Ein Stück Fell für ihre Hände wäre jetzt das Ideale gewesen um diese zu wärmen, denn ihr Mantel spendete zwar ihrem Körper einigermaßen Wärme aber ihre Hände gleichen zwei Eisblöcken. Aber sie hatte sich ja keinen besseren Tag aussuchen können hinaus zu gehen, wobei sie nicht glaubte, dass es hier überhaupt einen besseren Tag war. So stieg der Frust in der jungen Frau mit jedem Schritt ein Stückchen weiter an.
Gabriel fühlte sich nicht besser, aber er war ein Sklave und ihm stand es nicht zu etwas dagegen zu sagen oder seiner Herrin zu raten zu Hause zu bleiben vor allem weil er wusste, dass sie darüber wohl nur gelächelt hatte. So tat er lieber seine Arbeit und sah zu, dass ihr nichts passierte, allerdings heute wohl nicht gut genug, denn auch er war von der neuen Umgebung ein wenig abgelenkt und die Kälte setzte ihm nicht weniger zu als ihr.
Crispina spürte langsam aber sicher wie die Kälte auch an ihren Füßen zu knabbern begann was nicht lustig war, vielleicht wäre etwas warmes zu trinken oder überhaupt ein warmer Platz das Beste gewesen, aber dazu hätte sie sich wohl auskennen müssen. Ihre Nase war rot und ihre Wangen sahen nicht besser aus und versuchten mit ihren Haaren mitzuhalten. Nein bester Dinge war sie nun nicht mehr und dann passte sie einen Augenblick auch noch nicht auf und kurz bevor sie ihren Kopf wieder nach vorne wenden wollte passierte es….
„Uff,“ stieß sie hervor und fühlte wie Gabriel von hinten nach ihrem Arm griff und sie etwas stützte. Crispina blinzelte einen Moment lang und blickte dann den Mann an der sie eben versucht hatte über den Haufen zu rennen und zog ihren Arm wieder aus der Hand von Gabriel der nun hinter ihr zum Stehen gekommen war und den Mann musterte. Der Fremde hatte Glück, dass er sich entschuldigte ansonsten wäre Crispina wohl ein wenig unausstehlich geworden auch wenn man ihr nicht ansah, dass sie das auch sein konnte. Stattdessen brachte sie ein „Das macht nichts, es ist ja nichts passiert, glaube ich“ zustande und bemerkte erst jetzt, dass wenn sie sprach kleine Rauchwölkchen aufstiegen. Bei den Göttern was herrschte hier für ein unmenschliches Wetter? Als sie den Mann dann genauer anblickte kam er ihr doch sehr bekannt vor, konnte ihn aber nicht einordnen. Ihr kam nicht mehr in den Sinn, dass sie ihn auf dem Fest der Saturnalien schon einmal gesehen hatte. Namen und Gesichter merken war für sie schon immer schwer gewesen. "Kennen wir uns?" fragte sie ihn und zog ihre Stirn einen Augenblick kraus als überlegte sie woher sie ihn hätte kennen können, schließlich war sie noch nicht lange hier. Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein.