Crispina hatte sich auf jeden Fall vorgenommen etwas mehr Zeit mit dem Jungen zu verbringen damit er nicht ganz so unter den strengen Worten seines Vaters leiden musste und das wollte schon etwas heißen wenn sie einen solchen Entschluss fasste obwohl sie noch nicht einmal wirklich eingezogen war. Doch sie merkte, dass der Junge vor seinem Vater nicht nur Respekt hatte sondern auch ein Stückchen Angst mit dabei war und auf Dauer gesehen war das nicht gut und würde irgendwann einmal das Verhältnis zwischen ihnen brechen lassen. Wahrscheinlich war es bei den beiden Brüdern, also ihrem Vater und Crispus, nicht anders gewesen nur mit anderen Faktoren und vielleicht hatte Crsipus mehr Schuld an dem ganzen als er eigentlich dachte. Aber sie war ja nicht hergekommen um einen Schuldigen zu suchen oder wessen Unschuld zu beweisen, nein sie war hier weil es ihr Vater gewollt hatte, doch leider wusste sie nicht ob das ein guter Wunsch von ihm gewesen war oder nicht.
Beinahe hätte sie den Kopf darüber geschüttelt wie er mit seinen Sklaven umging, denn sie hätte ihre Sklaven sicher nicht si herumgescheucht, das würden aber die Sklaven von Crispus auch noch merken, dass sie nicht solch einen Ton an den Tag legte. Es war nicht ihre Art solange die Sklaven wussten wie man sich zu benehmen hatte, aber damit hatte Crispina noch nie Probleme gehabt. Kurz blitzte die Frage in ihrem Inneren auf wie viele Sklaven bei Crispus schon versucht hatten zu fliehen…..sie verkniff sich lieber ein Schmunzeln. Hier in diesem Haus fehlte eindeutig eine Frau mit einem gewissen Einfluss.
Wenn er sie gefragt hätte, hätte sie ihm sagen können, dass sie alles andere als ungeduldig war, aber es war anscheinend etwas was man bei ihrem Onkel nicht abstellen konnte. Vergleiche zu ihrem Vater und immer gleich das Negative in anderen Personen sehen. Sie würde ihn sicherlich irgendwann noch überraschen können oder aber alles würde in einer einzigen Katastrophe enden, alles war möglich.
Sie nickte und folgte ihrem Onkel und natürlich setzte sich auch Gabriel auf der Stelle in Bewegung auch wenn der Ton des Mannes alles andere als angenehm war, doch er würde es über sich ergehen lassen….er war die Ruhe selbst.
So folgten sie beide ihrem Onkel und wieder spürte sie die Kälte wie sie an ihren Knochen nagte. Die ganze Zeit zu stehen hatte das Gefühl etwas genommen aber nun da sie sich wieder bewegte spürte sie es umso mehr. Als sie jedoch das Zimmer betrat welches sie bewohnen sollte hätte sie am liebsten die Hände vor den Mund geschlagen und wäre weggerannt. In ihren Augen war das eine wahre Zumutung. Es sah schrecklich aus, billig und kahl und so gar nicht wie in einem römischen Haushalt. Es hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem was sie gewohnt war, und verwöhnt war sie nicht, aber das hier……
Gabriel blieb stehen und blickte starr in die Richtung die ihm angewiesen wurde. Nun ihm war es gleich wo er schlafen würde oder wie es aussah. Er war froh etwas zu haben wo er schlafen konnte und es war trocken, von früher kannte er viel schlimmere Unterkünfte, aber er wusste auch, dass seine Herrin ein Problem hiermit haben würde.
Es dauerte bis sie sich gefangen hatte. Langsam drehte sie sich um sich selber um das ganze Ausmaß dieses Zimmers zu sehen. Sie war geschockt keine Frage und als sie sah wie bei jedem Atemzug die Rauchwölkchen aufstiegen schaute sie ihren Onkel an. „Das ist nicht dein Ernst oder?“ fragte sie ihn gerade heraus „Ich soll in diesem Zimmer übernachten? Es ist kalt und von allem anderen möchte ich nicht sprechen, aber das ist doch niemanden zuzumuten hier zu schlafen,“ sagte sie entsetzt, versuchte aber ruhig zu bleiben auch wenn ihr Herz wild pochte.