Beiträge von Germanica Calvena


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    Gundhraban Türsklave


    Gundhraban ließ sie Zeit um an die Tür zu tretten und diese dann zu öffnen. Er mochte seinen Posten im Haushalt der Gens Germanica, er war ruhig udn man verlangte nicht von ihm viel ab. Da er von Natur aus ein freundlicher Geselle war, begrüßte er jeden Gast mit einem Lächeln.


    "Salve!" sagte er. Mit seiner massigen Statur nahm er doch glatt fast die ganze Tür ein. Erw ar eben das was sich die Römer unter einem Germanen vorstellten, groß, blond, breit und mit einem wirren Bart. Aber wie jeder Sklave der Gens, gut gekleidet.


    "Was führt dich an diese Tür?" fragte er kühl.

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    Minos


    Ein Gang wie eine Raubkatze, bekleidet mit nur einem Lendenschurz und der nackte Oberkörper glänzte nur so vor Öl. Er zog die Blicke aller Damen in den Thermen auf sich und sein Blick zeigte ein überheblicher Stolz. Er wusste dass er begehrt war und genoss es im Mittelpunkt zu stehen. Köpfe drehten sich zu ihm um, als er sich einem der großen Becken näherte und am Rand niederkniete, die Arme auf seinem Oberschenkel abstützend.
    Ein unwiderstehliches Lächeln zeigte sich auf seinen Zügen und seine Zähne blitzten, als er sich an Calvena wandte.


    "Herrin, Germanica Calvena!" sprach er sie mit seiner tiefen Stimme an. "Ich bin nun soweit und habe nun für dich die Zeit!" lächelte er. Seine dunklen Augen funkelten vergnügt.


    Kaum eine Frau konnte sich seinem Charme entziehen und auch wenn sie selbst ihrem Valerian verfallen war, so bekam sie doch weiche Knie, als dieser kretische Stier sich zu hier herunter beugte. Er kam ihr vor wie eine Statue, er war perfekt.
    "Oh..." meinte sie von daher etwas perplex, damit hatte sie noch nicht gerechnet. Umso mehr freute sie es aber, noch vor den Patrizierinen an die Reihe zu kommen. "Ihr entschuldigt mich doch sicherlich!" wandte sie sich an die anwesenden Damen und lächelte allen zu, ehe sie sich von Minos aus dem Becken helfen ließ. Er war wirklich Bild von einem Mann.


    Mit einem freundlichen Nicken, an die übrigen Damen im Becken, schließlich wollte er die junge Germanicerin wegführen, in die ruhigeren Räumlichkeiten. Dort wo er sich seinen Kundinnen in aller Ruhe widmen konnte. Entspannung war schließlich seine Aufgabe und auch seine Leidenschaft, zumal er sich damit seine Freiheit erkaufen wollte. Auch ein Sklave hatte Träume und diese Träume wurden durch die reichen Frauen Roms erfüllt werden.

    Ehe sie sich versahen, füllte sich das Becken nun immer mehr, erst Calliphana und dann die beiden Damen, welche wirklich wohl zum alten Adel gehörten. Noch konnte sie sich nicht entscheiden, ob sie es gut meinten, oder aber ihre Nasen zu hoch trugen. Eigentlich hatte sie vor gehabt, diese zu ignorieren, aber sie nahmen es wohl auch als Aufforderung auf sich dazu zu gesellen, zum Glück aber ein Stück von ihnen entfernt, so dass sie ihr leises Gespräch noch kurz weiter führen konnten.
    Kurz kicherte sie amüsiert, als Cara aus dem Nähkästchen plauderte und einen kurzen Umriss der Geschehnisse die die Gens Flavier mit der Gens Caecilier verband. Anscheinend waren die Fronten zwischen bestimmten Familien verhärtet und die Vorurteile stark ausgeprägt. Eigentlich hatte sie sich davon nicht beeindrucken lassen wollen, aber sie kam nicht umhin, die Damen nun einmal kritisch zu mustern.


    „Das tut mir Leid für deinen Bruder!“ murmelte sie leise, ehe sie erneut unterbrochen wurden und nun eine weitere Frau zu ihnen stieß. Iunia Narcissa wie es sich herausstellte, die Cousine ihrer Freundin Serrana.


    „Salve, Narcissa!“ grüßte sie höflich. „Es freut mich dich kennen zu lernen!“ fügte sie mit einem warmen Lächeln hinzu. Sie warf Serrana einen belustigten Blick zu, als diese einen erneuten Seitenhieb in Richtung der anderen beiden Damen verpasste. Eigentlich hätte sie die junger Iunierin nicht so eingeschätzt und eher für einen zurückhaltenden Menschen gehalten. Diese Seite ihrer Freundin überraschte sie.


    „Serrana…“ flüsterte sie, „lass es gut sein!“ meinte sie zwinkernd. „Ist doch nicht schlimm, du solltest dich nicht daran stören!“ hauchte sie.

    Etwas verblüfft sah sie zu, wie sie zunächst ein lautes Lachen zu unterdrücken suchte, ehe sie plötzlich lachend schon fast zusammenbrach. Im ersten Augenblick war Calvena völlig perplex, dann stimmte sie in das ehrliche und erfrischende Lachen ein. Das die übrigen Gäste sie dabei etwas schief ansahen, spielte keine Rolle. Während sich Serrana über die Vorstellung ihrer Großmutter in wilder Leidenschaft amüsierte, lachte Calvena mehr mit.


    Kichernd winkte sie ab. "Schon gut!" zwinkerte sie. "Lass dich nicht aufhalten......"

    Zuerst dachte sie, dass sie Serrana nun völlig überfordert hatte, mit der Geschichte ihrer Eltern. Aber es war nun einmal eine Tatsache und sie war eigentlich nicht der Typ Frau, der log, nur um den Ruf zu retten. Dabei hatte sie ihre Geschichte schon stark geschönt. Wenn die Wahrheit jemals heraus kommen sollte, dürfte dies wirklich einen Skandall geben.


    Verblüfft sah sie Serrana an, als diese ihr die Geschichte ihrer eigenen Eltern erzählte. Sie zeigte ein breites Grinsen. "So viel zu den moralischen Vorhaltungen unserer Eltern... meist waren die nicht Besser, aber wollen usn dann einsperren um uns zu schützen!" kicherte sie verschwörerisch. Aber sie dachte eigentlich nicht daran es ihrer Mutter gleich zu tun. Trotz ihrer ungewöhnlichen Erziehung träumte sie von einer normalen Familie. Und selbst wenn sie, das Bedürfnis versprüen sollte, sich mit einem Mann zu vergnügen, so gab es zum Glück ja Mittel und Wege um zumindest nicht schwanger zu werden. Aber dies behielt sie lieber für sich.


    "Ich glaube deine Großmutter will für dich einen reichen und einflussreichen Mann und für diesen sollst du dich dann auch aufheben.... aber ich Wette mit dir, sie war in ihrer Jugend auch ziemlich wild!" kicherte sie.

    Calvena amüsierte sich ebenso, wie das restliche Publikum. Es war ein erfrischendes und heiteres Stück, die Schauspieler wussten sich in Szene zu stezen und das Publikum ging bei jedem Scherz mit.
    Zustimmend nickte sie, als Cara einen Vergleich zwischen Euklio und den patrizischen Genten Roms zog. "Du hast recht! Nur lass das die Patrizier nicht hören!" kicherte sie.


    Nachdem nun Megadorus die Bühne verlassen hatte, rief der alte Euklio, dabei stolperte er schon wieder über seinen langen Bart, ins Haus nach seiner Staphyla.


    He! Wo steckst du, die du allen Nachbarn schon geplappert hast, Daß ich meiner Tochter Brautschaz rüsten wolle?
    Staphyla! Hörst du nicht? Ich rufe dich.
    Flugs! Geh hinein und spüle mir Die Gefässe rein und blank. Denn eben hab' ich Megador Meiner Tochter Hand versprochen; heute wird sie seine Frau.


    Staphyla kam aus dem haus gewackelt.


    Gott gesegn' es! Doch es geht nicht an; es kommt mir allzu rasch.


    Schweig' und geh! Mach' Alles fertig, bis ich heim vom Markte bin.
    Schleuß das Haus. Bald bin ich wieder hier zurück.


    Euklio ließ sie stehen und verließ die Bühne.


    Was thu' ich jezt? Nahe steht das Unheil uns, mir und der Tochter meines Herrn.
    Nahe rückt die Niederkunft, und ihre Schande kommt zu Tag.
    Was bis jezt verborgen war und heimlich, kann's nicht länger sein.
    Geh' ich nun, daß, wenn der Herr kommt, fertig ist, was er befahl!
    Denn vor einem Trank, gemischt mit Weh und Wermuth, bangt mir schon.


    Nun war die Bühne leer und der zweite Akt hatte sie seinem Ende geneigt.

    Sie strahlte ihn an und würde Cara und Serrana dazu einladen, sich ein Rennen an zu sehen, sobald wieder eines stattfand. "Das wird sie aber freuen!" lächelte sie und ließ sich weiter herum führen.


    "Du willst nach Arretium? Das klingt wunderbar und wird dir sicher viel Spaß machen!" sagte sie begeistert. Verdutzt sah sie ihn an und lachte dann auf. "Mal ehrlich, es gibt sicherlich viele junge Damen in Rom, die einen aufstrebenden Politiker unterstützen wollen... mach dir da mal keine Sorgen, du wirst wahrscheinlich, schneller als dir lieb ist, einen Stall voll Kinder haben!" scherzte sie.


    Ob sie jemanden hatte. Ja, das hatte sie. Aber sollte sie ihm das erzählen? Eigentlich vertraute sie ihm ja, aber wie große Brüder sein konnten, wusste sie nur zu gut aus Erfahrung. Und da Macer so etwas wie ein Bruder für sie war.... "Vielleicht hab ich ja jemanden..." sagte sie geheimnisvoll und zwinkerte ihm zu.

    Verdutzt hob Calvena den Kopf, als eine weitere junge Frau zu ihnen kam. Sie nickte zustimmend, als Serrana ihr Platz machte und einlud sich dazu zu gesellen. So konnte sie ihren Freundeskreis erweitern.
    „Nur zu!“ lächelte sie. „Es freut mich dich kennen zu lernen Calliphana!“ bestätigte sie und rutschte etwas beiseite.


    „Eine Flavierin…?“ hauchte sie und folgte Caras Blick. „Hast du die Frauen schon mal gesehen?“ fragte sie flüsternd und musterte nun die Damen auf der anderen Seite des Beckens. „Ich dachte die bleiben meist unter sich….“ Sie hatte die Stimme soweit gesenkt, dass nur die drei jungen Frauen um sie herum hörten.


    „Du scheinst nicht gut auf die Gens zu sprechen zu sein… was ist passiert?“ nun war sie neugierig geworden und wollte mehr davon erfahren. Bisher war das öffentliche Leben und der Klatsch und Tratsch der dazu gehört ihr fast völlig entgangen. Es wurde Zeit, dass sich das änderte.

    Serranas Ohren liefen vor Verlegenheit rot an. Calvena kicherte kurz und zwinkerte ihrer Freundin zu.
    „Ob sie sich ineinander verliebt haben, da bin ich mir nicht ganz so sicher….“ deutete sie vorsichtig an. „Es war eher eine kurze Affäre und dann haben sich deren Wege wieder getrennt!“ gab sie zu. Ehe sie wieder die Stimme senkte: „Behalt das aber lieber für dich….“ sagte sie lächelnd.
    Auch dies gab es, zu genüge. Nur wurde darüber nicht sehr oft gesprochen, im Gegenteil, meist wurde das alles unter den Teppich gekehrt.

    Nachdenklich sah sie Serrana an, sie wollte sie nicht anlügen, aber auch die komplette Wahrheit konnte sie nicht erzählen. Also musste sie mal wieder einen Mittelweg finden, welcher ungefährlich war und den sie schon anderen erzählt hatte.


    "Nun meine Mutter war ein besonderer Mensch, hatte ein Talent für Musik und Poesie!" begann sie zu erzählen. "Ich hab viel von ihr!" gab sie leise lächelnd zu. "Sie war aufbrausend, leidenschaftlich und hatt ihre Freiheit als Händlerstochter ebenso genossen wie ich es tat!" berichtete sie. "Als sie meinen Vater kennen lernte, war sie wohl etwas naiv, denn eine richtige Beziehung hatten die Beiden nicht.... " vielsagend verstummte sie. Hoffentlich war Serrana nun nicht schockiert, dass sie eben nicht aus einer gefestigten Beziehung einer Ehe entstanden war. Sie schämte sich nicht dafür, dass sie war, was sie war, aber nicht alle konnten dies verstehen. Auch wenn sie von der Familie aufgenommen und akzeptiert worden war.

    Freudig lehnte sie sich leicht zurück und genoß den kalten Wein. Es tat gut im Schatten zu sitzen und einfach Rom vorbeiziehen zu sehen. Es hieß wenn man den Tag über in der Taverne Apicia verbrachte, so sah man alle Bewohner Roms einmal vorbei kommen. Das verwunderte sie nicht, denn auf dem Markt spielte sich vieles ab. Von einfachen Dieben, über Soldaten, Sentoren, Händler und Sklaven, traf sich jeder einmal hier.


    Amüsiert lachte sie auf, als Serrana von ihrer Großmutter erzählte. "Nun, dann bin ich wirklich froh, sie nicht zu kennen, wer weiß ob wir uns dann so unbeschwert zusammen setzen könnten!" kicherte sie munter.


    "Nun, aus so vielen Mitgliedern besteht meine Familie derzeit nicht..." antwortete sie gelassen. "Ich mag meinen Onkel Sedulus sehr gern.... aber auch Avarus kann nett sein, nur ist er ... reserviert..." sagte sie nachdenklich. "Aber ich muss zugeben, ich fürchte mich auch ein wenig vor ihm.... er ist so was wie die graue Eminenz der Gens!" schmunzelte sie.


    "Ansonsten gibt es nur wenige Verwandte die ich noch hab!"

    Calvena ließ sich einfach nur auf einen der Stühle sinken. In diesem Augenblick brachte ihnen der Sklave bei dem sie bestellt hatte eine Kanne Wein, eine Kanne Wasser, zwei Becher und eine Platte mit Käse, Trauben, Oliven und kleinen würzigen Würsten. Erst jetzt merkte sie, wie Durstig und auch Hungrig sie war, sie waren eine ganze Weile unterwegs gewesen.


    "Freut mich sehr, dass es dir gefällt! Setz dich doch!" lächelte sie und schenkte ihnen etwas verdünnten Wein ein. "Nicht immer ist es so wie wir es uns vorstellen!" meinte sie mit einem freundlcihen Blick.


    "Deine Großmutter muss die ja echt Angst gemacht haben!" riet sie und zwinkerte ihr zu.

    Calvena war froh eine Freundin gefunden zu haben und da sie keinen Unterschied zwischen den Ständen macht oder zwischen denen die Geld hatten oder eben nicht. Sie nahm jeden Menschen so wie er war. Serrana war ihr aber eben von Anfang an Symphatisch gewesen und wirklich froh darüber, dass sie einander so gut verstanden.
    "Es freut mich, wenn ich dir helfen kann!" winkte sie ab und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.


    Kurz sah sie sich um und lachte dann auf. "Du hast recht!" kicherte sie. "Das sollten wir ändern!" zwinkerte sie. Entschlossenen Schrittes ging sie nun auf die Taverne zu, diesmal würde sie nichts aufhalten.


    Schon wenige Augenblicke hatten sie die Taverne erreicht und die jungen Damen traten in den kühlen Schatten.

    Fröhlich lachend und munter redent, traten zwei junge Damen in die Taverne und suchten sich einen schattigen und ruhigen Platz mitten drin. Die Abkühlung würde ihnen gut tun, denn es war einer dieser heißen sonnigen und staubigen Sommertage. Die junge Germanicerin und die junge Iunierin waren zwar über den Markt spaziert, aber nun wollten sie sich etwas verdünnten Wein gönnen.


    "Willkommen in der Taverne Appica, Serrana!" lächelte sie und suchte sich zielstrebig einen Platz aus. Die Tische waren dunkel und sauber, die Sklaven freundlich und der Wirt immer gut gelaunt.


    Kurz winkte sie einen Sklaven zu sich her und trug diesem auf, ihnen Wein und eine Kleinigkeit zu essen zu bringen.


    "Gefällt es dir hier? Es ist der bekannteste Treffpukt in ganz Rom!" erklärte sie.

    Verblüfft sah sie Serrana einen Augenblick an, dann lachte sie wieder und schüttelte dabei den Kopf.
    "Ich bin sicher, wir finden schon jemanden für dich.... ich kenn da einen jungen aufstrebenden Politiker, der dir vielleicht gefallen dürfte!" zwinkerte sie ihr zu und überlegte ob Macer sich darüber freuen würde, wenn sie ihn versuchte zu verkuppeln.


    "Du solltest dich nicht kleiner machen, als du bist! Du bist hübsch und man kann sich sehr gut mit dir unterhalten. Und je länger du in Rom bleibst, desto interesanter wirst du... du musst nur abwarten!" machte sie der Iunierin Mut. Sie würde sicher über kurz oder lang jemanden finde, den sie mochte.


    "Und sobald du an einigen großen Festen teilgenommen hast, wirst du garantiert jede Menge Verehrer haben! Ich leih dir gern auch mal meine Kleider oder Schmuck!" sie würde Serrana nicht hängen lassen und ihr helfen wo sie konnte. Im Gegensatz zu ihr selbst musste Serrana nicht aufpassen was sie sagte oder wem sie was anvertraute. Sie schien eine wohlerzogene Tochter zu sein und eben nicht solch eine abenteuerliche Vergangenheit zu haben, wie sie. Das machte es etwas schwierig für sie den Leuten anzuvertrauen.

    Es war schön, dass Elissa so viel Anteil nahm an ihrem Leben, dass sie sich Sorgen um sie machte und sich auch Mühe gab, ihre Bedenken zu Äußern. Niemals würde sie die Sklavin dafür bestrafen, dass sie ehrlich zu ihr war. So unangenehm wie die Wahrheit mit unter sein konnte, so war es doch auch Notwendig, dass sie jemanden hatte, der wirklich offen zu ihr war. Zwar hatte sie nun auch einige Freundinnen, aber bei Elissa konnte sie sich sicher, dass diese absolut Loyal ihr gegenüber sein würde.


    Nachdenklich lehnte sie sich zurück, was sollte sie Elissa erzählen, um sie zu beruhigen. „Nun…. Valerian ist nicht so, wie die anderen Männer hier in Rom. Er ist ehrlich zu mir…“ berichtete sie und dachte an das Geständnis, dass er ihr gemacht hatte und nur aus diesem Grund, weil er ihr nicht weh tun wollte. „Außerdem sieht er in mir nicht nur die Tochter aus gutem Hause, die passende Mitgift dazu und den Einfluss der Gens… er sieht nur mich!“ leise seufzte sie kurz. „Ich kann mit ihm reden und er hält mich auch nicht für eine alberne Gans… weißt du was ich meine? Seit dem ich ihn kenne, fühle ich mich wesentlich wohler hier in Rom. Nicht das mich nicht Sedulus und Avarus freundlich aufgenommen haben, aber...“ sie senkte die Stimme. „Ich hatte mich noch nicht wie zu Hause gefühlt!“ gestand sie leise. Ein trauriger Ausdruck trat in ihre Augen. „Ich vermisse meine Ziehfamilie… aber ich weiß, sie sind Tod und das ist schwer zu ertragen!“ hauchte sie schon fas tonlos. Sie kämpfte gegen Tränen an und blinzelte diese fort. Kurz atmete sie tief ein.


    „Ich vermisse sie….“ Calvena verstummte, ihr Blick glitt hinaus zum Fenster und einen Moment lang, rang sie um Fassung. Es war eben nicht immer leicht, sich anzupassen. Sie würde niemals vergessen, wer sie einmal gewesen war und wer sie eigentlich noch immer ist. Das wunderbare an Valerian war, dass er sie wollte, vor allem, weil sie war, wer sie war. Und er wusste nun einiges aus ihrer Vergangenheit. Sie hatte sich ihm anvertraut und er verurteilte sie nicht dafür. Es war eine Erleichterung für sie gewesen, einfach akzeptiert zu werden. Das würde nicht oft vorkommen, sollte es je Öffentlich werden, das sie unter Gauklern aufgewachsen war. Zumal dies der Familie gewaltig schaden würde. Im Grunde befand sie sich in einer Zwickmühle, sie stand zu ihrer Vergangenheit, doch wollte sie die Familie nicht in Schwierigkeiten bringen.


    Wieder blinzelte sie und sie wurde sich bewusst, dass Elissa es auch nicht gerade einfach hatte. „Entschuldige… ich sollte nicht jammern, du hast es auch nicht gerade leicht gehabt und erträgst dies alles auch ohne dich zu beschweren!“ sagte sie und lächelte matt auf Elissa herab.

    Immer noch betrachtete sie Centho amüsiert. Er schien noch nicht sehr erfahren zu sein im Umgang mit den Frauen der Gesellschaft. Aber das würde schon bald kommen. Kaum hatte er sich aber aus der einen Situation gerettet, trat er auch schon in das nächste Fettnäpfchen, doch übel nahm sie es ihm nicht.


    "Ich hab nicht behauptet, dass ich Kämpfe und Rennen nicht mag.. nur das ich mich nicht die Faszination einiger junger Damen für Gladiatoren oder Wagenlenker teile!" zwinkerte sie ihm zu.


    "Weben und sticken sind nun so gar nicht meine Stärken, ich hab eher eine Schwäche für Musik. Vor kurzem hab ich eine Lyra repariert!" erklärte sie ihm höflich.

    Sie lachte auf, als Serrana sie verschmitzt ansah.


    "Ohoooo..." meinte sie vergnügt. "Du bist auf ein Abentteuer aus... was für ein Mann soll es denn sein? Ein Gladiator, Wagenlenker, Soldat oder doch eher was exotisches?" scherzte sie. Sie glaubte aber zu wissen, dass Serrana nicht unbedingt der Typ Frau, der es darauf anlegte jemanden ins Bett zu locken und sich zu vergnügen. Obwohl dies durchaus üblich war. Schließlich hielten sich einige der Frauen aus gutem Hause extra einen Sklaven für solche Tätigkeiten.


    "Wir finden schon das richtige für dich!" kicherte sie.

    Sie musste lachen, als sich Centho vor lauter verlegenheit um Kopf und Kragen redete. Sie nahm ihm dies nicht übel, sie fand diese Tatsache sogar ziemlich sympathisch, es zeigte ihr, dass er nicht so verklemmt war, wie die meisten Menschen in Rom.


    "Ein Freund hat mir erst kürzlich erklärt, was es mit eienr Factio auf sich hat!" lächelte sie.


    Ein breites Grinsen, zeigte sich auf ihrem Gesicht. "Ich gehöre nicht zu den gelangweilten jungen Frauen aus gutem Hause!" meinte sie amüsiert. "Ich habe andere vorliebe, als Gladiatoren oder Wagenlenker!" scherzte sie und zwinkerte ihm geheimnisvoll zu.


    "Keine Sorge, ich bin nicht beleidigt!" beruhigte sie Centho.