Methodius musterte die Bieter. Langsam, ganz langsam entspannte er sich. Keiner der Menschen, die fuer ihn geboten hatten, schienen grausam zu sein. Die nackte Sucht zu quaelen, die er schon in den Augen einiger Roemer gesehen hatte, konnte er nicht bei ihnen erkennen.
Seine verkrampfte Haltung wich, behutsam, von seinem Koerper. Er drueckte die Schultern nach hinten und betrachtete mit Argwohn, wie der eine Roemer ging, nicht ohne einige Worte zu sagen, die Methodius nicht gefielen. Nien, ganz und gar nicht. Da konnte er ja froh sein, dass er nicht unter die Riege dieses Ehrabschneiders gekommen war.
Er blickte auf den Baertigen. Ja, er wuerde seine Frage beantworten. Hier ging es um die Ehre.
"Mein edler Herr.", begann er, huestelte kurz und fuhr dann fort. "Der Mann, der sich gerade eben dafuer entschied, nicht mehr fuer mich zu bieten, erwaehnte die Eigenheiten der Thraker. Ich hoffe, ich muss die Vorurteile, die manche ueber uns Thraker haben, an dieser Stelle nicht wiederholen, sie sollten bekannt sein. Allerdings ist es so, dass man nicht ein ganzes Volk in eine Schublade stecken kann. Es gibt solche und solche, mein Herr, wie du sicher weisst, in jedem Volk. Nicht jeder Thraker ist ein ungehobelter, aufsaessiger Barbar aus den Bergen. Um genau zu sein, die wenigsten aus meinem Volk sind das. Ich bin mir sicher, die meisten Leute aus der Provinz Thrakien sind ebenso grosse Freunde von Ruhe und Frieden im Haus wie der Herr von gerade eben.", schloss er. Er wuerde sicher nicht erlauben, dass man eine Gemeinheit, die man ueber sein Volk auesserte, so im Raum stehen laesst.