Beiträge von Germanica Calvena

    Einen Moment lang versuchte der Händler noch seine Ware an die Frau zu bekommen, doch Calvena hatte den aufdringlichen Händler einfach vergessen und verdrängt.
    "Ich bin gern bereit, dir mehr zu erzählen!" lächelte sie und hörte nicht auf das zarte Stimmchen der Vernunft, welches ihr zuflüsterte, dass es nicht allzu klug war, ihm alles anzuvertrauen. Doch das war egal, sie kämpfte gerade zwanghaft den Drang nieder, sich einfach in seine Arme zu werfen. Aber hier wo sie alle sehen konnten und das nur zu einem üblem Gerde führen konnte, war das nicht klug. "Meine Mutter hatte schon ein musikalisches Talent, da shab ich von ihr!" erzählte sie, auch um sich davon abzubringen, irgend etwas unvernünftiges zu tun. Warum hatte sie sich nur an so einem öffentlichen Ort getroffen.... "Sie hat mir auch beigebracht die Lyra zu spielen!" fügte sie hinzu, während der Händler sich ärgerte, dass er soeben Kundschaft verloren hatte.


    Sie stimmte in sein Lachen ein. "Wie ein Wurzelzwerg siehst du nicht aus, viel zu groß... aber bist du sicher dass du kein böser Daimon bist?" scherzte sie.

    Für sie war dieses kleine Stück nur eine Fingerübung und während sie sich konzentriert über das Instrument beugte, klatschte der Händler begeistert in die Hand. "Was für ein Talent!" beschied er ihr. Das hätte er wohl auch gesagt, wenn sie keinerlei Talent gehabt hatte, denn er sah in ihr bereits eine Kundin, welche ihm fast jeden Preis für das Instrument zahlen würde. Fast konnte man schon in seinen Augen sehen, wie er harte Sesterzen zählte, denn er rieb sich ein wenig linkisch die Hände.
    Calvena hingegen war etwas skeptisch, es war zwar ein hübsches Instrument, doch der Klang hingegen, wenig beeindruckend. Hier legte jemand mehr wert auf Schein als sein.


    Schon öffnete sie den Mund um dem Händler sein ungenügendes Instrument zu erklären, als sich plötzlich etwas ganz sacht auf ihr Haupt senkte. Mit einem verblüffftem Ausdruck auf dem Gesicht drehte sie sich um und blickte direkt in die strahlenden Augen von Valerian. Die Lyra hielt sie immer noch in den Händen. "Ich bin mit Musik aufgewachsen!" erklärte sie ihm lächelnd, drückte dem Händler sein Instrument in die Hand und trat etwas näher an Valerian heran.


    "Salve, Valerian!" lächelte sie. Mit einem Male schlug ihr Herz wesentlich schneller. Sie hatte sich nach diesem Augenblick gesehnt und hatte sich auch in Gedanken jede Menge witzige und kluge Bemerkungen zurecht gelegt, doch ihr Kopf war plötzlich einfach nur leer. Was sollte sie ihm nur sagen... das sie sich gefreut hatte ihn zu sehen, das klang aber selbst in ihren Ohren sehr profan und nicht wirklich intelligent, es klang vorallem albern.


    "Du siehst gut aus!" brachte sie schließlich zustande und überdeckte ihre Sprachlosigkeit mit einem wunderbaren Lächeln.

    Es war ein angenehmer Sommertag, der Himmel zeigte ein strahlendes Blau und ein sanfter Wind brachte ein wenig kühle. Zwischen den engen Straßen und Gasse, waren bunte Tücher und große Sonnensegel gespannt um den Besuchern der Märkte ein wenig Schatten zu bieten. Neben fleißigen Sklaven und lauten Händler fanden, schlenderten vorallem junge Frauen über die Märkte, meist schwebten sie von Stand zu Stand und betrachteten glitzernden Schmuck oder teuere Kleider.
    Gekleidet in eine indigofarbene Tunika, welche an den Schultern von bronzenen Spangen gehalten wurde, strich auch Calvena über den Markt. Um sich vor der Sonne zu schützen, hatte sie sich einen leichten Schleier über den Kopf gelegt. Sie war mit Valerian verabredet und noch deutlich zu früh dran. Von daher hatte sie sich dazu entschlossen einen kleinen Abstecher zu machen. Am Rande der Trajansmärkte viel ihr ein kleiner Stand auf, Instrumente aus poliertem Holz, glänzten dem Sonnenlich. Fasziniert blieb sie stehen und strich vorsichtig über eine Lyra aus dunklem Ebenholz.


    "Ein wunderbares Instrument für eine hübsche Frau!" proklamierte der Händler breit lächelnd. Leicht abwesend nickte sie.


    "Dürfte ich es mal in die Hand nehmen und spielen?" fragte sie. Kurz zögerte der Händler ehe er mit einer großzügigen Gestem das Instrument übergab. Sacht strich sie über den Korpus und strich mit geübten Fingern über die zarten Saiten. Schon fast zärtlich entlockte sie der Lyra eine kurze beschwingte Melodie.

    Ein leises Wiehern und Schnauben drang aus den Boxe, als sie daran vorbei schländerten. Neugierige Blicke aus dunklen Augen folgten ihnen, ehe die wertvollen Tiere sich wieder ihrem Futter zuwandten und mit dem Schweif lästige Fliegen verjagten. Ein beständiger Gerusch von Tier und frischem Stroh hing in der Luft.


    Nachdenklich nickte sie. Soweit konnte sie seinen Ausführungen folgen. "Kommt es dann aber nicht unter den Mitgliedern einer Factio zu Streit? Oder inevstieren alle den gleichen Anteil in den Fahrer und die Tiere?" fragte sie nach.


    Als sie seinen Blick auf sich spürte, lächelte sie ihn an. Sie konnte ja nicht ahnen was in seinem Kopf egrade vorging. Gedankenlesen konnte sie nämlich nicht.


    Titi Macci Plavti
    AULULARIA


    In der Hauptrolle:
    Dentatus
    als Euklio


    In weiteren Rollen: Eburnus als Lar, Macatus als Phädria, Titus als Staphyla und viele Andere


    im
    THEATRVM MARCELLI


    a.d. XV Kal Aug. DCCCLIX A.U.C. zur hora octa (18. August, 14 Uhr)


    Inszenierung von
    Volscius Cerretanus





    Elissa hatte ihr einen Flugzettel aus der Stadt mitgebracht, als sie ihr erzählt hatte, dass sie nur zu gern einmal ins Theater gehen würde. Nachdenklich hatte sie sich die Ankündigung kurz durchgelesen, ehe sie eine Nachricht auf die Rückseite schrieb und ihrer Leibsklavin auftrug, den Brief so unauffällig wie Möglich Valerian zukommen zu lassen.


    Valerian, ich lasse dir diese Zeilen durch meine Sklavin zukommen.
    Als ich diesen Aushang las, musste ich an unser Gespräch und an deine Virliebe für Komödien denken.
    Zeit und Ort stehen bereits auf dem Aushang.


    Vale, G.C.


    Es waren nur zwar nur wenige Zeilen, doch hatte sie nicht so recht gewusst, was sie ihm schreiben sollte.



    Titi Macci Plavti
    AULULARIA


    In der Hauptrolle:
    Dentatus
    als Euklio


    In weiteren Rollen: Eburnus als Lar, Macatus als Phädria, Titus als Staphyla und viele Andere


    im
    THEATRVM MARCELLI


    a.d. XV Kal Aug. DCCCLIX A.U.C. zur hora octa (18. August, 14 Uhr)


    Inszenierung von
    Volscius Cerretanus







    Sim-Off:

    Es darf gern jeder zum Schauspiel kommen, wer Lust hat :) Der erste Post zum Theaterstück werd ich morgen Abend schreiben :) Ich würde mich sehr freuen, wenn etwas größeres Publikum dabei ist :)

    Immer näher rückten die Stadttore und schon bald lag auch der salzige Duft des Meeres in der Luft. Etwas schneller als erwartet, erreichten sie nun die Tore der Hafenstadt Ostia.


    Zustimmend nickte Calvena. An sich war Macer sowieso ein netter und höflicher junger Mann. Schon fast so etwas wie ein großer Bruder, aber das wollte sie jetzt nicht unbedingt kundtun.


    Hörte sie etwa einen leises Vorwurf heraus... vermutlich, denn Sedulus schienen ihre kleinen Ausflüge nicht wirklich zu gefallen. "Keine Sorge, ich bin vorsichtig.... außerdem begleitet mich Elissa ja nun!" Kurz warf sie einen Blick auf den wippenden Schopf ihrer Sklavin. Calvena mochte sie, denn ein wneig hatte sie sich mit der Frau angefreundet.


    Der prunkvolle Zug des Senators kam zum stehen, als zwei große Karren vor ihnen durchsucht wurden.

    Kurz betrachtete sie die vorbeiziehende Landschaft, vor allem Felder prägten das Bild.


    "Ich hab Octavius Macer in der Nähe des Tibers kennen gelernt. Ich hab mich etwas verlaufen udn er hat mir den Weg nach Hause gezeigt!" erzählte sie ihm. Das entsprach im weitesten Sinne der Wahrheit, nur ließ sie eben einige Details aus.


    Beruhigend lächelte. "Keine Sorge, mittlerweile find ich mich wesentlich besser in Rom zurecht!" kam sie ihm zuvor, ehe er Bedenken ihren Ausflügen äußern konnte.


    "Abkühlung können wir wohl gebrauchen.. Rom ist bei diesem Wetter ziemlich staubig!" meinte sie. Eine leichte Brise brachte ihnen etwas kühlere Luft vom Meer entgegen.


    Lange schien ihre Reise nicht mehr zu dauern. In der Ferne waren bereits die Stadttore zu erkennen.



    Sim-Off:

    Fehlerteufel vertrieben und Link eingefügt

    Calvena war bisher in ihrem Leben noch nicht auf diese Weise gereist. Fast zwei Dutzend Sklaven begleiteten sie, darunter auch Elissa. Früher war sie entweder geritten oder in einem der etwas wackligen und bunten Wagen der Gaukler durch die Welt gezogen, doch nun sah sie die Welt aus einer Sänfte heraus. Getragen von kräftigen Sklaven und weitaus luxuriöser, als sie es gewöhnt war. Es war zwar ungewohnt, aber wunderbar, denn so konnte sie die Reise einfach nur genießen.


    "Der Tempel soll fast fertig sein und der Bau schnell voran gegangen sein!" wusste sie zu berichten, denn Macer hatte meist mit strahlenden Augen von dem Projekt berichtete und sie hatte immer gern zugehört und sich versucht vorzustellen, wie der Tempel aussah, vermutlich so wie die Tempel in Roma.


    "Ich würde gern ans Meer!" antwortete sie. Das Meer strahlte eine Faszination für sie aus.

    Leise seufzte sie, noch hatte sie sich keine Gedanken gemacht, wieviele Gäste sie im Haus haben wollten und vorallem wie sie einige Gäste, vorallem Senatoren von dem leidigen Thema Politk abbringen sollte. Sie würde sich wohl noch viele ausfürhliche Gedanken machen müssen. Im Augenblick hatte sie auch noch etwas Zeit, erst mal würde es einen Ausflug nach Ostia geben.


    "Das weiß ich noch nicht... aber ich werde mir Gedanken machen..... mir ist es aber persönlich am Wichtigsten, vorallem auch Söhne und Töchter aus den höheren Schichten als Gäste zu haben! Senatoren und Arbeitskollegen meiner Onkel sind ja Pflicht...." meinte sie. Valerian würde sie auch einladen... ein verliebter Ausdruck trat in ihre Augen, als sie an ihn dachte. In einigen Tagen würde sie ihn ja wiedersehen, sie konnte es kaum erwarten. Bisher war noch nicht viel zwischen ihnen gewesen... ein Kuss und dann ein eiliger Abschied. Bisher hatte sie dies noch niemandem erzählt. Kurz warf sie Elissa einen nachdenklichen Blick zu. Sie wusste, dass sie der Sklavin vertrauen konnte.


    "Wenn ich dir etwas anvertraue.... dann behälst du es doch für dich, oder?? Selbst wenn Avarus und Sedulus nachfragen würden?" fragte sie vorsichtig. Sie wollte Elissas Loyalität nicht auf die Probe stellen, sie wollte aber auch nicht, dass die Sklavin Probleme wegen ihr bekam, weil sie log, oder Halbwahrheiten erzählte...

    Wenige Herzschläge blieben, ehe er sich vorsichtig löste und ihr noch einmal tief in die Augen sah.
    Eine Woche ist nicht lang.... versuchte sie sich einzureden, während sie ihn noch einmal warm anlächelte.


    "Pass auf dich auf!" sagte sie und fügte dann etwas leiser "Vale!" hinzu. Noch immer spürte sie den Kuss auf den Lippen, während sie ihm nachsah. Ihr Herz flatterte immer noch wie ein gefangener Vogel. schließlich entschwand er ihrem Blick. Schließlich drehte sie sich auch um und mit beschwingten Schritt lief sie nach Haus.

    Sie hatte ihre Umgebung völlig vergessen und es war ihr auch völlig egal, ob sie nun jemand in diesem Moment beobachten würde oder nicht. Es zählte nur, dass sie zusammen war und eine Woche erschien ihr plötzlich unglaublich lang zu sein.
    "Ich weiß..." hauchte sie und lächelte sanft. Kurz drückte sie seine Hand und nickte dann. Auch sie würde ihn nun ungern gehen lassen, aber es war wohl das Beste.


    "Eine Woche... das ist nicht lang..... " meinte sie, obwohl sie selbst wusste, dass er wohl vermutlich ihre Gedanken nun beherrschen würde.


    Leise stimmte sie in sein Lachen ein. "Fast könne man meinen dass er ein Prophet ist" kicherte sie und schmiegte sich kurz an ihn. Nur einen Moment lang wollte sie noch seine Nähe genießen, ehe sie sich trennten.


    "Treffen wir uns zur selben Zeit am selben Ort?" fragte sie ihn.

    Was zum Henker war nur in sie gefahren, ihn einfach zu küssen. Vielleicht wollte er dies ja nicht, vielleicht hatte sie sich auch nur etwas eingebildet. Diese Gedanken gingen ihr im Bruchteil eines Herzschlages durch den Kopf, doch als sie spürte, wie er diese Kuss erwiederte, waren alle Zweifel verschwunden. Sie hatte es sich also nicht eingebildet und dabei kannten sie einander kaum. Doch die leisen Zweifel wurden schließlich einfach nur verdrängt, alle Gedanken waren verschwunden.... was in diesem Augenblick nur zählte war dieser Kuss.


    Als er sich leicht von ihr löste, seine Lippen schwebten nicht einmal eine Handbreit von ihren entfernt, durchrieselte sie ein kurzer angenehmer Schauer. Ohne das sie es bemerkt hatte, hatten sie nach seinen Händen gegriffen und hielt diese. Dann hauchte er ihren Namen und strich ihr sacht über die Wange. Leicht drückte sie sich gegen seine Hand und schloss die Augen.


    Schließlich öffnete sie ihre Augen wieder und lächelte ihn zaghaft an. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, denn Worte konnten diese Moment zerstören und sie in die Realtität zurück hollen. Sie wollte diesen Augenblick nur noch ein wenig länger auskosten.


    "Valerian....." begann sie und wusste nicht wie sie fortsetzen sollte. Irgendwie war nichts mehr so wie es war.

    Leicht nickte sie. Vermutlich hing es auch von der gesellschaftlichen Stellung ab, ob ein Mann sein uneheliches Kind anerkannte oder nicht. Je höher solch ein Mann stand, um so mehr er erreicht hatte, so viel hatte er zu verlieren durch einen Skandall. Einfluss und Macht waren alles in dieser Stadt... "Du kannst dich glücklich schätzen, nicht immer nur an deine Stelkung denken zu müssen... so viele Männer machen sich unglücklich, nur weil sie darauf bedacht sind, was andere von ihnen denken!" hauchte sie.


    Ein sanftes Lächeln umspielten ihre Züge, denn sie hatte im selben Augenblick das Gleiche gedacht und hätte sich nicht erträumen lassen, dass er eben diese Gedanken auch aussprach. "Das Selbe ging mir auch soeben durch den Kopf!" lachte sie leise.


    Irrte sie sich oder war ihr Valerian mit einem Male näher als zuvor. Ihr Herz hatte seinen eigenen Rhytmus, schnell und wild und vorallem flatterte es vor Aufregung. Sie war sich seiner Nähe nun bewusster, als sie gedacht hätte. "Du brauchst dich nicht übertreffen.... ich würde mich wirklich freuen, wieder Zeit mit dir zu verbringen!" hauchte sie nun.
    Wollte er sie etwa küssen?? Er war so nah, das sie die unterschiedliche Schattierungen in seinen Augen erkennen konnte. Kurz schien die Welt stehen geblieben zu sein... doch dann veränderte sich sein Blick ein wenig, als ihm bewusst wurde, was sie Beide so eben zu tun gedacht hatten. Ein leichtes Bedauern verspürte sie und eine ungewisse Unsicherheit überkam sie. Wollte er sie nicht küssen, oder lag es an etwas anderem?
    Leicht biss sie sich auf die Unterlippe und überbrückte dann wie von selbst die Lücke zwischen ihnen. So als würde ihr Körper einem anderen Willen folgen, drückte sie einfach ihre Lippen auf die seinen....

    Leich lächelte sie, es freute sie, dass er keine Probleme mit ihrer Vergangenheit hatte. Es gab nicht viele Menschen die ohne Vorurteile anderen begenete. Sicher hin und wieder war sie auch etwas skeptisch, aber grundsätzlich dachte sie von ersten Begegnungen nichts schlimmes.
    "Nun ... manchmal schämen sich die Männer oder aber sie wollen ihre Schwäche nicht zugeben.... oder aber sie versuchen ihre Fehltritte vor der Gesellschaft zu verbergen. Es könnte ja ihrer Karriere schaden.. Es gibt viele Gründe, warum ein Vater sein uneheliches Kind nicht anerkennt!" meinte sie nachdenklich, aber vor diesem Problem stand sie nicht. Eher das es noch einige Zweifel gab, was ihre Herkunft anging.


    "Ich bin nicht wirklich erpicht darauf die Subura zu betretten!" meinte sie ernsthaft, aber auch um ihn zu beruhigen. "Mein erstes Abentteuer in dem Viertel hat mir ausgereicht!" gab sie zu. Aber sie bereute es nicht, denn so hatte sie Valerian kennen gelernt.


    Sie hatte eigentlich immer Zeit, deswegen nickte sie zustimmend. "Das klingt gut! Ich hab Zeit!" stimmte sie begeistert zu.

    Calvena beeilte sich schließlich mit dem Frühstück und nickte dann zustimmend, als Sedulus sie fragte, ob sie aufbrechen konnten. Je eher sie aus dem Hause kamen, desto mehr Zeit hatte sie um sich Ostia einmal anzusehen.


    "Lass uns aufbrechen!" lächelte sie begeistert.

    Anscheinend überraschte ihn, ihre Lebensgeschichte. Sie konnte es nachvollziehen, denn alle Welt glaubte sie sei eine Tochter aus gutem Hause. Meist ließ sie auch die Menschen in diese Glauben, es war besser für die Gens, denn würde ihre Vergangenheit an Licht treten, würde das einen gewaltigen Skandall auslösen und mit Sicherheit würde das auch den Stellungen ihrer Verwandten schaden. Von daher war es etwas Leichtsinnig ihm dies alles zu erzählen, aber sie hatte das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte und er diese Informationen nicht gegen sie verwenden würde. "Nun... mein Vater war Octavius Germanicus Callidus, der Bruder von Sedulus!" antwortete sie ihm "Sedulus ist mein Vormund!" fügte sie hinzu, womit sie auch ausdrückte, dass sie als Tochter des Octavius Germanicus Callidus anerkannt worden war. Sicherlich Avarus hatte immer noch so ihre Bedenken, aber sie gab ihm keinen Anlass an ihr zu Zweifeln. Für Sedulus war von Anfang an klar gewesen, dass sie seine Nichte war und hatte sie wie eine Tochter angenommen.


    Sie nickte nachdenklich. Für ihre Geburt hatte sie sich niemals geschämt, es hatte auch nie einen Anlass gegeben. Doch hier in Rom musste sie vorsichtig sein, nicht alle hatten Verständnis dafür, dass es einen anerkannten Bastard in der Familie gibt. Obwohl die meisten Männer keine Unschuldlämmer waren und so einige uneheliche Kinder gezeugt hatten. Doch dies wurde meist dezent unter den Teppich gekehrt und sollte es doch einmal heraus kommen, war alle Welt schockiert. "Nicht jeder denkt so wie du... hier in Rom ist fast jeder schockiert, wenn es um ein uneheliches Kind geht, obwohl tagtäglich welche geboren werden... denk nur einmal an die vielen Kinder die aus Verbindungen zwischen Sklaven und Herren entstehen. Die wenigsten werden anerkannt!"


    "Ich hatte nicht vor in die Subura zu gehen!" sagte sie erntshaft. "Ich verspreche dir, ohne deine Begleitung werd ich auch nie wieder einen Fuß in dieses Viertel setzen!" sie sah ihm in die Augen, sie meinte ihr Versprechen sehr ernst, denn sie wollte ihn nicht beunruhigen. Zumal sie ihrem Onkel ein ähnliches gegeben hatte.


    Während ihres Gespräches hatten sie Rom schon durchquert und nun waren sie fast bei der Casa Germanica angekommen. Die Abenddämerung färbte die Häuser rot und orange. Es wurde wirklich Zeit, dass sie nach Hause kam. Doch sie wollte sich nicht wirklich so schnell von Valerian trennen.


    "Danke für diesen wundervollen Tag!" sagte sie lächelnd. Kurz warf sie einen Blick auf die ihr vertrauten Straßen. "Wann sehen wir uns wieder?" fragte sie, denn so schnell wollte sie jetzt nicht gehen, nicht ohne eine feste Zusage.

    Leise seufzte sie. "Das ist eine etwas längere Geschichte.... meinen Vater hab ich nie kennen gelernt, meine Eltern waren jung und auch etwas leichtsinnig.... eine Affäre und das Ergebniss steht nun vor dir!" schmunzelte sie. Sie schämte sich nicht dafür, dass sie nur aus einer flüchtigen Verbindung zwischen ihren Eltern entstanden war. "Meine Mutter war leidenschaftlich und auch ungezwungen... sie hatte sich Gauklern angeschlossen..." es war das erste Mal das sie jemanden die ganze Wahrheit über sich offenbarte. "Nach einer wohl recht leidenschaftlichen Nacht, zog sie weiter und sie sahen sich nie wieder ... nur eben das meine Mutter schwanger wurde!" leicht zuckte sie mit den Schultern, sie war in einer ungezwungenen Welt aufgewachsen und störte sich nicht daran, dass sie ein uneheliches Kind war. Es gab schlimmeres als dies, zumal sie geliebt worden war."Als ich fünf war starb meine Mutter und da niemand wusste wer mein Vater war, bin ich unter den Gauklern aufgewachsen... einzige Verbindung zu meinem Vater ist ein Schmuckstück... doch auch er ist mitlerweile verstorben... ich bedaure das ein wenig, ich hätte ihn kennen gelernt!" gab sie frei mütig zu. Warum nur erzählte sie ihm dies alles, eigentlich hatte sie bisher allen, eine etwas andere Version erzählt, doch sie Vertraute ihm so sehr, dass sie ihm dies alles erzählte.


    "Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde selbst dann noch lieblich duften, wenn es einen anderen Namen hat!" sagte sie philosophisch. "Man sollte nie sofort dem ersten Anschein vertrauen, denn oft verbirgt sich mehr hinter dem Menschen, als er zeigen will!"


    "Ich weiß das du dich um mich sorgst und ich bin auch vorsichtig... aber im Notfall wüsste ich mich zu verteidigen! Mein Ziehvater hat mir so einige Dinge gezeigt, die zwar nicht gerade Fair ist, aber wirksam!" erklärte sie ihm, aber verriet ihm erst einmal nicht, dass sie einen Dolch am Körper trug.


    "So viele haben Erwartungen an uns und wir versuchen diesen gerecht zu werden!" meinte sie und Schritt neben ihm her. Sie hoffte das sich Elissa irgend eine Geschichte ausdenken würde, wenn jemand nach ihr fragte. Aber bald würde sie schon zu Hause sein, doch bis dahin genoss sie die zeit mit Valerian.

    Ein wenig viel es ihr schon sich, dann entgültig von diesen netten und offenen Menschen zu verabschieden. Ein wenig erinnerte sie diese Familie an jene Menschen bei denen sie aufgewachsen war. Nicht nur weil sie jeden ohne Argwohn aufnahmen, sondern auch, weil sie zusammenhielten. Eine verschworene Gemeinschaft die nur das Beste für jeden einzelnen wollte. Wehmut erfasste sie kurz, denn wieder vermisste sie jene Menschen, die ihre Familie gewesen waren. Doch ehe sie sich weiteren düsteren Gedanken hingeben konnte, spürte sie, wie Valerian sanft ihre Hand ergriff und dann den Weg zurück in die Stadt einschlug.
    Kurz drehte sie sich noch einmal um und winkte den freundlichen Menschen zum Abschied zu. Nach einem letzten Blick, richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Begleiter zu. Nun waren sie allein...


    "Sie erinnern mich an meine Ziehfamilie... sie waren genauso offen und herzlich und es spielte nie eine Rolle welchen Stand man hatte.... wenn man dazu gehörte, war man Teil von ihnen und man sorgte sich um einander!" vertraute sie ihm an. Noch zögerte sie ihm alles zu erzählen, die ganze Geschichte, wie sie nich Rom gekommen war.


    Warm lächelte sie. "Es war einer der schönsten Tage seit langem!" sagte sie sanft. "Ich hatte noch nie wirklich Sympathie für große Städte, aber du hast mir heute eine Seite von Rom gezeigt, die eben nicht von Politik und Macht zerfressen ist!" sagte sie ehrlich. "Heute hatte ich das Gefühl, einmal nicht auf meinen Stand achten zu müssen!"


    "Versteh mich nicht falsch, ich Respektiere meine Verwandten und das was sie machen... aber ich habe ein wenig das Gefühl nicht dort rein zu passen," erzählte sie offen. Irgendwie konnte sie sich ihm anvertrauen, er würde ihr keine Vorwürfe machen, nur weil sie eben mal nicht angepasst war.

    Sim-Off:

    Ich weiß ^^ schade eigentlich ;)


    Ein kurzer geistesabwesender Gedanke trat auf sein Gesicht, als er in Erinnerungen schwelgte und an seine Frau dachte. Er schien glücklich verheiratet zu sein, aber wirklich beurteilen konnte sie es auf den ersten Blick nicht. Noch hatte sie ihn und Paulina nicht gemeinsam erlebt.


    Einen amüsiertes Lächeln lag auf ihren Zügen, anscheinend schien es in der familie zu liegen, sich hin und wieder zu verirren, vorallem wenn man Fremd an einem Ort war. Sie selbst hatte sich ja schon oft genug in Roma verirrt, ehe sie sich so langsam zurecht fand. Was auch daran lag, dass sie mit Valerian und auch mit Macer schon die Stadt erkundet hatte. Bei diesem Gedaken fragte sie sich, wann sie wohl Valerian wieder sehen würde. Ihr letzter gemeinsamer Ausflug war jetzt schon einige Tage her und sie hatte viel Spaß gehabt und sich wirklich wohl gefühlt in seiner Gegenwart.


    Leicht blinzelte sie, als sie feststellte das sie nur zur Hälfte zugehört hatte und Sedulus schon längst geendet hatte.


    "Eine wunderbare Geschichte!" sagte sie begeistert und hoffte so ihre Unachtsamkeit überdecken zu können.