Es war der fruehe Morgen. In seinem Zimmer lag Piso. Er hatte gestern mit Imperiosus zusammen zu tief ins Glas geschaut. Ein Augenlid bewegte sich. Er war aufgewacht.
Hallo, Sonne. Du blinzelst mir ins Gesicht. Wieso machst du das? Gemein... Hallo, Bett. Wieso bin ich hier? Hallo, unansehlicher Klumpen neben mir auf dem Bett. Wieso erinnerst du mich nur so an Mageninhalt? Hallo, Zimmer. Wie heißt du? Hmmm. Hallo, Porzellanelefant. Hallo, Kaiser Titus. Gut geschlafen? Ich habe das nämlich nicht getan. Trotzdem danke der Nachfrage.
Hallo Frühstück. Darf ich es wagen, dich zu essen? Du kommst mir vertraut vor. Hatte ich dich nicht schon gestern? Hallo Finger meiner Hand. Lebt ihr noch?
„Hallo Phrima.“, war eine der inkoherenten und leicht schrägen Gedanken, die Piso im Kopf herumschwirrten. Wie es sich herausstellte, der einzig relevante, denn die kleine raetische Kammerdienerin stand neben ihm am Bett, mit einem Tablett mit etwas Frühstück drauf. Er zog fahrig seine Decke über das Erbrochene neben ihm am Bett und wandte seinen Kopf um, um sie anzusehen. „Ahhh... mein Kopf... ich bin ausgeraubt worden. Dabei hat man mir eine über die Rübe gezogen.“, beklagte sich Piso bei der Sklavin. Jene grinste frech und fröhlich zurück. „Eh klar. Ma haet di usgroubt. War sichr der Kaiser höchschtselbscht.“
Piso riss die Augen auf. „Kaiser? Kaiser hast du gesagt? Sch...“ Er sprach das Schimpfwort zwar aus, laut, langsam und hallend, doch muss es an dieser Stelle nicht ausgeschrieben werden, der Leser kann es sich denken. „Ich muss zur Arb... Arbeit! Ich...“ Phrima wich amüsiert zurück und legte das Tablett beiseite. „Sicher. Gang nur.“, meinte sie mit weicher Stimme und feinem Lächeln.
Nun war es ja nicht so, dass Piso nicht sein Bestes versuchte.
Hallo abermals, oh Finger. Bewegt ihr euch? Gut. Schiebt die Decke beseite. Gut. Langsam. HUI! KALT! Wieso war es so kalt hier? Schnell zurückgezogen. Schnell wieder zugedeckt, unter der fein lauschigen Decke.
Mit großen Augen starrte er Phrima an. „Ich, ich, au weia, mein Schädel... hast du einen Kü... Kübel?“ Es freute ihn ganz und gar nicht, das Wort auszusprechen. Phrimas Lächeln schwand einem genervt- gelangweilten Gesichtsausdruck. Sie langte nach hinten. Dort stand eine leicht kitschige Keramikvase. Genau das Richtige. Sie hielt es Piso hin, welcher die Vase hastig ergriff und seine Schnauze hineinsteckte.
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Phrima drehte sich hastig weg, sodass nur die Laute zu ihr durchdrangen, aber sie wenigstens die Schweinerei nicht ansehen musste. Irgendwann verloschen die unappetitlichen Geräusche, und sie hörte, wie hinter ihr die Vase am Boden abgestellt wurde.
Stattdass sie sich wieder umdrehte, ließ sie sich nach hinten fallen und kam neben Piso auf dem Bett am Sitzen. Sie blickte ihn an, mit einer Mischung aus Vorwurf und ein bisschen Sorge. „Arms Büable.“, ließ sie von sich vernehmen, ließ ihre linke Hand sinken und af Pisos Brust verharren.
Piso starrte gebannt auf diejenige. Hatte er es jetzt endlich geschafft, die hübsche Sklavin zu verführen? Er blickte ihr ins Gesicht und entgegnet das Lächeln, dass sie aufgestzt hatte. „Phrima, du bist doch immer wieder das schönste an jedem meiner Morgen.“, lächelte er sie an. Phrima entgegnete: „Pisooooo... du bischt... ein Faulpelz und Tunichtgut!“ Mit diesen Worten erpackte sie seine Decke und riss sie von Pisos Körper herunter. Dieser ächzte, kringelte sich in Fötusstellung zusammen und versuchte krampfhaft mit der rechten Hand seine Kotze abzudecken. Phrima schüttelte nur den Kopf. „Schon gseha. I werd es wegmachen. Aber du muscht zu Arbeit gehen! Da hilft koa Maulen!“, schimpfte sie und gab dem Flavier einen leichten Schubs, sodass es diesen vom Bett hinunterhaute. Rechtzeitig krallte Piso sich an einem Ständer seines Bettes fest, sodass er sitzend am Boden aufkam. Am Bett zog er sich ächzend hoch und blickte Phrima vorwurfsvoll an. „So verfährst du mit deinen Herren, Raeterin?“, knurrte er. Wackeligen Schrittes umkreiste er das Bett und wackelte zu Phrima hin. „Ich sehe solche Gewaltanwendung gar nicht gerne.“ „War doch koa Gewaltanwendung!“, verteidigte sich Phrima. „Nur ein klener Anschupser. So, i muass jetza witr. Bis dänn!“ Sie zwinkerte ihm zu und gab ihm ein wundervolles Lächeln, welche jegliche Säuerlichkeit in Piso abmilderte, und verließ geschwind den Raum. Nun stand Piso alleine im Raum herum, im Nachthemd, und fragte sich, mit wievielen Sklavinnen er sich noch herumplagen werden müsste. Unzählig viele. Legionen. Wo war seine Toga? Sein Blick fiel auf den Boden, sie musste dort wohl irgndwo liegen. Er beugte sich und klaubte diverse Bestandteile von einst nützlichen Gerätschaften, die nun als Gerümpel in Pisos Zimmer standen, beiseite. Hallalli, Hallalla, die Suche nach der Toga hatte begonnen. Hal, war das nicht der Jagdruf? Egal. Piso konnte sich nicht mehr erinnern. Was auch auf fast alle Ereignisse gestern Nacht zutraf.