Beiträge von Germanica Calvena

    Verblüfft sah sie Sermo kurz an, dann lächelte sie verlegen und suchte Valerians Blick, anscheinend redete nicht nur sie mit ihren Freundinnen über ihn. Aber nun gut, warum sollte er auch nicht.


    Romana hatte sich nun etwas beruhigt, aber sie konnte den grimmigen Blick, welchen sie ihr zuwarf, deuten. Sie war nur mäßig darüber begeistert, dass ausgerechnet Valerian derjenige welche war, den sie sich wohl ausgesucht hatte. Oder vielmehr hatte das Schicksal sie ja zusammen geführt. Leise seufzte sie. Zumindest Serrana schien Valerian zu mögen. „Romana scheint nicht wirklich gut auf diesen… wie heißt er doch gleich… zu sprechen zu sein. Weißt du was da vorgefallen ist?“ fragte sie nach, aber Valerian wirkte etwas ratlos.
    „Dann scheint das Haus ja voll zu sein, bei dir!“ grinste sie Valerian zu. Sie freute sich für ihn, es war immer schön, die Familie drum herum zu haben.


    Schockierender war eher Macers Kommentar, anscheinend konnte und wollte er sich nicht in Zurückhaltung üben und posaunte mitten in die Runde, wie es um sie und Valerian stand. Am liebsten hätte sie ihm jetzt eine unsanfte Kopfnuss verpasst, so wie sie es früher mit ihren Ziehbrüdern gemacht hatte, wenn diese sich verplapperten. So lernten Männer am schnellsten die Klappe zu halten. Sie warf dem Octavier einen vernichtenden giftigen Blick zu. Noch war nichts offiziell. Doch ehe sie eine spitze abschießen konnte, rannte, vielmehr stolperte ein magerer Junge in die Runde rein. Simplex wollte ihn schon grob am Kragen packen und davon scheuchen, doch er entwand sich und kreischte atemlos: „Ein Bär… dahinten!“ er sah noch einmal kurz über die Schulter und rannte dann weiter, panische Angst auf das Gesicht gezeichnet.



    HUNGER! Das war der Gedanke, welcher Ursus antrieb. Sein Magen grummelte und seine Tatzen Brachten ihn in Windeseile mitten auf den Platz. Wieder stellte er sich auf die Hinterbeine, grollte laut und tief auf und erblickte mit seinen kleinen Augen, das ersehnte Süßgebäck. Er ragte hoch über die Menschen auf. Für einen Bruchteil, schien die Zeit still zu stehen. Alle Köpfe wandten sich zu dem Ungeheuer um, atemlos und dann brach das Chaos wahrlich aus. Die Menschen ergriffen die Flucht und der Bär stürmte mitten auf den Brunnen zu….



    Calvena drehte sich wie alle anderen um und starrte fassungslos auf das Bild, das sich ihnen bot. Ein riesiger Bär erhob sich über den Platz, das Fell mit grüner und lilaner Farbe gesprenkelt und er brüllte furchterrengend.
    Angst war nicht das erste, was sie verspürte, sondern eher Verwunderung und Unglauben. "Bona Dea", hauchte sie atemlos machte eigentlich automatisch einen Schritt zurück. Wie bei allen Göttern, war ein Bär auf das Forum geraten und warum in alles in der Welt nicht angekettet. Sicher einige Tiertrainer hatten den Stolz ihrer Arena durch die Straßen geführt, aber meist sehr gut gesichert, um der Menge etwas zu bieten, aber ein wildes Tier völlig frei, war nicht nur gefährlich, sondern leichtsinnig und bedrohlich. Sie blinzelte und ihr stockte der Atem, der Bär kam direkt auf sie zu und sie hätte schwören können, dass dieses Biest einen mordlustigen Ausdruck in den dunklen Augen hatte.
    In diesem Moment kam die Angst und sie griff furchtsam nach Valerians Hand. Im Moment spielte es keine Rolle, dass sie mitten auf dem Forum standen.


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    Simplex, Servus
    Simplex wollte seinen Augen erst einmal nicht trauen, doch als er merkte, dass dieses Geschöpf aus den Wäldern Germaniens, tatsächlich auf dem Forum stand und brüllte, musste sogar der gestandene Gladiator trocken schlucken. Es war etwas anderes in der Arena bewaffnet, Mann gegen Mann zu kämpfen, doch unbewaffnet gegen eine Bestie mit reißenden Fangzähnen, das würde fast niemand überleben. Dennoch war er sich seiner Pflicht bewusst und schob sich schützend zwischen die Damen und den Bären.


    //Edit: etwas zugefügt

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    Germanica Sabina



    Während sich das Gespräch um Politik, Senatoren und kränkliche Patrizier drehte, hörte Calvena eher nur mit halben Ohr zu und Sabina unterdrückte ein gelangweiltes Gähnen. Zwar war sie froh, mal mit den Erwachsenen zusammen zu sitzen, aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch zuhören musste. Calvena ließ sich Eier und Oliven schmecken.


    Sabina hob den Kopf und sah ihren Onkel mit einem engelsblick an. Natürlich hatte sie Freunde, jede Menge sogar, vorallem Mädchen, Jungs waren so schrecklich doof, sie ärgerten sie immer.


    "Ein paar!" lächelte sie liebenswert. Ein wahrer Sonnenschein. Zumal Kinder wesentlich schneller über Verlust und Tod hinweg kamen. "Alba zum Beispiel, ich spiel immer mit ihr!" berichtete sie artig.


    Ganz schnell verschwand ein Ei im Munde des Kindes. Ausnahmsweise benahm sie sich mal bei Tisch. Hin und wieder neigte sie wie jedes andere Kind zu einige Allüren und machte es ihrem Kindermädchen nicht gerade leicht.

    Hast du auch Ursus Junior mitgezählt :D ;) (ja der Scherz geht auf Kosten von Aurelius Ursus *grins*)


    Huuuu ^^ 17 Spieler *lach* es dürfen gern noch mehr werden ^^ auch wenn es dann noch unübersichtlicher wird ^^


    Schnaufend und schwerfällig stapfte der Bär durch die engen Gassen. Schreiend rannten Kinder, Frauen und Männer vor der Bestie weg. Schon fast anmutig trampelte das Geschöpf den Stand eines Stoffhändlers nieder. Er steckte seine Nase tief in eine rote Tunika, als er den Kopf dann hob, verfing sich das Kleidungsstück an seinem Ohr. Wütend brüllte er auf, denn nun sah er nichts. Er ließ sich mit einem Rumms auf sein dickes Hinterteil nieder und begann den Kampf gegen das Stückchen Stoff. Lautstark gab der Stoff unter den Krallen des Bärs nach. Triumphierend brüllte er auf und kam wieder auf die Beine. Hungrig suchte er seinen weg, er schnüffelte, grollte, knurrte und fletschte die Zähne. Mit seinem ganzen Gewicht warf er sich gegen eine Tür, gegen Stände, welche wie Streichhölzer brachen und er warf mit Leichtigkeit einen Karren eines Färbers um. Das braune Fell färbte sich lila mit grünen Punkten. Kurz versuchte der die Brühe aufzulecken, doch da dies Bitter schmeckte, grummelte er nur enttäuscht. Doch da war etwas… er schnüffelte und er knurrte zufrieden… da gab es was zu essen…
    Panisch, angstvoll ergriffen die Menschen Flucht vor dem großen Ungeheuer…


    Priscas Begleiter stellte sich zu ihrer größten Verwunderung, als Verwandter von Valerian heraus. Was für ein Zufall, sie konnte sogar eine gewisse familiäre Ähnlichkeit feststellen. „Salve, Sermo!“ grüßte sie. „Ich bin Germanica Calvena! Es freut mich dich kennen zu lernen“, stellte sie sich vor. Sie lachte auf, als Prisca doch einen recht kessen Spruch abließ, eigentlich hätte sie ihr das nicht zugetraut, aber auch eine Aurelia besaß Humor. Und dann wurde ihre Aufmerksamkeit von einem weiteren Mann abgelenkt. Sie grinste breit. „Salve, Macer! Du meine Güte die Welt ist ja klein! Bist du auch auf dem Weg zu den Ludi?“ fragte sie ihn und schenkte ihm ein freundschaftliches Lächeln. So langsam wurde das Gewimmel aus schillernden hübschen jungen Frauen, ihre Begleitern, Sklaven und Leibwächtern unübersichtlich. Gespräche wurden geführt, Komplimente ausgetauscht und auch ein wenig angegeben. Kurz wandte sie sich an die versammelten Damen: „Darf ich vorstellen, Octavius Macer, Duumvir von Ostia!“ Leise kichernd flüsterte sie ihm zu. „Solltest du auf der Suche nach einer Frau sein, viel Spaß!“ zwinkerte sie ihm zu und gab ihm einen kleinen aufmunternden Stoß. „Serrana, sei doch so lieb und stell ihm alle vor!“ grinste sie ihrer Freundin zu.


    Schließlich wandte sie sich um und versuchte ihren armen Valerian aus den Klauen von Romana zu befreien, welche sie gerade in rage redete. Was bitte konnte ihr Liebster für die Verfehlungen eines anderen Mannes und er meinte es auch nicht wirklich bös mit ihr, sondern versuchte nur ruhig zu bleiben, angesichts patrizischen Zornes. „Romana… so beruhige dich doch! Valerian hatte nicht vor dich zu beleidigen“, redete sie eindringlich auf die Claudia ein. „Und ja, es mag sich um einen Klienten handeln, aber du meine Güte, ich denke dass ist dann eine Sache zwischen den Beiden!“ seufzte sie und hoffte, dass die Stimme der Vernunft zu ihr durchdrang. Dann lächelte sie sanft und bedeutete Valerian stumm, einfach die Flucht zu ergreifen und sich mit jemand anderem zu unterhalten, während sie die Vestalin ablenkte. Vorerst würde sie die Beiden nicht mehr allein lassen. Wenn sie konnte, würde sie noch einige Worte mit Valerian austauschen wollen. Kurz einen Moment Zweisamkeit genießen, ehe man sich geeinigt hatte, wo es denn hingehen sollte.


    Schließlich beruhigte sich Romana und stürzte sich in ein Gespräch mit Prisca. Sie stieß die Luft erleichtert aus und mogelte sich dann wieder unauffällig an Valerians Seite. „Entschuldige… Romana ist etwas… hitzig…“, sagte sie etwas lahm, schenkte ihm aber ein strahlendes Lächeln. „Sermo ist mit dir Verwandt? Und wohl ein Frauenschwarm“, hackte sie nach und lenkte das Gespräch anderen Themen zu. Sie hob den Blick, als Calliphana ein unbekanntes Gesicht grüßte. Eine weitere junge Frau Roms, wie es aussah. „Du meine Güte“, hauchte sie ihrem Quintilla zu. „Wir werden ja immer mehr…“, kicherte sie. Unauffällig griff sie kurz nach seiner Hand drückte selbige und nahm dann wieder ganz gesittet beide Hände zusammen.


    "Sei gegrüßt, Chaerea!" grüßte sie die Unbekannte und schenkte ihr ein Lächeln.

    Sie sollte sich beruhigen? Diese… diese Hexe, tat ja gerade so, als hätte sie ihr einen Gefallen getan, indem sie einfach in ihrem Zimmer herumstöberte und dann auch noch ihre persönliche Korrespondenz las. Bisher hatten nur es nur sehr wenige Menschen geschafft sie wütend zu machen, aber nun war sie kurz davor eine Dummheit zu tun, zum Beispiel die alte Dame einfach zu erwürgen. Sie wollte gerade ein harsches ‚Raus’ brüllen, als dann wirklich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. Ihr Herz machte einen Satz und ihre Kehle schnürte sich zu. Bisher war Valerian ihr gut behütetes Geheimnis gewesen, auch wenn sie Sedi mehr oder weniger beiläufig von ihm erzählt hatte. Aber ihre Gefühle für den Quintiler gehörten ihr, nur Elissa wusste alles, sie vertraute sich der Sklavin an.


    „Er ist kein Schläger….“, presste sie heraus. Sie hätte ohnmächtig werden können vor Zorn. Sie war den Tränen nahe und wandte schließlich kurz das Gesicht ab, damit sie sich beruhigen konnte. „Du hast kein recht mein Zimmer zu durchwühlen!“ giftete sie. Elissa war einfach stehen geblieben. Liebe, gute Elissa, sie geriet grad in Schwierigkeiten und das nur wegen ihr. Sie hätte den Brief verstecken sollen. „Und es geht dich auch nichts an, mit wem ich mich treffe!“ fauchte sie. Sie konnte es irgendwie nicht auf sich sitzen lassen, dass Valerian angeblich Schande über sie brachte. Laevinia wusste nichts, rein gar nichts über ihn. Das letzte was er machen würde, war sie in Schwierigkeiten bringen zu wollen. Er hatte sie keinmal unschicklich berührt und bis auf dass sie sich geküsst hatten, hatten sie sich nicht zu mehr hinreißen lassen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Ehe er auch nur auf den Gedanken kam, ihre Ehre zu beflecken, wollte er sie vielmehr heiraten. Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass er womöglich dieser alten Krähe über den Weg lief, wenn er zu Sedulus ging um mit ihm über eine mögliche gemeinsam Zukunft mit ihr zu reden. Ihr Götter warum? fragte sie stumm. Zwar war sie immer noch verdammt wütend, aber eine gewisse Resignation legte sich darüber und ließ sie vorsichtig werden.


    „Nun gut.. Elissa bleib hier!“ sagte sie und bat die Sklavin mit einem Blick an ihrer Seite zu bleiben und ihr beizustehen. „Was hast du in meinem Zimmer zu suchen?“ fragte sie, diesmal ruhiger, aber wesentlich kälter. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen, der alten Dame eine Chance zu geben, doch nun, würde sie sich hüten, der Krähe irgendwie näher zu kommen. Calvena verschränkte die Arme vor der Brust.




    //Edit: Fehlerteufel vertrieben

    Irgendwie konnte und wollte Calvena dem Gesäusel der Tante nicht glauben. Denn nun klang die Warnung ihrer Freundin ihr laut in den Ohren. Zumal sie ja eben mit eigenen Augen gesehen hatte, wie Elissa ihr, den Brief von Valerian abnahm. Ein misstrauisches Funkeln zeigte sich in ihren grauen Augen. Sie zwang sich zu einem falschen honigsüßen Lächeln.
    „Oh, liebe Tante!“ sagte sie mit unterdrückter Wut. „Wenn du dich so schlecht im Haus zu Recht findest, dann sollte ich Avarus bitten, dir einen Sklaven an die Seite zu stellen, der den ganzen Tag auf dich aufpasst!“ Im scheinheiligen Ton fügte sie hinzu: „Nicht das du am Ende die Treppe herunter stürzt…“ Im Augenblick wünschte sie dieser falschen Schlange die schlimmsten Dinge an den Hals und mit Mühe hielt sie sich davon ab, los zu kreischen und diese unverschämte Person aus ihrem Zimmer zu werfen.


    Elissa sprang ein und bewies wieder einmal, wem gegenüber sie loyal und treu war. Auf der einen Seite war sie froh, so eine Verbündete zu haben, aber vermutlich würde Laevinia ihr nun das leben zur Hölle machen. Ihr Blick wanderte zurück zu der alten Dame. „Warum?“ es war eine schlichte Frage, direkt an die alte Dame gerichtet.


    „Elissa, sei doch so gut und geh zu Avarus, ich denke, er würde gern erfahren, wen er sich da ins Haus geholt hat!“ Noch immer troff ihre Stimme vor falscher Freundlichkeit, nur das eisige Lächeln war aus ihren Zügen verschwunden.

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    Germanica Sabina



    Calvena und Sabina tauschten einen wissenden Blick aus. Sie mochten zwar um die 13 Jahre auseinander zu sein, aber junge Mädchen verstanden sie oft ohne Worte. Unauffällig rollte die größere der beiden Cousinen mit den Augen. Politik, meist kannten die beiden Herren des Hauses, kein anderes Thema. Es war schon fast Vorhersehbar. Nur die Tante schien mehr darüber erfahren zu wollen.


    Als Sabina jedoch hörte, dass ihr Vater sie bald schon wieder ins Bett stecken wollte, runzelte sie die kindliche Stirn, sie wollte noch nicht ins Bett. Jedoch grinste sie breit, als sie mitbekam, das Avarus auf ihrer Seite war. „Was soll ich denn im Bett?“ fragte sie mit großen Kinderaugen. „Ich will doch Tante Laevinia kennen lernen!“ Dem Mädchen war jeder Vorwand recht, länger aufzubleiben. Calvena kicherte nur.


    Eie gewisse Gehässigkeit konnte Avarus nicht aus seiner Stimme verbannen, von daher, nahm sie sich vor auch zu zuhören.

    Früher als erwartet kam Calevna früher zurück in die Casa. Der Unterricht im Cultus Deorum war aufschlussreich gewesen und hatte ihr viel Spaß gemacht. Auf dem Heimweg hatte sie ihre Notizen immer wieder gelesen, wobei sie aber hin und wieder den einen oder anderen Passanten ausversehen angerempelt hatte. Der Sklave an der Porta ließ sie ohne zögern hinein, schließlich ging sie ja ein und aus wie sie wollte. Kurz schenkte sie dem großen Germanen ein freundliches Lächeln, ehe sie die Treppe hinauf ging. Erst einmal wollte sie die Tafeln ablegen und danach konnte sie ja mal in die culina huschen und sich etwas zu essen geben lassen. Ein wenig knurrte ihr schon jetzt der Magen, ihr tag hatte früh begonnen, erst war sie zum Tempel der Iuno gegangen und hatte ein kleines Opfer dargebracht und danach war sie dann direkt zu ihrem Lehrer gegangen. Sie mochte den alten Priester, er konnte herrlich erzählen, es machte das alles viel spannender. Zumal er viel Erfahrung besaß, er wusste wie es jungen Schülerin ging.


    Den Blick noch auf den letzten Absatz gerichtet, wollte sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnen, doch sie war bereits offen. Verwundert trat sie ein, normalerweise ließ sie ihre Tür nicht offen stehen und auch Elissa war eigentlich sehr gewissenhaft in dieser Hinsicht. Nicht jeder musste das kreative Chaos in ihrem Zimmer sofort erblicken Sie runzelte die Stirn, als sie hörte wie Elissa schimpfte. War Sabina etwa in ihr Zimmer gegangen, das war doch sonst nicht so die Art von ihrer Cousine. Sie ging noch einen Schritt tiefer in ihr Zimmer und erblickte eine Person, mit der sie eigentlich nicht gerechnet hatte: Laevinia, die entfernte Großtante, stand mitten ein ihrem Schlafzimmer und Elissa vor ihr, mit Wut in den Augen.


    „Was ist denn hier los?“ fragte sie und sah von einem zum anderen. Ein Ungutes Gefühl stieg in ihr auf. Serrana hatte sie ja vor einigen Tagen vor der alten Dame gewarnt. Sie sei nicht so nett, wie sie tat. Und irgendwie schien es so, als würde sich diese Warnung nun bewahrheiten. Sie wurde blass, als sie sah wie Elissa der alten Dame ein Stück Pergament aus der Hand riss, die Schrift kam ihr verdammt bekannt vor. Automatisch wanderte ihr Blick zu ihrem Nachttisch, er war leer, selbst die blaue Vase stand nicht an Ort und Stelle. Calvena wurde blass. Sie konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass sie eine kluge Leibsklavin hatte und dass diese auch auf ihrer Seite war… aber es war zu spät, die alte Krähe, hatte den Brief wohl schon längst gelesen.


    „Was hast du in meinem Zimmer zu suchen?“ fragte sie Laevinia, ihr Erschrecken konnte sie nicht verbergen. Selten wurde Calvena wütend, aber irgendwie spürte sie wie der Zorn erst heiß und dann kalt über sie kam. Was erlaubte sie sich eigentlich. Sie schlich sich auch nicht so in fremde Zimmer rein und schon gar nicht las sie fremde Post.

    Calvena und Sabina verfolgten schweigend die Unterhaltung zwischen den Sedi, Avarus und Laevinia. Für sie war es eher langweilig, deswegen warteten sie einfach geduldig darauf, dass es bald essen gab. Hunger hatten Beide, aber als Jüngste im Raum nur wenig bis gar nichts zu melden. Zumal Sabina eh noch bockig war und mit niemandem reden wollte. Am liebsten hätte sich das Kind wieder in seinem Zimmer verkrochen.


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    Gundhraban Türsklave


    Wie immer hatte der große Germane Türdienst und wartete darauf, das jemand kam. Wirklich spannend war dies nicht. Es klofte, er erhob sich von der kleinen Bank und öffnete die massive Tür mit Leichtigkeit.


    "Salve!" grüßte er und hörte sich das Anliegen an. Dann nickte er nur und ließ den gast hinnein. "Folge mir, Herr!" Er führte Macer ins Sedulus Büro.

    Wie so häufig war es nun mal so, dass Kinder aus reichen Familien wesentlich mehr Wege offen standen, als Kindern die aus ärmeren Verhältnissen kamen. Eine grausame Tatsache, aber das mussten sie nun mal akzeptieren und damit leben. Wirklich ändern konnten sie es ja nicht. Von daher nickte sie nur. Einfluss, Macht und auch die Sprache des Geldes behrrschten ebenso den Cultus Deorum wie der Dienst an den Göttern.


    Erst einmal hatte sie keine weiteren Fragen. Erwartungsvoll lächelte sie ihren Lehrer an. Mal sehen, was nur als nächstes kommen würde.

    In einer Seitengasse:



    Hungrig war er und wütend. Er hasste diesen hässlichen haarlosen Fleischling, welcher ihn an einer Kette führte, wie einen Schoßhund. Dabei war er doch ein wildes Tier, groß und schwer. Er hatte doch so schönes Fell, dunkelbraun und glänzend. Wütend knurrte er, als der Tiertrainer an der Kette zog und ihn dabei ein wenig würgte. Missmutig folgte er ihm und bleckte dabei die Zähne.
    Ein Tiertrainer mit einem Tanzbären suchte sich einen Weg durch die vielen Menschen. „Bürger Roms, seht euch meine Bestie aus den Wäldern Germaniens an!“ rief er. Ein magerer Junge lief vor ihm, er trug grelle bunte Kleider, schlug Räder und bat die Menschen um einige Münzen. Die Menge teilte sich und betrachtete gaffend den Braunbären, knapp 10 fuß lang, über 700 kilo schwer, mit langen Krallen und gefährlichen Zähnen. Ein Raunen ging durch die Männern und Frauen, während sie gafften und starrten.
    Wieder zog der Mann an sein Kette, doch diesmal wollte er sich dies nicht gefallen lassen. Das Geschöpf richtete sich zu seiner vollen Größe auf, knurrte unzufrieden. Er wollte nicht länger gepufft, gestoßen und gewürgt werden. Laut brüllend bekundete er seinen Unmut und schlug den Mann mit einem einzigen Prankenhieb nieder. Blutige Striemen zeigten sich auf dem freien Oberkörper des Mannes, blankes entsetzen zeigte sich auf seinen Zügen. Der Junge, ließ den Beutel mit Münzen fallen und rannte davon. Ein erneutes Brüllen ließ die Erde beben. Mit aller Macht versuchte der Mann den Bären wieder auf seine vier Tatzen zu zerren, doch ein Kopfschütteln reichte aus, dass ihm die Kette aus den verschwitzen Fingern glitt. Ein bösartig Funkeln zeigte sich in den kleinen dunklen Augen und dann rannte Ursus durch die nun panische Menge. Wie Wassertropfen stoben die Menschen auseinander und ergriffen die Flucht. Zurück blieb ein entsetzter und blutender Tiertrainer....



    Am Brunnen:


    Calvena warf Serrana einen kurzen verschwörerischen Blick zu, ehe sie Calliphana antwortete: „Es war eher ein Zufall das ich Valerian kennen gelernt habe!“ was sie genau damit meinte, ließ sie offen. Musste ja nicht gleich jeder erfahren, dass sie sich in die Subura verirrt hatte. Im Hintergrund wurden Tische aufgebaut, Brot in Körben gebracht und jede Menge Wein und Wasser. Der Kaiser wollte anscheinend dem Volk etwas gönnen und verteilten zu den Spielen einige Nahrungsmittel. Nach einer kurzen Rede, stürzten sich vor allem erst einmal eine verdreckte und zerlumpte Menschen auf die Tische. Die Damen blieben erst einmal an Ort und Stelle.
    In diesem Moment brauste Romana auf, verblüfft sah die Germanica ihre Freundin an, so hatte sie die Vestalin ja noch nicht erlebt. Diese ließ ihren Frust über Marhaball oder wie er hieß an Valerian aus. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, er sah zwar nicht so aus, als bräuchte er ihre Unterstürzung, aber sie griff dennoch lieber ein.


    „Romana!“ sagte sie lächelnd und besänftigen. „Lass gut sein.... wir sind hier um Spaß zu haben und nicht um uns über irgend jemanden aufzuregen!“ Calvena schenkte Valerian ein warmes Lächeln und grinste dann verlegen, als Centho auf ihr kennen lernen anspielten. „Ach was...“, winkte sie ab. Wie gut das sie in diesen Moment durch die Ankunft Priscas abgelenkt wurde. „Salve, Prisca! Wundervoll siehst du aus!“ begrüßte sie diese freundlich. „Du bist ja nicht allein, willst du uns deinen Begleiter vorstellen?“ fragte sie höflich und musterte den dritten Mann in der Runde neugierig. Leibwächter und Sklaven wurden nicht gezählt. "Celerina ist noch nicht da.... und wir sind uns noch nicht einige geworden, was wir uns nun ansehen wollen!" beantwortete sie die Frage der Aurelia.


    Sim-Off:

    Meine Damen, meine Herren ;) gern darf jeder den Bären übernehmen und etwas Chaos stiften ^^

    Etwas kritisch sah sie Elissa an, normalerweise war sie doch nicht so offen. Sie hielt sich sonst etwas mit ihrer Meinung zurück. Calvena nickte nur. Was sollte sie jetzt auch noch dazu sagen. Elissa würde ihre Meinung erst ändern, wenn sie Valerian kennen gelernt hatte. Außerdem wollte sie die Sklavin für ihre eigene Meinung nicht bestrafen.


    „Dann geh los!“ meinte sie nur und lächelte. „Wir reden uns später, wenn du mit Valerian geredet hast!“ meinte sie nur amüsiert. Mit eienr einfachen geste verscheuchte sie dann Elissa, schließlich sollte sie nicht bummeln.

    Spontan hackte sich Calvena bei Romana unter und zog sie sacht von dem Stand fort. Der Händler bekam nur große Augen und spürte wie ihm seine Kundschaft gerade weg lief. „Nur wenige Ecken weiter, da ist ein kleiner Schneider. Guter Stoff, schöne Farben und vernünftige Preise!“ erklärte sie ihrer Freundin und suchte sich einen Weg durch das dichte Gewimmel von Leibern. Ein Huhn flatterte ihnen aufgeregt über den Weg, ihm hinter rannte ein Bursche, wild fluchend ein blutiges Messer schwingend.


    Als der Händler ihnen dann nach rief, verlangsamten sie ihren Schritt und warfen dann fast synchron einen Blick über die Schulter. Auf Calevnas Zügen zeigte sich ein breites Grinsen, als Romana knallhart um den Preis feilschte. Der Händler hatte das Nachsehen und sie würden die Tuniken für einen Bruchteil des Preises.


    „Das nenn ich mal ein faires Angebot! So können wir unsere Kleiderschränke glatt einmal neufüllen, ohne gleich ein Vermögen dafür auszugeben!“ sie grinste breit. Seite an Seite kehrten sie zu dem Stand zurück und wühlten sich mit guter Laune durch die Unmengen an Farben und Schnitten. Calvena fand für sich eine herrliche indigofarbene Tunika, hinzu kamen eine waldgrüne, eine sturmblaue, ein helles blau, verschiedene Rottöne, eine violette und schlichtes weiß. Die Ausbeute von Romana war ähnlich ergiebig.

    Verus ermuntere sie Fragen zu stellen und sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Je mehr Fragen sie stellten desto mehr Wissen würden sie anhäufen und desto bessere Priester würden sie später einmal sein. Denn Irgendwann würden sie sich wohl in der umgekehrten Situation wieder finden, sie würden einen Schüler ausbilden und diesem dann die Weisheiten und Wissen vermitteln. Es gab noch viel zu lernen und sie würde sich zu Hause dann in der Bibliothek vergraben und lesen.


    Der Priester zeigte viel Geduld mit ihnen und beantwortete ihre Fragen geflissentlich. Nachdenklich legte sie den Kopf schief. Sie verstand zwar warum nur Mädchen aus gutem Hause Vestalin werden konnten, aber irgendwie erschien es ihr doch ungerecht. Aber gleichzeitig hatten sich die meistens einflussreichen Genten jahrelang hart gearbeitet um den Rang zu erreichen, welchen sie inne hatten. Also genossen diese auch gewisse Vorteile und eine Vestalin zu stellen, war eine große Ehre. Sie würde nie Vestalin werden, selbst wenn sie sich dazu berufen fühlte. Sie wollte es ja auch nicht, aber aus Gründen ihrer Geburt und dem, Verhältnis zwischen ihren Eltern, wäre ihr dieser Weg für immer verwehrt. Romana hingegen war Berufen worden, durch Vesta selbst und sie wünschte ihrer Freundin vom Herzen nur das Beste.


    Kurz warf Serrana eine Frage in den Raum.


    Ihre Tafel ruhte auf ihrem Schoss. „Inwiefern sind die Kriterien strenger? Werden älteren Anwärterinnen Prüfungen auferlegt?“ fragte sie nach. Das die meisten jungen Mädchen bereits kurz nach der Geburt irgend jemanden versprochen wurde, hatte eine gewisse Tradition, schließlich konnte eine Tochter aus gutem Hause, eine Verbindung zu einer anderen wichtigen Familie herstellen. Kurz stellte sie sich die Frage, was Sedulus von Valerian halten würde. Die Gens Quintilla war größtenteils unbekannt, aber Valerian war strebsam und sie würde glücklich mit ihm sein. Sollte es soweit kommen und er um ihre Hand anhalten, dann würde sie wohl einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen und nicht nur sie. Valerian auch.