„Das will ich auch jedem geraten haben! Deine Schwerthiebe habe ich ja schon erleben müssen!“ Die massiven Hiebe, die Piso damals in Misenum ja nur gerade so abhalten hatte können, lagen ihm noch immer im Magen.
„Danke! Auf dich ebenfalls!“, rief Piso, und auch er kippte sich sein Getränk in seinen Schlund hinein. „Ahhh! Das hat gut getan!“, rief er, als er absetzte.
„Das hoffe ich sehr, und vieles in unserem System ist auf der Vorraussetzung basierend, dass es nur gute Männer gibt im Beamtentum... aber sicher gibt es auch korrupte Schweine. Gut, dass wir Leute wie dich haben, um sie auszuräuchern.“ Sein Grinsen zog sich von einem zum anderen Ohr. „Ich sage dir, für so einen Wein würde aber sogar ich mich zu sowas hinreißen lassen. Ist er nicht köstlich?“
Beiträge von Aulus Flavius Piso
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Er hatte sie verfehlt, nicht nur dies, das, was er als Ohrfeige intendiert hatte, war zu einer kümmerlichen, wenn auch noch immer ärgerlichen geste verkommen. Im Nachhinein war Piso froh, dass es nicht so weit gekommen war, dass er sie geschlagen hatte. Er mochte viele Charkaterschwächen haben, aber keine davon war ein Hang zur Brutalität. Er mochte diese nicht. Und er würde sie auch bleiben lassen. Auch wenn er fast für einen Moment die Beherrschung verloren hätte.
Sie war ein bisschen eingeschüchtert von seiner Schimpftirade, zumindest wollte er das glauben. Vermutlich war sie aber eher nur des Umstandes sich bewusst geworden, dass der junge Flavier am längeren Hebel saß.
Nun dachte Semiramis, sie hätte nichts schlimmes getan, was von ihrem Standpunkt aus gesehen vielleicht richtig war, aber nicht von der Warte des Sklavenhalters aus. Es war klar, dass ein solcher nicht einmal die kleinste Überschreitung einer Sklavin dulden durfte. Erst, wenn eine Vertrauensbasis gegeben war, durfte ein Mitglied der Sklavenschaft beginnen, eigenständig zu agieren. Doch als Sklavenhalter musste man bis dahin die Leine kurz halten. Piso war nun diese imaginäre Leine aus der Hand gerissen worden. Er musste sie wieder packen und umso fester ziehen. Dies hatte er auch vor. Nachgiebig sein durfte man nicht, wenn man mit Sklaven zu tun hatte.
Ein Wortschwall überschüttete ihn nun. In Ruhe hörte Piso sich an, was seine Sklavin zu sagen hatte. Er zwang sich zur Ruhe. Bei manchen ihrer Worte wäre er fast ausgezuckt, er ballte seine Hände insgeheim zu Fäusten, doch er unterdrückte den Zwang, ihr einfach nur einen vor den Latz zu hauen. Es wäre kontraproduktiv. Tief atmete er ein und aus.
„Zumindest siehst du ein, was du falsch getan hast. Ich deute das mal einfach als Entschuldigung. Wenn so etwas nie wieder vorkommt, dann nehme ich sie an.“, machte er, leicht knurrend, dass auch ja kein Zweifel aufkam, dass er bitteren Ernst machen würde, wenn dies tatsächlich eintraf. „Und ich gebe dir Recht. Es gibt wirklich ein Missverständnis hier. Du denkst, du wärst eine freie Frau. Das bist du aber nicht. Nicht mehr.“ Er zuckte die Achseln. „Jeder kann dir bezeugen, dass du, wenn du verkauft wirst, dem gehörst, der dich kauft.“ Er kratzte sich am Kopf. „Und, so Leid es mir tut, ich bin nicht eine karitative Gesellschaft. Ich kaufe niemanden frei. Ich kaufe Menschen, um sie als Sklaven zu halten. So wie jeder andere hier. Das ist Rom.“ Ganz fein, ein bisschen vage, lächelte er. „Kurz gesagt, du hast nicht recht. Du bist Sklavin. Punkt.“ Er blickte demonstartiv von oben auf sie herab.
„Und noch was. Was das Loch ist, das willst du nicht herausfinden. Glaube mir, das willst du nicht.“ Selbst ihm, als freien Römer, schauderte etwas, als er daran dachte. „Wirst du aber, wenn du weiter so kratzbürstig bist. Ich sehe nicht ein, wieso ich dich freilassen solte, wirklich nicht. Vielleicht bin ich einfach nur zu dumm, um den springenen Punkt zu sehen.“, meinte er provokativ und beugte sich inquisitorisch zu Semiramis herüber. -
„Natürlich meine ich nicht deinen Bart! Du pflegst deinen gut, daran kann man nichts kritisieren. Ich denke vielmehr an die Bärte, die die Barbaren Germaniens zur Schau stellen.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung, um jeden Zweifel an der Richtigkeit seiner Worte verstummen zu lassen, war aber froh, festzustellen, dass Verus schmunzelte.
Er hörte sich an, was Verus zu sagen hatte, was ein Gesetz zur Regelung von beamtlicher Ermessensfreiheit anging. „Vielleicht hast du recht, aber oftmals habe ich das Gefühl, dass manche ungestraft wahnwitzige Entscheidungen treffen können. Vielleicht sehe ich das auch falsch.“ Er wollte nicht allzuviel auf diesem punkt herumhacken. Piso, der Gesetzesgeber, das war Zukunftsmusik. Jetzt sollte er sich erst mal auf seinen Beruf konzentrieren. Vielleicht war auch bei ihm bald eine Beförderung nah...
Die Schankmaid gab ihnen den Wein. Auch Piso schenkte sich ein und wollte schon anstoßen, da gab Verus einen witzigen Kommentar von sich. „Hehe!“, grinste Piso. „Nur noch Männer mit Bärten dürfen Curator Kalendariis werden. Das wäre mal sinnvoll. Zum Wohl.“, er hielt seinen Becher hoch. -
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Ungewaschener Barbar... pfff...
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Die letzten Tage hatten die Notarii eher Schlafwandlern geglichen als Leuten, die einer echten Arbeit nachgingen. Obwohl Schlafwandler das falsche Wort war. Viel eher würde es das Wort „Schläfer“ treffen. Die Hitze hatte alle niedergedrückt. Der Schweiß klebte an der Kleidung eines jeden. Beamtenschweiß, welch seltener Saft! Viele Notarii hatten enorme Wasserkrüge neben sich am Arbeitstisch stehen. Aus ihnen süffelten sie hie und da, um nicht zu Verdursten. Vor lauter Hitze begann das Holz in den Tischen zu arbeiten. Dies bildete einen interessanten Kontrast zu den Beamten im Officium XXIII.
Manche hatte Piso gesehen mit einem blauen Abdruck auf einer von ihren Wangen. Der Grund dafür war, dass sie auf Stempelkissen eingenickt waren.
So konnte das nicht weitergehen. Es musste durchgegriffen werden. Und der beste Zeitpunkt dafür war heute. Denn heute war das Ärgste der Hitzewelle vorbei. Es gab keine Ausrede mehr fürs faule Herumsitzen.
Piso erschien früh im Officium und machte sich eifrig an Akten, die sich noch vom Vortag an angesammelt hatten. Er ackerte sich schnell durch. Die meisten Notarii erkannten sofort die Zeichen der Zeit und ahmten ihren Vorgesetzten nach.
Nach einiger Zeit traf ein Notarius verspätet an. Vor 2 Tagen hätte das nichts ausgemacht, doch er spürte sofort die neue arbeitsame Atmosphäre im Officium. Es begann ihm zu dämmern, dass es keine gute Idee gewesen war, heute zu verschlafen.
Schnellen Schrittes deshalb begab sich der Notarius zum Primicerius. „Salve Primicerius! Entschuldigung! Ich habe verschlafen!“, erklang seine Ausrede. Der Angesprochene blickte schief herunter. „Was? Zuhause schläfst du auch?“ Sehr begeistert klang der Tonfall nicht. „Wenn ich das noch einmal sehe, fliegst du. An die Arbeit.“ „J... ja!“, machte der Notarius, entsetzt über den Sinneswandel seines Chefs. Jener lehnte sich zufrieden zurück und blickte auf die verschiedenen Kommittees von Notarii, welche plötzlich heftig zu arbeiten anfingen. Die Stöße an unaufgearbeiteten Papyri wurden immer kleiner. Doch hinten erblickte Piso noch jemanden, der friedlich zu schlummern schien. Genau, das war ein Neuer. „Potzblitz.“, meinte Piso zu sich selber. „Der hat sich aber schnell eingearbeitet.“ Eine Art von sadistischem Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Er erhob sich und eilte zum Schlafenden auf. Fest packte er den Kerl am Arm und rüttelte an ihm herum. Der Unglückselige wachte auf und starrte den Primicerius verwundert an. „Ja?“ „Es tut mir sehr Leid.“, meinte Piso freundlich. „Ich hätte dich nicht geweckt, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.“ „Was is‘?“ „Du bist gefeuert. Raus.“, erwiderte Piso trocken.
Der Geschasste starrte in die Augen des Patriziers. Er war Freigelassener, wie viele hier in officium. Sich einem Befehl zu widersetzen hätte er nicht gewagt. „Ja, Herr...“, murmelte er nur und verließ das Officium bedröselt.
„Was gafft ihr alle so!“, rief Piso den Augenpaaren, die ihm entgegenstarrten, entgegen. „Arbeitet! Los, dalli, dalli! Die Formulare arbeiten sich nicht von selber durch!“ Hastig neigten sich die Köpfe wieder den Pergamenten durch. Piso war vollends befriedigt. Macht war gut. Mehr wäre nicht schlecht.
Langsam sich von seinem kurzen Machttrip abkühlend, bewegte er sich wieder seinem Tisch entgegen und setzte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck hin. -
Piso griff sich ins Haar. Er wühlte regelrecht darin herum. „Und du sagst, der Haarschnitt stünde mir, Barbier?“, fragte er in einem sehr zweifelnden Tonfall den Barbier, der hinter ihm stand. Jener, ein Gallier der vielleicht schon etwas älteren Generation, nickte. „Mais oui, Monsieur! Steht dir gons ausgesseischnet! Superbe!“, schwärmte der Mann mit den schon etwas weiß melierten Schläfen und hielt Piso eine verkratzte Kupferplatte vor.
„Dü kannst disch se’en darin!“, behauptete der Gallier fälschlicherweise, denn alles, was Piso im Spiegel sah, waren Fingerabdrücke und Fliegenschiss. Er drehte sie um 180 Grad, in der trügerischen Hoffnung, es könnte etwas an der Situation ändern. Doch er sah noch immer nichts, nur vom Grünspan zerfressenes altes Metall, in dem sich sicherlich nichts jemals wieder widerspiegeln würden. Und gerade zu diesem Barbier war ihm geraten worden, von einer alten Bekanntschaft, Aemilius Gutta. Angeblich der beste und biligste Haarschnitt von ganz Rom. Billig war der Haarschnitt schon, aber ob er gut war, konnte er nicht feststellen. Mit Gutta würde er noch ein Hühnchen zu rupfen haben. Und wegen ihm war er die ganze Strecke zum Markt heruntergelaufen! Hätte er doch wenigstens einen Sklaven mitgenommen, aber Cassivellaunus war etwas krank dieser Tage und Artomaglos war zur Gartenarbeit eingeteilt worden. Semiramis war sowieso nicht aufzufinden gewesen.
So hatte er sich alleine auf den Weg zum Markt gemacht. Den Markt kannte er trotz seiner Größe sehr gut, und er hatte keine Probleme gehabt, den Mann zu finden. Doch nun war er sich nicht mehr ganz sicher, ob das so eine gute Idee gewesen war.
„Der Spiegel taugt nichts.“ Piso drehte sich herum und hielt den nutzlosen Gegenstand dem Gallier entgegen. „Hast du keinen anderen?“ Der Gallier zuckte die Achseln, murmelte etwas von Patriziern, was Piso nicht verstand, schlurfte ein paar Schritte zurück und kramte aus seiner Kiste etwas hervor. Es war ein Stück Glas. Unzufriedenstellend, vor allem, wenn man die scharfen Ecken und Kanten bedenkt. Der junge Flavier blickte hinein, und war positiv überrascht. Seine Frisur war in den letzten Tagen etwas lang geworden, doch der Gallier hatte es ihm gut zurückgestutzt. Nicht so lang allerdings, dass er wieder komplett kurze Haare hatte, sie waren nun etwas buschiger und voluminöser. Viel passender zu einem Künstler, seine vorige Frisur war so... beamtenhaft.
Er grinste zum Gallier. „Sehr gut.“, meinte er und zahlte willig seinen Preis. Dann stand er auf, betrachtete sich nochmals im Glassplitter, gab ihn an den Gallier zurück und wandte sich um. Ein eigens komponiertes Lied pfiff er vor sich hin. Der Tag hatte gut begonnen, vielleicht würde er ja noch besser werden.Sim-Off: So, dieser Post erklärt meinen Avatarwechsel...
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Gerade wollte er sich abwenden, da vernahm er wieder ihre Stimme. Sie klang um vieles weicher und freundlicher als vorhin. Er schien sie tatsächlich aufgeweicht zu haben! Hach, war er gut! Er verkniff sich ein Grinsen und blickte sie mit einem tiefgründigen Blick an, als sie zu ihm sprach. Nun kam eine Entschuldigung, aber sie klang um einiges überzeugende als das fast schon beamtenhafte Bedauern vorher. Seine linke Augenbraue hob sich um eine Winzigkeit, und zwar in nichts anderem als einem veritablen Schneckentempo. Er schien sie rumgekriegt zu haben, wie, wusste er nicht. Dem Mädchen schien doch vielleicht noch eine einsichtige Seele innezuwohnen. Er grummelte: „Kein Problem.“ Und ließ sie fortfahren.
Er ließ sie in Ruhe ausreden. Ihre Worte wirkten wie Balsam auf seine Seele. Seine Aufgeblasenheit war entschwunden, aber er fühlte sich nun nicht mehr zerknirscht. Denn die Claudierin hatte wirklich allen Grund dazu, sich selber so zu fühlen. Täte ihr es wirklich Leid, würde sie auf sein Angebot doch noch eingehen. Doch das tat sie nicht, was ihm dann doch ein bisschen übel aufstieß. Doch da sie so lieb bat, konnte er es ihr nicht verwehren. Wer konnte so einem netten Gesicht etwas abschlagen?
Und zudem war Bauchpinselei prima, wie er fand. Die Wörter „Schmeichelei“ oder gar „Schleimerei“ hätte er in diesem Zusammenhang als unästhetisch abgetan. Zumindest war sie gut, wenn sie an ihn gerichtet war. Obwohl, wenn man seinen Vorgesetzten dies angedeihen ließ, war das zwar nicht immer angenehm, aber man konnte sich einen Vorteil davon holen. Und war das nicht der Sinn des Lebens, so viele Vorteile wie möglich einzuheimsen?
Er seufzte theatralisch, als ob er gerade die niederschmetternde Botschaft des Jahrhunderts erhalten hätte. Er mochte es überhaupt nicht, das Wort „nein“ zu hören. Doch sie schien sich nicht davon abbringen zu lassen.
Als sie endete, stand er also nur da. Ein leicht verdatterter Ausdruck umspielte sein Gesicht. Er gab sich jedoch einen Ruck innerlich und nickte. Zuerst langsam und zäh, dann etwas schneller. Abrupt stoppte er.
„In Ordnung.“ Die Worte dehnte er wie eine Kupferfeder. „Wenn du es denkst, will ich dich nicht dazu zwingen.“ Er zuckte die Achseln. „Dass du Vestalin werden willst, ist löblich.“ Jetzt hätte er es sich bald mit einer, wohl, zukünftigen Vestalin verscherzt. Das sollte nicht sein. An Macht und Einfluss war diese Priesterschaft ja fast schon etwas das weibliche Equivalent zum Senat. Da war es vielleicht angebracht, zu kreuze zu kriechen, so sehr Piso sich auch innerlich dagegen sträubte. „Auch... mir... tut... es... Leid.“, machte er. Man konnte ihm ansehen, wieviel Mühe es ihm machte, die Angelegenheit wieder ins Reine zu bringen. „Ich hätte dich nicht damit konfrontieren sollen. Verzeih.“ Er unterdrückte sein Unterkiefer, amsonsten hätte es instinktiv mit dem Oberkiefer die Zähne geknirscht. Doch was sein musste, musste sein.
Hinten hörte er Cassivellaunus niesen. Der Arme wartete noch immer an der selben Stelle und seine allergischen Reaktionen wurden immer schlimmer. -
Zitat
Original von Tiberius Duccius Lando
...eine Gesellschaft, die nur aus 300 Personen steht, braucht auch nur eine Wirtschaft, die 300 Personen versorgt....diese NPC-Bevölkerung würde gleichzeitig auch NPC-Produzenten mit sich bringen...
Das ist ein gutes Argument. Da muss ich dir recht geben.
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Natürlich war Pisos aufgeblähtes Ego verletzt. Und wie! Seine Ehre als Künstler (beziehungsweise, als Möchtegernkünstler, eine Beschreibung die viel eher angebracht wäre) war angekratzt, von diesem Frauenzimmer vor ihm. Und nun, als er dachte, es ginge nicht schlimmer, wurde er von Schmach und Schande überzogen.
Ein vernünftiger, informierter Zuseher (der sich in eben diesen zwei Qualitäten grundlegend von Piso unterschieden hätte) hätte vermutlich diese ganze Szene befremdlich gefunden. Hätte jener Beobachter einen seltsamen Sinn für Humor gehabt, hätte er die Szene vielleicht lustig gefunden, ja, zum Schreien komisch. Doch Piso hatte keinen Sinn für irgendwelche Objektivität nun, alle seine Sinne waren auf seine eigene subjektive Wahrnehmung ausgerichtet. Und diese schrie: Die Welt ist so gemein! Sicher, auch ein Fünfjähriger hätte solche Gedanken hergebracht. Doch Piso fand diesen Gedanken in der jetzigen Situation sehr angebracht. Von einer Frau heruntergeputzt zu werden, die dazu noch jünger war als er, wenn auch an Stand gleichgestellt, war ein klassischer männlicher Alptraum.
Hilflos blickte er die Ungnädige an. Er versuchte, Wut über ihr despektierliches Benehmen aufkommen zu lassen, doch sein inneres Gewissen ließ das nicht zu. Ob man es glauben wollte oder nicht, in Piso war ein Rest von Anstand vorhanden, und genau jener drückte ihn nun darnieder. Sie hatte ja recht. Sie reagierte sehr überzogen und vorlaut, aber Piso konnte dies nicht gegen sie halten. Sein Angebot war ja nun wirklich nicht... einwandfrei gewesen. Er selber hatte ja nichts dagegen, öffentlich aufzutreten (selbst wenn der Preis, den er dafür bezahlen musste, faule Eier waren), doch andere könnten das doch haben. Ihm klangen noch die Worte von Furianus in seinen Ohren. Öffentliche Auftritte waren nicht das Gelbe vom Ei – um beim Thema „Eier“ zu bleiben.
Er gab also nicht furios Kontra, sondern ließ seinen Kopf sinken, was sie dann auch innehalten ließ. Oder fielen jene Ereignisse nur zufälligerweise zusammen? Piso wusste auf nicht. Auf jeden Fall... entschuldigte sie sich. Der junge Flavier blickte auf, hoffnungsreich war sein Ausdruck. Konnte er noch etwas rausholen?
Offenbar nicht. Die Absage war niederschmetternd und seinem Ego entwich sprichwörtlich die Luft. Jetzt half nur noch eines. Die Trauermasche. Wie sonst sollte man solchen dominanten Weibspersonen beikommen?
Traurig blickte er drein. „Oh.“, machte er nur. „Das war nicht sehr nett.“ Er versuchte sich am Dackelblick. Das zog immer, einmal meistens. Wenn es nicht zog, ging es in die Hose. Aber schlimmer werden konnte es nicht.
„Danke für die deutliche Ansage. Ja, dann... dann gehe ich halt.“ Er machte sich daran, sich umzudrehen und zu seinem Sklaven (der mittlerweile seinem Allergieanfall schon fast erlegen war, und deshalb kaum etwas von der Konversation mitbekommen hatte) zu schlurfen. -
Klar ist die Wahrheit manchmal bitter, die Wahrheit ist allerdings auch, dass Catu nie nach staatlicher Unterstuetzung (ich war das!) oder nach Beschraenkungen (ich glaube, das war Lando) gerufen hat.
Natuerlich, am Olymp wird es eng, wenn sich dort hunderttausende draengen. Aber Platz fuer 50 (IDs, die sich wirtschaftlich betaetigen) wird dort schon sein.
Wiewohl ich die Beschraenkungen, die Lando gefordert hat, nicht unterstuetze, faende ich staatliche Hilfe da und dort... nun, hilfreich.
Apropos: Ich weiss das mit den Patrizier-IDs schon, habe mich da vielleicht ein bisschen ueberspitzt ausgedrueckt.
Aber die Versuchung ist gross, das Geld von Plebejern seiner Patrizier-ID zuzuschieben.
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Salve Valgiso!
Ich moechte dir erst einmal nahelegen, ein Konto hier anzulegen. Dann hast du schon mal die stolze Summe von 10 Sesterzen. Apropos, Dinge, dir innerhalb der WiSim nicht existieren, kannst du dort aber nicht hineinimportieren.Gruss,
Piso -
Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
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Gewisse Güter sind regelrechte Mangelware, Rohstoffe sind im Nachbarthread gefragter denn je. Mehr kaufen tut desswegen auch niemand. Und das alle ihr Geld horten, glaub ich wirklich nicht, denn wer mal etwas mehr auf der hohen Kante hatte, der merkt schnell wieviel Steuern pro Woche schmerzlich vom sauer verdienten Obolus weggehen.Steuer? Was für Steuer? Habe keine Ahnung, was Steuern überhaupt sind:D
Und das ist oft das Problem. Oftmals werden Patrizier erstellt, um Geld für andere IDs zu horten (nicht bei mir der Fall!). Und dann kann man es sich durchaus leisten, Geld zu horten.
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Piso räusperte sich lautstark und schluckte schleimige Masse, welche er aus seinem Mund herausgehustet hatte, zurück. Sicherlich war das besser, als sie vor die Füße des Mädchens vor ihm spuckte. Sie fragte ihn, ob alles in Ordnung war, und er nickte. „Es geht schon, danke.“, meinte er mit der Andeutung eines Lächelns.
Doch lange erhielt er es nicht aufrecht. Denn nun wurde er mit einem gewaltigen Wortschwall überzogen. Die Claudierin wurde immer ungehaltener, mit jedem Wort, das sie sagte. Er verstand die Welt nicht mehr. Was hatte er getan? Er hatte doch nur ein kleines, harmloses Angebot gemacht mehr nicht! Nie hätte er erwartet, dass eine solche Frage solche Bestürzung hatte auslösen können.
Zuerst fing sie damit an, dass sie die Bedeutung seiner Worte hinterfragte. Doch nicht nur dies, bevor Piso auch nur irgendetwas erwidern konnte, bedankte sie sich für sein Angebot, und beauerte seinen überschaubaren Erfolg... und lehnte ab! Und zwar auf eine ruppige Art und Weise, die Piso erstaunen ließ. Wenn ihr wirklich etwas an seinem Erfolg läge, würde sie doch mit ihm ins Geschäft kommen! Und vor allem, wenn ihm etwas an ihrem läge. Er blickte sie an, sein Gesichtsausdruck zeugte nicht gerade von Begeisterung.
„Wenn du Geld hast, und ich mir eine Peregrina oder eine Sklavin suchen muss, dann werde ich eben dieses tun!“, rief er. „Das könnte ich jederzeit tun! Aber was ich dich fragen will, willst du diese Gelegenheit verstreichen lassen? Du könntest berühmt werden! Ich könnte dich groß rausbringen!“ Der Gedanke, dass es Leute gab, die das nicht wollten, kam ihm nicht in den Sinn. Und so spielte er sich nun als der große Bühnenmanager auf. Flavius Piso, der große Talentevermittler. Ja, so hätte er sich durchaus gerne gesehen, für sein Ego wäre das ein gewaltiger Auftrieb gewesen.
Doch dies sollte nicht geschehen. Es scheiterte am Widerstand der Claudierin. Er wurde jetzt echt sauer. „Dann lasse diese Möglichkeit aus. Werde von deinem Vater an irgendeinen Ehemann verschachert. Vielleicht wirst du irgendwann dich an diese Begegnung erinnern und dir denken, dass alles viel anders und spannender wäre, wenn du dieses Angebot angenommen hättest. Dann werde ich statt dir irgendjemand anderen berühmt machen.“ Er zuckte die Achseln. „Dann gehe ich eben. Du wirst schon noch an meine Worte denken.“ Brüsk drehte er sich um, und schickte sich schon an, zu gehen. Dann seufzte er und drehte sich wieder um.
„Bist du ganz sicher, Claudia Romana, dass du das nicht machen willst?“, fragte er resigniert. -
Habe darüber nachgedacht. Ich glaube, du hast schon recht. Das Rollenspiel wäre da nur auf absolut freiwilliger Basis... wenn man vielleicht die Hälfte seiner Güter loswerden will. Wenn 10 Prozent pro Tag abgezogen werden, sind am Ende immer noch 50 Prozent übrig. Das heißt, man würde seine Unkosten decken (oder sogar ein Minus-Geschäft machen), wenn man nicht noch „reale“ Kunden findet. Es wäre also nur so, dass hierangehenden Geschäftsleuten unter die Arme gegriffen wird.
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Wenn wir schon bei Englisch sind, will ich euch Webb + Mitchell ein bisschen näher bringen.
Unglaublich, wenn man sich an den Humor ein bisschen gewöhnt
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[Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6a/Lago_bolsena_tramonto.jpg]
Der Lacus Volsinii ist einer der größten Seen Mittelitaliens. Später würde man ihn Lago di Bolsena nennen, als ob nicht schon der lateinische Name den ursprünglichen etruskischen Namen, den der See einst hatte, genügend verstümmelt hätte. In der Nähe befindet sich die Stadt Vulci, die Menschen, die an dem fast kreisrunden See leben, ernähren sich zu einem großen Teil von Fischfang. Zwar wurden in einigen Teilen des Sees schon großzügig gefischt, doch in einigen, schwerer zugänglichen Gebieten des Sees befinden sich noch ausgezeichnete Fische.
Genau diese hatte Piso im Visier, als er eine alte Fischzucht, gelegen an einer selten befahrenen Straße, kaufte. Der ursprüngliche Besitzer war ein alter Einheimischer gewesen, der ob des guten Angebotes des Patriziers fast einen Herzinfarkt erlitten hätte. Er war schnell bereit, das Feld zu räumen.
Piso war in der Zwischenzeit nicht faul gewesen. Er hatte eine Handvoll Sklaven aufgekauft und einen Aufseher angestellt, welcher darauf achten sollte, dass die Sklaven auch ihre Arbeit taten. Der Aufseher war ein Freigelassener der Numerier, der ihm von Numerius Urbicus, seinem Obernotarius, empfohlen wurde. Er war ein gewissenhafter Mann, der erst vor kurzem in die Freiheit entlassen wurde und deshalb noch immer, von inneren Instinkten getrieben, seinen Vorgesetzten sklavisch gehorchte. Titus Numerianus Stilicho, wie er hieß, half tatkräftig dabei mit, die Fischzucht wieder in Betrieb zu setzen und die Sklaven dazu anzuspornen, gute Ergebnisse einzufahren. Damit die Sklaven nicht einfach davonruderten, wurden die Sklavenschlafstätten gut eingerichtet, und boni wurden für besonders fleißige Fischmannschaften vergeben.
Alles in allem war es eine relativ normale Fischfarm. Natürlich hatte Piso nicht vergessen, sich ein geräumiges, schönes Zimmer herzurichten, wenn er einmal auf Besuch hierher kommen würde. Vielleicht würde er dies ja in Zukunft häufiger tun.Denn hier würde niemals jemand draufkommen, sich über seine Musik zu beschweren.
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Natürlich nehme ich eure Einwände zur Kenntnis. Aber genau so gut ist der Staatsdienst ein Selbstläufer. Wenn man lange genug Primicerius oder praefectus ist, kann man ein ziemlich großes Vermögen anhäufen. Und zwar automatisch, man muss nur hie und da Sim-On-Sachen erledigen. Zu sagen, dass der Staat es kaufen sollte, ar jetzt vielleicht etwas merkwürdig, man könnte vielmehr sagen, dass „die Leute“ es via Staatskasse kaufen. Also die ganzen NPCs, die im Imperium Romanum herumschwirren. Denn dass nur eine Handvoll von Leuten sich am römsichen Markt beteiligt haben, ist selbstverständlich Humbug. Alle beteiligten sich. Man könnte in soclh ein System auch noch Zufälle einbauen, um das ganze etwas kapriziös zu gestalten. Vielleicht kann man da irgendwie auch Markttrends einbauen. Diese würden dann auch dazu führen, dass man durchaus Verluste machen kann, wenn man Pech hat und „die NPC-Kasse“ nicht so viel kauft.
@Catu: Natürlich würde diese kasse dann nur Artikel kaufen, die du im Angebot hast.
Tschuldigung, wenn das jetzt vielleicht ein bisschen verworren klingt... habe es unter dem Eindruck von einigen Ideen geschrieben. -
Das allgemeine Problem ist, wenn ich meinen Senf dazugeben kann, und hier muss ich Lando zustimmen, dass die Wisim kaum irgendeinen Bezug zum Sim-On-Leben hat. Ich muss da ja selber vor der Haustüre kehren. Ich habe meinen Fischhändler schon in Sim-On-Gesprächen erwähnt, aber weder den Handel noch die Fischfarm selber ausgespielt. Und da wundere ich mich, wieso niemand meine Fische kauft, und weshalb ich so viel Geld in dem Geschäft verdiene. Werde es nachholen.
Aber zurück zum eigentlichen Problem. Die Wi-Sim ist, wenn man ehrlich ist, nur dazu da, um seinen Reichtum in der Wi-Sim zur Schau zu stellen. Sim-On-Auswirkungen habe ich noch nie gesehen. Aber gleichzeitig kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man so etwas einführen kann, man wird sich einfach nicht dran halten.
Und natürlich ist die Wi-Sim riskant. Was ich da schon mit Geschäften an die Wand gefahren bin, ist schon lachhaft. Ohne mein Beamtengehalt könnte ich mich niemals in der Wi-Sim engagieren. Das Problem ist einfach, die Leute hamstern ihr Geld (wieso soll ich ausgeben, wenn es andere nicht tun?, ist da das Argument). Ich glaube, es wäre schon viel geholfen, wenn vielleicht der Staat kaufen würde, vielleicht auf einer automatischen Basis (10 Prozent von den Warenbeständen jeden Tag)? -
Sim-Off: Darf ich mich dazugesellen? Wenn nicht, ignoriert mich einfach.
Die Thermen des Agrippa waren eine Oase des Friedens, ein Tempel der Hygiene, eine Ruhestätte für müde Leiber, deren dazugehörige Besitzer einen arbeitsamen Tag hinter sich hatten. Ein Platz, wo auch einmal ein verdienter Beamter nach einer langen, ganz und gar betrubsamen Sitzung mit langweiligen Menschen, die sich Notarii nannten, sich zurückziehen konnte. Feierabend hieß es nun, und Piso war deftigst ausgelutscht. Eine Abkühlung war von Nöten. Er hatte den ganzen Tag lang geschwitzt. Seine Tunika war reif für die Wäsche (wobei man vorher das vom Schweiß stammende Salz aus jenem Kleidungsstück herausquetschen und vielleicht sogar einen Profit daraus machen konnte). Vom kaiserlichen Palast bis zu den Thermen war er eher gelaufen als würdevoll geschritten, sosehr hatte es ihn gedürstet nach ein wenig Erfrischung. Seine Tunika hatte er im Umkleideraum zurückgelassen. Eine Toga hatte er an diesem Sommertag sowieso nicht mitgenommen. Wozu denn? Es sah zwar offiziell aus, doch niemand würde im Ernst erwarten, dass alle Formen der Förmlichkeit an solchen elend heißen Tagen eingehalten werden würden. Und nun, in der Therme, bekümmerte das die Leute umso weniger.
Er stolperte, vielleicht ein kleines bisschen ungeschickt, aus dem Umkleidekabinen hinaus und stürzte sich unverwandt ins kalte Nass, an einer Stelle, wo niemand war. Das Wasser schlug über ihn zusammen, als er untertauchte und vergnügt eine Strecke unter dem Wasser tauchte, bevor er wieder auftauchte und sein Haupthaar herumschüttelte wie ein nasser Hund. War das göttlich! Ein Hoch auf den ehrenwerten Vipsianier, der die Therme gebaut hatte. Er plantschte langsam durch das Becken, auf eine Stelle am Beckenrand zu.
Piso klammerte sich an den Beckenrand fest und zog sich hoch. Der erste versuch scheiterte, und Piso glitt ins Wasser zurück. Beim zweiten Mal aber brachte er genug Kraft auf, sich hochzuziehen und sich, oben angekommen, aufzurappeln. Er massierte seine geschundene rechte Hand. Vom vielen Schreiben tat ihm der Daumen ganz weh. Unter ein wenig übertriebenen Ächzen ließ er sich zu Boden fallen, direkt neben zwei Herren. Seltsam, der eine kam ihm irgendwie bekannt vor.
Er ließ sich zurücksinken und machte keuchend einen Laut, der vielleicht hier mit „Uchz!“ wiedergegeben kann. Was für eine wohlverdiente Entspannung! -
Jetzt war sie auf einmal wieder komplett lustig. Wer sollte bei den Weibern noch mitkommen? Weinen, lachen, dreinschauen wie ein Bock und dann doch wieder nicht... es war zum Davonrennen, dachte er sich innerlich. Aber er tat dies nicht, da er noch etwas von ihr wollte.
Als sie dann komplett zum lachen anfing, sich anscheinend nicht mehr einkriegen konnte, hob er seine rechte Augenbraue. Was? Wie? Er hatte doch nichts falsch gemacht, oder? Verwundert blickte er sie an, während sie gerade ihr Lachen wieder in den Griff zu kriegen schien. Mit ihren Worten konnte er aber durchaus etwas anfangen. „Oh ja, werte Claudia, das denke ich auch!“, stimmte er ihr bei. „Wer will schon normal sein? Pfff!“, machte er. Der Normalität würde ihn wohl niemand jemals zeihen. Und das war auch gut so. Fast hätte er ihr schon, zur eindrucksvollen Veranschaulichung seiner Verachtung fürs Normale, die Zunge herausgestreckt, und konnte sie gerade noch rechtzeitig runterschlucken. Dabei hätte er sich fast verschluckt, was dazu führte, dass er kurz hustete. Die ausgehustete Sprotze sprühte auf seine gerade noch rechtzeitig vorgehaltene Hand.
Der verhinderte Exzentriker drückte seinen Rücken durch und blickte wieder auf das Mädchen. Ihr Lächeln bestätigte ihn, obwohl es schon ein wenig zweideutig war. Doch jegliche Gedanken, welche nicht implizierten, dass er etwas anderes als ein Genie war, wurden elegant in seinem Hirn beiseite geschaufelt.
Seiner Bemerkung bezüglich der Familie der Claudierin wurde nicht allzu viel Beachtung geschenkt, doch ungleich mehr Augenmerk wurde auf das gelegt, was er über ihre Stimme gesagt hatte. Er seufzte, als sie zu jammern anfing. Wieso waren Frauen nur so? Sie hatte ihn komplett missverstanden. „Nein, das habe ich nicht gesagt!“ Verflixt, Aulus, wieder in der Defensive? Das sind wir doch häufig dieser Tage, hörte er eine innere Stimme sagen. „Einmal nicht so! Ich... ich... habe damit sagen wollen, dass du eine... agreable Stimme hast!“ Wie immer häufiger in dieser Zeit, übernahm er unbewusst den Wortschatz seines Vetters Gracchus. „Ich meine, die Leute würden sie lieben, ganz gewiss! Du würdest ein breites Publikum ansprechen.“, versicherte er ihr. So, hatte er es noch gerettet. Oder doch nicht?
Vielleicht würde sie jetzt, wo sie den text vor sich hatte, aufblühen. Einmal blickte sie ihn interessiert an... und sie begann zu singen.
Man muss anmerken, dass Romana eine Melodie zum Text erfunden hatte, welche zwar nicht allzu schlecht war, aber sicher nicht den Entsprach, was sich Piso vorgestellt hatte.
„Äh, das war gar nicht so schlecht... nur habe ich die Melodie mir anders vorgestellt... ähm...“ Er wollte noch etwas sagen, da wurde er unterbrochen. Und zwar von zwei Fragen.
Er seufzte. Waren seine Intentionen nicht klar? „Ich habe gehofft, dass du für mich auftrittst. Meine Lieder für mich singst. Das wäre schön. Und warum ich es nicht selber singe? Man bescheinigt mir ein... eher gespanntes Verhältnis zur Harmonielehre von Zeit zu Zeit. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, aber man hat mir vorgeschlagen, ich sollte mal jemanden finden, der für mich singt. Ein Name wurde mir schon vorgeschlagen... aber ich kann dort unmöglich hingehen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ganz anders schaut es aus bei dir. Du bist aus gutem Hause, hast eine gute Stimme...“, glaubte er jedenfalls, „und man kann mit dir vernünftiger reden als mit der Person, die man mir nahegelegt hat... den Drachen...“, grummelte er. „Auf jeden Fall, möchtest du das tun? Geld würde dabei herausspringen!“, machte er und rieb den Daumen und den Zeigefinger aneinander.