Beiträge von Methodius

    Wo ist der richtige Thread für eine Rückmeldung aus dem desideratus-Status? Habe das hier als nächstbeste Option genommen.


    Jetzt aber wo du es sagst, ja ich glaube das wäre fürs erste wohl das beste, um die Wiederholung eines solchen Vorfalls zu vermeiden! Ich kann methodius ja jederzeit wieder rauskramen :)

    Methodius blickte die Frau an. Wenn jemand sich verstand darauf, Furcht zu erregen, so war sie dies! Der Thraker verbiss sich nur mit Mühe ein verlegenes Schlucken, als er ihre Worte hörte, und zwang sich dazu, geradlinig zu sprechen. „Sehr wohl, Domina, ich werde es mir merken“, rang er aus sich heraus, bevor er sich ihre weiteren Fragen anhörte.


    „Nun, ich als Thraker“, war da ein gewisser Nationalitätsstolz herauszuhören? „kann es.“ Gewiss hatten die Aelier den Claudiern seine Herkunft mitgeteilt? Soweit Methodius das wusste, war dies eine Voraussetzung beim Sklavenkauf. Denn die Römer liebten es, von der Herkunft ihrer Sklaven ein Vorurteil zu fällen, und Methodius hatte sein Leben lang sich bemüht, nicht als in den Augen der Römer typischer Thraker zu agieren. Dennoch, seine Herkunft würde er nie im Leben verleugnen, und tatsächlich war es ein vager Traum seinerseits, in das Land seiner Ahnen zurückzukehren, wenn er erst einmal frei war. Egal, wie lang das noch dauern mochte. Bei dieser Bissgurn sicher, bis er alt und klapprig war!


    „Du hast recht, Domina, thrakisch ist keine literarische Sprache, und hat nur wenige Dichter und Schriftsteller hervorgebracht. Auch wenn manche sagen, dass der grosse Orpheus selber ein Landsmann von mir gewesen war. Doch verstehe ich mich darauf, meine Muttersprache mit griechischen Buchstaben zu schreiben.“ Es war nicht immer eine tadellose Transkription, denn manche Laute in der thrakischen Sprache gab es im griechischen nicht, aber man konnte sich annähern. Nicht umsonst hatten manche Kelten ihre eigene Sprache, die kein eigenes Alphabet hatte, auf Griechisch geschrieben – zumindest bis Caesar gekommen war und das traditionelle Leben der Gallier hinweggefegt hatte.


    Die nächste Frage war wieder so eine, die ihn zum Stammeln gebracht hätte, wenn er sich nicht rechtzeitig beherrscht hätte. Diese Frage war… sehr persönlich. Er schaute an sich herab und schluckte jetzt doch noch. Wie sollte er dies nun formulieren? Er schaute zu Livineia hin.


    „Nein, Domina, ich habe nicht wissentlich Nachkommen gezeugt. Mein bisheriger Herr, Lucius Aelius Quarto, war sehr bedacht auf Zucht und Anstand in seinem Haus.“ Das war er wirklich gewesen, wobei Methodius sich nie gedacht hatte, dass der Mann ihm nicht die Suche nach weiblicher Gunst verwehrt hätte, wenn Methodius ihn darum gebeten hätte. Doch sein Ding war das nie gewesen. „Und ich habe nie sein Vertrauen missbraucht und… Tändeleien mit Frauen eingefädelt“, echote er Livineias Wortwahl, sehr, sehr spezifisch.

    Methodius – Mitte 20, auch wenn er sich oft älter anfühlte – stand im Atrium, und blickte auf sich hinunter. Er erinnerte sich an den Moment zurück, an welchem Aelius Quarto ihn gekauft hatte. Es war ein jämmerlicher Preis gewesen; niemand wollte eine thrakischen Sklaven – zu stark war den Römern noch der Aufstand des Spartacus in Erinnerung. Dabei entsprach Methodius, ein dürrer Mann mit einem kümmerlichen lockigen Bart und Augen, die ihm alles, was in der Ferne lag, schwammig erschienen lassen, in keiner Weise einem barbarischen Unhold aus dem Balkan. Seine Eltern waren schon Sklaven gewesen, waren aber irgendwohin weiterverkauft worden, als Methodius ein Kind war – etwas, womit er sich hatte abfinden müssen, egal wie traumatisch.


    Und jetzt war er wieder verkauft worden, dieses Mal von den Aeliern. Methodius erinnerte sich, wie die Aelier ihn vollgequatscht hatten. Kurzfristige Geldflussprobleme, Liegenschaftsveräußerung… Verkauf des Familiensilberbestecks. Viele Begriffe, um zu vertuschen, dass das Geld, das der Verkauf von Methodius den Aeliern einbrachte, ihnen lieber war als er selber.


    So stand er da, im Atrium der Claudier, zu einem Vorstellungsgespräch, und fühlte sich wie ein Affe, den man im Kolosseum den Auftrag gegeben hatte, fürs Publikum zu tanzen. Eine junge Frau trat an ihn heran – scharfer Blick, eugenisch einwandfrei herbeigezüchtet. Die Frau seines neuen Herrn? Methodius schaute auf, ihren Blick vorsichtig entgegnend. Sie kam, ohne mit der Wimper zu zucken, auf seine Fähigkeiten zu sprechen.


    Was konnte er? Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch, keine Ausflüchte, Small-Talk würde hier fehl am Platz sein. Methodius schluckte und begann, mit zögerndem Tonfall, zu reden, ihr eine passende Anrede für eine Frau mit solch offensichtlich dominierender Ader gebend.


    „Ähm, Domina…. das bin ich, ja.“


    Während er seine Identität bestätigte, unterdrückte er nur mit großer Willenskraft den Instinkt, mit seinen Augen nach einem Fluchtweg zu suchen.


    „Ich rede, schreibe und lese fließend Latein und griechisch. Und auch thrakisch. Ich beherrsche die Kurzschrift des Tiro, und beherrsche Arithmetik, Astronomie, Geometrie… ich kann auch ein wenig die Lyra spielen.“


    Thrakisch war nicht wirklich eine literarische Sprache, wurde auch bloß mit griechischem Alphabet geschrieben, und war von geringem Nutzen außerhalb des Balkans. Und was die Lyra anging, ein Orpheus war er nicht, aber solange die Melodie einfach war…


    „Ich habe auch viel Erfahrung darin, Korrespondenz zu verfassen und zu archivieren. Das habe ich für den ehrenwerten Dominus Aelius Quarto stets getan. Ich bin es auch gewohnt, diktierte gesprochene Rede in Reinschrift zu bringen, und… und…“


    Unter dem unbarmherzigen Blick der Domina verhaspelte er sich kurz, bevor er seine Stimme wieder unter Kontrolle brachte.


    „Termine und Erinnerungen. Dafür war ich bei meinem Herrn bei den Aeliern zuständig. Ich habe auch Einladungen organisiert, und Einkäufe getätigt, weniger für den Haushalt, viel mehr für die Schreibstube und für Opfergaben.“


    So, das sollte wohl fürs erste reichen… wobei die Schreckschraube nicht so aussah als würde sie so schnell aufhören ihn zu löchern!

    Auch ich will aus dem Exil wiederkehren.


    Zur Info: ich war Sklave bei Aelius Quarto, das ist schon sim-off mehr als 14 Jahre her. Dieser ist aber schon seit geraumer Zeit inaktiv, und ich würde aus diesem Grund gerne in den Besitz von M Claudius Marcellus wechseln.

    Methodius wankte in sein Zimmer. Er hatte heute viel zu tun gehabt, mehr, als ein normaler Mensch tun konnte. Mechanisch legte er sich ins Bett. Mechanisch schlief er. Mechanisch arbeitete er. Er sprach nicht mehr, ausser über die Arbeit.
    Er bestand als Individuum nicht mehr. Seine Seele war verkümmert. Er war nur noch mehr ein Organ, durch welches andere agierten. Er war in ein... ja, in ein sinnloses und hirnloses Stadium seines Lebens übergetreten. Würde er sich irgendwann daraus befreien können? Oder hatten ihn die Römer gebrochen?
    Methodius war der letzte, der das wissen konnte. Er dachte nicht mehr über sich selbst nach, nur noch über sklavische Sachen. Er lebte nur noch, um seinen Herrn zu dienen, und sonst nichts.
    Er war in einem geistigen Exil.

    Methodius klopfte kraetig an der Tuer des Cubiculums des Consuls an. "Herr? Ein Besucher fuer dich im Atrium. Iulius Proximus. Er behauptet, einen Termin hier zu haben." Methodius verwendete das Wort "Behaupten" bewusst, um auch den Eindruck zu hinterlassen, dass er kein leichtglaeubiger Mensch sei... was hie und da spektakulaer misslang.

    Methodius wies den Mann ins Atrium. "Hier.", sagte er und zeigte auf einen Stuhl, auf welchen sich der Duumvir hinsetzen konnte. "Ich benachrichtige meinen Herrn.", sprach's, und verschwand um die Ecke.

    "Iulius Proximus? Ein Termin?", echote Methodius konfus die Worte des Duumvirn. "Aeh, gut, ja, das kann ich machen, sicher, doch, klar, kein Problem... komm nur rein, Duumvir.", meine Methodius und liess den Mann eintreten. "Folge mir zum Atrium. Ich werde den Herrn ausrichten, dass du da bist."
    Er fuehrte den Mann zum Atrium.

    Ganz langsam schwang die Tuere auf.
    Dahinter kam Methodius zum Vorschein, welcher sich schon langsam daran gewoehnt hatte, Tueren zu oeffnen, Obwohl ihm jeder Besucher noch immer die Suppe vom Ruecken rinnen liess. Wie auch dieses Mal, er schwitzte fast so, als ob er Todesangst haette.
    Draussen stand ein Mann mit einem durchaus kantigen Profil. Methodius blickte ihn verdattert an, riss sich dann zusammen und sagte sein Spruechchen auf: "Salve, domine. Willkommen in der Domus Aeliana. Was ist dein Name und wie kann ich helfen?"

    Also war es wahr. Er war in einen richtig reichen Haushalt gekommen. Fuer so einen reichen Haushalt gab es aber wenig Sklaven hier, mal sehen, ob sich Aelius Quarto in absehbarer Zukunft noch mehr davon anschaffte.
    "Sein Bruder ist..." Er schluckte. "...der Kaiser..." Seine Augen wurden gross. Das hatte er noch nicht gewusst. Deshalb war er so reich! Deshalb war er Consul! Deshalb wohnte er am Palatin! Unglaublich!

    Ueber den Palatin strich ein leichter Wind, und eine Brise durchfuhr das Atrium des Consuls, der offenbar nicht davon wusste, dass es Falerner in jener Zeit sowohl als Weisswein wie auch als Rotwein gab. ;)

    Ein kleinwuechsiger Sklave, der seinen Auftrag von Methodius erhalten hatte, kam mit einem Krug Wein und zwei Bechern herbeigelatscht, stellte den beiden Herren je einen Becher hin und fuellte ihnen Falerner-Wein ein, der eine herrlich blutrote Farbe hatte.
    Als er fertig war, verbeugte sich der Kleine zweimal (jemals einmal zu einem der Maenner) und stolperte aus dem Atrium heraus.

    Ursus war zwar verwirrt, doch viel verwirrter war Methodius (was aber nicht ungewoehnlich war, er war halt ein Wirrkopf). Der Mann fing jetzt tatsaechlich eine Konversation mit ihm an! Aeh, gut, er wuerde mitspielen. "Ich bin aus Thrakien.", meinte er also vorsichtig. Er vermied es, "ich bin Thraker" zu sagen. Er wusste, es war nicht so wahr... er war nur zu einem Achtel Thraker (zu einem Achtel war er Roemer, zu einem Viertel war er Kelte und zu einer Haelfte Grieche). Jene Identitaetskrise, mit der er schon sein Leben lang zu kaempfen hatte, kam wieder zurueck. nichts anmerken lassen! Laecheln! "Aurelia, dies ist ja eine der grossen Patrizierfamilien Roms. Ich habe schon viel von ihr gehoert.", meinte er, um von seiner kurzen Verlegenheit abzulenken.

    Jeden Tag die gleiche Prozedur, bei jedem Besucher. Zum Cubiculum hingehen. Anklopfen, und zwar laut, damit Meister Rauschebart es auch versteht. Eintreten. Und reden.
    "Herr? Ein Besucher ist da. Der Quaestor Consulum, zumindest behauptet er, es zu sein. Ich habe ihn im Atrium geparkt.", informierte er den Aelier. Sein herz raste, sein Puls schoss hoch, wie so oft, wenn er mit jemanden anderen redete. Den Goettern sei Dank musste er jetzt keine langwierigee Konversation anfangen, zumindest hoffte er das.

    Methodius fuehrte den Mann ins Atrium und rueckte einen Stuhl fuer den Besucher zuruecht. "Ich bin gleich wieder zurueck, Quaestor. Bedien dich ruhig.", meinte er und zeigte dabei auf eine Schale mit Trauben, welche auf einem Schemel direkt beim Stuhl standen.

    Der Senator vor der Tuer schaute Methodius mit erstaunten Augen an. Er war sicher schon oefters hier gewesen und hatte Nakhti erwartet. "Quaestor Consulum?", meinte Methodius und ueberlegte schnell. Ein hohes Amt war das, der wuerde sicher einen Grund haben, zum alten Rauschebart zu gehen.
    "Ja, gut. Komm mit, Quaestor. Ich werde dich zum Atrium fuehren. " Auf dem Weg meinte er zum Quaestor, um seine Erscheinung zu erklaeren: "Ich bin uebrigens ein Neuer hier in der Domus. Methodius mein Name."
    So wies er den Quaestor zum Atrium.

    Sim-Off:

    Schon wieder schneller wie Nakhti. :D


    Tuergeklopfe. Aiaiaiai... nur keine Panik. Nakhti wird kommen und das richten. Aber wo war der denn? Nirgendswo war er zu sehen. Und was hatte Quarto Methodius gesagt? Gaeste die Tueren aufmachen.
    Er ging also zur Tuere hin. Ihn durchfuhr ein Zittern. Wer wusste, wer dort draussen stand? Es war sicher nicht der Postillion, der ihm zig Millionen Sesterzen bringen wuerde. Was vor der Tuer stand, hatte auf jeden Fall mit Arbeit zu tun.
    Tief durchatmen. Bitte laecheln! Tuere aufmachen.
    Draussen stand ein Mann, unter Garantie ein Senator. Methodius deutete eine Verneigung an. "Salve. Willkommen in der Domus Aeliana. Was kann ich tun?", spulte er sein Spruechlein herunter.

    "Aehmmm.", machte Methodius. "Es ist... weiss nicht, es ist..." Wie sollte er das sagen? "Es ist irgendwie zu schoen, um wahr zu sein." Seine Augen leuchteten wie die eines Kindes waehrend den Saturnalien.
    "Ich haette... nie gedacht, dass ich einmal so wohnen wuerde. Ich schaetze... Aelius Quarto hat das Geld... das noetige Geld wohl... dafuer.", stotterte er hervor.
    Er blickte sich nochmals staunend um.