Beiträge von Caius Decimus Celsus

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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus begann.


    "Nuntio iussu. Wir ritten befehlsgemäß nach Norden. Die Gegend war sehr einsam und Menschen sind wir nicht begegnet. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Patrouille verließ, hat es keine Besonderheiten und keine Vorkommnissse gegeben. Eques Celsus vermutet, daß unser castra noch einem Bereich liegt, das gewisse Elemente besser meiden. Das sollte sich ändern je weiter weg wir von Mantua sind. Equites und Pferde der Patrouille sind wohlauf, decurio."


    Der eques endete und sah auf den decurio.




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    eques Publius Plaetorius Rupus


    Rupus galoppierte davon als ob sämtliche Feinde des imperium hinter ihm her wären. Das einzige, was er im Grunde wollte, diesem eques Celsus zu beweisen, welche Qualitäten in ihm steckten. Vielleicht hatte er dadurch die Chance, selbst die nächste Patrouille anführen zu dürfen. So legte er alles daran, so schnell wie möglich dem decurio seine Meldung zu erstatten und noch schneller wieder zur Patrouille zurückzukehren.


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    im castra


    Anstandslos ließ ihn der Posten am Tor passieren. Vor den Unterkünften sprang er vom Pferd und brachte es in die pabula. Kurze Zeit später klopfte er die Tür des officium decurionis.


    *** klopf *** klopf *** klopf

    Am nächsten Morgen war Rufus der erste, der auf den Beinen war. Nachdem er wußte, daß er ins castra zurückreiten durfte, war er wie ausgewechselt. Beim Abbau des Lagers half er mit, wo es nur ging.


    Celsus winkte ihn zu sich heran.
    "Du reitest zurück ins castra und meldest dem legatus, daß es auf unserer Patrouille bisher weder Besonderheiten noch Vorkommnisse gegeben hat. Frage ihn, ob er noch Befehle für uns hat und vor allem, sieh` zu, daß du eine anständige Figur vor ihm abgibst. Versorge dich und dein Pferd im castra und kehre umgehend zu uns zurück. Wir reiten auf diesem Weg weiter nach Norden. Noch Fragen?"


    "Keine Fragen. Eques Rufus meldet sich ab."
    Er saß auf, ein kurzer Schenkeldruck an sein Pferd, dann galoppierte er los.


    Celsus wandte sich an seine equites, die zwischenzeitlich den Lagerplatz gderäumt hatten.
    "Wir reiten weiter nach Norden. Unser Auftrag ist noch immer der Gleiche. Veratius reitet neben mir. In equos conscendite. Pergite!"

    Der Tag neigte sich dem Ende zu. Die equites näherten sich einem übersehbarem Platz, den Celsus für das Nachtlager bestimmte. Er war noch damit beschäftigt, die Karte zu studieren und bevor er den Befehl zum Absitzen gab tauchte Rufus neben ihm auf. Der nahm noch zu Pferd Haltung an.


    "Eques Plaetorius. Ich bitte sprechen zu dürfen."


    Celsus grinste verhohlen.
    "Du kannst sprechen."


    Kleinlaut begann der eques.
    "Ich bitte mich für meine Unbotmäßigkeit von heute mittag entschuldigen zu dürfen. Die Mittagssonne muß mir zu Kopf gestiegen sein. Wie lauten deine nächsten Befehle?"


    Celsus nahm die Entschuldigung ohne Kommentar an. Sein Zorn war schon lange verraucht. Für ihn war die Angelegenheit bereits erledigt.


    "Die nächsten Befehle? Wir bauen ein kleines Lager auf, die Wachen habe ich vorab eingeteilt. Fur heute nacht hast du Glück gehabt. Du reitest morgen zurück ins castra und erstattest dem legatus Bericht über das, was wir bisher herausgefunden haben."

    Rufus schüttelte den Kopf.
    "Nein, sonst ist nichts."


    "Dann haben wir uns also verstanden. Zurück zu deinem Nebenmann. Unseren Auftrag hast du hoffentlich noch in deinem Kopf!"


    Wie ein geprügelter Hund wendete der Gemaßregelte sein Pferd und führte den ihm gegebenen Befehl wortlos aus.


    Celsus ritt weiter seinen equites voran. Bisher hatten sie nichts Un- oder Außergewöhnliches bemerkt. Die Gegend war ruhig und menschliche Wesen waren bisher nicht zu sehen.

    Gefährlich leise ging Celsus auf die unterschwellige Bemerkung seines Kameraden ein.


    "Hör` sehr genau zu, was ich dir jetzt sage. Wie mir scheint hast du eines noch immer nicht in deinen Schädel hineinbekommen. Aber ich werde es dir trotzdem noch einmal erklären. Decurio Papinius Sornaus hat mir, dem eques Decimus Celsus, das Kommando über diese Patrouille erteilt. Wenn ich das Kommando über Soldaten des Imperium Romanum habe, dann gehorchen diese Soldaten. Wenn wir über jede Entscheidung gemeinsam abstimmen würden, dann wären wir jetzt noch im castra zu Mantua..


    Im Klartext heißt das: Wenn ich dir befehle, daß du von deinem Pferd absteigst, dir seinen Sattel auf den Rücken schnallst und auf allen Vieren bis in die Hauptstadt kriechst... Dann steigst du von deinem verdammten Pferd ab, schnallst dir seinen verdammten Sattel auf den Rücken, wirfst dich verdammt nochmal in den Staub und siehst zu, daß du verdammt nochmal Land gewinnst! Du fragst mich nicht, warum... Du fragst mich nicht, wieso... Du gibst mir keine Ratschläge... Du diskutierst nicht mit mir darüber! Du gehorchst! Und sonst nichts!"


    Er hielt inne und sah Rufus eindringlich in die Augen.


    „Ist sonst noch etwas?“

    Renitent erwiderte Rufus.


    "Von mir aus könnten wir die ganze Strecke, am besten noch bei Tag und bei Nacht, durchreiten. Ich dachte nur an meine Kameraden, denen vielleicht eine Rast gut tun würde. Daß wir weiterreiten sollen wird bei ihnen nicht so gut ankommen, da einige sehr müde aussehen. Aber ich werde es ihnen sagen."


    Er parierte sein Pferd zum Stand durch und wartete, bis die anderen equites herankamen. Nachdem er auf sie eingeredet hatte schloß er wieder zu Celsus auf.


    "Das war nicht anders zu erwarten. Sie waren nicht gerade begeistert, aber sie fügen sich deinen Befehlen!"


    Spöttisch kam es über seine Lippen.
    " Sind eben gute Männer, die du dir ausgesucht hast!"

    Die Sonne stieg immer weiter und bald hatte sie ihren Zenit erreicht. Celsus war bestrebt gleich am ersten Tag so weit wie möglich vorwärts zu kommen. Von hinten vernahm er das Schnauben eines Pferdes. Er drehte sich zur Seite als Rufus neben ihm ritt. Der war ihm erst kürzlich auf der Stube unangenehm aufgefallen. Mit gerunzelter Stirn fragte er.


    "Was ist los? Hast du etwas bemerkt?"


    Mit einem nicht zu überhörendem Trotz in der Stimme kam es zurück.
    "Was sollte mir hier schon auffallen? Hier ist weit und breit nichts. Aber wie wäre es mit einer kleinen Rast? Ich sehe da drüben einen Brunnen, wenn dort Wasser ist, könnten wir unsere Tiere tränken."


    Celsus ging über die Unverfrorenheit des Mannes hinweg und entgegnete kalt.
    "Dazu haben wir keine Zeit. Unsere Tiere haben heute morgen reichlich getrunken und dürften demzufolge genügend Energie haben. Wir reiten noch bis zur Abenddämmerung weiter. Wenn die Karten stimmen, dann sollten wir bis dahin an einem geeigneten Lagerplatz angekommen sein, wo es ebenfalls Wasser gibt. Dazu können wir uns jedoch keinerlei Verzögerung mehr leisten."


    Verächtlich sah er Rufus an.
    "Oder geht dir etwa die Energie aus?"

    Der morgendliche Nebel hatte sich wieder verzogen hat und ein sonniger Tag war angebrochen. Celsus und seine Patrouille hatten Mantua hinter sich gelassen und ritten guter Dinge in nördlicher Richtung. Sie genossen die frische Luft, und die zu spürende vormittägliche Kühle schien einen heißen Tag anzukündigen. Zügig kommen sie voran.


    Celsus hatte seine Männer angewiesen, auf alles zu achten und ihm jede Kleinigkeit, die ihnen nicht geheuer schien, sofort zu melden.


    Wortlos rit die Gruppe voran.

    Celsus verließ das officium decurionis.


    Vor den Unterkünften erwarteten ihn seine acht equites und sahen ihn erwartungsvoll an. Vielleicht hatte ihr Vorgesetzter noch einige Weisungen für die Patrouille. Die Pferde scharrten ungeduldig mit den Hufen den Boden als wüßten sie, daß sie für kurze Zeit ihre Ständer mit der Freiheit tauschten.


    Wortlos saß der eques auf und stieß seinen rechten Arm einmal aus Schulterhöhe senkrecht hoch. Die equites wußten Bescheid. Sie formierten sich zu jeweils zwei Reitern und ritten an, um ihrem Patrouillenführer zu folgen.

    Celsus nickte. Dann ging er auf die Frage des decurio ein.


    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Decurio Manius Papinius Soranus
    "Hast Du in etwa berechnet, wie lange Du für Deine Patrouille insgesamt brauchen wirst?"



    "Wir haben sieben Tage zur Verfügung, d.h., daß wir, wenn alles planmäßig verläuft, sechs Tage für die Patrouille und einen Tag für den Rückmarsch rechnen müssen. Unsere allgemeine Richtung wird Sirmio entlang des Mincius sein, decurio."


    Der eques rechnete mit der Zustimmung seines Vorgesetzten.

    Celsus sah auf.
    Was meinte der decurio mit regelmäßig? In welchem Zeitraum sollte er einen Boten senden? Fragend sah er seinen Vorgesetzten an.


    "Vorab noch einige Fragen, wenn du erlaubst. Die von dir angesprochene Regelmäßigkeit des zu sendenden Boten. Wir werden sieben Tage unterwegs sein. Soll ich ihn täglich, jeden zweiten Tag oder aber anders senden und in welcher Form soll der Statusbericht erfolgen, decurio?"

    Celsus nahm Haltung an und schlug mit der rechten Faust auf seine linke Brust. Vielleicht ein wenig stärker als sonst üblich, aber der heutige Tag war für ihn ein besonderer.


    "Eques Decimus. Nuntio. Die nach Norden ausrückende Patrouille steht marschbereit. Equites und Pferde sind voll einsatzbereit, decurio."

    > Am nächsten Morgen <


    Leichter Morgennebel liegt noch über den castra der LEG I als Celsus seine Stube verließ. Seine Kameraden waren bereits auf den Beinen und sattelten ihre Pferde. Schnell ging er zu den Ställen hinüber um sich um Glaucus zu kümmern. Gedämpfte Gespräche werden geführt, die Ausrüstung ein letztes Mal durchgesehen und vereinzelten nervösen Pferden beruhigend zugesprochen.


    Die Sonne beginnt gerade, ihre ersten Sonnenstrahlen über den Horizont zu schicken, da saßen acht equites pünktlich abmarschbereit auf ihren Pferden. Celsus überprüft noch ein Mal seine Gruppe und deren Pferde, nickt zufrieden seinen Kameraden zu und macht sich auf den Weg zum officium decurionis, um die Marschbereitschaft der Patrouille zu melden.


    Vor der Tür des officium noch eine Selbstkontrolle.


    +++ Poch +++ Poch +++ Poch +++

    Als Celsus auf seine Stube kam waren seine beiden contubernales, Capito und Rufus, schon anwesend und hatten es sich den Umständen entsprechend bequem gemacht.


    Er wandte sich an Rufus.


    "Sag`unserer Gruppe Bescheid. Zur ersten Nachtstunde für eine kurze Einweisung für unsere Patrouille in unserer Stube."


    Der sah den ihn Anweisenden halb fragend, halb spöttisch an.
    "Was soll denn das? Um diese Zeit? Nach Feierabend?"


    Celsus` Augen verengten sich zu Schlitzen. Gefährlich leise fragte er.
    "Du hast mich nicht verstanden?"


    Bevor Rufus sich zu etwas Unüberlegeten hinreißen lassen konnte, ging Capito auf ihn zu.
    "An deiner Stelle würde ich jetzt gehen, und zwar sehr schnell!"


    Rufus brummte etwas Unverständliches vor sich her und verließ die Stube. Nach kurzer Zeit hatten sich die acht equites versammelt.
    Celsus stand auf.


    "Hört alle her. Decurio Papinius hat mich zum Gruppenführer einer Patrouille ernannt. Aus welchem Grund gerade mich, das haben wir nicht zu hinterfragen. Bei nächster Gelegenheit wird es einer von euch sein. Des weiteren stellte er es mir frei, wen ich mitnehmen wollte. Ich habe euch, wie ihr hier seid, ausgesucht. Einerseits, weil wir bisher ein gutes kameradschaftliches Verhältnis pflegten und andererseits, weil ich der festen Überzeugung bin, daß ich mich auf euch verlassen kann.
    Also, ab morgen früh übernehme ich das Kommando über unsere Gruppe. Zur ersten Tagesstunde steht die Gruppe marschbereit vor dem officium decurionis. Wenn noch einer Fragen hat, dann jetzt!"


    Und wieder hatte keiner noch Fragen.


    "Als dann! Ruht euch jetzt aus! Ab morgen könnte es stürmisch werden!"

    Die Augen seiner Kameraden waren auf Celsus gerichtet. Es hatte den Anschein, als ob sie bereits wüßten, was es auf sich hatte, daß er längere Zeit im officium decurionis zubrachte. Alle schwiegen. Dann ergriff Veratius das Wort.


    "Jetzt sag`schon, was wollte der decurio von Dir?"


    Celsus setzte sich in Positur bevor er antwortete.


    "Wir reiten eine Patrouille. Unser Auftrag ist. Gesindel jeglicher Art, das seine Unterschlupfe vor dem bevorstehenden Winter von seinen höhergelegenen und demzufolge unzugänglichen in die tiefergelegenen Gegenden verlagert, auszumachen. Somit werden wir unser Augenmerk auf die von den Bergen herunterführenden Wege richten. Des weiteren darf uns nichts entegehen, was irgendwie unseren Verdacht erregt."


    "Und wer führt unsere Gruppe an?"
    Veratius war für seine Frozzeleien bekannt.
    "Jetzt sag`bloß noch, daß du es bist, Celsus?"


    "Hast du jemanden anders erwartet?"
    konterte Celsus, und sah den Frager durchdringend an.


    "Nein, nein, das hat schon seine Ordnung,"
    gab Veratius kleinlaut bei.


    Celsus musterte seine Kameraden genau. Einige schienen erfreut, wieder aus dem langweiligen Dienst im castellum heraus und auf den Rücken der Pferde zu kommen. Einige schienen jedoch auch ein wenig mißmutig, schon wieder aus der Bequemlichkeit herausgerissen zu werden. Gehorchen werden sie jedoch alle, davon war der neue Gruppenführer überzeugt.


    "Morgen früh reiten wir los. Bringt euere Ausrüstung auf Vordermann und seht auf alle Fälle nach eueren Pferden. Das ist alles. Oder hat noch einer Fragen?"


    Keiner hatte mehr Fragen. Die equites machten sich sofort daran, sich auf die morgige Patrouille vorzubereiten. Die einen überprüften ihre Ausrüstung, die anderen eilten zur pabula, um dort nach dem Rechten zu sehen.

    Mit seinen Gedanken war Celsus bereits bei den bevorstehenden und vorzubereitenden Tätigkeiten, die ihn als Gruppenführer erwarteten. So bekam er nur am Rande den letzten Auftrag seines decurio mit, sodaß es beinahe den Anschein erweckte, er würde im Stehen schlafen.


    Er zuckte zusammen und nahm Haltung an.


    "Eques Decimus meldet sich ab, decurio."

    Celsus war der skeptische Blick seines decurio nicht entgangen, als er ihn um die zusätzliche Ration an Verpflegung bat. Aber er hielt es, zumindest jetzt, für angebracht, sich nicht weiter darüber zu äußern. Leztendlich mußte eine solche zusätzliche Ration nicht unbedingt selbst verbraucht werden.


    Der eques überlegte noch kurz, dann beantwortete er die ihm gestellte Frage.


    "Ansonsten brauche ich nichts, decurio."