Warum konnte es nicht immer so vertraut sein wie in diesen, kurzen Momenten. Landos Hände lagen auf ihrem leicht gewölbten Bauch, und es dauerte auch nicht lange, bis von innen sanft der Gegendruck vom Kind kam. Und dieses war besonders reaktiv, mehr noch als Naha es gewesen war. Wo ihre Tochter meist nur mit einem Bein oder Arm zurückgedrückt hatte, nahm ihr Ungeborenes gerne mal auch alle Viere, um lustige Wackler ihrer Bauchdecke hervorzurufen. “Merkst du es?“, meinte sie fast flüsternd.
Es lag weniger ruhig, und Elfleda hatte weniger Phasen, in denen sie einfach durchschlafen konnte. Aber das störte sie nicht. Im Moment war sie in jenem wundervollen Abschnitt ihrer Schwangerschaft, wo gerade alles wunderbar war. Die morgendliche Übelkeit war seit ein paar Wochen vorbei, und noch war das Kind nicht so groß, als dass es ihr ständig auf die Blase drückte. Ihre Haut war reiner und strahlender denn je, das einzig negative war, dass sie schnell müde wurde. Aber das war ein geringer Preis.
Dass sein Husten ihn noch immer so plagte, ließ aber einige bedrückende Sorgenfalten auf Elfledas stirn entstehen. So langsam machte sie sich wirklich große Sorgen, weil es scheinbar nicht besser wurde. “Dann mach ich dir nachher nochmal einen Tee mit Bertram, der hat letztens doch geholfen.“ Zumindest war dann ein ganzer Batzen Schleim herausgehustet worden, was schonmal gut war.
So in trauter Zweisamkeit und Lando in ihrem Rücken sah Elfleda das Verziehen seiner Mundwinkel nicht, aber sie hörte in seiner Stimme, dass es ernster war. Und auch die Worte waren nicht so einfach. Sie wollte gerade etwas sagen, als er sie einfach kniff und sie kurz ungewollt quietschte und ihn dann gespielt schlug. “Frechdachs!“ tadelte sie ihn, grinste dabei aber. Diese Momente der Leichtigkeit könnten öfter vorherrschen, auch wenn die Welt nicht so einfach war. “Ja, wir Frauen von hier, besonders die Mattiakerinnen, können gut einstecken, und auch gut austeilen.“ Kurzerhand zog Elfleda ihm kurz an seinem Bart, der sich bei den Streicheleinheiten geradezu anbot, und streckte ihm leicht die Zunge heraus.
“Hast du schon eine Sippe im Blick? Ansonsten könnte ich meinem Onkel auch einen Boten schicken...?“ Sie musste so oder so einen Boten schicken, wenn ihr Kind auf der Welt war. Ihr Vater sollte wissen, dass er Großvater war, und außerdem wollte sie doch Neuigkeiten aus ihrer Heimat hören. Hier in der Stadt erreichte einen längst nicht alles von dem, was jenseits des Rhenus so los war.