Beiträge von Aulus Flavius Piso

    “Hähä!“, gefiel es dem Flavier zu entfleuchen, “Und so außerordentlich!“ Er hielt seinen Becher hoch. “Nun, wir sollten auf etwas anstoßen. Auf die liebreizende Caelyn!“ Die Keltin beackerte weiterhin stillschweigend seine Schultern. Piso grunzte vor Wohlgefallen.


    “Gut, natürlich. Astarte?“ Die Sklavin von eben nickte, ja, sie war ganz Ohr. “Bring uns etwas zu Essen. Egal, was.“ Noch einmal nickte die hübsche Sklavin, und Piso schaute durchaus ungeniert ihr, beziehungsweise ihrem Hintern nach. “Nun denn...“, er wandte sich wieder an Sermo, dessen Verdauungsprobleme Piso dankenswerterweise nicht hatte, er aß einfach verantwortlich. “Massagen in Ostia? Nun hast du mich neugierig gemacht. Sind die Massagen in Ostia wirklich um so vieles besser als die, die man hier in Rom bekommt? Um ehrlich zu sein, ich habe mir immer gedacht, die Thermae Agrippae wären das A und O, was Thermen weltweit angeht. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren."


    In genau diesem Moment, als Piso palverte, was Thermen anging, kam die rasante Astarte wieder mit zwei Sklaven im Gepäck. Der eine trug, nebst noch ein bisschen mehr Wein, eine große Obstschale. Der zweite trug zahlreiche Schmankerl – neben anderen auch Garum, Brot mit Käse, und Gebäck. Sermo würde sicher nun in den Geschmack flavischer Küche kommen, denn schließlich war all dies von Attalus vorbeireitet, dem Küchensklaven – und wie man wusste, war dieser ein Künstler der Küche!


    Sim-Off:

    Wi-Sim ;)

    In Pisos Kopf ging es rund. Natürlich war in dem quirligen Künstlerhirn immer viel los, aber was nun vor sich ging, das ging auf keine Kuhhaut. Doch ein Gedanke, der dröhnte in ihm herum – so laut, dass er beinahe schon fürchtete, dass Ursus es hören konnte. Obwohl es nur gedacht war. Der Gedanke war der Folgende: HURRA! DER FISCH HAT DIE ANGEL ANGEBISSEN!


    Die Zeit, die er erst einmal dazu benötigte, um Worte zu finden, benutzte er erst einmal damit, dass er sich darauf konzentrierte, dass seine Kinnlade nicht herunterfiel. Zeit zu gewinnen, indem man etwas trank, war immer eine gute Strategie, eine Strategie, von der Piso nun auch Gebrauch machte. Er langte also neben sich und nahm erst einmal einen tiefen Schluck, bevor er den Becher absetzte. Das breite und glückselige Grinsen, welches Piso innerlich in sich trug, das manifestierte sich nach außen durch ein gepflegtes Lächeln. Er hatte Lust, aufzustehen und wild herumzutanzen. Nun, das konnte er noch später machen. Denn im Moment war die Situation noch immer ernst. Im Moment war es noch immer so, dass Ursus einen Rückzieher machen konnte.


    Einen Blick riskierte er zu Prisca hin. Hach, schöne Prisca, du Traum unter den Frauen. Er würde ihr ein Mann sein, wie sie es sich nicht vorstellen konnte. Piso und Prisca, das sollte das Paar des Jahres werden. Ihre Hochzeit sollte die Schlagzeilen der Acta Diurna zieren und Stadtgespräch sein. Er sah die Heirat schon ganz knapp vor seiner Nase. Er besah sich aus den Augenwinkeln, wie sie die Rose weglegte. Die Rose, sie hatte gut zu ihr gepasst, zu Prisca, deren Name klang, wie eine Blume aussah – was das auch immer heißen mochte, aber Piso mochte die Metapher. Obwohl er natürlich wusste, dass Prisca die Alte hieß. Was ihn zu einer Überlegung führte. Wenn sie mal alt war und keine Zähne mehr im Mund hatte, würde er sie dann noch immer lieben? Der ästhetische Faktor wäre dann durchaus verringert... ach Quatsch, sagte er sich. Natürlich würde er sie noch lieben. Schließlich war es ja nicht nur ihr Körper, den er an ihr liebte, sondern ihre schöngeistige Einstellung an sich. Es gab selten Frauen, die es verstanden, einen avantgardistischen Ästheten wie Piso zu wertschätzen. Wobei, hatte er ihr schon einmal Musik vorgespielt? Hmm. Das letzte Mal, dass er eine öffentliche Darbietung gegeben hatte, das war bei Archias‘ Begräbnis gewesen. War nicht so gut angekommen, dachte er irgendwie. Axilla hatte ziemlich verstört dreingeschaut. Aber nun gut. Axilla war ja kein Maßstab. Prisca war der Maßstab! Jawohl! An ihr würde er seine künstlerische Taxonomie orientieren. Sie würde seine Muse werden, seine Inspiration in all dem, was er tat! Prisca, wundervolle Prisca, dir verschreibe ich mich, dachte er sich, ohne zu wissen, welch wankelmütige Gedanken sich plötzlich in ihr Hirn schlichen.


    Dann, volle Konzentration auf Ursus. Durch den Wein hatte er sich nun bewässert. Seine Lippen bewegten sich wieder. “Du weißt nicht, Ursus, was für eine unvorstellbare Freude du mir bereitest.“ Fortuna musste es wirklich eingerichtet haben, dass es den Corvnius geputzt hatte. Er musste der Guten mal ein Opfer darbieten. Und auch Pluto, der so zeitig den Aurelier mit sich in den Tartarus gezogen hatte, wo er auch hingehörte! Hach, ein Dank der Nichtexistenz der Gedankenleserei, Apoll, dem Gott des Wissens, würde er auch noch aus seiner Patina dafür ein Opfer darbieten.


    “Heiratsmodalitäten. Gut. Also.“ Heiratsmodalitäten. Die Formalitäten. Wo fing man da an? Wohl bei der Basis. “Eine Confarreatio wäre wohl überzogen, denke ich.“ Vor allem aufwändig und nur notwendig, wenn man Rex Sacrorum oder Flamen Dialis werden wollte. “Deshalb denke ich, die passende Form wäre per usum und sine manu.“ Die Mitgift, die sollte Ursus ansprechen, Piso wusste, es würde kaum gut ankommen, würde er damit beginnen. Und sie war ihm eh nicht wichtig. Wichtig war ihm Prisca, der er einen verliebten Blick zuwarf.


    Wir haben es geschafft, Liebstes. Wir haben gewonnen!

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ah, sehr schön", freute sich Macer über diesen kurzfristigen Termin und dachte nicht weiter darüber nach, ob er seinen Klienten nun kalt erwischt hatte oder auf einen ohnehin geplanten Termin gestoßen war. "Ich werde da sein." Er würde das auf dem Weg in die Thermen sicher vorher noch einbauen können, an der Rostra vorbei zu schauen.


    "Wunderbar! Ich hoffe, es wird dir gefallen." Piso gab freilich nicht zu erkennen, dass Macer ihn wirklich etwas überrumpelt hatte. Nun ja, die Rede, die hatte Piso eh vor zu machen. Auf jeden Fall, sie würde auch geplant stattfinden.


    Nun gut. Was konnte er nun machen? Gar nichts. Nun, er konnte wegen des Sitzes im Senat nachfragen... aber Piso verkniff es sich. Natürlich war seine ganze Konzentration daraufhin ausgerichtet. Aber jetzt galt es, dem Patron zu vertrauen. Und das tat Piso.


    "Nun, Patron, gibt es noch etwas, was ich für dich tun kann?" Das war keine hohle Phrase, Piso kam sich mittlerweile schon ein wenig zerknirscht vor, dass er seinem Patron soviel abverlangte. Aber wenn es nichts gab, dann würde er sich wohl nun zurückziehen. Die Schlange hinter ihm war durchaus lang...

    Also gut. Eine Rede zu schwingen, das konnte doch nicht so schwer sein. Man war ja ein erfahrener Politiker. Und so. Es würde schon klappen. Irgendwie. Oder so. Nein, Piso konnte sich nicht vorstellen, dass er mit seiner Rede nicht ankommen würde. Tatsächlich war es nun so, dass ihn sein Patron etwas kalt erwischt hatte, als er Piso nach seiner Abschlussrede gefragt hatte. Aber schön. Dann machte Piso jene halt. Er würde dieses Kapitel schnell und schmerzlos abschließen.


    Vor großen Menschenmengen reden. Piso war etwas ambivalent, was dieser Gedanke anging. Allerdings – es war ihm schon klar, dass niemand ihm zuhören würde. Die meisten, die übers Forum Romanum gingen, hatten besseres zu tun, als sich die Selbstbeweihräucherungsorgien von gewesenen Magistraten anzuhorchen. Aber gut. Er hatte sich gestern Abend noch etwas aus den Fingern gesaugt, das würde er jetzt hier abliefern, und fertig.


    Er atmete tief durch, wie er es gerne machte, wenn er zu etwas Großem ansetzte. Noch einmal ein Blick hinunter auf die Toga. Saß sie korrekt? Denn eine unschön sitzende Toga hatte etwas Widerwärtiges an sich. Alles in Ordnung? Passt.


    Die Rostra war wohl ein Platz, mit dem er sich vertraut machen müsste. Aber fein. Er hatte jetzt sein Quaestorat zu Ende gebracht, und jetzt stand nur noch diese Rede zwischen ihm und der endlosen Glorie.


    Noch einmal atmete er durch, dann schmetterte er, untermalt von dramatischer Gestikulierung, los. “Quirites! Mein Name ist Aulus Flavius Piso, Aulus Flavius Piso heiße ich.“ Er war mittlerweile im Reich der Rhetorik schon so bewandt, dass er wusste, das Wichtigste galt es zu wiederholen, damit es auch alle mitbekamen. “Letztes Jahr war ich der Quaestor Principis... der Quaestor Principis... und ich bin stolz, euch meine Bilanz für das vergangene Jahr mitteilen zu dürfen.“ Er hatte seine Worte sachgerecht zusammengelegt und ließ sie nun hervorsprudeln. “Mein Hauptaufgabe, Quirites, meine Hauptaufgabe wurde mir vom Praefectus Urbi in seiner Position als Stellvertreter des Kaiser gegeben. Es war meine Aufgabe, einen Census zu vollziehen, einen reichsweiten Census der römischen Bürger, mit besonderer Herausstreichung der Senatoren und Ritter! Innerhalb eines Jahres, Quirites, innerhalb eines Jahres gelang es mir, mit der Hilfe der Kanzlei und der Provinzverwaltungen, diesen Census zu vervollständigen und zu kompilieren. Ich habe ihn der Kanzlei zugestellt, zum Ruhme des Reiches und zur besseren Verwaltung unseres Roms. Dies war aber nicht meine einzige Aufgabe, derer ich mich erfolgreich annahm! Nein, auch hatte ich die Ehre, dass es meine Aufgabe war, dass ich die Magistrate beaufsichtigte und Berichte an den Stadtpräfekten über sie erstellte. Höchst zufrieden war ich insgesamt mit der Leistung der Magistrate, und froh bin ich, dass solche Männer die Elite Roms darstellen.“ Mit einer Ausnahme, dachte er sich. Duccius Vala. Der Schuft. Aber ihn wollte Piso jetzt nicht öffentlich runterputzen, das hatte noch Zeit. Zuerst würde er sich noch mit Verus kurzschließen.


    “Quirites, auch war mir die Ehre zuteil, den Kaiser persönlich aufsuchen zu dürfen und mich seiner vorwährenden Liebe zu seinem Volk vergewissern zu können!“ Und seiner Krankheiten. “Der Kaiser befürwortete die Aufgaben, die mir der Stadtpräfekt gegeben hatte, und persönlich, Quirites, persönlich kommendierte er mich für meine Arbeit!“ So, damit sollten sie zufrieden sein. Mehr hatte Piso nämlich nicht vorzuweisen, außer natürlich das, was er im Cultus Deorum gemacht hatte. Aber das war ja nicht Teil des Amtes, für welches er nun öffentlich Rechenschaft ablegte.

    Piso nickte ziemlich erfreut, als sein Patron Flaccus abnickte. Das war ja wundervoll gegangen! So etwas sah man sehr gerne. Auch wenn Macer Pisos zugegebenermaßen überzogene Wünsche ablehnte. Nun gut. Immerhin musste er sich nun den Vorwurf nicht gefallen lassen müssen, er handele nicht im Sinne der Familie.
    Dann kam das Gespräch jedoch auf einen heikleren Punkt. “Hmm. Res Gestae.“ Er blickte zu Macer. Hatte jener sie schon gemacht? “Stimmt. Das sollte ich noch machen. Morgen nachmittags wird es soweit sein.“ Er nickte bedeutungsvoll, während er aus seinem Gedächtnis vergangene Reden auf der Rostra zu rekonstruieren suchte, an denen er sich halten könnte – denn irgendetwas sagte Piso, seine eigenen ästhetischen Vorschriften konnte er nicht so gut in einer öffentlichen Rede anwenden. Schließlich horchten nicht nur Kunstkenner mit. Er würde also einen windelweichen Einheitsbrei daherlabern, und gut würde es sein. Denn er hatte ja das getan, was man ihm vorgeschrieben hatte. Nicht viel mehr, aber auch nicht weniger.

    Piso nickte, als der Bursche weiterlas, vollkommen der Tatsache, dass seine Weisheiten dem Kleinen wie böhmische Dörfer vorkamen, uneingedenk, da nicht bewusst, genau bis zu jenem Punkt, als Minimus ihn etwas fragte, was ihn ziemlich verwirrte. Wieso kam der Kleine jetzt noch einmal auf den vorherigen Punkt zurück? Hatte Piso den so schlecht erklärt? Unmöglich! Wobei er sich auch nicht vorstellen konnte, dass Minimus dumm war. Nein, es mussten Kommunikationsprobleme vorlegen... was wiederum für ein schlechtes Erklären sprechen würde. Aber wie simpel sollte Piso es dem Jungen denn noch darlegen? Er atmete unbewusst tief durch. Dann schüttelte er den Kopf. Es war am Einfachsten so.
    “Nein. Er musste es nicht sein.“ Denn das stimmte im Grunde. Niemand hatte Gracchus befohlen, den Posten anzunehmen. Und selbst wenn er ihn abgelehnt hätte, hätte das sicher nicht zur Minderung seiner Integrität und seines Ansehens beigetragen, wiewohl nicht jeder wissen konnte, was Piso wusste... nämlich das, was ihm Gracchus erzählt hatte über sich selber. Unter welchen Syndromen er litt. Was er sich alles herbeifantasierte. Was sein Hirn mit ihm anstellte.
    Piso litt mit seinem Vetter irgendwie mit. Es musste schlimm sein, so zu leiden. Was würde wohl Piso tun, würde er solch ein Wrack seiner selbst werden? Wobei, zwischenzeitlich... tja... die Tode in seiner nächsten Umgebung hatten ihn sehr mitgenommen. Aber nun, nun würde Prisca in sein Leben treten. Er war sich da ganz sicher. Sie würde neues Leben in die Villa bringen. Ihr Lachen würde das von Vera vielleicht vergessen machen.
    Er blinzelte, als seine Gedanken wieder in die Wirklichkeit eintraten und sich durch gesammelten Ernst in seinen Augen ausdrückten.
    “Machen wir weiter?“ Er wartete die Antwort nicht recht ab. “Was du gerade gesagt hast, heißt, dass der Iudex Prior sich für jedes Verfahren neue Iudices aussuchen muss.“ Sein Augenmerk schweifte von Gracchus Minor ab und bohrte sich in die Tischplatte, bevor er wieder aufmerkte. “Wenn du etwas nicht verstehst, dann sagst du es mir doch... oder?“, machte er mit einem ganz innen drin leicht erschütterten Selbstbewusstsein.

    Mit wohlwollendem Blick horchte sich der Flavier den Gesprächsaustausch zwischen Flaccus und Macer an, Nun, die beiden schienen sich ja zu verstehen! Das war schon einmal eine sehr gute Sache. Piso konnte ein Lächeln sich nicht unterdrücken. Macer schien durchaus gewillt zu sein, Flaccus ein Tirocinium Fori anzubieten – was einem weiteren Flavier den Weg in den Senat ebnen würde. Er fühte sich auf ein Mal vom Purgitier angeblickt und blickte zurück, bevor er beschloss, sein Glück auszunützen.
    “Wenn wir schon vn Voraussetzungen reden, Patron... es ist so, dass eine Voraussetzung Flaccus fehlt. Freilich nicht für ein Tirocinium Fori, für welches er bestens qualifiziert ist, sondern viel eher für den angestrebten Amtsantritt seiner Person. Er hat den Ordo Senatorius nicht.“ Was durchaus hinderlich war für einen aufstrebenden Jungpolitiker. Mehr als nur hinderlich. Die Hürde, die durch das Gesetz aufgestellt wurde, war nicht zu überwinden. Macer verstand hoffentlich den Wink mit dem nicht nur Zaunpfahl, sondern ausgewachsenem Scheunentor... mit der Scheune noch dran.

    Nun ja, was gab es noch Großes über Piso zu berichten? Er lief mit. Mitlaufen, ja, das konnte er, und nichts tun außer sich langsam aber sicher Blasen in die Füße zu laufen. Das Opfer war normal abgelaufen, nichts besonderes. Age hatte er zur selben Zeit gesagt wie die anderen auch, das Blut war geflossen, und gut war es. Piso hatte früher einmal eine recht große Angst gehabt vor Blut. Mittlerweile war ihm der Anblick von Blut schon recht egal, solange es nicht der Anblick seines eigenen Blutes war!
    Es wurde also geopfert, zu Ehren des Vespasian. Zu der Ehre seines Ahnen verweilte er noch ein wenig vor dem geopferten Stier, er musste es ohnehin, denn die Prozession ging noch nicht sofort weiter. Als sie das dann aber tat, reihte er sich wieder bei den Septemviri ein und schaute gebannt zu, wie die Pontifices ihre Opfer vollzogen und ihren Schwur gegenüber den Kaiser erneuerten. Das war richtig erhebend! Noch erhebender würde es sein, hätte Piso nicht gewusst, wie arm und krank der Kaiser dran war, wie schlecht es ihm ging.
    In sich spürte Piso, dass ihm langsam langweilig wurde. Kurz blickte er um sich. Gab es irgendwas, was er zerstören könnte, um sich die Zeit zu vertreiben? Nein. Na gut. Dann blieb er halt stehen und schaute weiterhin zu. Was sollte er auch sonst tun.

    Der Flavier mochte es, dass Flaccus scheinends dasselbe vom Matsch dachte wie Piso. Konnte es sein, dass der Junge ein Ästhet war? Nun ja, Ästheten waren viele. Die meisten davon folgten dem Strom wie die toten Fische... nur wahre Freigeister schwammen dagegen an, verfolgten nicht jene niederen Gelüste des gemeinen Pöbels!
    Flaccus bestätigte den Termin frohen Mutes, knickte dann aber scheinends etwas ein, als Piso ihm sagte, dass er den Ordo Senatorius brauchte.Die Frage, was er jetzt machen sollte, klang wahrlich so, als hätte Flaccus sich noch nie Gedanken über die Voraussetzungen zum Vigintivirat gemacht. Nun ja, halt ein junger Kerl. Wozu hatte man denn die Familie? Und vor allem, in ihr ein Genie von solch künsterliches Ausmaßen wie Piso, zumindest, wenn es nach pisonischen Maßstäben ging? “Ja, es ist leider so. Kandidaturen zum Vigintivirat sind nur zulässig, wenn diese von Leuten im Ordo Senatorius vorgebracht werden. Aber verzage nicht! Auch ich wurde ohne Ordo Senatorius geboren. Mein Patron hat ihn aber für mich bei Vescularius herausgeschunden.“ Er nickte wieder sein Nicken. “Wir werden das Thema einfach bei Purgitius anstreifen. Oder auch bei Tiberius auf der Contio. Beide sind einflussreiche Senatoren, und wie gesagt, ich finde, die beiden sind momentan die würdigsten und hilfreichsten Leute in Rom, die man sich nur als Patron wünschen würde.“ Piso sprach seine ehrliche Meinung. Vor einiger Zeit hätte er noch Aelius Quarto aufgelistet, aber dieser war ja aus Rom verschwunden.
    “Also mache dir keine Sorgen. Nur einen Patron brauchst du halt, der dir den Ordo Senatorius verschaffen kann bei Vescularius Salinator. Und zu diesem Zweck ist ein Consular halt einfach am Besten geeignet.“ Auch wenn es bei Piso damals so gewesen war, dass Macer Praetorier gewesen war. Aber in vielen Fällen war der Purgitier ja eine Ausnahmeerscheinung.

    Piso grinste schief, bevor das ganze Gesprächsthema hier um vieles ernster wurde als die alten Blödeleien in der Kanzlei, die vor allem darin bestanden, die Notarii zu erschrecken und die Vorgesetzten durch lautes Singen im Gang zu verstören. Nein, es ging nun um diese Zumutung auf zwei Beinen und mit zwei Drecksgriffeln, die nichts lieber taten, als Menschen das Leben zu versauern.
    Dann horchte er zu, und ein Stirnrunzeln konnte er sich nicht verkneifen. Dass Vala Verus so unhöflich behandelt hatte, war nicht freundlich. War es aber ein Grund, soviel Zorn in sich hineinzufressen wie Piso, der sich ganz, ganz sicher war, dass Vala Archias in den Tod getrieben hat, auch wenn er nichts in der Hand hatte? Denn diese unselige Abschiedsnachricht hatte er damals verloren, er könnte sich jetzt noch dafür schlagen.
    Nun, wie dem auch sei. Verus war halt ein empfindlicher Typ. Piso hatte ja schon damit gerechnet, dass er so lange weg gewesen war, weil er aus Trauer über das Böse in der Welt sich umgebracht hatte, nachdem er gesehen hatte, wie eine Katze ein unschuldiges Vögelchen umgebracht hatte. Aber nun gut. Warum machte er sich solche stupiden Gedanken? Verus war ein Feind von Vala! Für so ein Geschenk von den Göttern, den Procurator a memoria als Verbündeten zu haben, hatte Piso sich doch schon total freundlos gewähnt, musste man den Göttern danken und ihnen blutig opfern!
    Er versuchte seine hämische Freude zu unterdrücken und setzte ein entsetztes Gesicht auf. “Oh Titus! Dieser Vala schreckt vor nichts zurück! Er spuckt auf Rom!“ Dann legte er seine Stirn in Runzeln.
    “Das Problem ist, kann man Vala aufhalten? Sein Patron ist, man höre und staune, niemand anderer als Vinicius Hungaricus. Und er hat Freunde... unter anderem meinen baldigen Schwager.“ Die Hochzeit war zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht gewesen. “Aurelius Lupus. Wobei, ich habe noch nicht alle Hoffnung aufgegeben. Lupus ist verwandt mit Prisca, und wenn sie auch nur eine geringste Ähnlichkeit haben, ist er vielleicht erziehbar.“ Piso sah sich gegenüber jedem Antiästheten und Banausen durchaus auch in einer erzieherischen Position, und wenn er damit nicht ankam, dann bestätigte sich das in seiner Absicht, er habe es mit Banausen zu tun. “Aber Vala? Vala ist eine schwarze Seele. Seine reine Existenz beleidigt Rom. Sie beleidigt die Götter. Sie stört den Pax Deorum. Ich sehe es schon kommen, die Blitze, den Hagel, all jene Prodigien, die die Götter uns schicken werden, weil sie es als Frechheit empfinden, dass wir solch ein Subjekt nicht nur unbehelligt wandern lassen, sondern sogar zum Vigintivir wählen! Nein, Verus... dieser Schandfleck muss weg.“ Piso fixierte den Decimer mit seinen Augen. “Er soll im Tartarus landen... und wir, als aufrechte Römer, müssen dafür sorgen.“ Was er laberte, glaubte Piso selber nicht recht (obwohl, wenn er es sich selbst gegenüber dreimal wiederholte, würde das sicher auch noch werden), aber was für eine großartige Ausrede für den intendierten Mord des Ducciers!

    Piso hörte nicht auf mit seinem Lächeln. Er legte seine linke Hand mit einer sachten Bewegung auf die rechte Schulter seines Verwandten. “Ich habe meinen Neffen...“ Nun würde Macer wohl wissen, welches Verwandtschaftsverhältnis bestand. “...hierher gebracht aufgrund eines Gespräches, das wird jüngst in der Villa Flavia hatten. Es ist so, dass er ein Anliegen hat, welches darob auch meines ist.“ Er löste seine Hand wieder von Flaccus und hüstelte leise. “Ich möchte dich bitten, dass Flaccus, in diesem Jahr deines Consulates, ein Tirocinium Fori machen kann bei dir. Es wäre nicht nur er, dessen Vorteil dies wäre – Flaccus ist ein gebildeter, begeisterungsfähiger junger Mann, der zu harter Arbeit bereit ist und nicht ruht, ehedem er nicht zu vollster Zufriedenheit jegliche Aufträge, die man ihm gegeben hat, erfüllt.“ Piso wusste das nicht durch Wahrsagerei, sondern, weil er als Septemvir genaueste Einsicht in die Ausbildung der Discipuli hatte – und was er über Flaccus hörte, das stellte mehr als nur zufrieden. Und dass Flaccus sein Dasein als Discipulus und das Tirocinium Fori zusammen schaukeln würde, daran hatte Piso keine Zweifel. Denn Flaccus war Flavier, und somit zwangsläufig ein Genie! Das lag im Erbgut (genauso wie der flavische Wahn)!

    Flaccus kommentierte Pisos Entschuldigung für sein unpassendes Verhalten nicht weiter. Wobei es Piso seltsam vorkam, dass der Junge nicht einmal nickte oder so etwas sagte wie passt schon. War das nur die empfindliche des Künstlers, die Piso dies so spüren ließ? Vielleicht war es in Paestum ja üblich, Entschuldigungen zu akzeptieren, indem man sie einfach nicht ablehnte. Ja, so mochte es gewesen sein. Piso bürstete in seinem Hirn die Gedanken beiseite, von seinen momentanen Hinrströmen auf die Müllhalde, wo schon zahlreiche ästhetischen und im Nachhinein doch unglaublich blöde Ideen gelandet waren.
    Immerhin gab es eine Reaktion auf Pisos Einladung. Der Flavier nickte zufrieden. “Sehr gut. Dann treffen wir uns zu Mittag. Nehmen wir am besten eine Sänfte. Zu dieser Jahreszeit liegt so viel Matsch auf den Straßen...“ Piso rümpfte seine Nase affektiert. Matsch war Antiästhetik in purer Form, außer natürlich, wundervoll künstlerisch drapiert... vorzigsweise auf den Gewändern einer seiner verhassten Schwiegermuttern... ein kleines und fast schon gehässiges Grinsen verkniff er sich nicht, als er daran dachte, wie er und sein Freund Archias die Kleider dieser unmöglichen Bissgurn, Genucia Triaria, Nigrinas Mutter, durch den Dreck geschleift hatten.
    Er unterdrückte seine Gesichtsentgleisungen. “Ah ja, Tresvir... wie war das? Ach, Münzprägung. Wenn du vor den Senat trittst, solltest du den vollen Titel des Amtes nennen, Tresvir aere argento auro flando ferunde. Ja, ich weiß, aber Korrektheit zahlt sich aus. Nun gut. Auf jeden Fall... genau. Hast du den Ordo Senatorius? Denn der ist wichtig. Essentiell. Ohne den Ordo Senatorius kannst du es vergessen, zu kandidieren.“ Der alte Flaccus war sicher kein Senator gewesen – also war Flaccus sicher auch nicht im entsprechenden Ordo. Und wenn das so war, sollte das Flaccus schnellstens ändern!
    Dann nickte er langsam und theatralisch. “Aber sicher. Wir sind ja eine Gens. Wir müssen zusammenhalten.“ Piso meinte das ernst, ihm lag etwas an der Flavia, für ihn die tollste und genialste Gens in ganz Rom – obwohl alle Mitglieder unter irgendeiner Verrücktheit litten, auf welchen ma ganz nonchalant als flavischer Wahn sich bezog.
    “Morgen kann ich leider nicht. Aber übermorgen geht, also am Tag nach der Contio, an jenem Morgen, an welchem du schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Arvalbruder aufwachst! Dann gehen wir gemeinsam zur Contio.“ Piso nickte suggestiv, eine Tätigkeit, der er gerne frönte, hoffte er doch dadurch die Leute dazu zu bewegn, mit ihm übereinzustimmen.

    Es war eine Salutatio in jenen frühen Tagen des Consulats des Purgitius Macer, dass Piso zusammen mit Flaccus in der Casa Purgitia erschien. Eine Sänfte hatte die beiden hergeführt, schon zeitig. Die Zeit auf der Sänfte hatte Piso überbrückt, indem er Flaccus etwas über Macer erzählt hatte – dass Macer ein dekorierter Kriegsheld war, der erfolgreich gegen Aufständische vorgegangen war, sein Patron, seit er Prätor war – was ja auch schon eine Zeit zurücklag – und verheiratet mit einer Tiberia, also verschwägert mit jenem Tiberius Durus, den Flaccus schon auf der Contio der Arvalbrüder kennen gelernt hatte. Bediensteten in der Casa Purgitia kannten ihn schon als einen der bedeuteneren Klienten des Purgitiers, und so wurde er relativ weit vorne eingereiht, zusammen mit Flaccus, denn wer würde schon zwei Gäste trennen wollen? Es dauerte nicht allzu lange, bis Piso und Flaccus bei Purgitius an die Reihe kamen.
    “Salve, Patron!“, grüßte Piso den Purgitier zackig. ”Den Segen der Götter auf dein Consulat!“ Er lächelte ein Lächeln, welches Macer mittlerweile schon zur Genüge von Piso kennen musste. Es war das Lächeln, welches Piso aufsetzte, wenn er etwas unbedingt brauchte von seinem Patron. “Darf ich dir vorstellen – das hier ist mein Verwandter, Quintus Flavius Flaccus. Flaccus, das hier ist Spurius Purgitius Macer, mein Patron, von dem ich dir erzählt habe. Er war ganz und gar begierig, dich, meinen Patron, den Consul, einmal kennen zu lernen.“ Dass dies nicht der einzige Grund war, wieso Piso Flaccus hergebracht hatte, konnte man sich fast schon denken...

    Konnte Minor ihm folgen? Der Kleine sagte nichts, was in eine andere Richtung deutete. Wiewohl Piso wusste, dass es auch sein konnte, dass der Junge zu schüchtern war, um seinen Onkel etwas zu fragen. Ja, vielleicht war dies der Fall. Dennoch ließ sich Minimus nicht beirren und setzte eine Frage nach. Piso nickte. “Ah ja. Das ist auch sehr wichtig. Was es heißt, ist, dass dein Papa das nicht machen muss, wenn man ihn fragt – außer, der Kaiser sagt ihm, dass er das machen muss. Dein Papa hat diese Aufgabe also übernommen, nicht, weil er es musste, sondern weil er es wollte. Es war seine Pflicht als Römer, es zu tun!“ Piso nickte bedeutsam, sich wünschend, auch noch einen zweiten Keks mitgenommen zu haben – nicht für sich Minimus, sondern gegenteilig ganz für sich alleine! Hungrig war er ja nicht, noch nicht, aber das konnte sich ändern... “Das heißt, man kann niemanden dazu zwingen. Aber wenn es jemand ablehnt, das zu machen, dann kommt das auch nicht so gut an“, fügte er hinzu. Es war nicht nur das reine Ehrgefühl, welches Römer dazu führte, das zu machen... äh, das Amt eines Iudex auf frewilliger Basis zu bekleiden.
    “Gut. Was denkst du über den dritten Absatz?“ Jener war auch kurz gehalten, aber natürlich in einer komplizierten Sprache gehalten, mit einem Spezialbegriff, den Piso sich bemüssigt sehen hatte, für diesen einen Fall, zu spezifizieren.

    Ernst horchte sich die Worte von Gracchus an – sie klangen ihm wie Musik in den Ohren! Nicht nur, weil sie ihm äußerst zupass kamen, sondern auch, weil sie so knapp waren, so präzise, so juristisch genau. Was Piso mit einer Tirade von Beispielen beschrieben müssen hatte, schilderte Gracchus in ein paar wenigen Worten sehr elegant! Wunderbar! Unverhohlene Bewunderung lag in dem Blick, welcher Piso Gracchus schenkte. Gracchus war doch der Beste! Der Ältere legte sogar ein Schäufelchen hinzu, indem er die Vorteile einer solchen Heirat noch einmal herausstrich.


    Ursus konfrontierte, nachdem er Gracchus zugestimmt hatte, Piso mit weiteren Fragen. Diese konnte er beantworten wie vom Bogen geschossen. “Ursus, ich habe weitreichenden Landbesitz in Oberitalien. Vielleicht weißt du, dass Celerina mich als ihren Alleinerben eingesetzt hat. Daher wird sich, sobald die Decemviri die Testamente endlich bearbeitet haben, noch weiterer Landbesitz hinzugesellen, auch, weil ich nach der Heirat noch das Vermächtnis eines toten Freundes erben werde...“ Sein Blick wurde kurz unsicher und betrübt, bevor er sich wieder fing.
    “Eine regelmäßige Einnahmequelle ist mein Einkommen von meiner Arbeit im Cultus Deorum her. Als Septemvir verdiene ich ziemlich gut. Wenn die Götter es wollen, werde ich bald Pontifex, was bedeuten würde, dass ich bald noch auf größere Verdienste zurückgreifen kann. Außerdem besitze ich ein großes Sägewerk in Germanien, und eine sehr große Fischfarm am Lacus Volsinii – besonders Letzterer wirft sehr große Profite ab.“ Er holte tief Luft.
    “Wie du siehst, habe ich mehrere Einnahmequellen, auf welche ich zurückgreifen kann, um Prisca ein standesgemäßes Leben zu ermöglichen, ohne dazu einmal auf die Gelder der Familie zurückgreifen zu wollen.“ Piso war wirklich schon aus dem Alter heraus, wo er der Familie auf der Tasche lag. “Wo wir wohnen werden? Nun, hier. In der Villa Flavia. Alle lebenden Flavier in Rom sind sehr nah miteinander verwandt, und so teilen wir uns traditionell diese Villa. Natürlich würde uns ein segregierter Bereich zur Verfügung stehen...“ Das hoffte man doch! Dann lächelte er noch leicht. “Und danke für das Kompliment.“ Ein schönes Paar. Das hörte man doch immer gerne. Schönheit, Ästhetik, gab es Wundervolleres?

    Piso lächelte verständnisvoll, als Verus ihm implizit zu verstehen gab, dass er mehr von Ästhetik wusste als Verus. Jaja, das hatte der Decimer richtig erkannt. Und er gab ihm auch recht.
    Bei dem Namen jedoch, den Verus Piso gab, runzelte er seine Stirn. Ja, den Namen hatte er sehr wohl schon gehört. Ja, er wusste, wer Sedulus war. Wie hatte Furianus ihn noch einmal genannt? Ein frivoles, vulgäres und die Traditionen verachtendes Subjekt, ein Speichellecker des Germanicus Avarus? Piso blinzelte. Sedulus schien ein Mann zu sein, der sich Feinde in Rom gemacht hatte. Nicht unter dem üblichen Haufen der Banausen, sondern unter Flaviern! Piso hatte keine Ahnung, was er davon halten sollte. “Aha... Germanicus Sedulus...“ Piso grinste ungeschickt. “Soso.“ Mehr sagte er nichts mehr dazu, denn das Gespräch glitt in eine Richtung, mit der Piso eher etwas anfangen konnte.
    Versu schien Vala ja mordsmäßig zu hassen. “Genau, Barbar. Ein Barbar in römischer Robe. Genau das ist es. Dieser Gemeingefährliche. Dieser Mörder.“ Er verzog die Lippen vor Abscheu. “Er hat meinen besten Freund in den Tod getrieben.. und zwar nachdem er einen Attentatsversuch auf seine Frau gemacht hatte. Was hat er dir angetan?“ Voller Erwartung blickte er auf Verus. Hatte Vala ihn hintergangen? Hatte er jemanden aus seiner Familie umgebracht? Hatte er ihn ausgeraubt, hatte er sonst noch unaussprechliche Taten gegen ihn begannen? Denn wenn man Verus‘ Zorn richtig deutete, musste es ja enormer Schrecken und Verdruss gewesen sein, den Vala bei Verus verbreitet hatte.
    Bei der guten Aufnahme seiner Idee nickte Piso fleißig. “Gut, dann komme ich beizeiten vorbei. Ich habe Abschriften herumliegen, und es wäre sinnlos, würdet ihr in der Kanzlei das kopieren müssen, was ich schon lagern habe.“ So unterstützte man die Kanzlei, haha! War Piso nicht ein loyaler und guter Römer? "Die Kanzlei ist langweilig? Naja... stimmt schon. Ich werde dir ein paar Tricks zeigen, wie man sie aufregender machen kann", versprach er verschwörerisch.


    An
    D Annaeus Varus
    Procurator a libellis
    Kaiserliche Kanzlei
    Roma


    Salve Varus,


    Der Praefectus Urbi hat mir angeordnet, ich soll dir meinen Census zustellen. Hier ist er. Viel Spaß damit, was auch immer du damit zu tun anstellst. Ich werde eine weitere Abschrift dem Archiv zustellen, darum musst du dich also nicht kümmern.


    Gruß,
    Piso



    Italia:


    Roma:


    Imperator
    GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS



    Senatores
    ...
    Medicus Germanicus Avarus
    Potitus Vescularius Salinator
    Manius Tiberius Durus
    Manius Flavius Gracchus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Quintus Germanicus Sedulus
    Lucius Annaeus Florus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Faustus Octavius Macer
    Tiberius Aurelius Avianus
    Gaius Octavius Victor
    Spurius Purgitius Macer
    Lucius Aelius Quarto
    Herius Claudius Menecrates
    Titus Helvetius Geminus
    ...


    Equites
    ...
    Tiberius Prudentius Balbus
    Decimus Annaeus Varus
    Marcus Decimus Mattiacus
    Lucius Hadrianus Iustus
    Titus Decimus Verus
    Decius Germanicus Corvus
    Marcus Aelius Callidus
    Decima Lucilla
    ...


    Cives


    ...
    Lucius Iulius Centho
    Aulus Flavius Piso
    IULIA ULPIA DRUSILLA
    Decima Seiana
    Iunia Axilla
    Titus Duccius Vala
    Decimus Atius Romanus
    Claudia Romana
    Cnaeus Prudentius Spurinna
    Furia Calliphana
    Titus Sergius Lupus
    Sextus Aurelius Lupus
    Quartus Flavius Lucullus
    Spurius Tiberius Dolabella
    Quintus Claudius Lepidus
    Manius Peltrasius Bibulus
    Publius Aurelius Imbrex
    Iunia Serrana
    Lucius Claudius Brutus
    Quintus Flavius Flaccus
    Appius Aurelius Cotta
    Flavia Epicharis
    Lucius Iulius Antoninus
    Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Tiberia Albina
    Aurelia Flora
    Publius Pompeius Pius
    Tiberia Arvinia
    Sergia Drusilla
    Aurelia Prisca
    Octavia Varena
    Gaius Iulius Lucanus
    Tiberia Septima
    Appius Matinius Augurinus
    Aulus Iunius Seneca
    Decima Amaesia
    Iulia Corona
    Marcus Claudius Flavus
    Titus Iulius Flavus
    Caius Silurius Rufinus
    Gnaeus Postumius Rufus
    Marcus Valerius Mercurinus
    Publius Matinius Avianus
    Aelia Paulina
    Aelia Vespa
    Annaea Iuliana
    Aulus Decimus Paulus
    Aulus Germanicus Umbricius
    Aurelia Narcissa
    Claudia Antonia
    Claudia Catilina
    Flavia Nigrina
    Gaius Decimus Matho
    Gaius Iulius Curio
    Gaius Pompeius Pinus
    Germanica Laevina
    Iulia Cara
    Iulia Livilla
    Iulia Vera
    Octavia Catiena
    Publius Ulpius Maioranus
    Quintus Claudius Iavolenus
    Quintus Germanicus Stilo
    Sergia Chaerea
    Terentia Gemina
    Tiberia Faustina
    Tiberius Pompeius Civilis
    Vinicia Petronilla
    Volusus Sergius Imperiosus
    Caius Flavianus Aquilius
    Germanica Sabina
    Manius Flavius Gracchus Minor
    ...


    Misenum:


    Senatores
    ...


    Equites
    ...
    Primus Decimus Magnus
    Herius Hadrianus Subdolus
    Gaius Pompeius Imperiosus
    ...


    Cives
    ...
    Publius Iulius Saturninus
    Marcus Iulius Proximus
    Publius Annaeus Domitianus
    Kaeso Iulius Iuvenalis
    ...


    Mantua:


    Senatores
    ...
    Titus Aurelius Ursus
    ...


    Equites
    ...
    Servius Artorius Reatinus
    ...


    Cives
    ...
    Marcus Iulius Licinus
    Gaius Tallius Priscus
    Caius Decimus Celsus
    Lucius Pompeius Cavarinus
    Manius Quintilius Cavarinus
    Tiberius Germanicus Messalla
    ...


    Ostia:


    Senatores
    ...


    Equites
    ...



    Cives
    Iullus Quintilius Sermo
    Paullus Germanicus Aculeo
    ...


    Aegyptus:


    Alexandria:


    Equites
    ...
    Appius Terentius Cyprianus
    Tiberius Octavius Dragonum
    Faustus Decimus Serapio
    Germanica Aelia
    ...


    Cives
    ...
    Lucius Iunius Merula
    Titus Decimus Cursor
    Lucius Septimius Palaemon
    Marcus Iulius Sparsus
    Aulus Trebellius Posca
    Lucius Annaeus Gratus
    Lucius Artorius Graeceius
    Appius Decimus Massa
    Lucius Claudius Cethegus
    ...


    Germania


    Senatores
    ...
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Marcus Decimus Livianus
    ...


    Equites
    ...
    Gaius Terentius Primus
    Tiberius Caecilius Metellus
    Duccia Venusia
    Quintus Fabius Vibulanus
    ...


    Cives
    ...
    Lucius Purgitius Maecenas
    Decimus Duccius Verus
    Numerius Duccius Marsus
    Lucius Quintilius Valerian
    Duccia Elva
    Germanica Calvena
    Paullus Atius Scarpus
    Lucius Octavius Marsus
    Marcus Marius Madarus
    Aulus Hadrianus Fontinalis
    Lucius Duccius Silvanus
    Lucius Terentius Tullus
    Caius Quintilius Bassus
    Duccia Flamma
    Duccia Vera
    Galeo Germanicus Ocrea
    Iullus Quintilius Avianus
    Quintilia Melina
    Quintilia Valentina
    Appius Quintilius Promotus
    ...