraufbeschwören konnte. Heute mittag war er sicherlich genervt von ihr gewesen, aber er war nicht laut geworden. Oder sonst wie böse. Er war einfach viel zu nett und viel zu nachgiebig.
Außerdem, was sie sehr amüsant fand, bekam sie den Eindruck, dass ihm die Behandlung ihrer Sklavin unangenehm war. Für sie war es genauso, als wenn sie die Massage selber gegeben hätte, ihre Leibsklavin tat schließlich genau, was sie wollte. Würde er ebenso verschüchtert reagieren, wenn sie es selbst machen würde? Ob er etwa noch keine "Nähe" zu Frauen erlebt hatte? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Selbst sie, selbstverständlich noch Jungfrau, war nicht so schüchtern und unbedarft. Sie grinste freudig. Wieder eine neue Angriffsfläche. So langsam bekam sie fast schon Spaß an seiner Gesellschaft.
"Ja, gerne. Ich gebe zu, dass ich doch recht hungrig bin. War dein erster Tag sehr anstrengend?"