Beiträge von Iunia Narcissa

    "Ganz ehrlich gesagt hoffe ich, dass wir nicht in die Situation kommen, dass du mir einen Banditen vom Leib halten musst. Obwohl ich sicher bin, dass du dazu durchaus in der Lage wärst. Gibt es denn viele Banditen und Parasiten hier in der Gegend?"


    Narcissa lächelte, aber ihre Gedanken waren etwas unfreundlicher. Sie hoffte nämlich darauf die beiden Soldaten konnten ihr etwas erzählen, dass Silanus immer wieder herunter spielte. Ihre Anreise mit nur zehn Soldaten war noch nicht vergessen.

    Nachdem Silanus eine ganze Weile gewartet hatte, wurde er mit einer herausgeputzten und erstaunlich gut gelaunten Narcissa belohnt, die mit einem sanften Lächeln auf den Lippen den Raum betrat. Wie immer folgte ihr die junge Phila wie ein Schatten und hielt sich bemerkenswert dich bei ihrer Herrin, ihr wortlos die Wünsche an den Augen ablesend. Fürs erste trat die schwarzhäutige Sklavin hinter die Cline, auf welcher Narcissa mit einer narzistischen Selbstverständlichkeit Platz nahm. Silanus sah müde aus, fand die junge Iunia, er hatte einen langen Tag gehabt und viele neue und wahrscheinlich aufregende Dinge erlebt. Nicht so wie Narcissa, der die Langeweile der Reise noch immer in den Knochen steckte. Aber wenigstens hatte sie genügend Zeit gehabt ihren Körper ausgiebig zu pflegen und sich verwöhnen zu lassen. Ein Luxus, dem sich Silanus anscheinend noch nicht hingegeben hatte. Einer spontanen Idee folgend, flüsterte sie Phila ins Ohr, die sich sogleich aufmachte und hinter Silanus trat und begann, seinen Nacken mit sanften Knetbewegungen zu massieren. Narcissa beobachtete dies, immer noch mit dem Lächeln im Gesicht, bevor sie ihre Stimme erhob.


    "Guten Abend Silanus. Ich hoffe das Warten hat dir nicht deinen Hunger vertrieben."

    In das Kopfnicken fiel sie noch ein, dann sah sie sich seinen Rücken an, während er ihr Cubiculum verließ. Beinahe zeitgleich trat Phila ein und blickte verwirrt von einem zum anderen. Ihre jungen Sinne nahmen anscheinend direkt wahr, dass hier dicke Luft herrschte. Doch Narcissa lächelte sie nur an, alles war halb so wild, sie hatte eben nur verscuht Silanus ihren Standpunkt klar zu machen. Was er aber nicht begriffen hatte. Das allerdings hatte sie schon beinahe erwartet.


    Der Nachmittag verbrachte die zwei dann damit das Cubiculum einzurichten, alle Kleider und Habseligkeiten auszupacken, richtig aufzuhängen und zu sortieren. Dann nahm Narcissa ein ausgiebiges Bad, ließ sich störendes Haar entfernen, zupfte ihre Augenbraue, benutzte Salben und Öle und ließ sich von Phila noch massieren. Als der Sklave ihr ausrichtete, dass Silanus sie erwartete, kleidete sich Narcissa erstmal an. Sie entschied sich für ein ganz hellblaues Kleid, mit einem meergrünen Farbenspiel, so dass es mal grün, mal blau und mal türkis aussah. Dazu eine Stola und die Haare hochgesteckt, allerdings nicht allzu aufwendig. Sie nahm zwar bereitwillig in Kauf, dass ihr Verlobter warten würde müssen - aber sie wollte nicht riskieren so spät zu erscheinen, dass er wirklich böse würde. Außerdem war sie eh hungrig und so machte sie sich auf den Weg ins triclinum.

    Dass er ins Balneum musste, sah sie auch und sie schmunzelte. Mit einem gönnerhaften Nicken nahm sie seine Verabschiedung hin und sah ihm noch einen Moment nach. Er schien sich jedenfalls gut zu kümmern und das war einiges wert. Nicht auszudenken was aus dem römischen Reich werden würde, gerade hier an der Grenze in wildes Land, wenn die Truppen in Moral oder Kampfkraft nachließen.


    Daher wandte sie sich wieder an Einar. "Wozu braucht man eine Spatha genau?" Da war sie wieder, die Neugierde.

    Wie erwartet beantwortete er ihre Frage und das in einem soldatischen Ton, der ihr ein zauberhaftes Lächeln ins Gesicht brachte. Irgendwie fand sie grade Gefallen an der Schlichtheit aber Bestimmtheit, die der soldatische Ton so mit sich brachte. Ihr neugieriges Lächeln gefror aber für einen Sekundenbruchteil, als er Silanus erwähnte. Dieser hatte sie also bereits als seine Verlobte vorgestellt? Die Schwarzhaarige wunderte sich etwas darüber, denn ihr selbst hatte er nichts verlauten lassen und machte auch nicht den Eindruck, als würde er sie wirklich haben wollen. Was aber auch ganz in ihrem Sinne war. Wollte er sie so etwa vor den vielen, netten und überaus durchtrainierten Männern schützen? Sie schmunzelte etwas und nahm sich vor, ihn darauf noch einmal anzusprechen, wenn Ort und Zeit passend waren.


    "Davon bin ich überzeugt, Decurio. Ich habe mich gerade von der Qualität deiner Männer überzeugt, sie halten sich und ihre Ausrüstung in Form und sind ausgesprochen höflich. Außerdem wurde mir zugesichert, dass mir und auch meiner Sklavin keine Gefahr von wilden Germanen droht."
    Sagte sie dann ebenso höflich. Den Teil, ob sie sich wohl fühlte ließ sie allerdings unkommentiert, das würde nur in einer endlosen Schimpftirade enden und die war sowieso nur für ihren Verlobten bestimmt.

    Und noch einer! Narcissa grinste und beobachtete das mehr oder weniger typische männliche Verhalten, dass die drei Exemplare da vor ihr bereitwillig zeigten. Der neu hinzugekommene, der nicht die Höflichkeit besaß sich direkt vorzustellen, schien in der Rangfolge höher zu stehen als die anderen. Sein stechender Blick war ihr nicht entgangen und sie nahm sich heraus ihn ebenso zu mustern. Wäre ja noch schöner, wenn sich einfach jeder an ihr erfreute und sie nicht mal zurück schauen durfte, nein, nicht mit ihr. "Salve" grüßte sie zurück und beobachtete dann noch eine Weile. Aber irgendwie wurde ihr die langsam aufkeimende Stille auch zu doof. "Mein Name ist Iunia Narcissa. Und ihr seid?" Ja, neugierig zu sein hatte seine Vorteile.

    Langsam drehte sei sich um und sah in sein trauriges Gesicht. Nahm er sich das jetzt etwa wirklich so zu Herzen? Sie würde ihn abhärten müssen. Zenon hätte ihm schon Manieren beigebracht, da war sie sich sicher. "Natürlich!" sagte sie gönnerhaft und lächelte ihn an. Wahrscheinlich war der Arme jetzt total verwirrt. Aber darauf ließ sie es ankommen.

    Na dann will ich mich meinem Möchtegern-Ehemann mal anschließen :)


    Ich suche, außerhalb des Haushaltes, noch andere IDs die sich in Confluentes (Mogontiacum) aufhalten oder dort leben und Lust auf ein gemeinsames Schreiben haben. Gerne natürlich jemand aus "gutem römischen Hause", die Krönung wäre natürlich eine Frau meines Alters, zu der sich eine Freundschaft oder auch Hass-Liebe aufbauen lässt. Bin für alle Ideen offen und zu allen Schandtaten bereit. :]


    Bitte per PN melden.

    "Eifersucht? Unnötig?" echote die Schwarzhaarige und beäugte ihren Anvertrauten einen Moment kritisch. Selbst wenn sie es hätte verstehen wollen, sie tat es nicht. Wollte es aber auch gar nicht. Er hatte sie zurückgelassen, hatte ihr Leben riskiert nur um dem Statthalter zu gefallen. Wie eine billige Lupae hatte sie hinter ihm herreisen müssen und er hatte es ihr somit auch nicht ermöglicht, bei seiner Ernennung dabei zu sein. Woher sollten seine Männer denn jetzt wissen wer sie war, wenn er Narcissa nicht allen vorstellte? Sie kannte genug Männer, genug Soldaten und hatte genug erlebt und es war auch genug auf ihren eigenen Wunsch hin geschehen, dass sie durchaus dem Heer von Männern da draußen mit gemischten Gefühlen gegenübersah. Zumal Silanus sicherlich ein Auge auf die haben würde und solche Späße wie auf dem Schiff bei ihrer Hinreise somit nicht mehr möglich wären. Schade aber auch. Narcissa seufzte einmal theatralisch und drehte sich dann um.


    Er hatte in einem Punkt recht, an seiner Seite konnte sie ein wohlhabendes Leben führen, allerdings in Germanien, also viel zu weit weg von Rom. Wie sollte sie hier gute Kontakte knüpfen? Den neuesten Klatsch hören? Freundinnen finden? Wie einen guten Mann für ihre geliebte Schwester finden, damit sie in ihrer Nähe sein würde? Sie zog ihre Stirn kraus und beobachtete einen Moment den Innenhof, den sie erblicken konnte. Sie war also nach Rom gereist um direkt wieder im Niemandsland zu verschwinden... Sie seufzte noch einmal.


    "Ich verstehe es nicht, Silanus. Ganz und gar nicht. Anscheinend kannst du mich aber genausowenig verstehen." Ihre Stimme bekam einen etwas traurigen Unterton, vielleicht sogar bedauernd. Da sie aber immer noch mit dem Rücken zu ihm stand, konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen. "Geh ruhig und spiel mit deinen Waffen. Ich werd mir die Langeweile schon irgendwie vertreiben."

    Nicht seine Absicht? Männer! Manchmal konnte man meinen, dass sie zum richtigen Denken gar nicht in der Lage waren. Sie war doch schon längst verstimmt! Um genauer zu sein war sie stinkewütend und rasend, dass ihr Vater sie einem Verwandten anvertraute. Sie sollte ihn heiraten und war damit auf ewig abgestempelt. Sie hatte eigentlich angenommen, dass sie das Silanus bereits verdeutlicht hatte, aber er schien es nicht zu begreifen oder begreifen zu wollen. Resigniert seufzte sie und ließ ihre Hände baumeln. Ihre zartrosa Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund und sie strich sich eine störende Haarsträhne aus der Stirn.
    "Wenn ich dich schon heiraten muß, dann will ich wenigstens an erster Stelle stehn." sagte sie kleinlaut und änderte iher Taktik somit vollends. Aber sie kannte noch genug andere Vorgehensweisen, wenn diese ihr nicht zum Erfolg verhelfen würde.

    Narcissa nickte. Ja, das verstand sie. Ungefähr so, wie man ein Küchenmesser immer mal wieder schleifen musste. Waffen waren ja im Grunde auch nichts anderes als Messer - und Küchenmesser gaben auch eine formidable Waffe ab in bestimmten Situationen. Sie lächelte. "Gut zu wissen, dass der Zustand deiner Ausrüstung dir so am Herzen liegt. Es gibt nichts schlimmeres als einen schlecht ausgestatteten Soldaten, jetzt wo ..." Narcissa ließ ihren Satz auslaufen, dennw as sie eigentlich hatte sagen wollen war einfach viel zu hochnäsig. Nein, so konnte sie sich den Männern gegenüber nicht verhalten. Sie hatten ihr ja nichts getan - noch nichts. "... Phila überzeugt sein kann, dass ihr hier nichts geschehen kann." Nun ja, nicht grade eine philosophische Glanzelsitung, aber vielleicht würde es kaum auffallen.

    Iunia Narcissa nickte, die Blicke gegenüber kannte sie schon und es machte ihr nichts aus. "Das verstehe ich, Merowech aus Veldidena." Sie blickte zu Einar, der sich nicht vorgestellt hatte aber dessen Namen sie jetzt doch wußte. "Was hast du da gemacht, bevor ich dich unterbrochen habe?" fragte sie neugierig.

    "Es war auch nicht besonders höflich mir gegenüber. Ganz im Gegenteil." Narcissa überlegte einen Moment, in welcher Weise sie ihn am besten piesacken konnte. Er war immer so höflich und ehrlich und nett, er kam ihr fürchterlich langweilig vor. Sie würde überhaupt nicht mit ihm glücklich werden, soviel war ihr schon klar geworden. Ihre Schritte lenkte sie zu ihm, bis sie ganz kurz vor ihm stand und in seine Augen blicken konnte. "Es spielt für mich keine Rolle, ob es der Statthalter oder der Kaiser ist, der mitreist. Mein Vater hat verlangt, dass ich dich heirate. Ich will das nicht. Du willst das nicht. Und wir werden uns nie aneinander gewöhnen, wie du das so schön wolltest, wenn du mich abschiebst und hinter dir herzockeln lässt!" Auch jetzt war sie noch ruhig und bedacht, ihre Stimme aber eisig und schneidig.

    Es hätte Narcissa beinahe aufregen können, dass die Blicke der beiden Männer mehr auf der jungen Phila lagen als auf ihr. Aber das kannte sie schon, seit sie die nubische Sklavin nach Germanien gebracht hatte und sie wußte, dass es dem schüchternen Mädchen Angst machte. Nicht, dass dieses Wissen sie dazu bewegt hätte diese aus der Lage zu befreien oder auch nur sonst auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Dann stellte sich der neuhinzugekommene Soldat vor und ihn streifte eineingehender Blick aus blauen Augen, bevor sie ihm zulächelte. Die junge Iunia begann bereits die Art der Soldaten zu mögen, kurz und knapp, aber alles wichtige dabei. Nicht wie ihr Anvertrauter, es machte es irgendwie einfacher mit ihnen zu reden.


    "Iunia Narcissa. Eine Freude eure Bekanntschaft zu machen." sagte sie an beide Männer gewandt und griff dann sanft hinter sich um Phila nach vorne zu ziehen. "Und das hier ist meine Sklavin Phila, sie ist stumm und etwas ängstlich. Ich versuche ihr gerade zu zeigen, dass man sich hier sicher fühlen kann und ihr durchaus fähige Männer seid." War das nun zu aufdringlich? Zu durchschaubar? Nun ja, die Reaktionen der Beiden würden ihr schon zeigen ob sie den - nicht ganz so versteckten - Lob entdeckt hatten.

    Silanus kam zu ihr und sie sah mit hochgezogener Augenbraue, dass Phila nicht bei ihm war. Hatte er etwa den Weg zu ihr angetreten, ohne dass ihre Sklavin ihn dazu aufgefordert hatte? Sie wußte nicht ob sie das mutig oder dumm finden wollte und sah ihn einen Moment schweigend an. Obwohl sie sich diese Situation schon auf der Herreise vorgestellt hatte, wollte sie noch etwas über die Worte nachdenken, bevor sie diese anseinen Kopf werfen würde. Er lächelte und wirkte viel entspannter, als ihr recht war und sie konnte nicht verhindern, dass ihre vor der Brust gekreuzten Arme sich lösten. Er war halt einfach zu lieb, wie sollte sie da böse auf ihn sein!?


    "Nein, das Haus habe ich noch nicht zur Gänze erkundet. Aber das werde ich noch, hab keine Sorge." Sie lächelte leicht und entschied dann, dass sie nun loslegen würde. Daher ließ es sich nicht verhindern, dass ihr Gesicht wieder angespannter wirkte und das Lächeln verschwand. "Ich empfand es als große Unverschämtheit, dass du mich bei der Anreise zurückgelassen hast. Nicht nur, dass zehn Männer wohl kaum ausgereicht hätten mich zu beschützen, aber so hast du mir auch die Möglichkeit genommen bei deiner Ernennung dabeizusein." Ihre Stimme, am Anfang noch süß wie klebriger Honig, wurde zum Ende hin immer schneidender. Und auch ihre Arme waren wieder in einer abwehrenden Haltung. "Wie glaubst du denn eigentlich mich zu einer zufriedenen Ehefrau machen zu können, wenn du mich nicht mal an deiner Seite wünschst?"

    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei *fg*


    Wie ein kleiner, dunkler Schatten folgte die nubische Sklavin Phila ihrer gelangweilten Herrin, die nach ihrer Ankunft in Germanien noch eine Spur launischer war. Narcissa fand Germanien, neben der unsäglichen Kälte, auch einfach viel zu langweilig und da ihr werter Anverwandter sich direkt in die Arbeit stürzte war sie eigentlich so gut wie auf sich gestellt. Es waren bereits einige Tage vergangen und Narcissa hatte einen Brief zu ihrer kleinen Schwester verfasst und abgeschickt, sie hatte mit Phila das Schreiben geübt, so dass ihre stumme Sklavin sich mit ihr würde verständigen können und sie hatte viel gelesen, viel zu viel. Und so beschloß sie, dass es der Stubenhokerei genug war und sie etwas frische Luft brauchte, wobei frisch wirklich das richtige Wort war. Anstatt eines ihrer schönen Kleider anziehen zu können, kleidete sie sich hier in dicke und eher pragmatische Kleidung, die zwar nobel aber eben doch angepasst war. Ein dicker Mantel und festes Schuhwerk waren der Abluss und die eigentlich aus einen sonnigen Land stammende Frau fror immernoch. Sie fragte sich wieder einmal, ob sie irgendwann auch so bleich wie einer Germanin sein würde ... doch wurden ihre Gedanken dann von einem rythmischen Ton unterbrochen. Neugierig ging sie näher in die Richtung und sah dann einen jungen Mann, anscheinend einen Germanen vom Äußeren her, auf einer Bank sitzen.


    Er war mit seiner Ausrüstung beschäftigt und Narcissa beobachtete ihn einen Moment, bevor sie aus dem Schatten heraus auf ihn zu ging, Phila wie immer hinter ihr.


    "Salve" meinte sie freundlich und blickte ihn interessiert an.

    Nach ihrer langen und so langweiligen Anreise, die kaum zu ihrer mürrischen Laune beigetragen hatte, waren auch sie endlich angekommen. Nachdem ihr Verwandter, der neue Präfekt der ALA II, sie einfach zurückgelassen hatte! Sie war immer noch sauer, doch noch hielt sie sich zurück und schritt, mit ihrer stummen Sklavin Phila an ihrer Seite, mit herrischem Blick durch das Castellum. Schnell war ihr Cubiculum gefunden und sie zog sich sofort zurück. Ihr war immer noch recht kalt und ihre Beine waren müde vom vielen Sitzen. Jetzt galt es, auf Silanus zu warten und ihm dann so gründlich den Kopf zu waschen, wie er es verdient hatte. Sie schickte Phila um ihn zu holen.


    Derweil nahm sie ihr neues Zimmer in Begutachtung und sah zu, dass die anderen Sklaven ihr Hab und Gut auspackten.

    Nach einer weiteren langweiligen und ruckeligen Reise waren auch Narcissa und Phila endlich in Confluentes angekommen und die junge Iunia ging davon aus, dass Terentius Lupus die Anmeldung übernehmen würde. Daher blieb sie still hinter dem Vorhang sitzen und streckte schon mal ihre Muskeln. So langsam aber sicher wurde sie müde, dabei hatte sie sich für heute noch ein herrlichen Donnerwetter zurecht gelegt.

    Er ließ sich nicht umstimmen, wie sie enttäuscht feststellte und zuckte kurz mit den Schultern. Dann eben nicht. Sie wollte ja eben keine reitstunde, sondern nur fünf Meter auf einem Pferd sitzen. Nur wurde es ihr jetzt zu bunt, sich zu streiten. Diese Energie würde sie nämlich später noch brauchen - für Silanus. Sie reichte ihm ihre Hand, damit er ihr hochhelfen konnte und sah, dass Phila etwas nach hinten in den Wagen kroch. Doch dann drehte sie sich noch mal zu ihm um. Kannibalen? Die Germanen waren Kannibalen? Wenn er glaubte sie mit einer solchen Geschichte schocken zu können, dann hatte er sich allerdings geschnitten. Sie ließ sich von ihm weder einschüchtern noch durch Halbwahrheiten zu seinem Willen zwingen. Und überhaupt, sie war weder alt oder krank, noch war sie ein Kind. Ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich würden den Germanen genug andere Dinge einfallen, die sie mit ihr anstellen konnten, anstatt sie aufzuessen. Sie hatte ja auf ihrer Überfahrt gesehen, zu was Germanen fähig waren und es hatte ihr durchaus gefallen.


    Sie ließ sich zu keinem Kommentar hinreissen, sondern stieg gesittet in den Wagen und nickte ihm noch einmal zu. Dann zog sie den Vorhang zu und wartete darauf, dass sich der Wagen wieder in Bewegung setzte. Sie war zum warten verdammt und genau das würde sie jetzt tun (müssen).

    So schnell gab sie sich nicht geschlagen und sie behielt ihr Lächeln bei, ganz die süße Kleine, die sie sein konnte, wenn sie nur wollte. Noch einmal strichelte sie sein Pferd für einen Augenblick. "Es muß ja nicht weit sein, nur einige Meter. Ich habe schon lange auf keinem Pferd mehr gesessen, du könntest es führen. Dann wäre sicher gestellt, dass nichts passiert. Wir warten, bis die anderen außer Sichtweite sind." Und, zum krönenden Abschluß ihrer kleinen Rede sah sie ihn noch einmal herzerweichend an. "Bitte?"