Beiträge von Aulus Flavius Piso

    „Von Knossos also.“, meinte Piso und sprach die Worte langsam aus, ganz so, als würde er sie schmecken wollen, als sie über seine Lippen gingen. „Bist du in diesem Fall ein Mann von Adel? Ein Abkömmling von König Minos? Oder eines anderen Monarchen? Nein?“, machte er, als Antiochos den Kopf schüttelte. „Dann, in diesem Fall, will ich dir sagen, dass dies bei mir der Fall ist. Ich bin Patrizier, und Abkömmling von Kaisern.“ Er betonte diese Tatsache strak und setzte ein sehr arrogantes Gesicht auf, welches Verachtung für die Sklavenschaft an sich implizierte. „Und genau so will ich auch behandelt werden. Du scheinst ein kluges Bürschchen zu sein, also wirst du das auch sicher einsehen.“ Artomaglos neben ihm verdrehte die Augen. Net schou wieda! Der heat jo nia auf! So falsch lag er da nicht, denn Piso ging dazu über, die Augenbrauen zu heben, als er die Qualifikationen von Antiochos hörte. „Du kannst viel, Antiochos!“, rief er. „Du bist kein dummer Mann. Du wirst sicher ein guter Scriba, oder Vilicus. Es war klar, dass man dich zu einem relativ hohen Preis verkauft hat. Doch war er nicht so hoch, wie man es sich erwarten könnte. Wieso denn nicht?“ Prüfend blickte er ihn an. „Ich sage dir, ich weiß es. Du bist nicht ein Mann der Muskeln, hmm? Ich hoffe, du hast keine grausigen Krankheiten.“ Etwas angeekelt über eine solche Vorstellung verzog er den Mund.
    Artomaglos neben ihm verzog auch den Mund, aber aus anderen Gründen. So klugscheißerisch der andere auch daher kam, er tat ihm Leid. Das arme Männchen war diesem Fragenbombardement doch hoffentlich gewachsen. Auf jeden Fall gefiel ihm, dass Antiochos etwas keltisch zu sprechen imstande zu sein schien. Er würde ihn später auf jeden Fall darob ansprechen.
    Piso blickte noch immer auf Antiochos. „Ein gutes Gedächntnis hast du! Ich hoffe, dass es dir bewusst ist, dass es als Sklave sehr oft nützlich ist, ein solches zu haben... hie und da aber ist es auch sehr unnützlich. Durchaus ungelegen. Als Sklave hat man mache Erinnerungen zu begraben, ich denke, du weißt, welche ich meine.“, konstatierte Piso.

    Piso hatte nicht lange gefackelt, bevor er zu bieten anfing. Er brachte einen Sklaven. Gerade eben hatte er sich bereichert am Reichtum des Hauses Flavia, und er war zu einem gewissen Grad nach Sklaven süchtig. Sie waren doch immer was Nettes zum um sich haben. Und außerdem handelte es sich bei diesem Burschen um einen Kreter. Er mochte Kreter. Er hatte, um ehrlich zu sein, eine Schwäche für sie. Der junge Patrizier dachte zurück an die schönen Tage, die er damals auf Kreta verbracht hatte. Eine wundervolle Zeit. Am Strand liegen und sich die Haut bräunen lassen, gegenfügig etwas lernen. Ja, Piso hatte sich durchaus von Sentimentalitäten leiten lassen. Und, was wichtiger war, er brauchte einen guten Schreiber.
    Und so hatte er nciht davor gezögert, zu bieten. Die krummen Zahlen liebte er, er verwirrte damit immer die anderen, und außerdem sprengten sie die kleingeistige Ordnung der Zahlen und schufen etwas außerhalb mathematischer Ordnungen... oder so etwas in der Art.
    Und tatsächlich, sobald er einstieg, verstummten die Stimmen um ihn. Einer wollte noch weiterbieten, doch wurde er von Pisos Geboten entwaffnet. Dass der andere einfach nur entnervt war oder aber dass ihm nicht die Geldmittel eines Piso zur Verfügung standen, fiel Piso nicht im Traum ein.
    So zeigte er sich erfreut, als ihm der Sklave zugeschlagen wurde. „Ah, schau, Artomaglos, du kriegst jetzt einen Kumpel. Ein Freund für dich!“, rief Piso mit heller, fast kindlicher Stimme, und Artomaglos schien es schier aus den Ohren zu dampfen vor lauter Zorn über den Kindskopf. Und so blickte er noch immer grimmig drein, wie es nur Artomaglos und Acanthus tun können, als Antiochos vor den beiden zu stehen kam.
    Er zahlte erst, bevor er sich dem Sklaven zuwandte.
    Piso blickte streng auf den Griechen. „Also, Antiochos ist dein Name, und du bist Kreter, nicht wahr? Ich heiße Aulus Flavius Piso, und du wirst mich von nun an Herr nennen. Du wirst ein gutes Leben bei mir haben, wenn du dich zu betragen weißt. Wenn nicht...“ Er blickte streng auf Antiochos und hoffte, dass er seine Drohung nicht aussprechen müsste.
    „Du kannst also mehrere Sprachen, und du kannst in ihnen schreiben. Rechnen kannst du auch.“ Er rieb sich am Kinn. „Und du hast ein enormes Allgemeinwissen. Kannst du mir dies bestätigen?“ Fragend blickte er auf Antiochos.

    Glücklich pfeifend, das pralle Beutelchen vor sich hin schwenkend, betrat ein munterer Patrizier mit einem mürrischen Sklaven den Sklavenmarkt. „Ist das nicht ein schöner Tag!“, begeisterte sich Piso. „Jo, hoibwegs.“, kam die griesgrämige Antwort. „Wundervoll zum Sklavenkauf!“ Hmmm...“ Artomaglos schien nicht vollständig begeistert zu sein. Grund dazu hatte er. Er hatte sich von sienem unsäglichen Herrn mitziehen lassen. Cassivellaunus hatte er nicht genommen, nein, es musste er sein. Wohl dachte sich Piso, dass Artomaglos ein bisschen mehr Grips hatte als Cassivellaunus. Viel brauchte es dazu nicht. Obwohl Cassivellaunus, zugegebenermaßen, mit seinem Bauernwitz und seiner freundlichen, wenn auch skurillen, Art, oft mehr erreichen konnte als Artomaglos, der Bedrohung ausstrahlte, wohin er ging, obwohl er niemanden etwas antun würde. Außer, er sähe sich gezwungen.
    Und fast wäre er soweit gewesen, Piso eine herunterzuhauen. Wie konnte man nur so unverschämt gut gelaunt sein? Wie man in seiner Heimat sagte, mit vollen Hosen ist gut stinken. Der Flavier war vermutlich aufgestanden, hatte sich von der kleinen Räterin ein Vollkornbrot mit Lerchenzungenmarmelade drauf servieren lassen, hatte brav sein Milchlein gesüffelt und hatte schon seinen magen gefüllt, noch bevor er auch nur einen Zehen aus dem Bett gesetzt hatte. Artomaglos hingegen hatte Pampe gehabt, das Standardessen für Sklaven in der Villa Flavia.
    Und jetzt waren sie auf der Jagd nach Sklaven. Nicht so widerborstig und unwillig wie Semiramis. Nicht so dämlich und tollpatschig wie Cassivellanunus. Nicht so lernresistent und dickköpfig wie Artomaglos. Jemand, der einmal vielleicht halbwegs normal war in siener scheinends komplett durchgeknallten Sklavenschaft. Jemand, der schreiben und lesen konnte, und rechnen, den man Geld anvertrauen konnte. Ein Grieche, vorzugsweise.
    Piso gab sich in Großherrenmanier. „Du siehst dich jetzt um, was für Angebote die Sklavenhändler haben. Vielleicht schaust du beim alten Titus Tranquillus vorbei. Oder bei einem der nicht so etablierten. Verrucius Ahenobarbus sollte ganz in Ordnung sein, hat man mir gesagt. Also, schau einfach einmal. Irgendetwas wird es schon geben.“
    Artomaglos nickte schicksalsergeben. „Guat, guat.“, seufzte er und rannte weg. Piso derweil blickte nach oben und betrachtete die Wolken. Lustige Formen hatten die. Er verlor sich in den Mustern und den Farben des Himmels, als er plötzlich wieder angesprochen wurde. „Wous is mit am Kerl, so um die Vierz’ge, aus Kreta?“ Kreta, sagst du? Das ist... formidabel!“, jubilierte Piso, in die Diktion des Gracchus unbewusst hineinfallend. „Werfen wir ein Auge darauf!“ Er schritt hastig mit seinem norischen Sklaven, der zwar sicher einen guten Custos Corporis abgeben würde, aber keinen guten Schreiber, zu Ahenobarbus, welcher ebendiese kretische Ware anbot. Mal sehen. Er hoffte, dieses Geld in seinen Händen ordentlich investieren zu können.


    Sim-Off:

    Meins! :D

    Wieder mal nach Mogontiacum ging dieser Brief.



    An
    Tiberius Aurelius Avianus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania Superior



    A. FLAVIUS PISO PRIMICERIUS A LIBELLIS
    TRIBUNO LATICLAVO TIB. AURELIO AVIANO S. D.


    Im Namen der kaiserlichen Kanzlei habe ich den Auftrag, dir mitzuteilen, dass deinem Wunsch statt gegeben worden ist. Der Procurator ab epistulis, Kaeso Antonius Hortalus hat entschlossen, dass du den Rang des Tribunus Laticlavus bei der Legio II auch für eine weitere Amtszeit beibehalten sollst. Die Verlängerung der Dienstzeit wurde schon in den Büchern eingetragen und bestätigt. Erwähnt sollte noch werden, dass du ein solches Anliegen aus Gründen prozeduraler und administrativer Dienlichkeit das nächste Mal am Besten direkt an den Procurator ab epistulis richten solltest, sodass jenes Anliegen auch schneller bearbeitet werden kann. Vielen Dank für das Verständnis.


    Im Auftrag des Procurator a Libellis


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    Primicerius a Libellis der Admistratio Imperatoris


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    Aus seiner inneren Zufriedenheit wurde Piso gerüttelt, als ein Notarius, dessen stur gesenktes Gesicht verriet, dass er Lunte roch, dass im Officium XXIII dicke Luft war. Piso nahm hastig die beiden Briefe entgegen und schüttelte als gestandener Bürokrat nur den kopf. Wie hatte man so einen Brief nur an Balbus richten können! Er nahm die Tabula und studierte sie. In letzter Zeit pflegte ihn der Procurator als Piso zu adressieren. Vielleicht sollte er in Zukunft auch nur Balbus zum Prudentier sagen. Vielleicht ließ sich ja ein gutes, kollegiales Verhältnis daraus machen.
    Es war klar, wieso Piso das bearbeiten sollte. Imperiosus war auf Urlau... äh, auf amtlicher Mission in Aegyptus. Da musste es ein anderer erledigen, und die Arbeit war auf Piso gelandet.
    Er las die Tabula geübten Auges durch, nahm dann seinerseits eine Wachstafel und begann zu schreiben.



    Anrede, balabla salutem dict.


    Im Namen der kaiserlichen Kanzlei habe ich den Auftrag, dir mitzuteilen, dass deinem Wunsch statt gegeben worden ist. Der Procurator ab epistulis, Kaeso Antonius Hortalus hat entschlossen, dass du den Rang des Tribunus Laticlavus bei der Legio II auch für eine weitere Amtszeit beibehalten sollst. Die Verlängerung der Dienstzeit wurde schon in den Büchern eingetragen und bestätigt. Erwähnt sollte noch werden, dass du ein solches Anliegen aus Gründen prozeduraler und administrativer Dienlichkeit das nächste Mal am Besten direkt an den Procurator ab epistulis richten solltest, sodass jenes Anliegen auch schneller bearbeitet werden kann. Vielen Dank für das Verständnis.


    Im Auftrag blablabla und soundso.


    Das klang in Ordnung. Er würde jetzt auch seine brandneue Unterschrift, die er sich selber antrainiert hatte, ausprobieren können. :D

    Piso, als Privatmann, gehörte keiner Factio an. Vielleicht würde er irgendwann einmal der Purpurea sich anschließen, doch jene stellte jetzt eh keinen Fahrer. So konnte er hingehen und einfach nur die Wagenfahrerei genießen. Sie hatte so etwas Ästhetisches. Selbstredenderweise, denn sonst hätte sich der Flavier nie dazu herabgelassen, solch einem Wagenrennen beizuwohnen. Außerdem gab es immer etwas zu schauen. Vielleicht lernte man nue Leute kennen, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall konnte man bei den durch die Reihen gehenden Bauchladenhändlern sich Süßigkeiten kaufen, ohne dass irgendein Sklave dahergerannt kam und eine Rede über die Ungesundheit von Zucker hielt. Und hier würde er mal er selbst sein können, nicht dem auferzwungenen strengen Klima in der Villa Flavia Tribut zollen müssen. Wer wusste, am Ende würde er sich vielleicht sogar dazu verleiten lassen, zu singen. Niemand hier würde ihn kennen. Niemand würde es je wissen.
    Er hatte absichtlich keinen Sklaven mitgebracht. Er wusste schon, wieso. Er wollte sich nicht durch irgendeinen keltischen oder griechischen Nichtsnutz den Tag verderben lassen. Viel eher würde er die gesellschaft von römischen Bürgern nun genießen.
    Irgendjemand plärrte drüben etwas von Wetten. Piso wusste nicht, dass der Kerl Merula hieß, hätte er gewusst, hätte er sich wenig drum geschert, den Beinamen „Schreihals“ hatte der Knabe schon weg. Piso baute sich vor ihm auf, nachdem er unsanft ein armes Hascherle von einem Peregrinus zur Seite gedrückt hatte. „100 Sesterzen! Eine mutige Wette, meiner Treu! Die selbe Summe dagegen biete ich! Weniger als zwei der Venetafahrer werden das Ziel erreichen. Nimmst du an?“, fragte Piso, den heute der Wettteufel ritt. So gut wie er war, konnte man ihn doch eh nicht schlagen. Die Factio Veneta war schon dem Untergang geweiht.

    Sim-Off:

    Habe es ja nur im Falle von irgendwelchen Sim-Off-Bedenken geschrieben. Da diese nicht gegeben sind, können wir ja fortfahren. ;)


    Ganz so richtig schien Furianus dem Nachwuchsflavier nicht ganz Glauben schenken zu wollen, als dieser seine Bildungsnot durch Geldsorgen erklärte. Nun war es so, dass Aetius durchaus Geld lagernd gehabt hatte, aber nichts davon hatte herrücken wollen, nachdem Piso eine gewaltige Menge an Geld während seinen Reisen in den Sand gesetzt hatte. So konnte man sich Pisos Mangel an abgeschlossenen Prüfungen mit der Sparsamkeit seines Vaters erklären. Doch die Motive desselbigen wollte der Flavier nicht seinem Verwandten darlegen, und somit war er sehr glücklich, dass jener nichts sagte, und sogar – unglaublicherweise – Geld heranschaffen ließ. Ganze 1000 Sesterzen! In Pisos Augen glänzte es, als er sich ausrechnete, wieviel Amphoren Falerner er sich damit genehmigen konnte. Doch ein Blick in Furianus‘ Augen ließ die Hoffnung in ihm, das Geld hübsch vertrantscheln zu können, verebben.
    „Gut, äh... in Ordnung.“ 1000 dividiert durch 500 sind 2. Zwei Prüfungen konnte er machen, und Furianus hatte keinen Zweifel daran gelassen, welche Prüfungen Piso machen sollte – die juristische und die militärische. Also gut, dann würde er sie machen. Es schauderte ihn dabei, als er dachte, er könnte versagen. Das konnte es nicht geben, er könnte das nicht zulassen. Er müsste das durchziehen.
    „Danke.“, brachte er nur hervor und sah den Sklaven zurückkehren. Schwer wog der Beutel voller Geld in seiner Hand, als er ihn annahm. Irgendwie war die Schwere des beutels beruhigend. Ganz und gar im Kontrast zu der schneidenden Stimme des Senatoren, als dieser seinen Lebenslauf resümierte, in 6, 7 knappen, harten Worten. So, wie Furianus es sagte, klang es ganz und gar nicht prächtig, was er geleistet hatte.
    Und dieses Gefühl hatte wohl auch nicht getrogen, was Furianus auch betonte. Und dann noch „Mein Junge“. Einerseits klang es väterlich, wohlwollend, gut meinend, aber auf der anderen Seite auch patronisierend und herablassend. Piso wusste nicht ganz, wie er es interpretieren sollte.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er Cassivellaunus letzte Hand an seinen Boden legen. Der Britannier hatte genug Verstand, um zu wissen, dass dicke Luft herrschte, und so schlich er sich artig auf dem Cubiculum heraus.
    Die Aussicht auf dreimal Arbeit klang durchaus nicht sehr erstrebenswert, und Piso verzog leicht das Gesicht. „Immer nur Arbeit? Ein Mensch zergeht daran! Ein Mensch braucht Freiluft und... und... aaach...“ Er wusste, dass er nicht ankommen würde mit diversen Trotzigkeitsaktionen, und deshalb verbiss er sich auch weitere Kommentare. „Macht...“, echote er deshalb nur Furianus Wort und ließ es sich auf den Lippen zergehen. Wäre nicht schlecht. Blöd, dass man dafür arbeiten muss. Kaiser sollte man sein, dachte er sich.
    Furianus schien aber zumindest zu denken, dass es eine richtige Entscheidung gewesen war, den Beruf zu wechseln. Immerhin etwas. Er setzte sich ein wenig auf.
    Pisos Worte gerade eben verrieten durchaus, wie nötig er einen militärischen Kurs brauchte. Er war jetzt wieder um etwas gescheiter geworden. „Gut, dann der Praefectus. Danke für die Richtigstellung.“, brachte er hervor. „Du hast es noch nie gesehen, aber wenn es so etwas geben sollte, dann wäre es doch eindeutig ungültig! Und dass so etwas ungültig wäre, würde dieses Gesetz verankern. Das Beispiel war vielleicht etwas schräg, aber es gibt andere Beispiele, wo Kompetenzenverschiebung unauffälliger vonstatten läuft. Ich denke, man braucht kein neues Gesetz bezüglich Kompetenzen. Es ist alles gut geregelt, alles klar abgegrenzt. Man braucht nur ein Gesetz, um sicherzustellen, dass dies auch so bleibt. Kein Recht ohne Remedium.“, meinte er, wieder eine juristische Weisheit aus seinem Ärmel schüttelnd.
    Er nickte, was Vetternwirtschaft anging. „Die drastische Reduzierung der Vetternwirtschaft wäre sicher ein bedeutender Effekt eines solchen Gesetzes. Doch das, was du ansprichst, würde nicht darunter fallen. Du siehst, dass Secundus Felix auf dich den Senatorentitel vererbt hat, ist normal. Das ist so, wie man die römische Bürgerschaft, oder Güter, oder Barschaft vererbt. Alles im gesetzlichen Rahmen. Niemand kann daran rütteln. Dass dies so funktioniert, ist ein festes Gesetz. Es könnten eben nur Exekutiventscheidungen belangt werden, keine Legislativentscheidungen. Sonst könnte durchaus die Anarchie entstehen, die du fürchtest. Wenn die Prozedur nach geltendem Recht in Ordnung war, kann niemand daran etwas rütteln.“, erklärte Piso.
    „Was deine weiteren Punkte betrifft, muss ich dir Recht geben. Für arme Leute würde es noch immer wenige Chancen geben, Entscheidungen zu belangen. Aber sie können es sich ja borgen. Und selbst wenn! Ich bin nicht auf irgendeine Reichtumsumverteilung aus. Wer nicht belangen kann, der kann es halt nicht. Unsere Gerichte sind einfach schwer zugänglich für die unvermögenden Schichten. Das stimmt auch für alle Gesetze, die derzeit im Umlauf sind.“, meinte er. Naive Träume von Gerechtigkeit für alle würde es nie geben. Doch er dachte, ein Gesetz, wie es ihm vorschwebt, brachte dies ein Stück näher. Und es würde für ein wenig Abwechslung im grauen Beamtenalltag sorgen. In Piso steckte trotz allem doch ein Stück Bürokrat, eine Charaktereigenschaft, die sich vermutlich im Alter immer mehr bemerkbar machen würde.
    „Ich werde es auf jeden Fall zu Papier bringen. Mal sehen. Vielleicht gefällt es dir dort oben besser.“, meinte er.

    Das Gesprächsthema wurde rabiat gewechselt, auf ein Thema, welches Piso hätte erwarten sollen. Gut, dass er schon getrunken hatte, so fiel es ihm leichter, zu reden.
    „Ach, Titus... du hast eine hübsche und vollkommen nette Tochter... aber auch schüchtern. Ich weiß nicht, ob ich richtig zu ihr vordringe?“ Für einen selbsternannten Damenverführungskünstler ein Eklat. „Ich weiß nicht, ob ich alles richtig mache. Sie ist so anders als alle Mädchen, die ich bisher kennen gelernt habe... ich kann sie nicht so recht fassen.“, meinte er, etwas unbeholfen.
    „Weißt du, was ich meine?“

    Ach Piso schien das Gesicht vertraut vorzukommen, nur wusste er nicht mehr, wo er es schon einmal gesehen hatte. Tatsächlich musste dies auf der Hochzeit von Celerina gewesen sein, wie Piso feststellte, als der andere sich vorstellte. „Aurelius Ursus! Ich habe den Namen gehört, in der Acta Diurna.“, meinte Piso und hob seine Augenbrauen exzentrisch. „Tatsächlich sind unsere Häuser nahe verwandt, werter Aurelius, und so erfreut es mich um so mehr, dich kennen zu lernen. Quaestor warst du, wenn mich nicht alles täuscht?“, fragte er neugierig.
    Er sah auch, wie der andere ihn zunickte. Ah, natürlich, jetzt wusste er, woher er den kannte. Das war der Praetor! Er lächelte ihm zu. „Salve Decimus Livianus! Ich erinnere mich noch heute gerne an das schöne Fest, welches du ausrichten ließt nach deiner Rückkehr.“ Nur mit Mühe konnte er sich davon zurückhalten, den Prätor mit Fragen über Parthien zu überschwemmen. Stattdessen musterte er den Prätor ausgiebig. Bei den Decimern schienen Bärte schwer in Mode zu sein. Leider verdeckte der Bart auch jegliche Ähnlichkeiten, welche Livianus mit Serrana haben könnte.

    Auch Piso fühlte sich nun bemüssigt, Trinksprüche auszugeben. „Auf die Götter!“, rief er. „Auf die Schönheiten des Lebens!“ Er leerte seinen Becher. „Auf die Aerodynamik!“, brüllte er und warf den Becher ebenfalls lachend an die Wand. Auch er hatte schon ein bisschen was erwischt. Er sackte zurück und grinste Verus an.
    „Ich brauche jetzt wohl auch einen neuen Becher, hm?“, sagte er zur Schankmaid, auf die Scherbenhaufen deutend. Seinen Zeigefinger streckte er auf den Sauhaufen hin, den die beiden angerichtet hatten. Wenn er so weitermachte, bekam er wohl in allen Schenken Roms Hausverbot. Mit teilnahmslosen Gesicht händigte sie auch Piso einen Becher aus.

    Sim-Off:

    Mag Livianus noch? Ich antworte jetzt mal...


    Piso räkelte sich auf seinem Platz. Seine Umwelt nahm er nicht einmal richtig war, bevor er sich aufsetzte, zufällig nach links blickte und in das verwunderte Gesicht eines anderen blickte. Ein Mann saß dahinter, aber ihn konnte Piso nicht wirklich wahrnehmen. Offenbar war zumindest sein nachbar etwas verwundert über sein Verhalten. Der Flavier hustete einmal, bevor er sich an den Fremden neben ihm wandte. „Salvete die Herren.“, meinte er und räusperte sich. „Entschuldigung... aber ich habe heute einen ganz schlimmen Tag im Officium gehabt.“, entschuldigte er sich über seine Nicht-Beachtung seiner Umwelt und vor allem seine etwas eigenartigen Geräusche vorhin. „Verzeiht dem armen Flavius Piso, der sich nur mit Müh und Not davor retten konnte, in der Kanzlei komplett zu verdampfen.“, lächelte er. Es wa so verdammt heiß draußen, dass selbst das Dampfbad wie eine Abkühlung wirken musste. Und in seinem Officium in der Kanzlei war die Luft so stickig und heiß, dass dies nochmals verstärkend wirkte.

    “Bei Bacchus!”, brüllte Piso zurück und gurgelte seinen Wein hinunter. Er musste in seinen früheren Leben eine Reblaus gewesen sein, denn sonst wäre seine Sehnsucht nicht so groß nach einem Wein. :D Er stimmte ins Lachen ein. Der Alkohol half dabei durchaus. Piso war selber über sich erstaunt, was für große Schlücke er trinken konnte,als er in seinen leeren Becher hineinschaute. Er war halt durch bittere Erfahrung gestählt. Und ergriff sogleich die Krüge, um nochmals bei ihm und Verus einzuschenken. Der Wein, der aus der Tülle rann, schien gleich nocheinmal so fröhlich zu perlen wie gerade vorhin. „Wir brauchen einen Trinkspruch!“, meinte er. „Du zuerst, worauf stoßen wir an?“

    Dass der Cursus Iuris wieder abgeprüft wurde, sah Piso erst, als er zufällig an der Schola Atheniensis vorbeiging.
    Natürlich meldete er sich an.
    Er fragte sich ins Officium für Rechtsfragen durch, fand den Raum, klopfte an und trat an. „Salve. Ich bin Aulus Flavius Piso, und will gerne den Cursus Iuris ablegen, wenn möglich. Das Geld habe ich dabei.“, meinte er selbstsicher. „Ich bin hier doch richtig, oder?“ Der Tonfall in seiner Stimme deutete ohne Zweifel an, dass er sich sicher war, hier nicht falsch zu sein.


    Sim-Off:

    Soll ich das Geld an die Schola Atheniensis schicken?

    Ein kurzes Dankeschön vernahm der in seiner Eitelkeit etwas verletzte Flavier, und dies beruhigte ihn immens, auch wenn er nicht den Eindruck loswerden konnte, dass dieser Dank genau darauf gemünzt war, dass er sie nicht weiter belästigte. Er hatte durchaus schon ein wenig von seiner Selbstsicherheit eingebüßt, was nicht unbedingt dadurch gemildert wurde, dass seine Worte mit einem gelegentlich leicht merkwürdigen Ausdruck in ihrem Gesicht quittiert wurden. Vor allem sein Kommentar – er war ja, ehrlich gesagt, ein wenig herablassend gewesen – was die Vestalinnenschaft anging, schien nicht hundertprozentig gut anzukommen.
    Sie nahm nun ebenfalls seine Entschuldigung an, und so unbeschwert sie zu klingen versuchte, so unüberzeugend war dies. Schwere, harte Worte waren schon gefallen, und beide würden wohl eine Zeit brauchen, um sie zu verdauen.
    „Ich danke dir ebenfalls.“, meinte er, nein, besser gesagt, diese Worte quälten sich aus seinem Mund heraus, begleitet wurden sie von einem leicht daneben wirkenden Grinsen. Eine unangenehme Pause entstand für fast eine halbe Minute, wo Piso nur Romana anlächelte, ohne dass er wusste, was er jetzt noch sagen sollte.
    Cassivellaunus erlöste ihn. Gerade der kleine, hässliche Britannier. Er bekam einen Niesanfall, und zwar einen, der sich gewaschen hatte. Seine Pfnitzer waren markerschütternd und ließen Piso zusammenzucken. „Ich glaube, werte Claudia, meinem Sklaven geht es schlecht. Wir sollten, denke ich, heim.“, meinte er, sein dämliches Grinsen von seinen Lippen schwinden lassend. Er war echt froh, dieses Gespräch, das ihm nur noch mehr peinlich war, zu beenden.
    „In diesem Fall, vale, und vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.“ Mit diesem Worten machte er eine weitschweifige Umdrehung nach links, schritt zackig auf seinen Sklaven zu, packte ihn am Kragen und zog ihn ein paar Meter mit, bevor Cassivellaunus sich fing und mit seinem Herrn mittrottete, glücklich, von diesem Geruch befreit zu sein.

    Im Vorfeld - tschuldigung fuer die bloede Frage. :D


    Was mir aufgefallen ist - manche von euren Chars haben Grafiken als Unterschriften. Beispiele - hier sieht man es oft, z.B. bei Balbus, Axilla, und meinen lieben Vettern. Wie macht man das? Kann ich das auch, und zwar als kompletter Laie hinbekommen?

    Unwiderbringlich und auf ewig versperrt hatte der „Jüngling“ natürlich nicht gesagt, nur abgesetzt. Desahlb verwunderte sich Piso ein wenig über seine Worte. „War ja nur ein Gedanke.“, meinte er leise. Neinnein, vor Hungaricus zu stehen war überhaupt keine behagliche Aussicht für ihn. Er würde die nächsten tage noch einmal nachschauen, vielleicht würde sich da etwas ändern. Wenn nicht, würde er einfach seinen Mut zusammennehmen, vielleicht sogar nach Germanien reisen müssen.
    Von Thema wurde aber nun gnädigerweise abgelenkt, und Furianus versprach ihm, sich bei den Arvales Fratres für ihn einzusetzen. Piso murmelte ein „Danke“. Ja, die Vorstellung von solch einem exklusiven Club behagte ihm schon. Und außerdem, er hatte im Moment viel zu weiche Knie, um Widerspruch gegen irgendetwas einzulegen.
    Auch froh war er, dass sich Furianus für ihn beim Prudentier einsetzen würde. Sein Chef würde sicherlich sofoert etwas in die Wege leiten, wenn Furianus wirklich so einflussreich ist, wie er sich gibt, dachte sich Piso und entspannte sich etwas. Vielleicht konnte das ganze ja noch gut gehen. Vielleicht würde er jetzt einfach noch ein bisschen in der Kanzlei versumpern dürfen, und dann mühelos die Karriereleiter hochglitschen können. Gracchus hatte ja selber gesagt, der Pfad in den Senat düfte nicht allzu steinig werden. Wie einfach stellte der junge Flavier sich das vor! Gut, dass Furianus nichts davon mitbekam, was sich Piso dachte.
    „Das Examen. Das meine ich ja. Und nein, ich habe es nicht.“ Er blickte Furianus geradlinig an. „Ich habe nicht das Geld dafür. Ich wollte nicht bei irgendjemanden um Geld betteln gehen.“ Er hatte doch noch einen gewissen Stolz. Dass er zudem nicht das Interesse an so etwas hatte, verschwieg er geflissentlich.
    „Was ich gemacht habe?“, echote Piso die Frage des Senators. „Ich bin im Reich herumgereist.“ Und habe dabei einiges an Geld auf den Kopf gehaut. „Ich habe mich fortgebildet an verschiedensten Ecken und Lehrstätten im Reich. Natürlich habe ich auch dem Museum in Alexandria einen Besuch abgestattet!“ Und alles, was ich dort gesehen und gelernt habe, sofort wieder vergessen. „Und ich habe meinen Leibsklaven gekauft, in Britannia.“ Wie aufs Stichwort sah er den tumben Cassivellaunus an der Türschwelle stehen, lauschend, sich daran ergötzend, wie sein Herr zur Schnecke gemacht wurde. Einen eisigen blick erhielt er. Das würde noch ein Nachspiel haben. „Was ich hie und da bereue...“, knirschte er zwischen seinen Zähnen hervor. Cassivellaunus errötete leicht, peinlich berührt, und schlich sich hastig davon.
    „Danach, als ich mit meinen Reisen, mit denen ich dich nicht weiter langweilen will, zu Ende war, habe ich in Ravenna gewohnt. Bei meinem Vater. Vielleicht kennst du ihn. Wenn du ihn kennst, wirst du wissen, wieso ich es nicht lange in Ravenna ausgehalten habe.“ Sein Blick wurde kurz düster. „Ich arbeitete kurz als Scriba in Ravenna – mein Vater wollte, dass ich das machte – doch ich schmiss diese elende Arbeit. Und ich kam nach Rom.“ Nach einem Streit, bei dem sich die Balken nur so bogen, dachte er, ein bisschen unglücklich, dass es so weit gekommen war.
    Als Piso redete, kehrte Cassivellaunus mit etwas Wein zurück. Er schenkte zwei Becher ein und übergab sie an die beiden Patrizier, bevor er begann, sich dem Aufräumen zuzuwenden.
    Er war schon weit gekommen, als Piso aufhörte, und es an Furianus war, zu sprechen.
    Was er zuerst sagte, hörte sich vielversprechend an, und Piso grinste schon – da wurde seine Hoffnung auf einen Schlag vernichtet. Furianus war gegen seinen Vorschlag. Nein, er zermalmte seinen Vorschlag. Seine Worte donnerten wie Fausthiebe auf den unglückseligen Piso herab. Und das schlimmste war – es amchte Sinn, was er sagte. Ja, das Problem war die Bürokratie, die dadurch entstehen würde. Und das Problem für jeden konservativen Patrizier war, dass viel Macht dem Volk gegeben wurde. Zwar war seine Idee rechtsstaatlich einwandfrei motiviert, sie würde Anklang finden bei den niederen Schichten, und sicher war die Idee sehr progressiv. Doch eine solche Idee im Senat vorzubringen war politischer Selbstmord. Der Senat war die reiche, herrschende Schicht Roms. Alle waren sie konservativ und liebten den Status Quo. Niemand würde radikale Reformen machen wollen.
    Und das war das Problem. Jeder Senator würde so argumentieren wie Furianus. Jeder würde diverse Gefahren heraufbeschwören, die dieses Gesetz mit sich bringen würde. Das ein Gesetzesrahmen, ähnlich wie der, den Piso erfunden hatte, später den Beamtenkörper des in 1800 Jahren größten Reiches der Erde, das britische Empire, regulieren würde, und das bis ins Jahr, welches man 2009 n. Chr. nennen würde, wäre für alle Zeitgenossen des Piso eine unvorstellbare und undenkbare Idee.
    In Ruhe hörte sich Piso an, was Furianus zu entgegnen hatte. „Wenn die Entscheidungsfindung rechtens wäre, und alle klagen würden, würde keiner von deinen Beispielen durchkommen. Ich rede hier nicht von Verdachtsmomenten. Von kleinen Voreingenommenheiten. Ich rede nicht von Kinkerlitzchen, welche vielleicht die Waage in die eine oder andere Richtung gependelt hätte. Ich rede von himmelschreinenden ungerechtigkeiten,w elche durch so ein Gesetz richtiggestellt werden müssen. Ich will unbedingt beamtliche Ermessenfreiheit beibehalten. Sogar erweitern. Meine Beispiele habe offenbar wenig geholfen, um dir verständlich zu machen, was ich meine. Also, nochmal. Es geht nicht darum, ob die Mätresse des Tribuns keinen Verstand besitzt. Sie kann ihn natürlich beraten. Aber sie kann nciht die Entscheidung fällen,w eil sie nicht dazu befugt ist. Ich rede hier nicht von einem Fall, wo der Tribun, unsicher, wenn er befördern sollte, seine Herzensdame um Rat gefragt hat. Nein, ich meine Fälle, wo die Mätresse alles entscheidet, und dann den Beförderungsbrief unterschreibt, und die Zeremonie ausführt, statt dem faulen Tribun. Dazu hat sie nicht die Befugnis! Um solche Fälle geht es mir, was Illegalität angeht.
    Irrationalität hast du selber nicht angegriffen, ich denke, du stimmst mit mir überein, dass irrationale Entscheidungen nichts in unserem Reich verloren haben. Und zwar so irrational, dass kein einziges vernünftiges Amt jemals auf die Idee kommen könnte, so etwas zu tun. Also ist diese Herangehensweise sehr deferentiell.
    Dann Befangenheit. Man wird sicher nicht klagen können, wenn so etwas wie Einflussnahme vorliegt. Nein, mir geht es vorwiegend um die verankerung eines römsichen Prinzips – nemo judex in res sua! Niemand soll in einer Sache entscheiden können, in der er selber monetäres Interesse hat. Und, in manchen Fällen, wenn er persönlich involviert ist, also, wenn er zum Beispiel mit einem der Parteien im Streit liegt, oder befreundet ist, aus Gründen, die mit der Entscheidungsfindung selbst nichts zu tun haben! Wenn du zu Prudentius Balbus gehst, und mich ihm empfiehlst, und er mich daraufhin ernennt, haben seine Gründe für solch eine Handlung sehr wohl mit dem Fall, mit dem er beschäftigt ist, zu tun. Es gäbe da keine prozeduralen Unregelmäßigkeiten. Wenn ein Entscheidungsträger die von Ahnen vererben Qualifikationen eines anderen für gut befindet, und ihn deshalb befördert, ist nichts dagegen zu sagen. Und, was unser Beispiel angeht – der Tribun, der seinen Sohn befördert, hätte diese Entscheidungsfindung gefälligst einem anderen Tribun überlassen sollen! Was auch immer der dann entscheidet, wäre in Ordnung, weil dann kein Prozedurfehler vorliegen würde!
    Und dann zu den unfairen Methoden. Ich gebe es zu, ein Gesetz dafür ist am Entbehrenswertesten. Aber was, wenn jemand kein Recht auf Zeugen, kein Recht auf einen Anwalt, kein Recht auf eine Anhörung erhält, obwohl sie ihm zustehen würde und ganz wichtige Interessen für ihm auf den Spiel stehen? Dann hat er wohl von Natur her das Recht, sich darüber zu beschweren. Und solch ein Gesetz würde dieses Recht schaffen.
    Du siehst, es geht nicht um die Ausbügelung von sozialen Ungerechtigkeiten. Es geht nicht darum, dass Plebejer die Überhand über uns Patrizier gewinnen können. Es geht einfach nur darum, dass die richtigen Prozeduren angewendet werden.“
    Erschöpft von seinen juristischen Ausführungen, lehnte er sich zurück. „Vielleicht sollte ich den ganzen Gesetzesrahmen aufschreiben, dann hast du sicher mehr Überblick darüber.“


    Sim-Off:

    Tut mir Leid, wenn das etwas unverständlich ist. Es ist ziemlich schwer, 200 Jahre Judicial Review (britisches Verwaltungsrecht) in ein paar Absätzen zu erklären... :D Ich habe Wochen gebraucht, es zu verstehen. ->PN, wenn die Kost zu schwer ist, dann lasse ich Piso nachgeben. ;)