Beiträge von Germanica Calvena

    Es schien Elissa zu amüsieren, dass sie sich sorgen um sich machte. Was ihr wiederum bewusst machte, das es ihr etwas schwer viel zwischen dem Status einer Sklavin, dem einer Peregrina und ihrem eigenem. Es war nicht gerade einfach sich zu vergegenwärtigen, das eine Freundin, eine Sklavin ist und dazu da war um ihr zu dienen. Von daher ließ sie dieses leidige Thema erst einmal fallen.


    Ein wenig verblasste ihr Lächeln, als Elissa ihr gestand, dass sie noch kein Vertrauen in Valerian hatte. Zumal sie Calvena darauf hinwies, das sie womöglich keine gemeinsam Zukunft hatten. Leise seufzte sie, plötzlich war ihre gute Laune verpufft. "Du hast ja recht.... aber ich mag ihn und ich werd ihn dir vorstellen, damit du dir keine Sorgen machen musst, wenn ich mit ihm zusammen bin! Er würde niemals etwas tun, dass mir schadet!" sagte sie ernst.


    "Ich weiß, dass du nur das Beste für mich willst und es ist auch gut, das du einen klaren Blick auf die Dinge hast!" meinte sie mit einem schwachen Lächeln.

    Naja sie war nicht wirklich Stolz darauf, sich in die Subura verirrt zu haben. Sie hatte ziemliche Angst gehabt, als diese Männer sie belästigt hatten. Und es wäre vermutlich seh schlimm ausgegangen, wenn eben Valerian nicht durch Zufakll dagewesen wäre. Es war beeindruckend gewesen, zu sehen, wie ein Mann sich für sie prügelte. Aber es war mehr als nur Dankbarkeit, was sie für ihn empfand. Kaum hatte sie wieder sein Lächeln vor Augen, schlug ihr Herz schneller und ein angenehmes rickeln breitete sich in ihrem Bauch aus.


    Sie lachte, als Serrana scherzte, sie wolle auch einmal in das Elendviertel um dort einen netten und starken Soldaten kennen zu lernen. "Es gibt auch noch andere Möglichkeiten nette Männer kennen zu lernen...." lachte sie.


    "Ich dachte aber, du willst erst einmal nicht heiraten?" fragte sie kichernd nach.

    Euklio trifft auf Megadorus:


    Als ich heut von Hause wegging, schwante mir's, ich geh' umsonst. Darum ging, ich wider Willen. Denn kein Mensch aus meiner Zunft, Noch der Vorstand der das Geld vertheilen sollte, ließ sich seh'n.. Eilends eil' ich heim; denn nur mein Leib ist hier, mein Sinn daheim.


    Lebe glücklich, sei gesegnet immerdar, mein Euklio!


    Megador, auch du.


    Wie steht es? Geht dir's wohl und stets erwünscht?


    Euklio zu sich selbst:

    Nicht umsonst ist's, wenn die Reichen gegen Arme freundlich thun. Weil er weiß von meinem Schaze, geht er mich so freundlich an.


    Megadorus noch einmal zu Euklio:

    Sprich, befindest du dich wohl?


    Nicht meinem Gelde dank' ich es.


    Wenn das Herz zufrieden ist, hat man genug, um froh zu sein.


    Wieder redete Euklio mehr zu sich selbst, als zu seinem Gegenüber:

    Sicher hat die Alte dem davon geplaudert. Komm' ich heim, Schneid' ich ihr alsbald die Zung' ab, kraz' ich ihr die Augen aus.


    Amüsiert lachte das Publikum auf und genoss das Spektakel. Denn nun sah Megadorus den Alten völlig verwirrt an. Calvena hatte das Gefühl, dass der künstliche Bart des Alten mit einem Mal plötzlich doppelt so lang war wie noch im ersten Akt.


    Freund, was sprichst du da zur Seite?


    Meine Armuth jammert mich. Meine Tochter ist erwachsen: ohne Mitgift weiß ich sie Nirgends an den Mann zu bringen.


    Der Alte stolperte dramatisch kurz über seinen fast bodenlangen Bart.


    Schweige doch, sei gutes Muths! Geben will ich, will dir helfen: brauchst du was, gebiete nur!


    Der will haben und verspricht. Er schnappt nach meinem Golde nur. Eine Hand hält einen Stein, und in der andern zeigt er Brod. Keinem Reichen trau' ich, der mit Schmeichelei'n zum Bettler kommt. Wenn er freundlich dir die Hand drückt, geht er nur auf Schaden aus. Den Polypen kenn' ich: was er angefaßt, das hält er fest.


    Höre mich ein wenig an: ich möchte gern, was dich und mich Nah berührt, mit dir bereden.


    Wieder redete der Alte mit sich selbst:

    Jammer über mich! Das Gold Drinnen ist mir wegstipizt: darüber will er nun mit mir Sich vertragen: doch ich muß nur gleich daheim nachseh'n.


    Er machte anstalten davon zu gehen.


    Wohin Gehst du?


    Bin bald wieder hier; ich will nur was nachseh'n daheim.


    Megadorus bleibt allein zurück, verwirrt.


    Ich besorge, red' ich ihm von seiner Tochter nur ein Wort, Daß er sie mir anverlobe, glaubt er sich von mir verhöhnt. Macht sich doch kein Armer hier mit seiner Armuth breit, wie er.


    Schließlich kommt Euklio wieder zurück und redet mit sich selbst:

    Gott sei Dank! Noch steht es gut. Gut steht's, weil nichts abhanden kam. Gar zu bang war mir's. Ich war halbtodt, bevor ich's wiedersah.


    Und dann laut:

    Willst du was, da bin ich wieder, Megador.


    Ich danke dir. Laß dich's nicht verdrießen, mir zu sagen, was ich fragen will.


    Frage mich nur nicht nach etwas, das ich nicht gern sagen will.


    Sage mir, aus welchem Hause glaubst du mich?


    Aus gutem Haus.


    Kennst du meinen Ruf?


    Du bist von gutem Ruf.


    Auch weißt du wohl, Wie ich mich bisher betragen?


    Weder schlecht, noch ungerecht.


    Auch, wie alt ich bin?


    Du bist bei Jahren, weiß ich, und bei Geld.


    Immer hielt ich dich für einen wackern Bürger ohne Falsch, Der von keinem Truge weiß, und thu' es noch.


    Euklio wieder zu sich selbst:

    Er riecht das Gold.


    und dann wieder laut:

    Was verlangst du?


    Weil du mich denn kennst, und ich dich kenne, Freund, Möge mir's und deiner Tochter und dir selbst zum Segen sein, Wenn ich dich um deine Tochter bitte: gib sie mir zur Frau!


    Megador, du zeigst dich anders, als du dich bisher bewährt, Daß du mich, den Mittellosen, der doch niemals, weder dir Noch den Deinen, was zu Leid that, ungescheut zum Besten hast. Nicht mit Werken, noch mit Worten hab' ich das um dich verdient.


    Dein zu spotten kam ich nicht, noch spott' ich deiner, achte dich Dessen auch nicht werth.


    Warum verlangst du meine Tochter denn?


    Daß es Beiden besser gehe, dir durch mich und mir durch dich.


    Ich vergaß es nicht, du bist ein reicher, angeseh'ner Mann;
    Aber ich bin aller armen Menschen ärmster, Megador.
    Geb' ich dir nun meine Tochter, fällt mir ein, du seist der Stier, Ich der Esel. Bin ich denn mit dir vereint, und kann die Last Nicht zu gleichen Theilen tragen, lieg' ich Eselein im Koth.
    Du, der Stier, wirst meiner nicht mehr achten, gleich als lebt' ich nicht. Neben dir steh' ich verachtet, und mein Stand verspottet mich.
    Nirgends ist ein Stall für mich, wenn zwischen uns ein Zwist entsteht;
    Esel weisen mir die Zähne, Stiere bläu'n mit Hörnern mich.
    Mißlich ist der Uebergang vom Eselstall zum Stiergeschlecht.


    Kannst du wackern Leuten dich in engem Bund vereinigen, Um so besser! Höre mich, nimm meinen Vorschlag an, versprich Mir die Tochter.


    Keine Mitgift hab' ich ihr.


    Das braucht es nicht. Wenn mit ihr die Tugend einzieht, ist die Mitgift reich genug.


    Das erklär' ich dir nur deßhalb, daß du nicht des Glaubens bist, Daß ich einen Schaz gefunden.


    Laß doch das! Versprich sie nur.


    Wohl, es sei!


    Er hört etwas und erschrickt:

    Doch – große Götter! Ich bin hin!


    Was ist dir denn?


    Hörtest du nicht eben? Hat es nicht, wie Eisen, hier geklirrt?


    Panisch rennt der alte davon, stolpert dabei immer wieder über seinen Bart.


    Hier bei mir lass' ich den Garten graben.


    Megadorus schaut sich um.

    Doch wo ist der Mensch?
    Läuft davon, und keine Antwort gibt er mir; er mag mich nicht. Weil er sieht, daß seine Freundschaft mir von Werth ist, macht er es, Wie's die Menschen alle machen.
    Wenn der Wohlbemittelte Um die Gunst des ärmern Mannes wirbt, so scheut der Arme sich, Solches Bündniß einzugehen, und versäumt das eigne Glück.
    Ist die rechte Zeit vorüber, wünscht er sie zu spät zurück.


    Euklio ruft unter seiner Thüre der Staphyla in's Haus zurück:

    Reiß' ich heute dir die Zunge nicht bis auf die Wurzel aus, Sollst du mich verschneiden lassen, rath' ich dir, befehl' ich dir.


    Euklio, mir kommt es wahrlich vor, ich sei dir gut genug, Mich zu foppen, weil ich alt bin. Aber das verdien' ich nicht.


    Megador, das thu' ich nicht; und wollt' ich's auch, ich könnt' es nicht.


    Aber nun? Versprichst du mir die Tochter?


    Unter dem Beding: Ausgestattet, wie ich dir's gesagt.


    Versprichst du sie?


    Ja wohl. Segne das der Himmel!


    Ja, Gott segn' es!


    Doch gedenke ja Des Vertrages: keinen Brautschaz bringt dir meine Tochter mit


    Wohl gedenk' ich's.


    Freilich weiß ich, wie ihr uns das Recht verwirrt. Ein Vertrag ist kein Vertrag, und umgekehrt, wie's euch beliebt.


    Euklio, mit dir zu hadern, das sei fern! Doch könnten wir Nicht die Hochzeit heute schon begeh'n?


    Warum nicht? Ganz gewiß.


    Nun, so geh' ich und bestell' es. Willst du sonst was?


    Nichts als dies.


    Mache dir da keine Sorge. Lebe wohl!


    Er ruft ins Haus:

    Strobilus, he!
    Folge mir in aller Eile nach dem Fleischermarkte.


    Der junge Mann geht ab und lässt Euklio zurück.


    Da Geht er fort. Ihr guten Götter!
    Was das Gold nicht Wunder thut! Sicher hat der Mann von meinem Schaz im Hause schon gehört.
    Danach schnappt er, darum wünscht er sehnlich die Verschwägerung.

    Leise lachte sie. Serrana wollte wirklich alles wissen. Kurz sah sie sich um, um sicher zu gehen, dass ihnen nicht schon wieder ein bekanntes Gesicht über den weg lief.


    "Nun, das ich ihn kennen gelernt hab, war nun..... sagen wir es so, ich war unvorsichtig und er ist mir zur Hilfe gekommen!" meinte sie leise und überlegte, wie sie diese erste Begegnung bschreiben sollte, ohne das es Leichtsinnig klang.


    "Ich hab mich in die Subura verirrt!" gestand sie der jungen Iunierin. "Und ehe ich mich versah, fand ich mich zwischen lauter rauen Gesellen wieder!" berichtete sie. Jetzt im nachhinein wurde ihr bewusst, wie überaus dumm und leichtfertig sie gewesen war. Es hätte schlimm ausgehen können. Aber statt dessen schien Fortuna ihre Hand im Spiel gehabt zu haben und sie regelrecht in die Arme von Valerian geschubst zu haben.
    "Valerian hatte an diesem Tag Dienst und mir dann aus der misslichen Lage geholfen!" sie hatte die ganze Geschichte stark herunter gespielt.

    Freudig nickte sie. Es würde sicherlich lustig werden, sich ein Rennen anzusehen. Vielleicht würde nicht nur Macer sie dann begleiten wollen, sondern auch Cara und Serrana.


    "Ich freu mich schon darauf.... Hättest du etwas dagegen, wenn uns dann noch Freundinnen von mir begleiten würden?" fragte sie ihn neugierig. Sicher würde Elissa dann ein Picknick für sie vorbereiten und mitnehmen.


    "Es muss ja nicht immer Spekatkulär sein... es reicht aus, wenn wir etwas Spaß haben und eben nicht den Ernst unseren Alltag übernehmen lassen!"


    Sie ließ sich willig durch die Ställe führen, hinüber zu dem großen Tor. Neugierig sah sie sich um, ob hier Wächter standen??

    Kurz nickte sie, als Verus ihr versicherte, er würde auf seinen neuen kleinen Freund gut aufpassen. Daran hatte sie keinen Zweifel, doch sie zweifelte an ihm.


    "Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!" meinte sie. Zwar würde er vielleicht zu dem Fest kommen, doch das würde sich erst zeigen, wenn die Einaldungen versendet sind und die Räume geschmückt waren. Noch war ja etwas zeit, ehe das Fest geplant war.
    Sie warf Verus einen finstere Blick zu, als er sie belehrte, er hätte sich geändert. Noch sah sie das nicht. Denn er verhielt sich ebenso wie er schon davor getan hatte.


    "Vale, Verus!" grüßte sie zum Abschied und wartete, bis dieser in der Menge verschwunden war. Erleichtert atmete sie auf, als er ihren Blicken entschwunden war.


    "Seltsam, trifft es ziemlich gut!" meinte sie. Froh darüber das sie nun wieder ihres Weges ziehen konnten. Sie lachte auf, als Serrana sie knuffte


    "Was willst du denn über mich un Valerian wissen?" fragte sie, froh darüber, nun das Thema zu wechseln.

    Einen Moment blieben sie noch sitzen, ehe Macer ihr auf die Beine half und sie sich den Staub von ihren Kleidern klopfte. Schließlich wollte sie vernünftig aussehen, wenn Macer sie weiter herum führte.


    "Rennbahn klingt gut! Wir müssen unbedingt mal hier her, wenn ein Rennen statt findet!" meinte sie fröhlich und hackte sich spontan bei ihm ein.


    "Hast du schon viele Rennen dir angesehen?" fragte sie nach.

    Verblüfft sah sie ihn an. Anscheinend kannte in Rom tatsächlich jeder jeden. Das er ihe verwandten kennen gelernt hatte, war nun wirklich erstaunlich. Aber nun gut, seine Arbeit schien ihn wohl oft in die Kreise der beiden Männer zu bringen.


    "Ist doch nicht schlimm!" winke sie ab, als er meinte sich nicht daran erinnern zu können, mit wem er denn nun sich unterhalten hatte. Man konnte sich ja nicht immer jede Gesicht merken.


    "Ach..." sagte sie lächelnd. "Der Factio Veneta also!"

    Verwundert sah sie ihn an. Noch sah die Baustelle nicht so aus, als sei sie vollendet, aber das die Einweihung in Kürze stattfinden sollte, schien wohl zu bedeuten, dass es der Eindruck täuschte.


    "Für die Einweihung? Das klingt wirklich spannend!" lächelte sie.


    "Mal sehen ob es sich einrichten lässt!" sie warf Sedulus einen nachdenklichen Blick zu.

    Sie grinste breit, als er beteuerte, viel Spaß gehabt zu haben. Es tat eben auch mal gut, nicht immer den Ansprüchen gerecht zu werden.


    "Du hast eben Pflichten an die du gebunden bist.... aber ja, es tut gut, einmal nicht allen Ansprüchen gerecht zu werden!" meinte sie lächelnd.


    Etwas verblüfft fand sie sich dann in Macers Umarmung wieder. Kurz klopfte sie ihm auf den Rücken, ehe sie sich befreite.


    "ich bin auch sehr froh, dich als Freund gefunden zu haben. Du bist ein wunderbarer Mensch. Vorallem bist du ehrlich!" lächelte sie sanftmütig.

    Leicht wiegte sie mit dem Kopf. Sicherlich,w enn sie schon lange hier lebte, würde sie nicht mehr ganz so Aufmerksam durch die Straßen Roms schlendern, aber noch war für sie vieles spannend und neu. So schnell würde sie sich nicht an diese große Stadt gewöhnen.


    "Da magst du recht haben, aber noch bin ich gern Aufmerksam und seh mir die Stadt an.... es ist eben noch etwas ungewohnt für mich!" meinte sie lächelnd.


    "Du arbeitest für die Stadt? Welchen Posten hast du denn genau?" fragte sie nun nach. Vielleicht sollte sie auch mal bald einen Posten annehmen. Am besten sie redete mal mit Sedulus über diesen Gedanken. Vielleicht konnte er ihr etwas vermitteln.

    Den ersten giftigen blick in ihre Richtung bemerkte Calvena nicht, denn sie machte sich nicht wirklich etwas daraus. Von daher widmete sie sich lieber erst einmal dem Gespräch mit Cara und Serrana zu, welches sich nun den jungen Männern Roms zuwandte.
    „Also Flavus ist nett… sympathisch…. Sieht auch recht gut aus!“ wieder kicherte sie. „Aber ich glaube etwas zu sehr von sich überzeugt, er hält sich für unwiderstehlich!“ gab sie ihre Einschätzung über den jungen Decimer preis. „Aber ich denk mal fast alle jungen Männer Roms halten sich für unwiderstehlich!“ zwinkerte sie.


    Erst als Serrana sie auf die Frau aufmerksam machte, welche ihr einen finsteren Blick zu geworfen hatte, folgte sie dem Blick ihrer Freundin. „Naja…. Nicht alle sind in Rom nett du freundlich… vor allem...“ sie senkte etwas die Stimme, „Patrizier sollen sehr versnobt du eingebildet sein und glauben, nur weil sie zum alten Adel gehören, dass sie auch alles dürfen… Davon solltest du dich nicht abschrecken lassen!“ meinte sie leichthin, taxierte die Dame kurz und wandte dann den Blick ab. „Es gibt aber auch Ausnahmen. Claudia Romana zum Beispiel, ist sehr nett. Sie ist Vestalin und entspricht nicht ganz dem üblichen Klischee der Patrizier!“ flüsterte sie und warf noch einmal einen letzten Blick über die Schulter.


    Schließlich kehrte sie wieder zurück zum Thema, Decimus Flavus. „Ich würde sagen Flavus ist etwa so alt wie ich, also 18 oder 19 und Soldat!“ meinte sie. „Wie alt aber sein Vater, ist kann ich nicht einschätzen, ich würde sagen, so im Alter von meinem Onkel Sedulus!“ sagte sie nachdenklich. „Mit Decimus Livianus hab ich mich nicht unterhalten können…. Ich hab ihn nur beobachten können. Ich war dabei, als mein Onkel sich auf der Rostra entschuldigt hat!“ leicht zuckte sie mit den Schultern.


    Calvena zuckte etwas zusammen, als die Dame mit den dunklen Haaren eine spitze Bemerkung in ihre Richtung fallen ließ. Anscheinend gefiel es ihr überhaupt nicht, dass auch sie sich etwas gönnen wollten. Eine steile Falte zeigte sich zwischen ihren Brauen, als sie skeptisch herüber sah.
    „Du hast recht. Im anderen Becken scheint das Wasser kalt zu sein…. Aber ich würde sagen, dass soll uns nicht stören!“ meinte sie und legte ihrer Freundin eine Hand auf den Arm.


    „Lass dich nicht provozieren, dass wollen die doch!“ flüsterte sie leise.

    Fast etwas wiederwillig, gab sie den kleinen Hund an seinen besitzer zurück. Sie konnte nur hoffen, das verus den kleinen Kerl besser behandelte, als seine Mitmenschen. Zwar war das ein unproblematisches Gespräch gewesen, doch war sie wirklich erleichtert, dass sie nun wieder ihrer Wege gehen konnte. Kurz streichelte sie Marcus noch ein letztes Mal und übergab ihn dann an Verus.


    "Pass auf ihn gut an! Er hat es verdient!" sagte sie nur und schenkte dann ihrer Begleiterin ein erleichtertes Lächeln. Ihre Lüge kam ihr nur Recht.


    "Wir wollen noch etwas einkaufen gehen, es soll ein fest in der Casa Germanica geben und dafür brauchen wir noch Kleider," meinte sie. "Du und die Decimer im Allgemeinen werden auch eine Einladung erhalten... wirst du kommen?" fragte sie höflich zum Abschied. Eine Zusicherung das er kommen würde, wollte sie nicht zwangsläufig, aber es gehörte nun mal zum Gebot der Höflichkeit, sich danach zu erkundigen.

    Wie aus dem Nichts tauchte auch Sedulus auf. Wo kam der denn plötzlich her? Kurz entdeckte sie einen Sklaven der neugierig um die Ecke lugte. Anscheinend hatte dieser ihren Onkel hier her gebracht. Hatte er etwa gedacht, dass etwas passiert war? Naja, zumindest nichts Schlimmes, nur etwas Gutes.


    Schließlich grinste sie auch diesen an und unterichtete ihn über die guten Nachrichten. "Ich hab den Cursus Res Vulgares bestanden!"


    Sie nickte zustimmend, als Avarus meinte sie hätte mit Diploma bestanden. So war das ja auch und anscheinend hatte er es noch vor ihr gewusst. Schade eigentlich, sie hatte ihre Verwandten damit überraschen wollen. Aber so schlimm war das nun auch nicht. Zumal dies zeigte, dass der Unterricht bei Sedulus seine Früchte getragen hatte.

    Anscheinend störte es Serrana nicht, dass Calvena sie als Landei bezeichnet hatte. Es war ja auch liebevoll gemeint und kein Vorwurf gewesen. Auch sie war noch nicht lange in Rom, um sich völlig selbstbewusst und sicher in der Gesellschaft zu bewegen. Sie war aber verdammt froh, zwei Freundinnen wir Cara und Serrana gefunden zu haben. Sie verstanden einander und vertrauten Geheimnisse an. Solch eine Freundschaft hatte ihr wirklich gefehlt.


    "Wir können uns ja nachher noch eine Massage gönnen.. ich hab da einen Sklaven empfohlen bekommen und auch für eine Stunde gemietet….. Minos heißt er!" verkündete sie mit einem breiten Lächeln. "Er soll wirklich talentiert sein...was auch immer das bedeuten mag!" lachte sie. Sie hatte laut genug geredet, dass dies einige Damen in ihrer nähe mitbekamen.


    „Mhm… Sensationen… nun, mein Onkel, Sedulus, hat sich mit einem Senator überworfen und hatte sich in aller Öffentlichkeit entschuldigt… ich weiß leider nicht um was genau es ging, aber ich hab den Sohn von Decimus Livianus kennen gelernt. Sagt euch das Name Decimus Flavus etwas?“ fragte sie die beiden andere Frauen.

    Auf dem Weg zum Tempel hin, hatte sie etwas mit ihrem Onkel geplaudert. Flavus hatte geschwiegen und war wohl in gedanken ganz woanders. Sie nahm es ihm nicht übel, denn sie war froh nun noch einen Menschen mehr in Rom zu kennen. Schließlich ließ Sedulus sie in der Obut des jungen Decimers zurück und wandte sich an die seine Senatorenkollegen. Ihr Blcik wanderte bewundernd durch den Tempel.


    Ihr blick folgte schließlich seinem Fingerzeig. Eine Ziege stand dort, angebunden und verängstigt Das Herz zog sich ihr zusammen, aber sie wusste, dass sie das Tier für die Götter gedacht war und von daher versuchte sie ihr Mitleid zu unterdrücken.


    "Ich hoffe es geht schnell... ein wenig konnte sie ihr Mitgefühl nicht verbergen.


    "Nun, er ist mein Onkel und er ist fast so etwas wie ein Vater für mich!" sie wandte sich von dem Tier ab. "Er hat mich in der Familie aufgenommen und er ist ständig um mein Wohlergehen besorgt!" beantwortete sie ihm seine Frage.