Beiträge von Germanica Calvena

    Ein leicht entsetzter Gesichtsausdruck trat auf die Züge der anderen Frau, als diese festellte, dass ihr Verhalten wohl ziemlich auffällig gewesen war und Aufmerksamkeit hervorgebracht hatte. Doch Calvena sah das nciht so eng. Seltsames Verhalten schien in Rom Alltag zu sein und kaum jemand störte sich daran. Es gab schlimmeres, als eine junge aufgebrachte Römerin. Von daher nahm sie es eher mit Humor.


    Neugierig hob sie eine Braue an. "Wobei kannst du dich nicht entscheiden... zwischen zwei jungen Männern?" zwinkerte sie ihr amüsiert zu.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen. Hoffentlich kann ich dir helfen und bring dich nicht noch mehr auf!" meinte sie recht gut gelaunt.


    "Ich halte es für keine gute Idee, heut Nacht noch hier zu stehen.... Rom Straßen sind für junge hübsche Frauen zeimlich gefährlich...!" witzelte sie und hoffte so das Eis zu brechen und die peinliche Situation, in der sie die andere vorgefunden hatte, nun zu überspielen.

    Calvena konnte sich wirklich glücklich schätzen, sie gehörte nicht nur einer einflußreichen Gens an, sondern auch einer Reichen und im Grunde blieb ihr kein Wunsch unerfüllt. Was wohl auch daran lag, dass sie derzeit das einzige weibliche Wesen in der Casa war und sie meist nur langweilte, wenn ihre Anverwandten sich mit der Politik oder den familiären geschäften beschäftigten. Ihr Unterricht im Lesen und Schreiben fand nun noch selten statt, denn sie hatte diese Hürde gemeistert. Von daher hatte sie viel Zeit für sich und wusste nicht immer was sie mit sich anstellen sollte. Viele Freundschaften hatte sie noch nicht geschlossen und Romana, war den Vestalinen beigetretten und konnte ihr nur wenig Zeit erüberigen. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, hatte sie kurzer Hand ihrer Sklavin Elissa befohlen, mit ihr die Casa zu verlassen und ein wenig auf dem Markt bummeln zu gehen. Kaufen wollte sie nicht wirklich etwas, aber sie wollte sich auf andere Gedanken bringen und auch die ersten Ideen für ein Fest sammeln, welches sie veranstallten sollte. Es soll ein Musikabend werden, in dem das Thema Politik erst einmal beiseite geschoben werden sollte. Vorallem aber wollte sie die jungen Leute Roms einladen und einen Abend voller Musik, Lyrik und anderen schönen Künsten veranstalten.


    Erstaunt blieb sie stehen, als sie eine andere junge Frau entdeckte, welche sie wie ein kleines KInd gebärdete und frustriert mit dem Fuß aufstampfte. Es war ein recht amüsanter Anblick und sie gab sich einen Ruck, die andere Frau anzusprechen.


    "Salve!" lächelte sie und grüße höflich. "Kann ich dir irgendwie helfen... du wirkst etwas.... unglücklich!" sagte sie zögernd und hoffte, ihrem gegenüber dadurch nicht zu nahe zu tretten.


    "Ich bin Germanica Calvena!" stellte sie sich eilig vor.

    Wenn man in Rom den neuesten Klatsch erfahren wollte, oder wissen wollte welche Kleidung der neutes Schrei war, dann ging man am besten in die Thermen. Dort fand das gesellschaftliche Leben außerhalb von großen Festen statt und vorallem die Frauen Roms trafen sich dort um Freundschfaten aufzuleben, Kontakte zu knüpfen oder aber um sich neue Gemeinheiten für ihre Feindinnen einfallen zu lassen.
    Noch war Calvena nicht wirklich bekannt in Rom und bisher hatte sie nur recht wenige Freundschaften schließen können, deswegen hatte sie Elissa, ihre Leibsklavin, gefragt wo sie am ehsten neue Bekanntschaften shcließen konnte. Die Thermen seien der richtige Ort, hatte Elissa geantwortet und kurzerhand hatte sie einigen Sklaven aufgetragen, die Sänfte bereit zu machen. Schließlich wurde es Zeit, dass sie sich in der Gesellschaft zurecht fand.


    Nur kurze Zeit später, half ihr ein kräftiger Sklave vor den Thermen aus der Sänfte zu steigen und sie betrat das große luxuriöse Gebäude. Sie bedeutete im apodyterium ihrer Sklavin zu warten und auf ihre Sachen zu achten. Mit eleganten Schritten betrat sie das caldarium und suchte sich einen Platz in dem warmen Wasser aus.
    Sie war etwas verunsichert, da ihr kein Gesicht bekannt, von daher wartete sie erst einmal ab, ob sich nicht etwas ergeben würde.



    Sim-Off:

    Meine Lieben Damen des IR, ihr seit eingeladen, die Gerüchteküche zum broddeln zu bringen 8)

    Kurz warf sie Valerian einen fragenden Blick zu. Meinte er es ernst, dass er den aufdringlichen Händler mal auf die Finger klopfen lassen würde. Sicher er hatte die Kontakte, aber würde er das auch tun. "Du willst also Versuchen Recht und Ordnung ins Theater zu bringen?" fragte sie ihn und grinste aber dabei breit.


    "Ich würde mich freuen, wenn dur mir noch mehr von Rom zeigen würdest!" zwinkerte sie ihm zu und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Kurz hatte sie Cara vergessen.


    Calvena folgte shcließlich Valerians Blick und fand es recht amüsant, wie sich die zwei jungen Männer rangelten. Das Mädchen in deren Begleitung hingegen wirkt enicht sonderlich glücklich. "Es geht ja heiß her hier!" meinte sie schmunzelnd. "Und da versuchst du mir zu erklären, dass die Subura kein Ort für junge Frauen ist.. im Grunde dürften wir uns erst gar nicht aus dem Haus wagen, wenn es selbst im Theater drunter und drüber geht!" sie warf ihm einen leicht kritischen Blick zu und lachte dann. Sie würde nicht mehr in die Subura gehen, aber anscheinend war es eh vernünftig das Haus immer nur in Begleitung zu verlassen.
    Die beiden Männer wurden von anderen jungen Männern angefeuert, anscheinend wollten die Schauslustigen, dass es eskalierte. So viel zu einem angenehmen Nachmittag bei einer Komödie.


    "Sieht ganz so aus, als seien einige Gäste nur deswegen hier, um sich ordentlich daneben Benehmen zu können!" stellte sie fest und betrachtete nun das Spekatel. Mittlerweile prügelten sich die Beiden und einige schließen Wetten darauf ab, wer nun gewinnen würde.

    Zitat

    Original von Germanica Paulina
    Bitte Germanica Paulina ins Elysium schicken... das Sterben hat schon viel zu viel Zeit in Anspruch genommen. Wird Zeit, dass mein Mann endlich offiziell Witwer wird. Sorry, Sedi. :(


    Hier zu finden.



    ich find es auch sehr Schade :( So werden wir nie einander kennen lernen


    Ich wünsch dir aber dennoch alles Gute :)

    Sie hatte sich erstaunlich schnell eingelebt und war zumindest auch über ihre ersten anfänglichen Schwierigkeiten hinweg gekommen. Zumal sie in recht kurzer Zeit lesen und schreiben gelernt hatte. Auch wenn es zum Anfang doch so einige Nerven gekostet hatte und es reichlich frustrieren gewesen war.


    Ermutigt lächelte sie. "ich werde mir Mühe geben... Ich wollte Sedulus und Avarus damit überraschen, sobald ich ihn bestanden habe!" lächelte sie.


    "Im Augenblick bin ich wohl die Dame des Hauses.... Paulina, Sedulus Frau habe ich bisher noch nicht kennen gelernt... sie ist verreist... und außer Sklaven gibt es eiegntlich sonst kein weibliches Wesen im Haus!" erzählte sie.


    "Ach.. das muss ich dir noch erzählen... ich soll ein Fest in der Casa organsieren!" plapperte sie munter drauf los. Zuerst war sie etwas überfordert gewesen, aber dann hatte sie sich mit dem Gedanken anfreunden können.

    Wie ein nasser Sack war der Dieb gestürzt und hatte dabei seine Beute verloren. Eilig hatte Calvena danach gegriffen und sich dann unter den Schaulustigen verborgen, sodass der Mann nicht auf die Idee kam sich auf sie zu stürzen. Gehetzt rappelte er sich auf, sah über die Schulter und rannte dann fluchend weiter, ehe jemand diesen aufhalten konnte. Da es nun nichts mehr zu sehen kam, zerstreute sich die Menge und Calvena wartete auf den Mann, dem man sein Eigentum abgenommen hatte.


    Sie lächelte freundlich. "Ich dachte mir, das wolltet ihr sicherlich wieder haben!" sagte sie. Noch hielt sie das Marsupium in der Hand.


    "Ich hab ihm ein Bein gestellt, er stolperte und ließ dann dies Fallen! Es sah nämlich nicht so aus, als würde ihn jemand anderes aufhalten wollen." meinte sie mit einem leichten Schulterzucken.


    "Es gehört euch, nicht war??" meinte sie und heilt es ihm hin. "Ich bin Germanica Calvena und wer seid ihr??"

    Calvena hatte damit gerechnet, dass Elissa aufbrausen würde, wenn sie ihr erzählte, dass sie sich in die Subura verirrt hatte. Dabei hatte sie ihr verheimlicht, dass sie knapp einem Überfall oder schlimmeren entkommen war. Das würd enur dafür dorgen, dass sie vermutlich in Zukunft keine ruhige Minute mehr hatte, wenn sie in die Stadt wollte. "Es war ein versehen.... ich werde die Sbura sicherlich nicht mehr betetten!" versichterte sie ihrer Sklavin. Kurz fragte sie sich, warum sie sich eigentlich rechtfertigte. Elissa musste schließlich ihren Befehlen gehorchen und nicht umgekehrt. Aber dann wurde ihr nur bewusst, dass sich Elissa nur Sorgen um sie machte. Beruhigend lächelte sie. "Das war mein vorerst letzter Besuch in der Subura... dort muss ich nicht noch mal hin!" meinte sie und lächelte.


    Nachdenklich lehnte sie sich zurück. Wie sollte sie Elissa das erklären. "Ich erzähle es dir gern..... Es war wunderbar. Es hat Spaß gemacht!" berichtete sie.

    Sie hatten anscheinend eine der besseren Vorstellungen erwischt, in allen Rängen wurde fleißig über das Stück und die Schauspieler debattiert. Wie so häufig spalteten sich zwar die Meinungen über die Vorführung, aber die Mehrheit hatte eindeutig ihren spaß und ließ sich auch nicht so schnell die Laune verderben.


    Calvena warf Cara und auch Valerian ein verschmitztes Grinsen zu. "Danke!" grinste sie. "Die schlagfertigkeit hab ich mir von meinem Ziehvater abgeschaut!" lachte sie und zwinkerte Valerian zu. Er wusste das sie unter Gauklern aufgewachsen war und im Grunde hatte Schlagfertigkeit zum Geschäft gehört, vorallem dann wenn man Publikum anlocken wollte. Schlagfertigkeit und weibliche Reize...


    Mit einem warmen Lächeln stipitzte sie ihm eine wunderbar süße Kirsche, welche zwischen ihren Lippen schnell verschwand. Schließlich wandte sie sich wieder Cara zu. "Ägypten ist ein wunderbares Land!" stimmte sie ihr zu. "Und die leute dort doch sehr höflich und ein wenig freundlicher als hier in Rom... es gibt natürlich Ausnahmen!" lachte sie und drückte unauffällig Valerians Hand.


    "Ich bin das erste Mal im Theater!" gestand sie und warf dann Valerian einen fragenden Blick zu. Schlägerein??? Es schien ja heiß her zu gehen....


    Einige Plätze unter ihnen schien sich so etwas zusammen zu brauen, aber wohl nicht unter unterschiedlichen Anhängern, sondern sein Jungspunde, die sich wohl um ein Mädchen in ihrer Begleitung stritten.

    Neugierig sah sie sich um während sie in der sänfte durch Ostia schwebten. Wie in Rom priesen Händler ihre Ware an, saßen Bettler an Hasuwänden und Sklaven schleppten schwere Güter umher. Doch immer wieder blitzte zwischen den Häusern weiße Segel und das glitzernde Meer auf. Mit großen Augen nahm sie die neuen Eindrücke auf und freute sich schon darauf etwas später am Tag zum Meer zu gehen.


    Schließlich wusch vor ihnen die Baustellte des Merkurtempel und entblösste einen großartigen Blick auf das wilde umhergewussel von Menschen und Tieren. In einer ruhigen Seitengasse, ließen die Sklaven die Sänfte schließlich von den Schultern und Sedulus half ihr heraus. Elegant trat sie neben ihren Onkel.


    "Sieht ganz danach aus...." stimmte sie ihm zu. "Bist du nicht auch irgendwie an diesem Projekt beteiligt?" fragte sie ihn.

    Schließlich ließ man die beiden Karren eines Händlers passieren und winkte auch die Sänfte der Germanica durch. Neugierig betrachtete nun Calvena die Stadt, welche Rom zwar sehr ähnelte und doch anders war. Vorallem deswegen weil Möwen laut kreischend über dem Ort schwebten. Sie waren dem Meer so nah.


    "Wir treffen Macer direkt bei der Baustelle!" antwortete sie und seufzte verstohlen. Ihren Verwandten entging wirklich kaum etwas, zumindest, wenn das was innerhalb der Casa vor sich ging. Wieder einmal wurde ihr bestätigt, das sie im Grunde ständig unter Beobachtung stand. Doch wussten sie nicht alles. So hatte sie bisher ihre Treffen mit Valerian geheim halten können.


    Es war ein heißer drückender Tag. Staub hing in der Luft und alle sehnten sich nach einem kühlen Lufthauch, doch wurden sie enttäuscht. Wer es sich leisten konnte, hatte einen Schattenplatz in einer Taverne ergattert und genoss gekühlten Saft oder verdünnten Wein. Und doch summte Rom nur so vor Aktivität. Sklaven, Händler, Arbeiter und Senatoren tummelten sich auf den Straßen rund um das Forum herum. Mitten drin, die junge Germanica. Sie kam gerade aus der Schola, eine Tabula an die Brust gedrückt, schritt sie zielsicher durch die engen Straßen und Gassen. Immer wieder blieb sie kurz stehen um sich die Auslagen einiger Händler anzusehen, ehe sie weiter ging.
    Ein plötzlicher empörter Aufschrei lenkte ihre Aufmerksamkeit auf eine besonders schmale Gasse. Ein Mann rannte eilig auf sie hinzu, während weiter hinten eine Stimme brüllte „Halltet den Dieb!“


    Ohne groß zu überlegen ging sie einen Schritt zurück und verbarg sich an der Hausecke. Als dann der rennende Mann an ihr vorbei stürmen wollte, stellte sie ihm einfach einen Fuß. Vielleicht nicht wirklich eine kluge Entscheidung von ihr, aber der Dieb stürzte mit lautem krachen mit voller Länge auf die Straße. Erstaunt drehten sich nun einige Köpfe zu ihnen um. Wieder erklang ein atemloses: „Haltet den Dieb!“ Und schon drängte sich die Menge um den am Boden liegenden Dieb und Calvena.
    Eilig wich sie einen Schritt von dem Mann weg, nicht das er auf den Gedanken kam, sich auf sie stürzen zu wollen. Verstohlen tastete sie noch nach ihrem Dolch, welchen sie am Körper verborgen trug.

    Nachdenklich nickte sie. Also spiegelte eine Factio im Grunde die römische Gesellschaft wieder. Je mehr Geld man investierte, desto mehr bekam auch wieder zurück. Ein simples System, welches zumindest größere Streitigkeiten vermied.


    "Mitlerweile hab ich mich eingelebt... und naja mein tagesablauf ist wohl der von jeder jungen Frau in Rom!" lachte sie leise. "Derzeit lerne ich auch für den Cursus Res Vulgares, ich hab mich in der Schola dafür eingeschrieben!" berichtete sie ihm.


    Sie lenkten ihre Schritte vom Hauptweg hinüber zu den kleineren Lagerhäusern, in welchen sich die vielen verschiedenen Wagen befanden.


    "Ich hab auch eine Lyra in der Casa gefunden und repariere sie. Das Instrument schien schon lange in einer vergessenen Truhe zu verstauben!" erzählte sie.

    Liebe Freundinnen, zukünftige Feindinnen, Töchter, Ehefrauen und Geliebte, an all die weiblichen IDs im IR,


    Es wird zeit das sich etwas ändert.. bisher haben immer nur die Männer im politischen Sumpf ihre Intrigen gesponnen und wir waren Lieb und nett und haben getan was man von guten treuen Frauen erwartet, ABER, deswegen sind wir auch zu Langeweile verdammt… es gibt kaum wirklich interessante Plots, das muss sich dringend ändern.


    Im antiken Rom waren die Frauen emanzipiert, so wie sie es erst später wieder im 21 Jahrhundert waren. Und warum sollten deswegen alle weiblichen Ids eben dazu verdammt sein, zu Hause zu bleiben und sich zu langweilen oder einkaufen zu gehen…


    Es sollte mehr geben…. Parizier gegen Plebs, Plebs gegen Plebs und Patrizier gegen Patrizier, Freundschaften zwischen allen Gesellschaftsschichten, ebenso wie Feindschaften, Intrigen, Streiche… Sauftouren…


    Erst einmal fangen wir klein an, veranstalten Feste und Ausflüge in denen auch mal die weiblichen IDs etwas erleben, Freundschaften entstehen, erste Feindschaften und vor allem sollte die Gerüchteküche brodeln.


    Je mehr mitmachen, desto interessanter wird es.



    Und hier gehts zur Ideensammlung


    Klub der Furien


    Lieben Gruß,
    Germanica Calvena

    Kurz sah Calvena den Händlern nach, wie sie abzogen und sich neue Opfer suchten. Rom konnte furchtbar sein und mal wieder hatte sich die Stadt von seiner schlechten Seite gezeigt. Schließlich lachten die beiden Frauen gemeinsam.
    "Man lernt schnell aufdringliche Händler los zu werden... am Besten man beteuert Lautstark kein Geld mehr zu haben, dann verlieren sie schnell das Interesse!" kicherte sie. Sie kannte zwar auch noch andere Mittel um aufdringliche Händler loszuwerden, doch diese erwies sich meist am Effektivsten. Zumal die anderen Methoden weitaus Skrupelloser waren...


    "Ich bin Germanica Calvena!" stellte sie sich vor. "Und mein Begleiter ist Quintilius Valerian!" Ise lächelte freundlich.


    "Wo warst du, dass du solange nicht mehr in Rom warst?" fragte sie nun neugierig nach.

    Es schien nur wneige Herzschläge zu dauern, bis die Händler fast schon Überfallartig sich auf das Publikum stürtzte und es auch schon bedrängte. Sie war heilfroh Valerian an ihrer Seite zu haben, er warf den aufdringlichen Leuten einen finsteren Blick zu und schon stoben sie davon, nur um sich dann auf die junge Frau vor ihnen zu stürzen. Leise seufzte sie und erhob sich.


    "Sag, Schwesterherz!" begann sie und zwinkerte der Fremden hilfreich zu und hoffte das sie den Wink verstand. "Hast du dein Geld nicht schon auf dem Mercatus für Schmuck ausgegeben... du dürftest doch nichts mehr haben!" meinte sie. Der Satz zeigte seine Wirkung, denn schon verschwanden die Händler mit enttäuschten Mienen. Leise lachte sie.


    "Verzeih mir, für meine Aufdinglichkeit, aber du hast nicht glücklich ausgesehen!" lächelte sie entschuldigend.

    Nun saß Staphyla ganz allein auf der Bühne, mit trauriger verzweifelter und leicht keifender Stimme lamentierte sie:


    "Bei'm Kastor, welch ein Ungemach ist meinem Herrn
    Begegnet, welche Raserei kam über ihn!
    Nicht fassen kann ich's: zehnmal oft an Einem Tag
    Stößt er mich Arme, so wie jezt, zur Thür hinaus.
    Bei Gott, ich weiß nicht, welcher Geist im Kopf ihm spukt!
    Die ganze Nacht durchwacht er, und am Tage sizt
    Er einem lahmen Schuster gleich in's Haus gebannt.
    Auch weiß ich gar nicht, wie ich länger noch die Schmach
    Der Tochter ihm verberge, deren Niederkunft
    Sich naht. Das Beste, mein' ich, wäre wohl für mich,
    Ich machte jezt aus mir ein großes langes I,
    Und schnürte mir mit einem Strick die Kehle zu."


    Noch eine Weile saß sie völlig allein dort, doch dann kam Euklio mit selbstgefälliger Miene wieder vor die Türe.


    "Nun kann ich endlich vor die Thür mit heiterm Sinn,
    Nachdem ich Alles drinnen fand in gutem Stand,
    Geh nun hinein, bewache mir das Haus."


    Er machte eine auffordernde Geste, und einen ungeduldigen Wink, um sie wieder ins Haus zu scheuchen.


    "Wie so?
    Soll ich das Haus bewachen, daß Niemand es stiehlt?
    Sonst zeigt sich ja für Diebe keine Beute hier
    Bei uns, denn leere Wände nur und Spinngeweb."



    "Die Spinnen eben sollst du mir bewachen
    Der Reichthum des Königs Philipp von Macedonien und des Perserkönigs Darius war im Alterthum fast sprichwörtlich geworden."


    Heiteres Gelächter erklang von den Zuschauer. Die Schauspieler hatten Talent und mit überzeugenden Gesten führten sie das Stück des Plautus auf. Ein wahrlich gelungener Auftritt und vorallem amüsant.
    Der dicke Händler einige sitze von ihnen entfernt, bog sich regelrecht vor lachen udn sein massiger Bauch wippte auf und nieder. Kurz stupste Calvena Valerian und deutete mit einem stummen Kopfnicken auf den Mann. Allein um die Reaktionen mancher Leute zu beobachten, hatte sich dieser Ausflug gelohnt.


    "Ich Bin arm, ich weiß es, duld' es. Was die Götter mir
    Zusenden, trag' ich. Geh hinein! Verschleuß die Thür.
    Bald bin ich wieder hier zurück. Und hüte dich,
    Mir einen Fremden in das Haus zu lassen. Daß
    Niemand bei dir nach Feuer sucht, so lösch' es aus;
    So ist kein Anlaß, daß dich Jemand suchen wird.
    Ja, treff' ich Licht hier, blas' ich aus dein Lebenslicht.
    Begehrt man Wasser, sagst du, ausgelaufen sei's.
    Beil, Messer, Stößel, Mörser, und was etwa sonst
    Die Nachbarn immer gerne leih'n von Hausgeräth,
    Da sagst du, Diebe hätten's uns erst jüngst entwandt.
    Kurz, wenn ich wegbin, will ich, daß Niemand in's Haus
    Hereingelassen werde; ja, ich sage dir,
    Wenn selbst Fortuna käme, laß sie nicht herein."


    Lamentierte Euklio weiter auf der Bühne.


    "Fortuna, denk' ich, nimmt sich selbst in Acht vor uns;
    Noch nie betrat sie unser Haus, so nah sie wohnt."


    Still! Geh' hinein!


    Staphyla senkte den Kopf und machte eine Schicksal ergebene Geste.


    Ich schweig' und gehe fort.


    "Verschleuß Die Thür mit beiden Riegeln. Ich bin bald zurück. "


    Schließlich blieb Euklio allein auf der Bühne zurück.


    "Die Angst entseelt mich, weil ich fort von Hause muß.
    Verteufelt ungern geh' ich; doch ich weiß warum.
    Der Viertelsmeister unsrer Zunfthat kundgemacht,
    Er theile Geld aus Mann für Mann. Versäumt' ich das,
    Und wollte mir's nicht holen, dann vermutheten
    Die Leute gleich, ich hätte Gold daheim versteckt.
    Das läßt sich ja nicht denken, daß ein armer Mensch
    Das Kleinste selbst verschmähte, wär's ein Dreier nur.
    Denn ob ich gleich vor Allen es verheimliche,
    So weiß es dennoch, wie mir scheint, die ganze Welt,
    Und Alles grüßt mich freundlicher, denn je zuvor.
    Man tritt mich an, bleibt stehen, schüttelt mir die Hand,
    Fragt, wie ich lebe, was ich treibe, wie mir's geht.
    Nun will ich meines Weges zieh'n, und dann sogleich
    Mich wieder heim begeben, so geschwind ich kann."


    Euklio verließ die Bühne und der erste Akt war vorrüber. Nun würde es eine kurze Pause geben und Händler mit zahlreichen Leckerein suchten unter dem Publikum nach Kundschaft.

    Der Dicke warf dem jungen Pärchen einen finsteren Blick zu, als dieser jedoch den mahnenden Blick Valerians auffing, verstummte er einfach. Er wollte keinen Streit, nur einen angenehmen Nachmittag verbringen.
    Calvena nickte der jungen Frau vor ihr auch einmal kurz zu und drückte dann aber erst einmal die Hand ihres Begleiters. Den ganzen Weg über hatten sie einander nicht losgelassen und auch jetzt wollten sie es. Sie schenkte Valerian ein kurzes trahlendes Lächeln, als ihre Aufmerksamkeit dann auf die Bühne gezogen wurde. Der Hausgott hatte gerade die Bühne verlassen, als ein kurzes Kreischen ertönte undein Mann, verkleidet wie eine Frau, aus eine der Kulissen taumelte und empört gestikulierte. Ihm folgte ein scheinbar greiser Mann, welcher mit großer Geste proklamierte:


    "Geschwind, heraus, fort! Aus dem Hause mußt du mir! Du Gafferin mit deinem Falkenauge, du!"


    Auch er trug eine Maske, doch seine Stimme war klar zu erkennen, sie klang zornig und wahrhaft überzeugend.


    "Was schlägst du mich Elender?"


    Keifte die Frau ihm entgegen.


    "Das sind Euklio und Staphyla!" flüsterte ein Sklave seinem Herren fast lautlos zu. Dieser ncikte nur leicht abwesend un beobachtete wie das restliche Publikum die Szene unten.


    "Daß du elend bleibst,
    Und wie du's werth bist, böse lebst, du böses Ding!"


    Gestikulierte Euklio und untermalte seine Wort mit einem angedeuteten Schlag, in Richtung von Staphyla.


    "Dir, meinst du, soll ich Rede steh'n, du Stachelsaat?
    Fort aus der Thüre! Dorthin geh!"



    Euklio stieß Staphyla von sich, während er weiter schimpfte.


    "Seht, wie sie schleicht!
    Doch weißt du, was dir werden soll? Bekomm' ich heut
    Den Knittel oder Ochsenstachel in die Hand,
    So mach' ich größre Schritte dir, Schildkröte du!"


    Theatralisch sank die Frau auf den Boden, den Arm dramatisch gegen die Stirn gedrückt:


    "O hängten mich die Götter eh' am Galgen auf,
    Als daß ich dir in dieser Weise dienen soll!"


    Jammerte sie, doch Euklio ließ sich nicht beeindrucken udn ging noch einen Schritt drohend auf sie zu.


    "Was murmelt die denn vor sich hin, die Bestie? –
    Fürwahr, die Augen kraz' ich dir, du Luder, aus,
    Damit du, was ich treibe, nicht belauschen kannst."
    Weg, weg! Noch weiter!"


    Er verpasste ihr einen unsanften Tritt.


    "Weiter noch! Noch weiter! Halt,
    Hier bleibst du stehen! Wenn du dich von diesem Plaz
    Nur einen Zoll breit oder Nagel breit entfernst,
    Ja, nur dich umsiehst, ehe dir's geboten wird,
    Dann will ich Zucht dich lehren, Mensch, am Galgenholz."


    Mit ausholendere Geste trieb er sie fort. Ehe er sich in gespielter Verzweiflung an das PUblikum richtete.


    "Ein schlimmres Weib, das weiß ich, als die Alte, kam
    Mir nie vor Augen, und mir ist entsezlich bang,
    Daß sie mich einmal unversehens überschleicht,
    Und endlich ausspürt, wo mein Gold verborgen liegt;
    Denn Augen hat die Hexe selbst im Hinterkopf.
    Nun seh' ich, ob's noch sicher steht mit meinem Schaz,
    Der Tag und Nacht mit tausendfacher Angst mich quält."


    Mit gequälter Miene ließ er sie zurück und betrat sein Haus wieder.

    Calvena hätte auch anders reagieren können, mit verletztem Stolz oder einem Zornesausbruch. Doch anstatt mit einer Ohrfeige auf sein Geständnis zu reagieren, hatte sie lieber sich einen Moment Zeit gelassen und die Dinge in Ruhe betrachtet. Diese andere Frau, von der er sprach, war für ihn unerreichbar und ihn auch zutiefst verletzt. Unerwiderte Liebe war ein furchtbares Gefühl und konnte einen Menschen völlig zerstören.
    Aus Angst ihr wehzutun, hatte er ihr es erzählt, er wollte sie nicht im Unklaren lassen. Von daher hatte sie am Ende nicht anders reagieren können.


    In seinen Augen leuchteten ehrliche Dankbarkeit und noch andere Gefühle auf. Sie wusste nicht so recht, was sie nun sagen sollte, von daher schwieg sie lieber und genoss diesen kurzen Augenblick, der nur ihnen Beiden gehören würde.


    Als er ihr dann beteuerte, er würde sie nicht entehren wollen, lächelte sie sanft. „Ich weiß….!“ mehr brauchte dazu nicht gesagt werden. Er würde sie weder bedrängen noch irgend etwas unerhörtes von ihr verlangen.


    Zustimmend nickte sie, deswegen hatten sie sich ja eigentlich ursprünglich getroffen. Kurz sah sie zur Sonne hinauf. „Oh….. wir sind zu spät dran!“ stellte sie verwundert fest. Wo war denn die Zeit geblieben. Anscheinend hatten sie länger im Schatten der Gasse verbracht, als erwartet.
    „Komm, beeilen wir uns!“ sie drückte seine Hand und gemeinsam eilten sie schließlich zum Theater.

    Eine Mischung aus allen Gesellschaftsschichten Roms hatte sich am Theatrum Marcelli eingefunden. Frauen in bunten Tuniken, Senatoren in schlichten Togen und Sklaven, welche ihren Herren, eilig Kissen und Speisen brachten oder Wein reichten waren zu sehen, aber auch immer wieder einfache Leute in schlichter Kleidung hatten sich eingefunden um an dem Spektakel teilzunehmen. Aufgeregt wurde auch der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht, schließlich war so eine Aufführung mehr, als nur eine Aufführung. Gelangweilte Matronen wagten sich aus ihren Häusern um ihre neugierigen Nasen wieder einmal in Dinge zu stecken die sie nichts angingen, während die Männer meist über Politik debattierten und junge Frauen sich über die neueste Mode ausließen.


    Erst als ein Mann auf die Bühne trat und mit lauter vernehmlicher Stimme verkündete: „Volk von Rom, an diesem wundervollen Tage wollen wir euch ein Stück vorführen. Nun denn, wollen wir nicht länger warten. Wir prästentieren: AULULARIA!“ verstummten die Gespräche und aller Aufmerksamkeit widmete sich der Mitte des Theaters.


    Calvena und Valerian hatten völlig die Zeit vergessen und so kamen sie etwas verspätet am Theater an und konnten sich nur noch Plätze auf den höheren Rängen ergattern. Ein beleibter Händler warf ihnen einen missbilligenden Blick zu, als er sich kurz erheben musste und murmelte so etwas wie: „Die Jugend von Heute…“ der Rest ging in seinem massigem Doppelkinn unter.
    Kurz warf Calvena Valerian einen vielsagenden Blick zu, sie musste sich ein Kichern verkneifen. Aber just in diesem Moment trat ein Schauspieler mit Maske auf die Bühne und breitete theatralisch die Arme aus.


    Mit klarer lauter Stimme trug er vor:


    "Daß Keiner sich wundre, wer ich sei, erklär' ich kurz:
    Ich bin der Hausgott, bin der Gott des Hauses hier,
    Aus welchem ihr mich kommen saht.
    Schon manches Jahr
    Zerrann im Strom der Zeiten, seit ich dieses Haus
    Beschirme; mich verehrte schon der Vater, mich
    Der Elternvater dessen, der es jetzt besitzt.
    Der Elternvater hat mir einst ganz insgeheim
    Mit vielem Flehen einen Schatz von Gold vertraut:
    Gerade mitten unter'm Herd
    vergrub er ihn,
    Und bat mich dringend, daß ich ihn behütete.
    Doch als er stirbt – so geiz'gen Sinnes war der Mann –
    Thut er dem eignen Sohne nichts vom Schatze kund,
    Und läßt im Elend lieber ihn hülflos zurück,
    Als daß er sein Geheimnis seinem Sohn vertraut.
    Er hinterließ ein kleines Stückchen Feld ihm nur,
    Das ihn ernährte mühevoll und kümmerlich.
    Als der gestorben, welcher mir das Gold vertraut,
    Begann ich Acht zu haben, ob der Sohn mich wohl
    In größeren Ehren hielte, denn sein Vater einst.
    Der aber achtet meiner noch viel weniger,
    Und opfert, mich zu ehren, noch viel weniger.
    So tat ich ihm denn Gleiches; auch er starb dahin.
    Und dessen Sohn ist dieser, der jetzt wohnt im Haus,
    Dem Vater und dem Ahne gleich an Sinnesart.
    Doch hat er Eine Tochter, die mir jeden Tag
    Wein oder Weihrauch spendet oder Anderes,
    Auch manchen Kranz mir windet. Ihr zur Ehre nun
    Hab' ich's gefügt, daß Euklio den Schatz entdeckt,
    Daß er sie leichter, wenn er will, vermählen kann.
    Ein junger Mensch aus gutem Hause schwächte sie.
    Und dieser weiß wohl, wer sie ist; sie kennt ihn nicht;
    Auch weiß der Vater von der ganzen Sache nichts.
    Ich will es heute fügen, daß im Nachbarhaus
    Der Alte sie zur Frau begehrt. Da macht sich's denn,
    Daß der sie desto leichter kriegt, der sie geschwächt.
    Und dieser Alte, der sie heut zur Frau begehrt,
    Der ist des jungen Mannes Ohm, des nämlichen,
    Der Nachts am Ceresfeste sie geschwängert hat.
    Doch horch! Da lärmt er wiederum nach seiner Art
    Im Hause drinnen, unser Greis: er jagt die Magd
    Hinaus zum Hause, daß sie's nicht gewahre, wenn
    Er nach dem Gold schaut, ob es noch am Platze sei."


    Die Stimme verhallte und in der kurzen Pause die enstand, entfernte sich der Hausgott und machte den Blick frei auf die Nachstellung von den Straßen Athens. Mit viel liebe zum Detail waren einige Fassaden aufgebaut worden.


    Sim-Off:

    Die Übersetzung der Aulularia hab ich von hier. Gern darf noch zusätzliches Publikum dazu kommen :) Ich würde mich sehr darüber freuen.