Beiträge von Raginamunt

    Interessiert beobachtete er den Mann bei seinen Taten und stellte fest, dass er das ein oder andere wohl konnte und wusste und sich nicht ungeschickt bei der Auswahl benahm. Das er den Bernstein, die Pelze und das Leder hier loswerden würde, zumindest das Interesse wecken würde, davon war er ausgegangen. Bei den Schmiedearbeiten wäre es auf den Hauptmarkt der Vereinigung angekommen, aber dazu wussten nur wenige was zu sagen, da sie scheinbar mit allem irgendwie handelten. Die Haare wunderten ihn nicht. Die wurde er meist eh besser auf einem Markt los, wo sich einfachere Frauen oder Prostituierte gerne ein mal damit schmücken wollten und diese legten selten wert auf gute Qualität, zumal sie sie nicht zahlen konnten. Letztlich hatte er sogar damit gerechnet, dass er keinen nehmen würde.


    Als Lando fertig war, ging er noch ein Mal zu dem Stapel und zählte nach, dann nickte er leicht, drehte sich um und meinte: "Nun, für das Alles zusammen zwei Kisten Glaswaren, Krüge und Trinkgefäße, die selbe Menge in Tonwaren. Zwei Fuder Erz, vier Metze getrocknete Früchte, 50 Ellen feiner Stoff und so Ihr damit handelt, diverse Kräuter und Gewürze aus den Provinzen."

    Er nickte leicht. "Es wäre möglich, dass dies mein Vater war, doch kann ich es nicht beschwören. Ich selber war eine Weile nicht bei meiner Sippe sondern in der Gefolgschaft eines anderen Herren um die Mannswürde und Kriegerehre zu erlangen. Dies ist aber nun auch schon einige Sommer her. Was die Waren des genannten betrifft, wäre auch dies möglich." Er drehte sich zu dem Wagen um und gab einen knappen Befehl in seinem Dialekt, der dem der Frisii zwar nicht unähnlich aber nicht gleich war, an seine rechte Hand weiter und wandte sich dann wieder an Lando. "Nun, Sohn des Landulfs, wie ich es bereits Deinem Knecht sagte." Das Wort Knecht war ansatzweise fragend formuliert. "Wir führen Felle, Leder, Haare, Bernstein und Schmiedearbeiten hauptsächlich mit uns. Einige Rohstoffe und natürlich Bier und Met. Das Angebot kommt auf die Nachfrage an."


    Einige Angebote hatte er schon auf dem Mercatus bekommen. Besonders für die Getränke aber auch für die Felle und das Leder. Aber er hatte insgeheim ein Vorverkaufsrecht, so die Bedingungen stimmten, dem Mann ihm gegenüber eingeräumt, weshalb er die Anbieter zunächst vertröstete.

    Naja, vergleiche mal mit den letzten beiden Brosnam-Bonds, da war es ja noch schlimmer... Utopische Sprünge, Panzerverfolgungen, eine Explosion nach der Anderen... So wenig Handlung fand ich jetzt nicht, dass es die gab. Im Gegenteil, mMn sogar einiges Die Rache, die Wiederversöhnung mit Mephis (schreibt man den so?), der Konflikt zwischen ihm und seinem Arbeitgeber und dennoch das zu ihm halten von M. Die Entwicklung von ihm. Das Zeigen, dass er sowohl ein knallharter, kalter Kerl sein kann als auch ein Softie - noch mehr gar als bei CR, weil hier jetzt der Rachedurst überwog. Und dann vor Allem die theoretisch auch so mögliche Geschichte mit dem Syndikat, das so ja auch heutzutage eher wahrscheinlicher sein könnte - samt Wasserproblematik - als andere Geschichten vor diesem.


    Ansonsten: Was können Sie machen? Ich bin ganz klar dafür, das die Entwicklung Bonds weiter gezeigt werden muss. Jetzt im Nächsten nicht einfach den Sprung zum Ursprung zurück, also zu Connery, Moore und Co. sondern die Zwischenphase. Am Ende dann meinetwegen wieder der Kerl, der in den Raum kommt und alle schauen sich nach ihm um, der aber zugleich knallhart und charaktermäßig rüber kommt. Was mir auch gefehlt hat ist wieder so ein Dialog wie zwischen Vesper und Bond im Zug in CR. Einer der Genialsten seit langem. Zwar war in QoS auch einige gute zu sehen, und auch der Schlagabtausch manchmal nicht schlecht, aber tatsächlich nichts Vergleichbares da. Das fand ich schade.


    Was CR ansonsten betrifft: Das war der erste Bond, der mich überzeugt hat und mir gefallen hat. Viele behaupten ja, dass die neuen Bonds viel zu realitätsnah sind, aber genau das ist es, was mich an diesen begeistert. Endlich nicht mehr so ein Schmu drin, wie eben z.B. bei Moonraker - meiner Meinung nach einer der schlechtesten Bond-Filme überhaupt.


    Bei was ich aber jederzeit bei Quantum of Solace zustimmen würde: Das Lied ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Guter, klassischer Bond-Einstieg und dann völlig verhunzt :( Und das, wo ich die Musik von Alicia Keys sonst recht cool finde.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Action ja, aber sowas Plotloses wie der neue Bond muss ja nun wirklich nicht sein...


    Womit die heiße Diskussion über Sinn und Unsinn der neuen Bonds, ob sie noch Bond-Filme sind, oder ob sie nicht vielleicht nur noch Action-Agentenfilme wie Bourne sind, ob sie nicht vielleicht zu real und zu wenig unsinnig wie die alten Bond-Filme sind, ob sie einen Plot haben oder nicht, ob sie aufeinander abgestimmt wurden oder nicht, ob sie vielleicht gar Bond in seinen Anfängen zeigen oder nicht und ob sie sich sehr detailgetreu an die literarischen Vorlagen halten oder nicht auch hier angekommen ist.


    Leider nur kein TV-Tipp, aber die Diskussion würde ich an anderer Stelle super gerne fortführen. Ich mag die neuen Bonds nämlich und bin der Meinung, dass sie sehr wohl nicht nur Plot haben, sondern sehr gut aufeinander abgestimmt wurden (endlich mal nicht so viel unglaubwürdiges Actiongetue wie in einigen Bondfilmen, wo entweder alle 2 Minuten was explodiert oder so Geschichten wie Moonraker - ich bitte Euch.... - verarbeitet wird) und das Craig nach Connery einer der besten Bonds überhaupt ist - ja für den Charakter den er darstellt - nämlich den Bond in seinen Anfängen absolut perfekt gewählt. Und das er blond ist, ist da völlig wurscht. Endlich mal ein Charakter und kein glatter Lackaffe wie es Brosnam war (der mMn zwar ein sehr guter Schauspieler aber ein mehr als bescheidener Bond ist).


    Falls jemand mit diskutieren möchte, kann die beiden Bond-Posts vielleicht wer in Allgemeines verschieben - aus den TV-Tipps raus?

    Er kannte den Begriff stolz zwar, nutzte ihn aber äusserst selten, ging er doch nur begrenzt mit seinem Ehrbegriff einher. Dennoch wusste er, dass er stolz auf seine Karren, Ochsen und Männer sein konnte. Alles war gut gepflegt, sogar jetzt, hatten die Männer doch genügend Zeit gehabt den größten Dreck weg zu bekommen, den einige Schlammtage verursacht hatten, und waren selber ordentlich, wenn auch unauffällig gekleidet. Auch er war dies, wenn man auch den feinen Unterschied des Status problemlos erkennen konnte.


    Er neigte Lando das Haupt ein wenig entgegen um ihm seine Ehrerbietung für seine Taten und sein Erreichtes damit auszudrücken - längst wusste er mehr über den Anführer des Hauses Bescheid - und zuckte dann mit den Schultern, als er die Frage des Mannes hörte. "Persönlich? Keinem Existenten mehr. Mein Großvater gehörte einem Stamme im Norden an der Amisia an. Doch dieser wurde vor Jahrzehnten schon von dessen Nachbarn vertrieben. Er suchte sein Heil daraufhin im Handel und bezog ein größeres Gehöft in der Nähe des Rhenus, auf Höhe der Castra Vetera, jedoch auf der anderen Seite des Rhenus, etwa ein halber Tagesritt von diesem entfernt, im Gebiet der Frisii. Dem Stamme gehören wir jedoch nicht an. Eine Erlaubnis in der Gaue zu siedeln erhielten wir aus verwandschaftlichen Verhältnissen heraus."


    Da er es nie anders kennen gelernt hatte, war es für ihn nicht ungewöhnllich, auch wenn er wusste, dass er damit einen Sonderstatus auch bei den Germanen einnahm. Nicht vogelfrei und doch keinem Stamme angehörig. Wobei er wusste, dass sowohl die Frisii als auch andere seine Familie und wohl noch einzig Überlebenden der gesamten Sippschaft, ihn immer noch des Stammes des Großvaters angehörig sahen. Er selber aber bezeichnete sich gerne eher als Freigeist. Oder als Chatte, wenn er an die Zeiten bei diesen dachte und seiner Treu dem Gefolgsherren gegenüber. Der Eid wurde nie aufgehoben. Er hatte nur die Erlaubnis erhalten zurück zu kehren und er wusste, würde der dortige Rich ihn rufen, schon die Ehre allein würde es bestimmen, dass er zu seinem Dienste zurückkehrte.

    Er hatte die Zeit genutzt, gut genutzt sogar. Zunächst hatte er sich mit seinen Männern dort getroffen, wo er sie angewiesen hatte auf ihn zu warten. Dann hatte er entsprechende Anweisungen an seine rechte Hand gegeben, eine Kleinigkeit gegessen und, während die Männer fertig aßen und sich um die Durchführung seiner Anweisungen kümmerten, einen Streifzug über den Mercatus gemacht um sich mit einigen Klein- und größeren Händlern zu unterhalten. Es waren aufschlussreiche Gespräche gewesen, besonders jene, die ihn nicht nur über Waren sprechen ließen und in seiner Sprache, wenn auch meist mit anderem Dialekt, geführt wurden.


    Als die Sonne kurz davor stand über der Curia sich immer weiter dem westlichen Horizont entgegen zu neigen, traf er sich mit seinen Männern und den Wagen wieder. Gemeinsam führten sie die Ochsen, die vor ihnen eingespannt waren - die zwei Pferde, die sie mitführten, waren im Stall verblieben, da sie sie hier nicht brauchten - bis vor das entsprechende Warenlager und an dessen Tor. Dort angekommen sah er sich einen Moment zu seinen Männern um, gab einen knappen Befehl und trat dann vor, direkt auf Lando zu, den er als nicht nur zufällig dort Stehenden deklarierte. Er nickte ihm knapp zu und meinte: "Sei gegrüßt. Du bist jener, der die Waren in Empfang nehmen soll?" Es war mehr eine Feststellung denn eine Frage. "Ich bin Raginamunt, der Sohn Adalwolfs."

    Diese Auskunft war für ihn wiederum nicht ganz so befriedigend, wie er es sich gewünscht hätte, aber für den Moment ausreichend. Wenn sie es selbst importierten, würde es wahrscheinlich aber zu teuer werden, weshalb er hier mit Vorsicht rangehen würde. Ausserdem wusste er aus Prinzip, dass es das Beste war, sich überall auch noch mal nach Vergleichspreisen umzusehen, sowohl beim Verkauf, als auch beim Einkauf. Entsprechend beschloss er, dies zuvor zu tun, soweit es möglich war.


    "Gut. Die Anlieferung wird eine Weile dauern, da ich meine Männer bereits angewiesen habe Quartier zu beziehen. Ich werde am Nachmittag mit den Wagen hier sein. Sobald die Sonne über dem Dach Eurer Curia steht," fügte er an um auch eine genauere Uhrzeit zu definieren. Dann verabschiedete er sich mit einem lateinischen "Vale" und ging.

    Scheinbar war die Auskunft zumindest nicht unbefriedigend, das zumindest kam genau so rüber, als er antwortete. Scheinbar wr er dazu auch recht geschäftstüchtig. Auch gierig? Nein, vermutlich nicht. Wenn doch, so wäre er an der falschen Stelle. Er war also auch kein Mann der vielen Worte. Sympathische Eigenschaft. "Sowohl als auch," kam nun wieder seine Antwort.


    "Ein Viertel der Waren die abgenommen werden in Münzen- da ich noch anderweitige Kaufgeschäfte tätigen muss, sofern diese hier nicht abgegolten werden können. Ich habe dahingehend einige Auftragsanfragen aus der Magna und Gallia. Der Rest in Tauschwaren. Vorzugsweise Glas- und Tonwaren, Erze und Stoffe." Aufmerksam, mit einem vielelicht fragend wirkenden Ausdruck auf dem Gesicht, sah er sein Gegenüber an und wartete ab, ob dieser diese Liste als von ihnen aus machbar deklarieren würde. Wenn nicht, würde er nur gegen Münzen tauschen und woanders seinen Warenbestand wieder auffüllen.

    Er musterte den Mann und wartete, was dieser zu sagen hatte. Scheinbar war er am überlegen, was er vielleicht mit ihm anstellen sollte. Zumindest wirkte es auf den ersten und zweiten Blick so für ihn. Dass er es hier mit dem Leiter der Einrichtung zu tun hatte, davon ging er mittlerweile nicht mehr aus. Aber das war ihm auch nicht so wichtig. Wichtig war, dass der Mann wusste, was er durfte und ein Recht zu sprechen und zu bestimmen hatte. Denn einen einfachen Knecht konnte er dahingehend wahrscheinlich nicht gebrauchen. Zumindest bei ihnen hatten diese in der Regel - Ausnahmen gab es da ja auch - nicht viel zu bestimmen. Auf seinem Hof zum Beispiel schon dahingehend, dass sie über ihren Aufgabenbereich bestimmen durften, aber das was sie zu tun hatten und zumindest zu einem bestimmten Grad auch das wie kam von seinem Bruder, der diesen mittlerweile leitete. Entscheidungen, die die Aufgabe überstiegen, waren sein Ressort. Mit Ausnahmen eben.


    Aber das waren Gedankengänge, die hier nicht hergehörten und auch nicht wichtig waren in diesem Moment, denn der Mann schien schon zu einem gewissen Grad zu wissen, was er tat und durfte. Entsprechend antwortete er: "Ich bin mit drei voll beladenen Waren über den Limes gekommen. Hauptbestandteile der Waren sind Leder und Felle, Met und Bier. Hinzu kommen Haare, Bernstein, Feinschmiedearbeiten wie Fibeln und Ketten aber auch anderes Feinschmiedematerial. Zwar habe ich auch einig Rohstoffe dabei, aber diese sind im Großen und Ganzen für den Eigenverbrauch."

    Aufmerksam betrachtete er den Mann ihm gegenüber und achtete auf dessen Worte, wie auch seine Gesten und sein Blick. Er hatte in vielen Jahren gelernt, dass ein Blick oder eine unbewusste Geste oftmals mehr sagte als jedes Wort. So hatte es ihm sein Vater beigebracht und entsprechend so wollte er es auch in seinem Leben beibehalten, hatte es ihm doch bis jetzt eher gute denn schlechte Dienste geleistet. Das er hier richtig war, davon war er schon zuvor überzeugt gewesen, hatten doch die Waren und die Aufmachung des Raumes nur wenig Spielraum für Zweifel offen gelassen.


    Drum nickte er auch nur, als der Mann ihm die Aussage bestätigte und erwiederte ernst: "Sowohl als auch. Ich habe Waren anzubieten die direkt aus der Magna kommen und suche zugleich Waren, die dort gesucht werden."


    Er drehte sich einmal halb um sich und betrachtete aufmerksam die Auslagen, so weit sie ihm hier ersichtlich waren. "Ihr handelt oft mit Magna nehme ich an, so nah an der Grenze zu den freien Stämmen."

    Den Fluch hörte er, fühlte sich vom Tonfall aber nicht sonderlich beeindruckt, weil er aus seiner Heimat Ähnliches gewohnt war. Am Besten war sein Großvater darin gewesen, doch hatte er oft auch in einigen Orten Worte und Tonfälle vernommen, da hatten sich sogar ihm die Fußnägel gekrüllt. Und einmal in Gallien, da hatte es ihm gar die Schamesröte ins Gesicht getrieben, als ein altes Weib sowas von lästerlich fluchte, dass sich die Balken zu biegen schienen.


    Er sah einem Moment halb fasziniert der Töhle nach, die jaulend an ihm vorbei rannte und richtete dann seinen Blick auf den fremden Mann, der sich ihm grüßend entgegenstellte. "Gruß auch Dir," erwiederte er ernst auf Latein mit seinem Akzent und musterte sein Gegenüber eindringlich. Stattlich wirkte er für einen Römer, wobei die Kleidung ihm deuchte, dass er keiner war. Das Haar und der Bart waren so hell, dass er sogar ein Germane hätte sein können, aber er war sich sicher, dass er dies nicht war. Woher er letztlich kam tat auch nichts zur Sache, denn wichtig war nur, dass er eine Sprache sprach, die auch er verstand und entsprechend war er dessen schon mal zufrieden.


    "Mein Name ist Raginamunt, Sohn des Adalwolf und Händler aus der Germania Magna. Man sagte mir auf dem Forum, dass ich hier wohl an der richtigen Stelle sei, wenn es um Geschäfte ginge." Er war kein Mann, der lange um den heißen Brei rumredete, weshalb er auch jetzt gleich zur Sache kam. Sein Bick war ernst und aufmerksam, wenig entging diesen Augen, die hüben wie drüben wachsam sein mussten

    Vom Forum und seinem Gespräch mit dem Einheimischen kommend, ging er zügigen Schrittes den Weg, den man ihm erklärt hatte. So gelangte er recht schnell an das entsprechende Gebäude heran und betrachtete dies eine Weile von außen, ehe er sich entschloss zu prüfen, ob man eingelassen wurde.


    Das Gebäude selber zeugte von Geld und Wohlstand. Der Besitzer, oder wohl in dem Fall die Besitzer schienen dieses und vermutlich auch einiges an Einfluss zu besitzen. Vielleicht war er hier mit seinen Waren wirklich gut aufgehoben. Vielleicht gelang ihnen dies aber auch nur, in dem sie die Händler übers Ohr hauten. Das musste er abwarten und genauer in Augenschein nehmen. Der Mann jedenfalls hatte viel Positives zu berichten gehabt und deshalb beschloss er es einmal zu versuchen.


    Er strich sich den kurz gestutzten, ordentlichen Bart noch ein Mal glatt und strich sich durch das - angesichts des Wetters nicht staubige - saubere Haar, zog ein letztes Mal sein Oberteil glatt - seine Kleidung war in der typischen germanischen Tracht mit Hosen, Hemd und Stiefel sowie seinem Umhang angesichts der Kälte, und sah sich ein letztes Mal neugierig um. Dann sah er nach, wie er hier Einlass begehren musste und tat dies.

    Er war schon zwei Mal in Mogontiacum gewesen. Einmal mit seinem Vater, als Kind noch und ein Mal kurz bevor er beschloss eine Weile den Weg des Kriegers einzunehmen. Allerdings war es heute das erste Mal, seit er selber Händler war, dass er diese Stadt besuchte. Er ließ den Flair und das Leben auf dem Forum auf sich einwirken und sprach dann in seinem nicht mal schlechten, wenn auch stark akzentuiertem Latein einen Mann an, den er befragte, ob es noch Sitte war sich eine Lizenz für den Markt zu besorgen und wo er dies am Besten täte. Auch fragte er, ob er wohl wisse, welche Gegend der bessere Absatzmarkt für ihn sei.


    Er hatte Glück, denn der Mann war von hier. Hier geboren und aufgewachsen und beherrschte neben dem Latinischen auch noch den ein oder anderen Dialekt auf der anderen Seite des Rhenus. Es tat gut in dem ganzen Gewuste, das er hier durch die Soldaten und anderen Einwohner sprachlich zu hören bekam, auch noch ein Mal ein wenig heimatliches zu erhalten. Dieser jedenfalls empfahl ihm einen Besuch bei einem Handelskonsortium, der Freya Mercurioque.


    Neugierig geworden auf dieses Konsortium, dass sich den Namen der Göttin lieh, begab er sich zu eben diesem Konsortium, gab aber seinem obersten Knecht die Anweisung sich mit den Karren und Waren eine Mansio zum Übernachten zu suchen und anschließend sich mit ihm in einer der hiesigen Tavernen zu treffen. Den Namen dieser wusste er nicht mehr, aber zumindest wie der Knecht mit den anderen Männern dorthin kommen würde, konnte er ihm noch leicht beschreiben.

    Er war ein Händler, wie es vor ihm schon sein Vater gewesen war und davor dessen. Der Ursprung dieser Tradition lag irgendwo in der Vergangenheit seines Großvaters Adalmar, der einem Stamm angehörte, der ständig Ärger mit einem anderen gehabt hatte und teilweise wohl in harten Kämpfen endete. Bei einem dieser Kämpfe war der Großvater halb verstümmelt worden und fortan nicht mehr als Krieger zu gebrauchen. So auch nicht als Handwerker. Aber er war stets eine Frohnatur gewesen und erinnerte sich an ein Zusammentreffen mit Römern, in dessen Kindheit und daran, wie begeistert jene von den blonden Haaren seiner Mutter gewesen waren, von der Kette, die diese von einem schon toten Gefolgsmann des Vaters mitgebracht bekommen hatte und von den Fellen, in die sie in dem damals kalten Winter gehüllt waren.


    So hatte der Großvater den Weg des Händlers gesucht und seine Frau und seinen Sohn stets bei sich gehabt. Als dieser alt genug war, die Aufgabe zu übernehmen, hatte er ihm die beiden Karren, die drei Knechte und die zugehörigen Ochsen und Waren überlassen und sich auf einem kleinen Hof nahe des Limes sesshaft gemacht. Dort, wo sein Sohn Adalwolf geboren worden war und seine Frau Godelintis fünf Jahre später im Kindbett starb, wie auch sein zweiter Sohn Brantwolf. Hier lebte er noch einige wenige glückliche Jahre in einer Kerbehe mit der Unfreien Hilke und starb im Bett an einem schleichenden Fieber. Doch sein Sohn hatte die Rückkehr rechtzeitig geschafft und ihm noch in den letzten Atemzügen eine Wunde in den Arm geschlagen, so dass er mit dieser stolz an den Tisch Walhallas kehren konnte uns seinen Platz dort unter den Einherjer einnahm. Fortan führte der Vater den Handel und den kleinen Hof mit Hilfe der Knechte und seiner Frau Lintabrun, die ihm eines Winters, kurz vor dem Julfest, seinen ersten Sohn gebar. Ihn!


    Weitere Kinder sollten noch folgen und das ein oder andere die Jahre nicht überleben, aber er war der Erste und er sollte den Handel übernehmen. Eigentlich wollte er Krieger werden und hatte vom Vater schließlich die Erlaubnis bekommen, sich vorübergehend einen Gefolgsherren zu suchen und diesen dann auch gefunden. Drei Sommer war er bei den Chatten gewesen, dann hatte es ihn zurück zu seiner Familie gezogen. Gerade rechtzeitig um vom Vater die letzten Kniffe zu lernen und einen guten Handel zu übernehmen, denn im Herbst darauf war dieser bei der Jagd von einem Eber schwer verwundet worden und starb. Das war vor zwei Sommern gewesen und nun reiste er durch die Lande und tauschte in Germanien was er für das römische Reich brauchte, wo er sowohl Tauschhandel als auch Münz-Waren-Handel betrieb. Im vergangenen Jahr war er vor Allem durch den Norden gereist und dann in Gallien zum Tausch gewesen. Den Winter über hatte er auf seinem Hof verbracht und gesehen, das alles geordnet war. Doch da konnte er sich auf seine Geschwister verlassen. Sie hatten sogar noch zwei Äcker urbar gemacht und er war stolz auf sie, auch wenn sie teilweise so viel jünger waren als er.


    Nun, da sich sein 20ster Sommer schon wieder verabschiedete und er in das Alter einer Ehe gekommen war, hielt er auf seinen Reisen nicht nur nach Waren Ausschau, sondern auch nach einem Weibe. Sein jüngerer Bruder Wituwald hatte ihm einige Hinweise gegeben, aber das was er über den Sommer und den Herbst gefunden hatte, hatte ihn nicht befriedigt, ihm nicht gesagt, dass es das war, was er suchte. Und vermutlich den möglichen Kandidatinnen auch, denn nur wenige waren bereit sich mit einem Händler einzulassen, wo der doch kein stolzer Krieger und sonstiger wichtiger Mann der Gemeinschaft war. Doch er wusste, letztlich war alles nur eine Frage der Mitgift. Doch es gab noch keine, bei der er sicher war, dass sie die Mitgift wert wäre.


    Eigentlich wollte er diesen Winter wieder auf dem Hof verbringen, aber dort hatte er es diesmal nur kurze Zeit ausgehalten, da er auf dem Rückweg zu diesem einige gute Geschäfte gemacht hatte, die er nun gedachte zu erweitern. Nach nur einem Mond hatte er sich schon wieder verabschiedet, seine Waren, Karren und Mannen genommen und war gen Limes gezogen. Diesen hatte er nun vor wenigen Nächten überquert und sich einer peinlich genauen Kontrolle unterziehen müssen, aber das war er schon gewohnt, denn das kam hin und wieder vor. Manchmal waren sie peinlich genau, manchmal winkten sie ihn fast nur durch. So war das Leben und auch die Römer waren nur Menschen und weder unfehlbar noch sonst was Besonderes. Erst hatte er überlegt sich weiter gen Westen zu halten, wieder Richtung Gallien, doch dann entschied er sich für den Weg nach Süden und gelangte schließlich nach Mogontiacum. Zu seinem Glück, und mit ein wenig Bestechung, erhielt er auch kurzfristig die Erlaubnis in dem Ort zu handeln und so stand er nun hier, mitten auf dem Marktplatz und überlegte, wie er es mit den Waren auf seinen Wagen am Besten anstellte: Markttag oder einfach ein paar reiche Familien aussuchen und denen das anpreisen. Ein paar Dinge waren vielleicht sogar für die Legion nützlich.


    Markttag und Familien aber schienen ihm das sinnigste, denn auf den Wagen waren neben Fellen und ein paar Säcke Getreide, meist zum Eigengebrauch, vor Allem Dinge wie Bernstein, Haare, Leder, Met und Bier. Ein paar herrliche Schmuckstücke von germanischen Feinschmieden erstellt, wie Fibeln aber auch Ketten, zwei sogar mit einem eingelassenen Bernstein. Frauen, würden den größten Teil seiner Waren wohl besonders zu schätzen wissen.

    Auch wenn die Fragen nicht beantwortet sind, hab ich mich entschieden. Sollte was falsch sein, weil eben da noch Antworten fehlten, bitte ich um einen Hinweis.


    Name: Raginamunt
    Herkunft: Germania Magna
    Status: Peregrinus? (falls es was anderes für die gibt, dann eben was anderes)


    Da ich wohl einen Ort angeben muss, wäre das dann Mogontiacum. Sei denn, es geht wider erwarten Magna.

    Noch eine Frage: Ist es als Peregrinus zwingend, das man zwei Namen hat?
    Ist man automatisch Peregrinus, wenn man eigentlich zum Beispiel Kelte oder Germane ist, der eventuell eigentlich auch jenseits der römischen Grenze lebt und nur zum Handeln in das Gebiet kommt?

    Salve und Danke, Stadtwache!


    Keltischer Sklave behagt mir persönlich nicht. Da wäre mir eher ein keltischer Händler lieb, aber darüber denke ich noch nach.


    Ich glaube auch, dass ich - trotz der eingeschränkten Rechte im Imperium - eher zu einem Peregrinus tendiere, besonders wo ich die WISIM ignorieren kann auch zu einem Händler. Ich bitte da kurz um einen Hinweis - auch wenn es mit der Historie vielleicht nicht zu 100% konform ist - wie weit ein keltischer oder germanischer Händler alle Provinzen bereisen und dort handeln könnte.


    Vielen Dank!